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Spitzen-Poster
Das Image der Supermacht ist so schlecht wie nie zuvor. Dafür gibt es vor allem einen Grund: die Politik von US-Präsident George W. Bush.
Gut, dass es Japan und Nigeria gibt. Dort findet die Mehrheit der Bevölkerung Amerika noch richtig gut. 63 Prozent der Japaner und 62 Prozent der Nigerianer haben eine „positive Meinung“ über die USA. In Großbritannien und Indien sind es immerhin noch 56 Prozent. Doch damit hat es sich dann auch schon. Beim Rest der Welt ist die Supermacht so unbeliebt wie nie zuvor.
Das Ergebnis einer am Dienstag (Ortszeit) veröffentlichten weltweiten Umfrage des angesehenen US-Meinungsforschungsinstituts Pew stimmt Experten besorgt: Der Anti-Amerikanismus wächst und dies rund um den Globus. Laut Pew Studie gibt es dafür vor allem einen Grund: Die Politik von US-Präsident George W. Bush.
Bürger in 15 Ländern befragt
Eineinhalb Monate lang, vom 31. März bis 14. Mai 2006, befragten die Washingtoner Demoskopen 16710 Bürger in 15 Ländern – darunter auch in Deutschland. Ihr Fazit: „Amerikas Image ist erneut gesunken und die Unterstützung für den (von Bush erklärten) Krieg gegen den Terrorismus geht selbst unter unseren engsten Alliierten zurück.“
Auch der Krieg im Irak habe dem Ansehen Amerikas schwer geschadet, fahren die Pew Forscher fort: nicht nur in muslimischen Ländern sondern auch in Europa und Asien. „Viele Leute sehen die US-Präsenz im Irak inzwischen als größere Gefahr für den Weltfrieden als die nuklearen Ambitionen des Iran“, bemerkt Pew-Präsident Andrew Kohut: „Und das kostet den USA ein erhebliches Maß an gutem Willen.“
Nur 37 Prozent der Deutschen denken positiv
Die Folge: Nur 37 Prozent der Deutschen denken derzeit positiv über Amerika. Vor einem Jahr waren es noch 41 Prozent und vor dem 11. September 2001 sogar 78 Prozent. Auch in Frankreich stehen die USA mit 39 Prozent Zustimmung nicht gerade hoch im Kurs.
An Ansehen verloren haben die USA besonders in Indien und Spanien. Dort stürzte ihre Beliebtheitskurve in nur einem Jahr von 71 auf 56 Prozent bzw. 41 auf 23 Prozent ab. Dagegen ging es in China und Pakistan leicht nach oben: von 42 auf 47 Prozent bzw. 23 auf 27 Prozent. Am wenigsten beliebt ist Amerika derzeit in der Türkei. Trotz Washingtons Einsatz für einen EU-Beitritt des Landes stehen nur zwölf Prozent der Türken zu den USA.
Folterskandal und Militärgefängnis
Verantwortlich für diese düstere Bilanz sind nach Experteneinschätzung auch der Folterskandal von Abu Ghoreib und das umstrittene Militärgefängnis Guantanamo Bay auf Kuba. Das hat inzwischen selbst Bush erkannt. Als er am Dienstag (Ortszeit) auf einer Pressekonferenz gefragt wird, wie besorgt er über Amerikas Image in der Welt sei, geht der Präsident in die rhetorische Offensive.
„Ich würde Guantanamo gerne schließen, aber ich weiß auch, dass wir dort ein paar Leute festhalten, die verdammt gefährlich sind“, betont Bush: „Gar keine Frage, Guantanamo hat einigen Freunden von uns einen Anlass gegeben zu sagen, dass die Vereinigten Staaten ihre eigenen Werte missachten, zu deren Einhaltung sie andere Staaten aufrufen. Und meine Antwort lautet: wir sind eine Nation mit Gesetzen und Rechtsgrundsätzen. Diese Leute wurden auf Schlachtfeldern aufgegriffen. Sie werden vor ein Gericht gestellt werden und dort von Anwälten vertreten.“
460 Gefangene
Was für ein Gericht das sein wird – Strafgericht oder Militärtribunal – lässt der Präsident offen. Zuvor will erst eine Entscheidung des Obersten US-Gerichtshofs über den rechtlichen Status der Guantanamo Gefangen abwarten, die noch im Juni erwartet wird.
Rund 460 mutmaßliche Taliban und El-Kaida-Mitglieder sitzen zum Teil bereits seit fast vier Jahren in dem Militärgefängnis ein. Nur zehn wurden bisher formell angeklagt. Die USA weigern sich, die Häftlinge als Kriegsgefangene zu betrachten. Damit genießen sie auch nicht den Schutz der Genfer Konventionen. In den nächsten Tagen will das US-Militär 120 Gefangene an ihre Heimatländer überstellen oder freilassen. Der Rest soll weiterhin auf unbestimmte Zeit festgehalten werden.
quelle : http://focus.msn.de/politik/ausland/neue-studie_nid_30454.html
Gut, dass es Japan und Nigeria gibt. Dort findet die Mehrheit der Bevölkerung Amerika noch richtig gut. 63 Prozent der Japaner und 62 Prozent der Nigerianer haben eine „positive Meinung“ über die USA. In Großbritannien und Indien sind es immerhin noch 56 Prozent. Doch damit hat es sich dann auch schon. Beim Rest der Welt ist die Supermacht so unbeliebt wie nie zuvor.
Das Ergebnis einer am Dienstag (Ortszeit) veröffentlichten weltweiten Umfrage des angesehenen US-Meinungsforschungsinstituts Pew stimmt Experten besorgt: Der Anti-Amerikanismus wächst und dies rund um den Globus. Laut Pew Studie gibt es dafür vor allem einen Grund: Die Politik von US-Präsident George W. Bush.
Bürger in 15 Ländern befragt
Eineinhalb Monate lang, vom 31. März bis 14. Mai 2006, befragten die Washingtoner Demoskopen 16710 Bürger in 15 Ländern – darunter auch in Deutschland. Ihr Fazit: „Amerikas Image ist erneut gesunken und die Unterstützung für den (von Bush erklärten) Krieg gegen den Terrorismus geht selbst unter unseren engsten Alliierten zurück.“
Auch der Krieg im Irak habe dem Ansehen Amerikas schwer geschadet, fahren die Pew Forscher fort: nicht nur in muslimischen Ländern sondern auch in Europa und Asien. „Viele Leute sehen die US-Präsenz im Irak inzwischen als größere Gefahr für den Weltfrieden als die nuklearen Ambitionen des Iran“, bemerkt Pew-Präsident Andrew Kohut: „Und das kostet den USA ein erhebliches Maß an gutem Willen.“
Nur 37 Prozent der Deutschen denken positiv
Die Folge: Nur 37 Prozent der Deutschen denken derzeit positiv über Amerika. Vor einem Jahr waren es noch 41 Prozent und vor dem 11. September 2001 sogar 78 Prozent. Auch in Frankreich stehen die USA mit 39 Prozent Zustimmung nicht gerade hoch im Kurs.
An Ansehen verloren haben die USA besonders in Indien und Spanien. Dort stürzte ihre Beliebtheitskurve in nur einem Jahr von 71 auf 56 Prozent bzw. 41 auf 23 Prozent ab. Dagegen ging es in China und Pakistan leicht nach oben: von 42 auf 47 Prozent bzw. 23 auf 27 Prozent. Am wenigsten beliebt ist Amerika derzeit in der Türkei. Trotz Washingtons Einsatz für einen EU-Beitritt des Landes stehen nur zwölf Prozent der Türken zu den USA.
Folterskandal und Militärgefängnis
Verantwortlich für diese düstere Bilanz sind nach Experteneinschätzung auch der Folterskandal von Abu Ghoreib und das umstrittene Militärgefängnis Guantanamo Bay auf Kuba. Das hat inzwischen selbst Bush erkannt. Als er am Dienstag (Ortszeit) auf einer Pressekonferenz gefragt wird, wie besorgt er über Amerikas Image in der Welt sei, geht der Präsident in die rhetorische Offensive.
„Ich würde Guantanamo gerne schließen, aber ich weiß auch, dass wir dort ein paar Leute festhalten, die verdammt gefährlich sind“, betont Bush: „Gar keine Frage, Guantanamo hat einigen Freunden von uns einen Anlass gegeben zu sagen, dass die Vereinigten Staaten ihre eigenen Werte missachten, zu deren Einhaltung sie andere Staaten aufrufen. Und meine Antwort lautet: wir sind eine Nation mit Gesetzen und Rechtsgrundsätzen. Diese Leute wurden auf Schlachtfeldern aufgegriffen. Sie werden vor ein Gericht gestellt werden und dort von Anwälten vertreten.“
460 Gefangene
Was für ein Gericht das sein wird – Strafgericht oder Militärtribunal – lässt der Präsident offen. Zuvor will erst eine Entscheidung des Obersten US-Gerichtshofs über den rechtlichen Status der Guantanamo Gefangen abwarten, die noch im Juni erwartet wird.
Rund 460 mutmaßliche Taliban und El-Kaida-Mitglieder sitzen zum Teil bereits seit fast vier Jahren in dem Militärgefängnis ein. Nur zehn wurden bisher formell angeklagt. Die USA weigern sich, die Häftlinge als Kriegsgefangene zu betrachten. Damit genießen sie auch nicht den Schutz der Genfer Konventionen. In den nächsten Tagen will das US-Militär 120 Gefangene an ihre Heimatländer überstellen oder freilassen. Der Rest soll weiterhin auf unbestimmte Zeit festgehalten werden.
quelle : http://focus.msn.de/politik/ausland/neue-studie_nid_30454.html