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Arbëreshë - Albaner Italiens

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Lazarat

Guest
Die Sprachgruppe wird als „arberësh“ bezeichnet, was „Albaner“ bedeutet und seinen Ursprung imBegriff Arber/Arbëri hat, mit dem man die Nation „Albanien“ des XV und XVI Jahrhunderts (die Zeitder Emigration aus Albanien) benannte. Heute verwendet man den Begriff „shqipëri“.
Bei der Sprache „arbërisht“ handelt es sich um einen Dialekt, der eine sprachliche Variante des Südalbanischen ist. Aus Südalbanien stammen die meisten Immigranten.


Das sprachliche und kulturelle Erbe wurde in den albanischen Sprachinseln, die alle nicht in unmitelbarer Nachbarschaft zum Herkunftsland Albanien liegen, bis heute weitergegeben. Das alte Arbërisht hat sich auch nach 5 Jahrhunderten fast vollständiger Isolation vom Ursprungsland nocherhalten. Es unterscheidet sich vom heutigen „Hochalbanisch“, dem sog. Tosco (das an die südlicheVariante angelehnt ist) und wird vor allem im familiären Bereich verwendet.
Jedoch spricht die jüngere Generation immer weniger Albanisch, was auch dadurch bedingt ist, daß es keine wirkliche einheitliche Sprache gibt, die von allen Gemeinschaften gesprochen wird. Dies führt dazu, daß die Albaner untereinander oft Italienisch als Verständigungssprache benutzen. Erschwert wird der Erhalt der Sprache auch durch die geographische Zersplitterung der albanischen Siedlungsgebiete und erhebliche Auswanderung infolge der schwierigen wirtschaftlichen Situation inder Region.

Die albanische Sprachgruppe kam in mehreren Migrationswellen nach Italien, die zwischen Mitte des15. und Mitte des 17. Jahrhunderts stattfanden.
Die größte Migration fand in der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts statt, nach dem Fall vonKonstantinopel. Die ersten albanischen Migranten waren jedoch keine Flüchtlinge, sondern Soldaten:Im 15. Jahrhundert hat der König von Neapel, Alfonso d`Aragona, albanische Söldner ins Land geholt, um den Aufstand der lokalen Barone niederzuschlagen. Viele dieser Soldaten wurden nach Beendigung des Konflikts in Zentralkalabrien stationiert, nachdem d ́Aragona zum Gouverneur derProvinz Reggio ernannt worden war. Einige Jahre später, 1461, unternahm Giorgio CastriotaScanderberg (albanischer Nationalheld, der den Vormarsch der Türken gestoppt hatte) einen Militärzug zur Unterstützung von Ferrante, dem Nachfolger von Aragona. Scanderberg erhielt im Gegenzug Ländereien in Apulien, Kalabrien und Sizilien, in denen die Soldaten sich niederließen.Eine größere Migrationswelle erfolgte jedoch nach dem Tod Scanderbergs (1468) und der Niederlageder Albaner gegen die Türken.


Bekannte Arbëreshë:
Francesco Crispi, ehemaliger Ministerpräsident Italiens.
Luigi Giura, Architekt und Ingenieur, konstruierte die erste Hängebrücke Kontinentaleuropas.
Joseph Ardizzone, ehemaliges Oberhaupt der Cosa Nostra in Los Angeles.
Regis Philbin, US-amerikanischer Moderator (who wants to be a millionair & Americas got Talent)
Joseph DioGuardi, republikanischer Politiker ehemals Abgeordneter des weissen Hauses. Heute Gründungsvorsitzender der Albanian American Civic League.
Francesco Micieli, schweizer Schriftsteller albanischer Abstammung. Den Sohn von ihm kenne ich sogar persönlich.
Antonio Candreva, italienischer Fussballnationalspieler, kommt ursprünglich aus dem Dorf Falconara Albanese.
Mateo Musacchio, argentinischer Fussballspieler (Villarreal) Arbëreshë aus der Portocannone-Region in Italien, sein Nachname kommt vom albanischen Muzaka.



Alle Dörfer und Städte die mehrheitlich oder eine nennswerte albanische Minderheit beheimatet
https://it.m.wikipedia.org/wiki/Comuni_dell'Arberia

Skenderbeg-Statue in San Demetrio Corone (Kalabrien) ist oft auch in anderen Gegenden Kalabriens oder Sizilien anzutreffen.
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Zweisprachige Schilder in Piana degli Albanesi (Sizilien)
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Wappen und Hauptplatz des Dorfes Palazzo Adriano wo auch der Oscargekrönnte Film Cinema Paradiso gedreht wurde.
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Die Sprachgruppe wird als „arberësh“ bezeichnet, was „Albaner“ bedeutet und seinen Ursprung im Begriff Arber/Arbëri hat, mit dem man die Nation „Albanien“ des XV und XVI Jahrhunderts (die Zeitder Emigration aus Albanien) benannte. Heute verwendet man den Begriff „shqipëri“.
Bei der Sprache „arbërisht“ handelt es sich um einen Dialekt, der eine sprachliche Variante des Südalbanischen ist. Aus Südalbanien stammen die meisten Immigranten.
Aha, Araber:)
 
Zweisprachige Schilder in Kalabrien
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Portocannone- Porkanuni
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Skenderbegstatue in San Marzano di San Giuseppe
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Zweisprachige Schilder in Kalabrien
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Skenderbegstatue in San Marzano di San Giuseppe

Ist die Sprache eine Angehörige Amtssprache in Kalabrien und Sizilien & gibt es diese Schilder in ganz Kalabrien ? Wie spricht man Arbërësh aus ? Mir war bekannt das Skanderbeg sich in Süditalien niederließ aber nicht das soviele Albanischstammende übersiedelten. Ist eine Volkszählung mit Migrierenden und Einwandernden vorhanden, mich würde interessieren wie viele Menschen der Sprache mächtig sind.
 
Ist die Sprache eine Angehörige Amtssprache in Kalabrien und Sizilien & gibt es diese Schilder in ganz Kalabrien ? Wie spricht man Arbërësh aus ? Mir war bekannt das Skanderbeg sich in Süditalien niederließ aber nicht das soviele Albanischstammende übersiedelten. Ist eine Volkszählung mit Migrierenden und Einwandernden vorhanden, mich würde interessieren wie viele Menschen der Sprache mächtig sind.

Ca. 100'000 sprecher gibt es noch, die albaner die erst später kamen natürlich nicht mit eingeschlossen.
Die schilder gibt es nur in regionen wo es mehrheitlich arberesh gibt.
Sizilien und kalabrien gibt es die meisten aber solche dörfer gibt es auch in anderen regionen, von palermo am südlichsten bis hin zu pescara am nördlichsten reichen diese dörfer oder kleinen städte.
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Zu ostern in piana degli albanesi (sizilien)
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Das ist interessant, ich ging immer davon aus das es mehr Griechen in Süditalien gibt als Albaner aber die Griechen fingen in der Antike an zu expandieren wegen der Ausbreitung der Bewirtschaftung daher kann man sie nicht mitzählen. Laut Wikipedia sind 490'000 Registrtierte Albaner sässhaft in Süditalien.
 
Noch ein "Albaner" aus Italien.

Viktor Emanuel III. (mit vollem Namen Il Principe Vittorio Emanuele Ferdinando Maria Gennaro di Savoia, Principe Ereditario d’Italia; ital. Vittorio Emanuele III.; * 11. November 1869 in Neapel; † 28. Dezember1947 in Alexandria, Ägypten) aus dem Haus Savoyen war von 1900 bis 1946 König von Italien.
Infolge der politischen Krise nach Ende des Ersten Weltkriegs duldete Viktor Emanuel die Machtübernahme Benito Mussolinis und der Faschistischen Partei sowie den anschließenden Aufbau einer Diktatur, an der er bis 1943 festhielt. 1943, nach Beginn der alliierten Invasion Siziliens, wandte er sich von Mussolini ab und wirkte aktiv an dessen Sturz mit. 1946 dankte der Monarch zugunsten seines Sohnes Umberto II. ab und ging ins Exil.
Im Zuge der faschistischen Expansionspolitik nahm Viktor Emanuel zusätzlich die Titel „Kaiser von Abessinien“ (1936–1941) und „König von Albanien“ (1939–1943) an.
220px-Vittorio_Emanuele_III_%28c._1915%E2%80%931920%29.jpg

https://de.wikipedia.org/wiki/Viktor_Emanuel_III.
 
[h=1]«Lasst uns zu den Arbëreshë fahren!»[/h]Eine Gruppe von 54 albanischen Studierenden aus sechs Schweizer Universitäten machte sich auf den Weg nach Kalabrien in Italien, um dort die Kultur der albanischen Minderheit Arbëreshë zu erkunden. Für «dialogplus» verrieten sie die Idee und ihre Motivation zur Reise, ihre Erwartungen und ihre unvergesslichen Erfahrungen in der Begegnung mit den Arbëreshë.

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Festa Camaj, 24 Jahre, aus Payerne. Mit einem Jahr zog sie aus Kosovo in die Schweiz. Studium der Philosophie, Italienischen Literatur und Linguistik an der Universität Lausanne. Stellvertretende Vorstandsvorsitzende des Albanischen Studierendenvereins an der Universität Lausanne. Delegierte der Föderation Albanischer Studierender in der Schweiz für Lausanne.


Die Idee zur Kalabrienreise entstand während meines Auslandssemesters in Rom. Dort lernte ich Studierende kennen, die selbst Arbëreshë aus Kalabrien waren. Sie erzählten mir von dem uralten traditionellen Volksfest «Le Vallje», das alljährlich zu Ehren des albanischen Feldherrn Skanderbeg begangen wird. Zunächst schlug ich das als Projekt innerhalb des Albanischen Studierendenvereins der Universität Lausanne vor. Doch zeigten auch die Delegierten von der Föderation Albanischer Studierender in der Schweiz grosses Interesse. Und so wurde daraus eine schweizweite Studienreise der Universitäten Bern, Basel, Freiburg, Lausanne, St. Gallen und Zürich. Während sich die sechs Delegierten um die Kommunikation mit den Studierenden innerhalb ihrer Vereine kümmerten, war ich zusätzlich, aufgrund meiner Orts- und Sprachkenntnisse, für die Organisation mit den Leuten in Italien zuständig. So konnte ich alle Angelegenheiten mit den Busunternehmen, Hotels, Restaurants sowie den Museums- und Bibliotheksdirektionen regeln. Das alles war natürlich eine extrem grosse Herausforderung, wenn man bedenkt, dass schliesslich 54 Teilnehmerinnen und Teilnehmer die Reise antraten.
Meine grosse Erwartung steckte vor allem im Gebrauch der albanischen Sprache zwischen uns untereinander, aber auch im Umgang mit den Arbëreshë. So konnten sich die Studierenden aus dem frankophonen Teil der Schweiz sehr gut mit den Studierenden aus dem deutschsprachigen Teil der Schweiz unterhalten, denn ihre Kommunikationssprache wurde das Albanische. Auch mit den Arbëreshë konnten wir uns wunderbar auf Albanisch unterhalten.
Meine persönliche Motivation für die Kalabrienreise steht im Einklang mit den Wünschen aus dem Leben in der albanischen Diaspora. Es geht um die Anerkennung unserer Wurzeln, unserer Geschichte als Nation, wie wir uns über die Jahre auf der ganzen Welt verstreut haben. Die Arbëreshë sind das beste Beispiel für die Erhaltung der Kultur, Sprache und Traditionen in einer fünfhundertjährigen Migrationsgeschichte. Diese Kraft, die soetwas möglich macht, wollte ich aus nächster Nähe erfahren. Ich bin wirklich überrascht, welchen ausdauernden Mut und welche Loyalität sie für die Nation gezeigt haben. Aus einem anderen Blickwinkel betrachtet, hat diese Reise eine wichtige Bedeutung für die Frage, wo wir albanischen Schweizer und Schweizerinnen in fünfhundert Jahren sein werden. Die Kultur der Arbëreshë kann für uns wegweisend sein. Die gesamte Reise war ein einzigartiges und unvergessliches Ereignis. In Civita, einem der ältesten Arbëreshë-Dörfer, umarmte uns eine Frau unter Freude und Tränen als sie von uns erfuhr, dass wir auch Albaner sind.

Der ganze Artikel: «Lasst uns zu den Arbëreshë fahren!» - dialogplus Deutsch


 
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