Ist so ne ähnliche Geschichte wie mit den Nachfahren konvertierter pontischer Griechen in der heutigen Türkei. Das sind Muslime, haben (seit 1934) türkische Nachnamen, eine türkische Identität und sprechen pontisches Griechisch (rumce nennen die das). OK, nicht alle, es werden immer weniger, ähnlich wie bei den Arvaniten.
Entscheidend ist in meinen Augen, dass sie sich durch und durch türkisch fühlen, auch wenn sie wissen, dass ihre Vorfahren griechischsprachige Christen waren. Viele kennen sogar noch den alten christlichen Familiennamen, der oft noch als Spitzname im eigenen Dorf benutzt wird. Ich sehe diese Menschen als meine Leute an (bin christlicher Pontos-Grieche), versuche aber nicht, Griechen aus ihnen zu machen.
Selten kommt es mal vor, dass einer von mir als Grieche akzeptiert werden will, was ich persönlich dann auch gerne tue.
Die Arvaniten haben schon seit langem eine griechische Identität. Merkwürdigerweise sogar schon zu einer Zeit, in der es keinen griechischen Staat gab. Ich glaube unser Fehler ist, dass wir in Maßstäben der heutigen Nationalstaaten denken, die Nationennamen anachronistisch gebrauchen.