Nea Smirni - mein Viertel 
 
Das heutige Gebiet von Nea Smyrni war vor dem 19. Jahrhundert als „Analatos“ 
(„nicht gesalzen“)  bekannt. Der Name wurde dem Gebiet durch eine Süßwasserquelle nahe der  Kirche Agios Theodoros verliehen, an deren Stelle sich heute das  Panionios-Stadion befindet. Am 24. April 1827 lieferten sich im Rahmen  des 
Griechischen Unabhängigkeitskrieges griechische Aufständische und Truppen des 
Osmanischen Reichs ein Gefecht um die Eroberung der 
Akropolis;  dieses Gefecht wird auch als „Schlacht des Analatos“ bezeichnet. Im  Jahr 1898 erfolgte am 14. Februar auf dem heutigen Gemeindegebiet ein  fehlgeschlagenes Attentat auf den griechischen König 
Georg I. Aus Anlass des folgenlosen Verlaufes des Attentates stiftete die Königin Olga von Griechenland die Kirche Agios Sosti.
 Bis zum Beginn des 20. Jahrhunderts war die Gegend von Nea Smyrni  bzw. Analatos de facto nicht systematisch besiedelt. Eine erste  systematische Besiedlung von Nea Smyrni erfolgte Anfang des  20. Jahrhunderts nach der Eröffnung der Straße von Athen nach Paleo  Faliro. Nach der „kleinasiatischen Katastrophe“, der griechischen  Niederlage im 
Griechisch-Türkischen Krieg 1922 mit dem nachfolgend im 
Vertrag von Lausanne  1923 zwischen Griechenland und der Türkei vereinbarten  „Bevölkerungsaustausch“ beschloss die griechische Regierung die  Errichtung einer Siedlung für griechische Flüchtlinge aus Kleinasien auf  dem Gebiet der heutigen Stadt Nea Smyrni. Der spätere griechische  Ministerpräsident 
Nikolaos Plastiras  unterschrieb am 14. August 1923, zwanzig Tage nach Unterzeichnung des  Vertrages von Lausanne, die Verordnung zur Herstellung einer  Flüchtlingsunterkunft jenseits des Leoforos Syngrou. Ein Jahr später  trat die Verordnung zum „Neuen Plan von Athen“ (
griechisch Νέο Σχέδιο Αθηνών) in Kraft, welcher die Errichtung einer städtischen Siedlung für die Flüchtlinge von Smyrna (
griechisch Αστικό συνοικισμό των εκ Σμύρνης προσφύγων) vorsah.
 Der Bau der Siedlung begann 1926. Zwei Jahre später hatte Nea Smyrni  lediglich 210 Einwohner; fünf Jahre später war die Einwohnerzahl auf  6.500 gestiegen und erreichte 1940 16.000 Einwohner. 1934 wurde Nea  Smyrni eine eigenständige „Landgemeinde“ (
griechisch κοινότητα, 
Kinotita).
 Ende April 1941 wurde Nea Smyrni von der 
Wehrmacht  nach dem deutschen Angriff auf Griechenland am 6. April 1941 besetzt.  Die deutsche Besatzungszeit dauerte bis Anfang Oktober 1944. Im gleichen  Jahr wurde Nea Smyrni Stadtgemeinde 
(Dimos) und erhielt auch den Namen Nea Smyrni offiziell, welcher an die griechischen Flüchtlinge der Stadt Smyrna (heutiges 
Izmir) erinnert, die Nea Smyrni bewohnten.
 Zwischen 1955 und 1960 begann der Bau von großen Mietshäusern 
(Polykatikies)  um den zentralen Platz von Nea Smyrni und den Platz Chyrsostomou  Smyrnis. Gleichzeitig dehnte sich die städtische Bebauung auf das  gesamte Gemeindegebiet aus und verschmolz mit der Bebauung der  angrenzenden Gemeinden, insbesondere der Stadt Athen mit deren Stadtteil  Neos Kosmos im Norden. Anhand der Bebauung können die Gemeindegebiete  von Athen und Nea Smyrni analog zur Situation im deutschen 
Ruhrgebiet nicht mehr unterschieden werden.