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"Aufarbeitung" des Sozialismus

Das stimmt nun mal, die Europäer im Osten ticken ganz anders als die Europäer im Westen. Zweitens die Europäer im Osten befinden sich zwischen Russen und Westen, der Westen kann sich für ein Osteuropa nicht einsetzen aus Misstrauen und Angst vor Russland, und Russland ist nicht fähig sich für Osteuropa einzusetzen, drittens eine zweite europäische Union ist nicht im Interesse des Westens und auch nicht im Interesse der Russen, also muss sich Osteuropa damit abfinden.

Der Balkan tickt aber anders als der Osten und anders als der Westen.
 
Wenn man sich die Buchstaben auf dem Balkan anschaut, lateinisch und kyrilisch, eher das Gegenteil also östlich und westlich.

Und wenn man sich die Küche anschaut, und wenn man sich die Gebäude anschaut, und wenn man sich die Verwaltungsstrukturen in der Historie anschaut.

Und woher kam Kyrillisch? Abgesehen davon, dass Polen, Slowakei, Ungarn und Tschechien nicht Kyrillisch schreiben. Wir haben mehr vom Westen als vom Osten. Abgesehen davon, dass wir zwischen drei Einflüssen stehen. Wir sind auch wesentlich durchmischter, in jeder Beziehung.
 
Andrzej Stasiuk - Tagebuch danach geschrieben

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Ein Auszug aus dem Buch passend zum Thema:

...Manchmal nehme ich Kinder mit, wenn sie an der Straße stehen und winken. Sie werfen ihre Rucksäcke in den Kofferraum, steigen ein, stinken genau so, wie ich damals, siebenundsiebzig, gestunken haben muss. Wir unterhalten uns, irgendeine Musik läuft, und sie fragen, was das ist, und ich antworte, das ist aus dem Jahr, sagen wir, 1985, damals waren sie noch nicht auf der Welt. "Aha", sagen sie. "Damals, als noch Kommunismus war", ergänzen die Schlaueren. Ja, liebe Kinder, ich höre Bob Dylan und denke an den Kommunismus zurück. "Damals war alles sehr grau, stimmt´s?" fragen sie. Immer wenn die Rede auf den Kommunismus kommt, geht das mit diesem Grau los. Immer nur "grau". Eine Obsession, die sie mit der Muttermilch eingesogen haben? Sie haben keinen Schimmer, aber sie wissen - "grau". Denn jetzt ist alles frisch gestrichen, es schillert jeden Tag in anderen Farben und macht bunte, unwiderstehliche Angebote. Elektrik, Farbe und Feuerwerk. Anmalen und einmal Schnipsen, mehr war nicht nötig. Dieses ganze Karussell in Gang setzen, die Lockbilder dranhängen. Dafür liebe ich dieses Land, dass es in der Lage war, vom Feudalismus mit einem Satz in die Epoche des Postkonsums zu springen, wo alle Wünsche erfüllt werden und man doch nie zufrieden ist. Geradewegs aus den Wäldern, aus den Steppen, ausgezehrt wie leibeigene Bauern, hungrig gefastet wie Nomaden, zogen sie von Osten nach Westen, zogen Hosen stramm, mitten hinein in diesen Glanz in der Hoffnung, sie könnten sich an ihm wärmen. Denn der Kommunismus war grau, denn das Land war grau, denn die Gesichter waren grau, denn das Leben war grau und einen Scheiß wert, weil es keine zwanzig Sorten Chips und keinen für alle erschwinglichen Tunesien-Urlaub gab. Weil die Versuchung nicht stattfand. Weil das Volk seinem Elend und seiner Finsternis überlassen war und nur von weitem zusehen konnte, wie die Welt sich der Selbstbefriedigung hingibt. "Tjaa", sagte ich, "war schon grau. Ihr habt verdammtes Glück, in den damaligen Zeiten war es zum Kotzen grau."
 
Andrzej Stasiuk - Tagebuch danach geschrieben

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Ein Auszug aus dem Buch passend zum Thema:


Da ist trotzdem ein Denkfehler in der Melancholie. Man will ja einfach nicht, dass seine schönen Erinnerungen zerstört werden. Ich habe sehr schöne Erinnerungen an die Kriegszeit, weil bei uns einfach immer was los war und auch an Split habe ich die schönsten Erinnerungen aus der Nachkriegszeit als es nicht viel gab und die Stadt noch nicht so modern war und die Riva immer gestunken hat. Früher war man der King als Student, wenn man ein Stück Speck von den Verwandten mitbrachte, neben Gemüse und so, heute ist das normaler.

Was man oft vergisst, ist dass es alles anders geworden ist. für mich ist auch die BRD grau. ich hasse diese nachkriegsbauten. Tunesien konnte sich eh keiner leisten. Die Welt hat sich überall verändert, nicht nur im Osten.

Und wenn ich heute die Politik von Polen und Tschechien sehe, dann sind sogar unsere Gurken teilweise harmlos dagegen. YU war unabhängig davon.
 
Du hast die Neigung, das Kind mit dem Bad auszuschütten ;-)


Habe soeben den ganzen Abend mit einer Ukrainerin (keine Osturkrainerin/Russin) verbracht, wo wir u.a. auch über die Melancholie der Slawen gesprochen haben. In den Ostfilmen schwingt diese "typische" Melancholie oft völlig unaufdringlich - eher wie selbstverständlich - mit. Am Besten bei Kieslowski und Tarkovski.

Wenn so ein Ostbuch und ein Ost-Film wie zB Solaris von einem Amerikaner (nach)verfilmt wird, kommt nur küchenpsychologische Scheiße raus....

Zwischen amerikanischer Küchenpsychologie und sowjetischer Küchenphilosophie liegen nicht bloß Ozeane sondern auch Welten dazwischen.

Während man sich nach dem Zerfall der SU in der Ukraine darüber freute, das "Neue" endlich kommen zu lassen, haben sie inzwischen ihre "alten" Produkte zu lieben gelernt, weil sie im Gegensatz zu den Kunststoffwegwerfprodukten wie für die Ewigkeit gebaut wurden. Beim Kühlschrank muss bloß das Lämpchen getauscht werden, aber er funktioniert immer noch. Die Sehnsucht nach dieser Zeit ist so groß, dass sogar Produkte wieder auf den Markt kamen, die in ihrem Produktnamen "Sowjet" beinhalten (zB Sowjetbutter, Sowjeteis). Wenn sie schon nicht diese "ruhige" Zeit zurückhaben können, dann wollen sie sie zumindest wieder schmecken. Ach diese unverbesserlichen Ostmenschen!

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Tarkovski A Poet in the Cinema

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"Diese Welt ist kein Ort, wo wir glücklich sein können."
 
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IZMEĐU CRVENOG I CRNOG – SPLIT I MOSTAR U KULTURI SJEĆANJA

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Polemika će biti, čak su nužne i poželjne, kako bi se i dalje, stalno i uvijek, rasvjetljavalo jedno vrijeme prepuno proturječnosti, kao što je sama povijest po sebi. Još više će biti osporavanja, također dobrodošlih, iako unaprijed izgubljenih. Dojam je to nakon iščitanih 240 stranica retrospektive i svjedočanstava, ponuđenih u knjizi Dragana Markovine „Između crvenog i crnog – Split i Mostar u kulturi sjećanja“, u kojoj se 436 „imena u boji“ samo razvrstalo na crvenu i crnu polutku. Riječ je o knjizi koja će biti čitana, prepričavana, nadopunjavana vlastitim saznanjima i mišljenjima čitatelja – pa, što bi autor više i mogao poželjeti od takozvanog „običnog čitatelja“.

Doktor znanosti Dragan Markovina, docent na Odsjeku za povijest Filozofskog fakulteta u Splitu, svoju novu knjigu zasigurno nije pripremao s ciljem da mu zavidi itko iz (ne)kolegijalnih znanstvenih krugova. Nitko to neće ni priznati, čak ni kad iščita svih 240 stranica retrospektive i svjedočanstava, ponuđenih u knjizi „Između crvenog i crnog – Split i Mostar u kulturi sjećanja“, a što su je nedavno objavili suizdavači Plejada d.o.o. iz Zagreba i University Press iz Sarajeva.

Polemika će biti, čak su nužne i poželjne, kako bi se i dalje, stalno i uvijek, rasvjetljavalo jedno vrijeme prepuno proturječnosti, kao što je sama povijest po sebi. Još više će biti osporavanja, također dobrodošlih, iako unaprijed izgubljenih. Zašto? Zato što je svaka situacija iz koje proizlaze mišljenje, ocjena i zaključak, toliko dobro potkrijepljena stvarnim događajima i citiranim rečenicama, da će biti uzaludno dokazivati kako se „to“ nije dogodilo, kako je nešto pogrešno interpretirano ili „izvučeno iz konteksta“.

Tako Kruno Peronja, bivši HDZ-ov župan Splitsko-dalmatinske županije, nikad neće moći opovrgnuti izrečeno: kako su se spomenici podignuti u razdoblju od 1945. do 1990. godine morali maknuti, jer se radilo o obilježavanju „neslavne prošlosti“. Jednako kao što se Boris Dežulović nikad neće moći odreći svojih potresnih „Pjesama iz Lore“, od kojih je ona s naslovom „Dim“ citirana u ovoj knjizi. Uz razliku da bi prvi možda nekad mogao poželjeti odreći se mišljenja, a drugi to sigurno ne bi učinio, čak i da ga prisiljavaju.

Ova dva imena su, u pravom smislu riječi, „izvučena iz konteksta“, budući da se, u „crvenom“ ili „crnom“, čitatelj susreće s ravno 436 imena. Netko bi rekao: s autorove strane jasno svrstana u boje, što se od Dragana Markovine apsolutno moglo očekivati i u ovoj knjizi, kao što je jasno i u svim njegovim objelodanjenim tekstovima. Međutim, ta konstatacija ne bi bila točna, jer „imena u boji“ su se sama razvrstala na crvenu i crnu polutku, za sada samo u autorovim gradovima, rodnom Mostaru i životno-radnom Splitu. Razvrstavanje je potkrijepljeno s citatima iz 128 različitih izvora: knjiga, biltena, novinskih članaka, objavljenih intervjua, kolumni na internet portalima, wikipedije…

Tako je, među mnogim korisnim podsjećanjima, i ono iz 1997. godine, kad je Franjo Tuđman u Splitu rekao: „I danas imamo nekakvih feralskih sramota u Splitu, koje sramote i Split i Hrvatsku“. Ili, ako netko ne zna, bit će korisno obavijestiti se da u Mostaru Antifašistička akcija i Omladinski kulturni centar „Abrašević“ nude novi život Partizanskom groblju, kao simbolu obnove jedinstvenoga grada i antifašističkog stanja svijesti. Opet samo dva, nasumce odabrana detalja, kao ilustracija sadržaja knjige dr. sc. Dragana Markovine, jer, baviti se, u ovoj preporuci za čitanje, cjelokupnim sadržajem, bio bi potpuni promašaj, budući da nije riječ o suhoparnoj znanstvenoj analizi.

Ipak, evo nekih naslova. U poglavlju o Splitu: Imena ulica i trgova; Spomenici i simboli; Splitski mediji između cenzure i otpora – između savjesti i žutila; Slučaj Lora; Sportski klubovi i promjena identiteta; Spomenička revolucija Željka Keruma. U poglavlju o Mostaru: Herceg-Bosna kao trijumf hrvatskog nacionalizma; Nazivi ulica i (ne)obilježavanje dana oslobođenja kao ogledalo službene ideologije; Stari most; Partizansko groblje; Franjevačka crkva i križ na Humu.

„Analizirajući u svjetlu aktualne društvene i političke situacije u Splitu i Mostaru politike sjećanja koje se u tim gradovima provode, njihovu turbulentnu povijest društvenih lomova, idejnih i etničkih sukoba te ratnih posljedica koje je 20. stoljeće ostavilo današnjem vremenu, postajemo svjesni činjenice da današnja stvarnost u tim gradovima predstavlja logičnu posljedicu takva povijesnog nasljeđa, u kojem pobjednik uzima sve, a poraženom ne ostaje ništa, ali ujedno označava i period potpunog iščašenja tih gradova iz vlastite povijesti“, dio je autorova Zaključka.

Dakle, riječ je o knjizi koja će biti čitana, prepričavana, nadopunjavana vlastitim saznanjima i mišljenjima čitatelja – pa, što bi autor više i mogao poželjeti od takozvanog „običnog čitatelja“. Od onih drugih, Dragan Markovina zna, bolje od ikoga, što može očekivati.

http://www.lupiga.com/knjige/izmedju-crvenog-i-crnog-split-i-mostar-u-kulturi-sjecanja

Passt nicht ganz zum Sozialismus, aber ketzerisch, wie ich bin, verbuche ich den Rest als jugoslawische Spezialität im Sinne der Nachrkriegszeit. Dabei geht es sehr stark um die kroatische Rolle in meinen beiden Lieblingsstädten, Mostar und Split.

https://youtu.be/TwODmiJD6tM
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