drenicaku schrieb:
zu 1/3 romanisiert?
ich habe leider nichts gefunden, im internet, habe es hier aber irgendwo gelesen!
Danke im Vorraus an die serbischen albanologen und den selbst-ernannten albanologen lupo,
vielleicht weiss man ja dann, seit wann die albaner auf dem balkan leben!
Ich kann Dir wegen der Sprache nur diese gute Quelle anbieten.
Auf jeden Fall herrscht im Albaner Gebiet ein heftiges Sprach Durcheinander, wo jede Einheit längst passe ist, weil die Kosovaren die frühere Einheits Sprache unterminierten.
Die Holländer haben viele Deutsche Wörter und im Osten wurde auch viel von den Deutschen übernommen. Das eine Sprache andere Wörter von fremden Völkern integriert ist normal.
Vor allem wurde bis 1870 keinerlei Albanische Sprache nieder geschrieben und das heisst, das jeder Albaner der zur Schule ging also Serbisch, Türkisch usw. lernte.
Quer zu diesen die heute von Albanern bewohnten Teile des Balkans durchziehenden Staatsgrenzen mit ihrer starken gesellschaftlichen Prägekraft läuft die inneralbanische Dialekt- und Kulturscheide zwischen Gegen im Norden und Tosken im Süden von Shkumbi-Fluss und Prespa-See. Zwar hält noch das 1972 zwischen der Albanischen Akademie der Wissenschaften in Tirana und der Akademie der Wissenschaften und Künste des Kosovo geschlossene Abkommen über eine einheitliche albanische Standardsprache, die auf dem Toskischen basiert, doch 1999 stellten prominente kosovo-albanische Publizisten die Übereinkunft durch Verwendung eines bislang nicht standardisierten gegischen Kulturdialekts in Frage. Die Trennlinie zwischen Gegen und Tosken weist zudem eine ganze Reihe anderer, partiell gravierenderer Dimensionen auf: politisch gesehen ist der toskische Süden Albaniens nicht nur die Heimat des langjährigen Diktators Enver Hoxha und seines Clans sondern auch die Hochburg seiner unfreiwilligen Erben, also der albanischen (Post-)Sozialisten, die derzeit die Regierung stellen. Der gegische Landesteil ist hingegen die Bastion des sich als Demokratische Partei bezeichnenden politischen Clannetzes um den früheren Präsidenten Salih Berisha. Untermauert wird diese Nord-Süd-Dichotomie durch stark unterschiedliche Rechtskulturen: die Eigentumsstrukturen im Norden sind bis heute stammesgesellschaftlich geprägt, d.h. Vererbung geht ausschließlich patrilinear sowie innerhalb von Großfamilien vonstatten. Der Norden ist zugleich der Geltungsbereich des kanun, der modernen Adaption eines frühneuzeitlichen Gewohnheitsrechtes, dessen Blutrachebestimmungen das öffentliche Leben in einigen Regionen zum Erliegen gebracht haben. Zu diesen inneralbanischen Phänomenen kommt, dass der albanische Norden – gleich dem Kosovo und Westmazedonien – in religiöser Hinsicht nahezu ausschließlich muslimisch geprägt ist, sieht man von den Katholiken um Shkodër ab – im Unterschied zum multiethnischen und auch religiös gemischten Süden Albaniens, in dem neben albanischen Muslimen auch christlich-orthodoxe Albaner und Griechen leben. Hinzu kommt, dass der Derwischorden der liberalen Bektaschi, diese neben Sunniten, Katholiken und Orthodoxen "vierte Konfession" der Albaner, im Süden stark im Vormarsch ist und ca. ein Viertel aller Muslime zu seinen Anhängern zählt. Während die Gegen-Tosken-Linie die Gesellschaft der Republik Albanien in der eben beschriebenen Weise zerschneidet, scheint sie auf den ersten Blick die "ex-jugoslawischen" Albaner zu einen. Dass dies ein Trugschluss ist, belegen die oben skizzierten tiefgreifenden Differenzen im Denken der Eliten des Kosovo und Westmazedoniens.
http://www.bmlv.gv.at/pdf_pool/publikationen/09_psw_07_aes.pdf
Aber hier einige Details.