Serbien investiert in eine goldene Zukunft
Als Serbien im August erstmals die UEFA-U19-Europameisterschaft gewann, mag das so manchen überrascht haben, doch ein Zufall war dieser Triumph sicher nicht.
Der Erfolg der Mannschaft von Ljubinko Drulović in Litauen basiert auf einer exzellenten Nachwuchsarbeit im Nationalen Trainingszentrum des serbischen Fußballverbandes (FSS), das 2009 gegründet wurde.
Laut FSS-Präsident Tomislav Karadžić war der Bau des nationalen Trainingszentrums im Mai 2011 in Stara Pazova ein Signal für eine "große Zukunft" des serbischen Fußballs. Zugleich ist es aber auch ein Beweis für die enge Verbindung der UEFA zu ihren 54 Mitgliedsverbänden, schließlich wurde das Trainingszentrum in Stara Pazova durch das HatTrick-Hilfsprogramm mitfinanziert.
"Dank der großen Hilfe der serbischen Regierung, des Sportministeriums, der Gemeinde von Stara Pazova, UEFA und FIFA, und natürlich dank unseres Engagements haben wir hier eines der modernsten, schönsten und praktischsten Fußballzentren in Europa", hatte Karadžić bei der Eröffnung erklärt.
30 Kilometer außerhalb von Belgrad gelegen, erstreckt sich das Zentrum über 120 000 Quadratmeter und beinhaltet vier Rasenplätze, einen Kunstrasenplatz und eine Sporthalle, die allen serbischen Nationalmannschaften zur Verfügung stehen. Außerdem gibt es hier die Möglichkeit für Testspiele der A-Nationalmannschaften sowie für offizielle Partien der Jugendnationalteams.
Außerdem können hier auch Trainer, Schiedsrichter und Sport-Wissenschaftler ausgebildet werden, für die aktiven Spieler dient es als Reha-Zentrum nach schweren Verletzungen. Deshalb profitieren von Stara Pazova auch alle 2 000 registrierten Klubs und die 130 000 registrierten Spieler im Balkanstaat.
"Unser Ziel ist es, alles für den serbischen Fußball zu tun – heute und in Zukunft", sagte FSS-Generalsekretär Zoran Laković. "Alle im Fußball tätigen Personen finden hier ideale Bedingungen vor um zu arbeiten und sich zu verbessern."
Um profitabel arbeiten zu können, hat sich das Zentrum auch für andere Sportarten wie Basketball, Volleyball, Handball und Leichtathletik geöffnet. "Es ist nicht nur die Heimat des serbischen Fußballs, sondern des gesamten serbischen Sports", fügte Laković an. Aufgrund seiner Vielseitigkeit dient das Zentrum nicht nur der Sportförderung, sondern arbeitet auch noch wirtschaftlich.
Zu den Besonderheiten des Zentrums gehören ein 3 000 Zuschauer fassendes Stadion, Konferenzräume, Übernachtungsmöglichkeiten, eine multifunktionale Sporthalle, Tennisplätze und eine Schwimmhalle. Der Direktor der Anlage, Slobodan Pejović, erklärt, wie das Zentrum auch den Fußball beflügeln soll. "Sein Bau hat auch den Nationalverband ermutigt, sich das Ziel zu setzen, einmal zu den [Top] fünf oder sechs Nationen zu gehören", erläuterte Pejović.
Savo Milosević, Direktor aller serbischen Nationalmannschaften, führt den oben erwähnten Triumph der U19 des Landes bei der Europameisterschaft in Litauen auf den Bau der Anlage zurück: "Wir hatten hier alles, was wir benötigten, um unser Team angemessen auf dieses Turnier vorzubereiten."
Doch Stara Pazova wäre ohne die Hilfe der UEFA nicht möglich gewesen, erklärt Pejović. "Wir vom serbischen Verband sind der festen Überzeugung, dass wir dieses Projekt ohne die Unterstützung der UEFA gar nicht erst begonnen hätten."
Die finanzielle Hilfe der UEFA kam durch das HatTrick-Programm zustande. Igor Janković, Chef der Breitenfußballabteilung des FSS, unterstreicht, wie wichtig die Hilfe der UEFA war. "Die UEFA hilft uns dabei, wichtige Ziele zu erreichen, dank des HatTrick-Programms konnten wir unsere Infrastruktur verbessern. Wir stehen kurz vor der Vollendung eines neuen Stadions mit Flutlichtmasten, so dass wir hier offizielle U21-Länderspiele austragen können."
Nicht zuletzt deshalb blickt Laković optimistisch in die Zukunft: "Wir haben das fußballerische Potenzial dieser Nation wieder geweckt, die zunehmende Zahl von Sportlern und die verbesserten Bedingungen für ihre Zukunft unterstreichen dies."