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BESA:Die Rettung von Juden durch muslimische Albaner zur Zeit des Holocaust.

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So wie mich hier einige Serbische User belehrt haben, soll Albanien ein Nazi-Staat gewesen sein und mit den Deutschen und Italienern kooperiert haben, wie kann es also sein, dass die Albaner und ihr Staat die Juden gerettet haben? :lol: Ja es soll sogar nach dem 2. WK mehr Juden in Albanien gegeben haben, also vor dem 2. WK, was einzigartig in der Geschichte des 2.WK ist, wie kann das alles nur sein, frage ich mich? Über die Ausreise von A.Einstein mit einem albanischen Pass in die USA will ich erst gar nicht fragen :lol:


Also 1. einmal: Dass Einstein einen albanischen Pass hatte und damit in die USA eingereist war, ist nur ein Gerücht, das nie wirklich bestätigt werden konnte.

2.: Albanien war ein Satelliten-Staat der Nazis. Also Jaein. Nazi-Staat, aber unfreiwillig. Dass die Mehrheit der Albaner Nazis gewesen sein sollten, ist eine bescheuerte Aussage. Wer das behauptet ist einfach nur dumm im Kopf und da gebe ich dir Recht!

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PS.:

Folgende Sprache sind verfügbar: Englisch, Arabisch, Hebräisch und Deutsch

Schade, dass Albanisch nicht dabei ist.
 
Also 1. einmal: Dass Einstein einen albanischen Pass hatte und damit in die USA eingereist war, ist nur ein Gerücht, das nie wirklich bestätigt werden konnte.

Deshalb habe ich auch bewusst geschrieben, ich zitiere mich selbst: "Über die Ausreise von A.Einstein mit einem albanischen Pass in die USA will ich erst gar nicht fragen" , weil ich über die (Un-)Richtigkeit dieser Aussage keine Debatte auslösen wollte/möchte.

2.: Albanien war ein Satelliten-Staat der Nazis. Also Jaein. Nazi-Staat, aber unfreiwillig. Dass die Mehrheit der Albaner Nazis gewesen sein sollten, ist eine bescheuerte Aussage. Wer das behauptet ist einfach nur dumm im Kopf und da gebe ich dir Recht!
Trotz dass Albanien ein Satelitenstaat der Faschisten und Nazis war, hat der albanische Staat keine Juden oder andere Minderheiten verfolgt, denn wie du richtig sagtest, ist Albanien ungewollt, aus Mangel an ausreichender Widerstandskraft gegenüber seinen Vasallenstaaten zu ihrem Satelitenstaat geworden. Im Herzen und Handeln war der albanische Staat der vermutlich neutralste und sicherste Ort für verfolgte Menschen in Europa, insbesondere für Juden, wie uns die Überlebenden und andere historische Fakten belegen. Da kann die Propaganda unserer Nachbastaaten auch nichts daran ändern.
 
Deshalb habe ich auch bewusst geschrieben, ich zitiere mich selbst: "Über die Ausreise von A.Einstein mit einem albanischen Pass in die USA will ich erst gar nicht fragen" , weil ich über die (Un-)Richtigkeit dieser Aussage keine Debatte auslösen wollte/möchte.


Trotz dass Albanien ein Satelitenstaat der Faschisten und Nazis war, hat der albanische Staat keine Juden oder andere Minderheiten verfolgt, denn wie du richtig sagtest, ist Albanien ungewollt, aus Mangel an ausreichender Widerstandskraft gegenüber seinen Vasallenstaaten zu ihrem Satelitenstaat geworden. Im Herzen und Handeln war der albanische Staat der vermutlich neutralste und sicherste Ort für verfolgte Menschen in Europa, insbesondere für Juden, wie uns die Überlebenden und andere historische Fakten belegen. Da kann die Propaganda unserer Nachbastaaten auch nichts daran ändern.


Dann verstehe ich den Einbezug dieses Satzes in deinem ersten Beitrag aber erst recht nicht^^
Aber ist ja auch egal. Rest: Korrekt!
 

Lime Balla
Destan und Lime Balla

„Alle in unserem Dorf waren Muslime. Wir haben die Kinder Gottes unter unserem Besa beschützt."​
Ich wurde 1910 geboren. Im Jahr 1943, zur Zeit des Ramadan, kamen 17 Leute aus Tirana in unser Dorf, Shengjergji. Sie waren alle auf der Flucht vor den Deutschen. Am Anfang wusste ich nicht, dass sie Juden waren. Wir teilten sie unter den Dorfbewohnern auf. Wir nahmen drei Brüder namens Lazar auf.
Wir waren arm – wir hatten nicht einmal einen Esstisch – aber wir erlaubten ihnen kein einziges Mal, für Essen oder Unterkunft zu bezahlen. Ich ging in den Wald um Holz zu hacken und Wasser zu holen. Wir zogen Gemüse in unserem Garten, so hatten wir jede Menge zu essen. Die Juden blieben für 15 Monate in unserem Dorf versteckt. Wir kleideten sie wie Bauern, wie uns selbst. Sogar die Ortspolizei wusste, dass das Dorf Juden versteckte.
Ich kann mich erinnern, dass sie viele verschiedene Sprachen sprachen. Im Dezember 1944 verließen die Juden unser Dorf und gingen nach Priština, wo unser Neffe, der bei den Partisanen war, ihnen half. Danach verloren wir jeden Kontakt mit den Brüdern Lazar.
Erst im Jahr 1990, fünfundvierzig Jahre später, nahmen Sollomon und Mordehaj Lazar von Israel aus Kontakt mit uns auf.
Erzählt von Lime Balla
Am 4. Oktober 1992 wurden Destan Balla und seine Frau Lime Balla von Yad Vashem als Gerechte unter den Völkern anerkannt.




Von links nach rechts: Hamid Veseli, Xhemal Veseli
Die Brüder Hamid und Xhemal Veseli

„Unsere Eltern waren fromme Muslime und glaubten wie wir auch, dass „jedes Klopfen an der Tür ein Segen Gottes“ ist. Wir haben nie Geld von unseren jüdischen Gästen genommen. Alle Menschen sind von Gott. Besa existiert in jeder albanischen Seele."​
Unser verstorbener Bruder Refik war der erste, der von Yad Vashem als Gerechter unter den Völkern anerkannt wurde. Jetzt haben wir beide dieselbe Ehre dafür erfahren, dass wir die Famile von Joseph Ben Joseph und die Familie Mandil aufgenommen haben. Unter italienischer Besetzung arbeitete Joseph für mich (Hamid) in meinem Bekleidungsgeschäft, Moshe Mandil arbeitete in dem Fotostudio unseres Bruders Refik. Beide Familien waren Flüchtlinge aus Jugoslawien.
Als im Jahr 1943 die deutsche Besetzung begann, wurden die beiden jüdischen Familien in unser Haus in Krujë gebracht. Xhemal ging mit den Eltern Tag und Nacht 36 Stunden lang, um unser Haus zu erreichen. Wir kleideten sie wie die Leute vom Dorf. Zwei Tage später transportierten wir die Kinder nach Krujë. Tagsüber versteckten wir die Erwachsenen in einer Höhle in den Bergen. Die Kinder spielten mit anderen Kindern im Dorf. Alle Nachbarn wussten, dass wir Juden versteckten. Eines Tages durchsuchten die Deutschen das Dorf. Sie gingen von Haus zu Haus und suchten nach einem Gewehr, das verloren gegangen war. Sie haben das Gewehr nie gefunden und exekutierten den Soldaten, der es verloren hatte.
Wir haben die Juden neun Monate lang bei uns versteckt, bis zur Befreiung. Wir haben
jeden Kontakt mit der Familie Ben Joseph verloren. Sie haben Jugoslawien zu früh verlassen, und wir befürchteten, dass die Deutschen sie auf dem Rückzug ermordet haben. Die Familie Mandil ist ebenfalls in ihr Heim in Jugoslawien zurückgegangen. Unser Bruder Refik hat sie nach dem Krieg besucht und hat mit Moshe Fotografie studiert. Die Familie Mandil ist später nach Israel ausgewandert.
Viermal haben wir Albaner unsere Tür geöffnet. Das erstemal für die Griechen während der Hungersnot im Ersten Weltkrieg, dann für die italienischen Soldaten, die in unserem Land ankamen, nachdem sie sich den Alliierten ergeben hatten, dann für die Juden während der deutschen Besetzung, und in jüngster Zeit für die albanischen Flüchtlinge aus dem Kosovo, die auf der Flucht vor den Serben waren. Nur die Juden haben uns ihre Dankbarkeit erwiesen.
Erzählt von Hamid Veseli und Xhemal Veseli
Am 23. Mai 2004 wurden die Brüder Hamid und Xhemal Veseli von Yad Vashem als Gerechte unter den Völkern anerkannt.



Merushe Kadiu
Besim und Aishe Kadiu

„Mein Vater sagte, die Deutschen müssten seine Familie umbringen, ehe er zuließe, dass sie unsere jüdischen Gäste umbrächten."​
Wir lebten in dem Dorf Kavajë. Im Jahr 1940 versteckte unsere Familie für kurze Zeit zwei griechische Juden vor den italienischen Faschisten. Sie hießen Jakov und Sandra Batino und sie waren Geschwister. Sie kamen aus Tirana zu uns. Ihr Vater wurde von den Italienern in einem Lager festgehalten. Später, 1944, baten Jakov und Sandra uns noch einmal um Unterschlupf, aus Furcht vor den Nazis. Eine andere Familie versteckte ihre Eltern bei sich.
Sandra, Jakov und ich waren enge Freunde. Wir haben alle in einem Schlafzimmer geschlafen. Ich kann mich erinnern, dass wir ein Loch in das Gitter unseres hinteren Schlafzimmerfensters gesägt haben, damit sie fliehen konnten, falls die Deutschen entdeckten, dass sie sich bei uns versteckt hielten. Wir hielten andauernd Ausschau nach den deutschen Patrouillen. Als die Deutschen mit den Razzien begannen und von Haus zu Haus gingen, um Juden zu suchen, brachte mein Vater Jakov und Sandra in ein abgelegenes Dorf. Von da an versorgten wir sie mit allem was nötig war, bis zur Befreiung. Das gab eine große Feier in Kavajë. Ich erinnere mich noch an das Telegramm, das wir von Jakov und Sandra erhielten, und an die Freude über die Befreiung. Sie verließen Tirana bald und gingen dann nach Israel.
Ich habe so viele wunderbare Briefe und Bilder aus Israel. Im Jahr 1992 wurde ich von dort eingeladen, um die Auszeichnung als Gerechte unter den Völkern stellvertretend für meine Familie entgegen zu nehmen, und für eine Zeit lang war ich die Vorsitzende der Albanisch-Israelischen Gesellschaft. Es waren Jahre voller Angst damals, aber Freundschaft ist stärker als jede Angst.
Erzählt von Merushe Kadiu (Besim und Aishe Kadius Tochter)
Am 21. Juli 1992 wurden Besim Kadiu und seine Frau Aishe Kadiu von Yad Vashem als Gerechte unter den Völkern anerkannt.



Norman Gershman
Fotograf Norman H. Gershman

Norman H. Gershman ist relativ spät in seine Karriere als Fotograf eingestiegen. Er wurde beeinflusst von den Fotografen Ansel Adams, Roman Vishniac und Arnold Newman, bei denen er studierte, und wurde unterrichtet von Cornell Capa, dem Gründer und Leiter des International Center of Photography in New York. Schließlich fand Gershman seinen persönlichen Stil in der Portraitfotografie.
In seinen Arbeiten gelingt es ihm, die besondere Persönlichkeit des Subjekts herauszuheben.
Vier Jahre lang beschäftigte sich Gershman damit, muslimische Familien zu fotografieren, die während des Holocaust Juden gerettet und damit zwei scheinbar entgegengesetzte Welten miteinander verbunden hatten.
Norman Gershmans Arbeiten sind in vielfältigen öffentlichen Sammlungen zu finden, unter anderem im International Center of Photography, New York, im Brooklyn Museum, im Aspen Museum of Art und in einigen Galerien in Russland.
Gershman lebt und arbeitet in Aspen, Colorado.







Fotograf Norman H. Gershman - BESA: Ein Ehrenkodex. Die Rettung von Juden durch muslimische Albaner zur Zeit des Holocaust - Wanderausstellungen - Yad Vashem
 
Nuro Hoxha


Sazan Hoxha mit einer Fotografie seines Vaters, Nuro Hoxha


Ich bin der älteste Sohn von Nuro Hoxha, der hier in der Gemeinde von Vlorë als Lehrer und als religiöser Muslim gut bekannt war. Ich kann mich an diese furchtbare Zeit erinnern, als die Nazis von Griechenland nach Vlorë kamen, und die Juden sich verstecken mussten. Ich war zehn Jahre alt. Die Juden von Vlorë, Berat und Elbasan hatten seit 1490 in Albanien gelebt, und viele kamen auf der Flucht von Ioannina in Griechenland hierher.
Mein Vater nahm vier jüdische Familien auf. Sie waren alle seine Freunde. Ich weiß noch, was mein Vater ihnen sagte, als er sie aufnahm: „Jetzt sind wir alle eine Familie. Es wird euch kein Leid geschehen. Meine Söhne und ich werden euch gegen jede Gefahr mit unserem eigenen Leben verteidigen.“
Wir versteckten die Familien in unterirdischen Bunkern, die von unserem großen Haus ausgingen. Es waren drei Generationen der Großfamilie von Ilia Sollomoni und Mojsi Negrin, ingesamt zwölf Leute. Es gab noch andere, an deren Namen ich mich nicht mehr erinnere. Die Bunker waren miteinander verbunden, und es gab mehrere Fluchtwege. Mein Job war es, den Familien Essen in den Bunker zu bringen und einzukaufen, was sie brauchten. Alle Einwohner von Vlorë waren Antifaschisten, und alle wussten, dass viele Familien Juden versteckten.
Erzählt von Sazan Hoxha (Nuro Hoxhas Sohn).
Am 21. Juli 1992 wurde Nuro Hoxha von Yad Vashem als Gerechter unter den Völkern anerkannt.


Ali Sheqer Pashkaj


Enver Pashkaj vor einer Statue des albanischen Nationalhelden Skanderbeg
„Warum hat mein Vater sein Leben und das des ganzen Dorfes riskiert, um einen Fremden zu retten? Mein Vater war ein frommer Muslim. Er glaubte, dass man ins Paradies kommt, wenn man ein Leben rettet."
Unsere Heimatstadt ist Pukë. Mein Vater besaß einen Lebensmittelladen. Es war der einzige Laden dieser Art im Umkreis von Meilen. Eines Tages kam ein deutscher Transport mit neunzehn albanischen Gefangenen auf dem Weg zur Zwangsarbeit vorbei, und mit einem Juden, der erschossen werden sollte. Mein Vater sprach ausgezeichnet deutsch. Er lud die Nazis in seinen Laden ein und bot ihnen Essen und Wein an. Er zwang ihnen den Wein regelrecht auf, bis sie betrunken waren.
In der Zwischenzeit versteckte er einen Zettel in einem Stück Melone, das er dem jungen Juden gab. Dort hieß es, er solle hinausspringen und in den Wald zu einem bestimmten Platz fliehen. Die Nazis waren wütend über diese Flucht, aber mein Vater bestand auf seiner Unschuld. Sie brachten meinen Vater in das Dorf und stellten ihn an die Wand, um Informationen aus ihm herauszuholen, wo der Jude sich versteckt hielt.
Viermal setzten sie ihm die Pistole an den Kopf. Sie kamen zurück und drohten, das ganze Dorf niederzubrennen, wenn mein Vater nicht gestehen würde. Mein Vater hielt durch, und schließlich zogen sie ab. Mein Vater holte den Mann aus dem Wald ab und versteckte ihn in seinem Haus, bis der Krieg vorüber war. Sein Name war Yeoshua Baruchowiç. Es gab dreißig Familien in diesem Dorf, aber niemand wusste, dass mein Vater einen Juden versteckte. Yeoshua ist noch am Leben. Er ist Zahnarzt und lebt in Mexiko.
Erzählt von Enver Pashkaj (Ali Sheqer Pashkajs Sohn).
Am 18. März 2002 wurde Ali Sheqer Pashkaj von Yad Vashem als Gerechter unter den Völkern anerkannt.

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Muslimische Retter in Albanien

Veseli und Fatima Veseli und ihre Kinder Refik, Hamid und Xhemal

Albanien

Die Juden mit ihren Rettern vor dem Haus der Veselis
Bildergalerie

1934 schrieb Herman Bernstein, der Botschafter der Vereinigten Staaten in Albanien:
„In Albanien gibt es keine Spur von Diskriminierung von Juden, denn Albanien ist heute eines der wenigen Länder in Europa, wo religiöse Vorurteile und religiös motivierter Hass nicht existieren, obwohl das albanische Volk selbst aus drei verschiedenen Religionsgemeinschaften besteht.“
Die Familie Mandil kam aus Jugoslawien, wo Moshe ein gut gehendes Fotogeschäft besaß. Als die Deutschen im April 1941 in Jugoslawien einmarschierten, floh die Familie in den von Italienkontrollierten Kosovo, wo die Juden relativ geschützt waren. Gegen Ende des Sommers 1942 drangen die Flüchtlinge tiefer in die italienische Besatzungszone, nach Albanien ein, wo die Mehrheit der Bevölkerung muslimisch war.Die Familie – Moshe und Ela Mandil und ihre Kinder Gavra und Irena – ließen sich in Tirana nieder. Auf der Suche nach Fotogeschäften stieß Moshe auf einen Laden, der einem seiner früheren Lehrlinge, Neshad Prizerini, gehörte. Nicht genug damit, dass Prizerini Mandil Arbeit anbot, er lud außerdem die ganze Familie ein, bei ihm zu wohnen.
Im Geschäft lernte Mandil Prizerinis Lehrling, den siebzehnjährigen Refik Veseli, kennen, den seine Eltern aus dem Dorf Kruja geschickt hatten, damit er das Fotografenhandwerk erlernte.Nach dem deutschen Einmarsch in Albanien wurde die Situation gefährlich für Juden, und Veseli schlug vor, die Mandils sollen ins Dorf seiner Eltern in den Bergen ziehen. Veseli und die Mandils begabensich auf eine lange Reise, auf Maultieren in schwierigemTerrain. Sie benutzten Nebenstraßenund bewegten sich nur nachts vorwärts, während sie sich tagsüber in Höhlen versteckt hielten, um der Entdeckung durch das deutsche Militär zu entgehen.
In Kruja wurden Moshe und Ela in einem kleinen Zimmer über der Scheune versteckt, während ihre Kinder und die Kinder der Veselis eng miteinander lebten.Einige Zeit nach ihrer Ankunft brachte Refiks Bruder Xhemal eine weitere jüdische Familie aus Tirana: Ruzhica und Yosef Ben Yosef und Yosefs Schwester Finica. Die beiden Familien blieben bis zur Befreiung im November 1944 bei den Veselis in ihrem Bergdorf. Gegen Ende des Krieges nahmen die militärischen Aktivitäten in der Gegend zu: die Deutschen hatten mit der Bekämpfung der Partisanen zu tun, das Dorf wurde bombardiert, und in der Gegend wurden Fahndungendurchgeführt.
Nach dem Krieg kehrten die Mandils nach Jugoslawien zurück und ließen sich in Novi Sad nieder, wo Moshe ein Fotogeschäft eröffnete. Sie luden Refik ein, bei ihnen zu wohnen und seine Ausbildung zum Fotografenfortzusetzen. Er blieb bei den Mandils, bis sie nach Israel auswanderten. Danach blieb trotz der Entfernung der Kontakt zwischen den Familien bestehen.
1987 schrieb Gavra Mandil an Yad Vashem und erzählte seine Geschichte. Er schrieb, er fühle sich verpflichtet, im Namen aller in Albanien Geretteten das albanische Volk, besonders aber seine Retter zu würdigen. Er fügte hinzu: „Mag sein, dass sie nicht mit dem Erbe Goethes und Schillers heranwuchsen,aber sie maßen dem menschlichen Leben auf die natürlichste und selbstverständlichste Weise die größte Bedeutung bei“. Die bemerkenswerte Unterstützung, die die Albaner den verfolgten Juden zukommen ließen, war auf „Besa“ begründet, einem Ehrenkodex. „Besa“ bedeutet wörtlich „Einhaltung des Versprechens“. Ein Mensch, der im Sinne des Besa handelt, ist einer, der sein Wort hält und dem man sein eigenes Leben und das seiner Familie anvertrauen kann. Anscheinend ging dieser Kodex aus dem muslimischen Glauben in seiner spezifisch albanischen Ausprägung hervor.
1987 entschloss sich Yad Vashem, Veseli und Fatima Veseli sowie ihre Kinder Refik, Hamid und Xhemal als Gerechte unter den Völkern anzuerkennen. Sie waren die ersten Albaner, die von Yad Vashem geehrt wurden. Gavra Mandil schrieb einen Brief an den Präsidenten von Albanien, das damals ein isoliertesund praktisch unzugänglichesstalinistisch-kommunistisches Land war, und bat ihn, es Refik und seiner Frau zu gestatten, nach Israel zu reisen, um der Zeremonie beizuwohnen. „Zu jener Zeit, als von allen Seiten Gefahr und Tod drohten, bewies das kleine albanische Volk seine Größe. Ohne viel Aufhebens und ohne eine Gegenleistung zu fordern, erfüllte das albanische Volk eine grundlegende menschliche Pflicht und rettete das Leben seiner jüdischen Flüchtlinge“, schrieb er. Gavra legte Fotos bei, die sein Vater am 28. November 1944 während der Siegesparade gemacht hatte, bei der auch Albaniens Präsident Hoxha zu sehen war.
Refik Veseli und seine Frau bekamen eine Reisegenehmigung und wohnten der Zeremonie zu ihren Ehren in Yad Vashem bei.


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Die Juden mit ihren Rettern vor dem Haus der Veselis


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Familie Mandil und andere Juden im Gefängnis von Pristina, März 1942

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Gavra Mandil und sein Vater im Gefängnis, Pristina 1942

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Gavra Mandil und Refik Veseli, Tirana 1944

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Refik Veseli mit Gavra Mandil und dessen Schwester auf dem Arm, Jugoslawien 1946

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Moshe Mandil in albanischer Tracht, Kruja 1944

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Refik Veseli und Moshe Mandil, Tirana

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Xhemal Veseli
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Refik Veseli, 1946









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Hamid Veseli

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Die Familien Mandil und Veseli in Kruja

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Moshe Mandil (2. v. r.) und Refik Veseli (2. v. l.) am Tag der Befreiung

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Refik Veseli und seine Familie in den achtziger Jahren, Tirana


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Refik (1. v. r.) und Familie bei der Hochzeit seines Sohnes, Albanien 1986

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Refik Veseli kniet vor der Ewigen Flamme in der Gedenkhalle in Yad Vashem

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Hamid und Xhemal Veseli, fotografiert in ihrem Haus von Norman Gershman, Albanien 2003

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Kruja, 2008


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Kruja, 2008
 

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Ja, dieses Thema ist langsam langweilig.

Finde ich nicht. Langweilig finde ich deine Themen.

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Die Ausstellung war 2011/2012 in Wien zu sehen.
Fast alle Juden, egal ob albanischer oder ausländischer Herkunft wurden gerettet. Nicht nur die Bevölkerung sondern auch die Behörden haben sich vorbildlich gehalten. Staatsbeamte statteten viele Juden mit falschen Papieren aus um ihnen ein sicheres Leben in Albanien zu gewährleisten.

Hut ab vor diesem Volk!
 
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