Ohrid hat es ja schon erwähnt - es ist ein Problem des GANZEN balkans, wenngleich es vermutlich in BiH am stärksten ausgeprägt ist. Abwanderung, "Landflucht", Zuzug in Städte gibt es überall auf der Welt. In Asien sind ganze Völker unterwegs, da ist die absolute Zahl der Abwanderer in BiH bestenfalls ein Rundungsfehler. Gemessen am Bevölkerungsanteil ist es aber schon heftig.
Die Fragen die ich mir schon längere Zeit in diesem Zusammenhang stelle: Was geschieht mit den Flächen (Grundstücke, Gebäude), die nicht mehr bewirtschaftet werden? Wie wird das Vacuum gefüllt, das der Mangel an Arbeitskräften hinterlässt? Ich meine da nicht die stillgelegten Fabriken (dort gab es ja bisher schon nicht genug zu tun für alle Arbeitswilligen), sondern wer verrichtet die tägliche (unbezahlte) Arbeit an den Wohnhäusern und den Feldern und Wäldern die bisher so recht und schlecht in Stand gehalten wurden? Besteht nicht die Gefahr, dass jetzt Alles um ein Butterbrot an Personen verscherbelt wird, die man eigentlich nicht im Land haben will? In- u. ausländische "Oligarchen", ausländische "Investoren"... die einfach jetzt billigst zu riesen Grundbesitzen kommen und allesamt keinen Finger im Land rühreren.
Die größte Frage ist aber: Wie kann man das verhindern? In "normalen" Ländern regelt das die Politik mit entsprechenden Gesetzen. Das ist jedoch auf absehbare Zeit in BiH nicht zu erwarten. Was kann also die (noch) einheimische Bevölkerung tun um zumindest Herr im/am eigenen Land zu bleiben? Es weiteres Problem: Es drängt die Zeit und es bedarf relativ schneller Lösungen! Die Leute können es sich nicht leisten noch Jahre- oder Jahrzehntelang auf Initiativen (von außen) zu warten.
OK, Gewerbe und Industrieansiedelung wird wohl (wenn überhaupt) nur von Außen kommen. Aber was ist mit den bei weitem überwiegenden Flächen außerhalb der Städte? Der Anteil der Landwirtschaft betrug im Jahr 2011 unter 9% der ohnehin schon geringen Bruttowertschöpfung. Nur 4% der Landfläche werden landwirtschaftlich genutzt. 4,3 % der Landfläche sind Wald, der in noch viel geringerem Ausmaß genutzt wird. Ich sehe da gar nicht so schlechte Voraussetzungen für einen ökologisch produzierenden Landwirtschaftssektor. Die Böden sind weitgehend ausgeruht und praktisch unbelastet von Mineraldünger und Pestiziden (sofern nicht vermint). Der Markt für Bio Lebensmittel in Europa hat inzwischen eine Milliarden Dimension angenommen, so dass die Hersteller in Österreich oder Deutschland schon größte Probleme haben, überhaupt liefern zu können. Z.T gibt es nicht einmal genügend biologische Futtermittel. Zudem produziert man inzwischen schon Bio-Produkte nach Industriestandards! Das sind Dinge, die einfach nicht zusammengehen. Der nächste Lebensmittelskandal ist nur eine Frage der Zeit...
Klar, auch Agrarproduktion macht man nicht von heute auf morgen. Aber der Beginn könnten ja Produktionsgemeinschaften sein, welche der lokalen Selbstversorgung dienen, letztendlich aber möglichst rasche kommerzielle Produktion zum Ziel haben.
Ich habe hunderte Bilder quer übers Land durchgesehen- irgendwie sieht es sehr deprimierend aus.
Panoramio - Photo of HERE RESIDED BRGULE'S TEACHERS - OVDE SU STANOVALI BRGULJSKI UCITELJI
Panoramio - Photo of Stara ku
Panoramio - Photo of panorama nisici
Panoramio - Photo of Brgule
Panoramio - Photo of Jazbina - pogled odozdo na gornje ku
Panoramio - Photo of
Neben den Bildern "vom Land" sind mir jedoch unzählige Bilder aufgefallen (und das sind auch meine persönlichen Eindrücke, egal wo man am Balkan hinfährt), die allesamt perfekt sanierte und wunderschön hergerichtete Moscheen und Kirchen zeigen. Hier wurde viel investiert und hat sicher auch eine Menge Arbeit und Geld gekostet. Der "Output" dieser Gebäude ist allerdings überschaubar, was Wohnung, Arbeit und Essen anbelangt.
Panoramio - Photo of Dabravine - d
Panoramio - Photo of Brestovsko zupna crkva
Panoramio - Photo of D
Panoramio - Photo of olovske luke d