Um noch einmal auf die Eingangsfrage zurückzukommen:
Die Frage, ob Kroaten und Bosnier ein "ureuropäisches" Volk sind, die dürfte sich nur dann beantworten lassen, wenn man auch das Wort "ureuropäisch" definiert. Was heißt das also? Menschengruppen, die seit 1000 Jahren in Europa wohnen, seit 1500 Jahren, seit 2000 oder seit 5000? Vielleicht führt das nicht weiter. Besser wird es sein, sich anzuschauen, wie übehaupt Kroaten und Bosnier zum Teil der europäischen Geschichte geworden sind - eine Historie, die zum Teil auf Mutmaßungen, zum großen Teil aber auch auf handfesten Tatsachen und Quellen beruht.
Die Geschichte sowohl der Kroaten als auch der Bosnier führt zurück in die Endphase der Völkerwanderung, in eine Zeit, in der - wie der Name schon sagt - die europäischen (und zum Teil auch außereuropäischen) Völker wanderten und sich auf kriegerischem Weg neue Heimaten suchten. Gerade die Kriege, die damals (zwischen 300 und ca. 650 n.Chr.) geführt wurden, führten dazu, daß sich schwache Völker mit starken, siegreiche mit unterlegenen zusammenfanden. Das Ergebnis waren ganz neue Völker, die nicht mehr ethnisch oder auch genetisch "rein" waren, sondern eben eine Gemeinschaft aus manchmal ganz unterschiedlichen Gruppen. Hinzu kam, daß diese wandernden Völker, die ohnehin schon aus verschiedenen sehr unterschiedlichen Gruppen zusammengesetzt waren, nun auch noch Länder besetzten. Deren Einwohner mögen sie zum Teil umgebracht haben - die Masse der Besetzten dürfte aber gleichwohl im Laufe der Zeit mit den Besatzern verschmolzen sein.
Für die Kroaten und Bosnier (also die slawisch-sprachigen Stämme), die ab ungefähr 600 n.Chr. in die illyrischen Provinzen des oströmischen Reiches eingewandert sind, dürfte sich also eine Misch-Masch-Situation ergeben: Slawische und germanische Stämme vor der Einwanderung, danach eine Vermischung mit der vorgefundenen Bevölkerung.
Allerdings hatte sich damit keine Situation eingestellt, die bis heute Bestand hat. So sind in den osmanischen Machtbereich danach Türken und zahlreiche andere Angehörige des Reiches der Pforte zu Konstantinopel eingewandert, in den habsburgischen dagegen Deutsche, Slowaken, Italiener usw.
Von ethnisch "reinen" Völkern kann also nicht die Rede sein, auch nicht von "ureuropäischen", nur "slawischen" oder sonstirgendwie eingegrenzten. Ein Phänomen, das übrigens auch Deutschland, Frankreich, Spanien, Polen, Italien und - außer Skandinavien - die meisten europäishcne Lander trifft.
P.S.: Die Gen-Untersuchungen zu Kroaten auf einigen Inseln (Krk?) haben ergeben, daß die dortigen Einwohner awarische Erbmasse in sich tragen - ein Überbleibsel aus dem 7. oder 8. Jahrhundert n.Chr.).
Die Frage, ob Kroaten und Bosnier ein "ureuropäisches" Volk sind, die dürfte sich nur dann beantworten lassen, wenn man auch das Wort "ureuropäisch" definiert. Was heißt das also? Menschengruppen, die seit 1000 Jahren in Europa wohnen, seit 1500 Jahren, seit 2000 oder seit 5000? Vielleicht führt das nicht weiter. Besser wird es sein, sich anzuschauen, wie übehaupt Kroaten und Bosnier zum Teil der europäischen Geschichte geworden sind - eine Historie, die zum Teil auf Mutmaßungen, zum großen Teil aber auch auf handfesten Tatsachen und Quellen beruht.
Die Geschichte sowohl der Kroaten als auch der Bosnier führt zurück in die Endphase der Völkerwanderung, in eine Zeit, in der - wie der Name schon sagt - die europäischen (und zum Teil auch außereuropäischen) Völker wanderten und sich auf kriegerischem Weg neue Heimaten suchten. Gerade die Kriege, die damals (zwischen 300 und ca. 650 n.Chr.) geführt wurden, führten dazu, daß sich schwache Völker mit starken, siegreiche mit unterlegenen zusammenfanden. Das Ergebnis waren ganz neue Völker, die nicht mehr ethnisch oder auch genetisch "rein" waren, sondern eben eine Gemeinschaft aus manchmal ganz unterschiedlichen Gruppen. Hinzu kam, daß diese wandernden Völker, die ohnehin schon aus verschiedenen sehr unterschiedlichen Gruppen zusammengesetzt waren, nun auch noch Länder besetzten. Deren Einwohner mögen sie zum Teil umgebracht haben - die Masse der Besetzten dürfte aber gleichwohl im Laufe der Zeit mit den Besatzern verschmolzen sein.
Für die Kroaten und Bosnier (also die slawisch-sprachigen Stämme), die ab ungefähr 600 n.Chr. in die illyrischen Provinzen des oströmischen Reiches eingewandert sind, dürfte sich also eine Misch-Masch-Situation ergeben: Slawische und germanische Stämme vor der Einwanderung, danach eine Vermischung mit der vorgefundenen Bevölkerung.
Allerdings hatte sich damit keine Situation eingestellt, die bis heute Bestand hat. So sind in den osmanischen Machtbereich danach Türken und zahlreiche andere Angehörige des Reiches der Pforte zu Konstantinopel eingewandert, in den habsburgischen dagegen Deutsche, Slowaken, Italiener usw.
Von ethnisch "reinen" Völkern kann also nicht die Rede sein, auch nicht von "ureuropäischen", nur "slawischen" oder sonstirgendwie eingegrenzten. Ein Phänomen, das übrigens auch Deutschland, Frankreich, Spanien, Polen, Italien und - außer Skandinavien - die meisten europäishcne Lander trifft.
P.S.: Die Gen-Untersuchungen zu Kroaten auf einigen Inseln (Krk?) haben ergeben, daß die dortigen Einwohner awarische Erbmasse in sich tragen - ein Überbleibsel aus dem 7. oder 8. Jahrhundert n.Chr.).