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Emir
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Allahs gestrandete Krieger
Von Thomas Roser 16. Februar 2009, 01:51 Uhr
Bosnien-Herzegowina versucht seine Mudschahedin-Kämpfer loszuwerden - Aber die Veteranen pochen auf ihre Menschenrechte
Zenica - Dunkel funkeln die Augen von Aiman Awad. "Nur weil jemand einen Vollbart hat und als gläubiger Muslim zu leben versucht, gilt er im Westen als potenzieller Terrorist", klagt der gebürtige Syrer vor der neuen Moschee in der bosnischen Stahlstadt Zenica. Seit 26 Jahren lebe er im früheren Jugoslawien, seit 16 Jahren in Bosnien-Herzegowina - und habe "nie gegen das Gesetz verstoßen", versichert der 44-jährige Kriegsveteran. Wegen angeblich falscher Angaben bei der Erlangung der bosnischen Staatsbürgerschaft 1995 drohe ihm nun die Ausweisung, empört sich der vierfache Familienvater. Schon seit Jahren machten nicht nur die USA, sondern auch Serben und Kroaten in Bosnien-Herzegowina Druck, die früheren Mudschahedin-Kämpfer auszuweisen. "Mit dem Gesetz hat das nichts zu tun. Das ist eine rein politische Frage", meint Awad.
Der damalige bosnische Staatspräsident Alija Izetbegovic hatte zu Beginn des Bosnienkriegs von 1992 bis 1995 die arabischen Staaten um Hilfe gebeten. Den Truppen der muslimischen Bosniaken habe es damals an Waffen und Geld gemangelt. "Kämpfer hatten sie eigentlich genug", sagt der Journalist und Buchautor Ensad Hecimovic. An Kämpfern sei Izetbegovic nicht interessiert gewesen, doch habe er sich dieser Morgengabe "nicht verweigern können". Oft mit falschen Papieren ausgestattet, machten sich nicht nur freiwillige Kämpfer, sondern auch Missionare und Agenten als vermeintliche Helfer humanitärer Organisationen nach Bosnien auf. "Die Kämpfer waren ein Mittel der Geberstaaten, hier Einfluss zu gewinnen", sagt der Journalist.
Aiman Awad war Medizinstudent im kroatischen Rijeka, als der Bosnienkrieg ausbrach. Zunächst habe er bosnische Flüchtlinge betreut, sich aber bald selbst zum Kampf aufgemacht: "Ich kam nicht, weil ich Geld oder einen Pass wollte. Ein Muslim muss dem anderen helfen, wenn er in Not ist." Kämpfen sollte er indes nie: Wegen seiner Sprachkenntnisse arbeitete Awad im Kommandostab der Mudschahedin als Übersetzer.
Hunderte Muslime aus aller Welt eilten den Glaubensbrüdern zu Hilfe. Ausländer stellten ein Drittel der 1800 Mann starken "al-Mudschahedin", einem regulären Teil der bosnischen Truppen. Die Eliteeinheit sei für schwierige Operationen eingesetzt worden, so Hecimovic. Nicht nur wegen ihrer fanatischen Kampfbereitschaft, sondern auch wegen der oft grausamen Behandlung von Gefangenen verbreitete sie bei Gegnern Angst und Schrecken. Häufig seien sie an an Serben begangenen Kriegsverbrechen beteiligt gewesen, sagt Hecimovic.
Es sei eine "Riesendummheit" gewesen, die ausländischen Kämpfer ins Land zu holen, meint in Sarajevo der Philosophieprofessor Gaju Sekolic. "Fatale Auswirkungen" habe der Einfluss der Mudschahedin nicht nur auf das Zusammenleben mit den Minderheiten in dem multiethnischen Land, sondern auch auf die muslimische Gemeinschaft Bosniens selbst gehabt. Tatsächlich sollten sich die ausländischen Kämpfer als Vorhut für die "Re-Islamisierung" von Teilen des traditionell eher liberalen Islams in Bosnien entpuppen. Wegen ihres "missionarischen Eifers", das Land auf den rechten islamischen Weg zu führen, seien sie selbst zu Kriegszeiten oft auf Ablehnung gestoßen, sagt Hecimovic.
Als der Bosnienkrieg 1995 endete, sah das Friedensabkommen von Dayton den Abzug der ausländischen Kämpfer vor. 90 Prozent der Mudschahedin seien denn auch unmittelbar nach Kriegsende heimgekehrt, sagt Veteran Aiman Awad. Manche hatten indes mit bosnischen Frauen eine Familie gegründet. So wie Awad. Er bringt seine Familie nun als Nebenerwerbs-Imker und mit einer kleinen Veteranenrente über die Runden.
Die Geschichte der gestrandeten "Gotteskrieger" ergebe keineswegs ein "Schwarz-Weiß-Bild", meint Hecimovic. Die meisten hätten nach dem Krieg versucht, sich eine zivile Existenz aufzubauen. Kleinere Gruppen hätten jedoch weiter Anschläge verübt. "Sie konnten sich nicht mit dem Frieden abfinden und führten ihren eigenen Krieg fort."
Das stattliche Strafregister seines in Abschiebehaft schmorenden Mandanten müht sich Staranwalt Dusan Tomic in Sarajevo erst gar nicht herunterzuspielen. Ja, der in Bahrain geborene Ali Ahmed Ali Hamad sei bereits mit 17 Jahren von al-Qaida angeworben worden und ja, er habe nach dem Bosnienkrieg für einen Bombenanschlag 1997 in Mostar eine zwölfjährige Gefängnisstrafe abgesessen. "Aber er hat sich geändert, seine Schuld eingestanden, seine Taten bereut, seine Strafe verbüßt - und will mit al-Qaida nichts mehr zu tun haben."
Wegen guter Führung wurde Ali Hamad Ende Dezember fünf Monate früher aus der Haft entlassen und umgehend in das Abschiebelager am Flughafen Sarajevo überstellt. Um der Abschiebung zu entgehen, hat er der serbischen Justiz seine Dienste angeboten. Bei der Gewährung von Asyl wolle er Informationen zu den von den Mudschahedin begangenen Kriegsverbrechen preisgeben.
Eine Auslieferung nach Bahrain würde für seinen Klienten das sichere Todesurteil bedeuten, sagt Tomic. "Er ist der einzige Al-Qaida-Offizier, der mit seiner Vergangenheit gebrochen und selbst vor dem UN-Kriegsverbrecher-Tribunal ausgesagt hat." In allen Ländern des früheren Jugoslawien würden aus der Haft entlassene Kriegsverbrecher wie Helden empfangen, ärgert sich der bosnische Serbe. "Nun gibt es endlich einen Menschen, der seine Taten nicht beschönigt - und er wird bestraft. Mit dieser Art von Behandlung wird der Boden für eine neue Generation von Terroristen geschaffen."
Was soll man dazu sagen. Ich denke der Mann ist in Ordnung. Wenn es stimmt was er gesagt hat, nur DANN!
Es wird sicherlich wieder einen Krieg geben (in Bosnien) eine andere Lösung gibt es nicht. Stellt euch vor es würde heute noch die ganzen Serben in Kroatien leben, dann hätten die ein vergleichweises Problem wie die Bosniaken, denn Serben passen sich nicht an Sie wollen das sich die anderen Anpassen. Leider ist das so und wird sich nicht ändern (siehe Bosnien).
Für alle die icht wissen was hier gemeint ist:
YouTube - Mudzahedini u Bosni
Darum geht es

Da in Bosnien sogut wie nur Nationalisten leben wird es nie frieden und nur ehlend geben.
Sollen die sich die Köpfe einschlagen ich zumindest bin bereit jeden Kroaten sowie Serben die Hand zu geben und die ganze scheiße zu vergessen. Aus Fehlern lernt man und der Krieg hatte keine Vorteile nur Tote....
Man sollte egal ob Kath., Mosl., Orth. oder Jude in Frieden leben. Ist mir doch egal ob mein nachbar dies oder das ist solange ich Ihn und er mich Respektiert aber leider ist das nicht der Fall in Bosnien sowohl auch hier in Deutschland nicht. Alleine hier im Forum sieht man wie die Leute drauf sind ....