Gavrilo Princip fasste im Frühling 1914 in Belgrad den Entschluss, Franz Ferdinand zu töten, nachdem er in einer österreichischen Zeitung vom Besuch Franz Ferdinands erfahren hatte. Nach anderen Darstellungen sei Nedeljko Čabrinović der wahre Urheber der Idee gewesen, nachdem ihm sein Freund, der Journalist Mihajlo Pušara, mit einem Zeitungsausschnitt auf den bevorstehenden Besuch aufmerksam gemacht hatte. Damals war der Besuch wegen einer ernsten Krankheit des Kaisers
Franz Joseph noch ungewiss. Princip teilte Čabrinović und Grabež seine Absichten mit und sicherte sich ihre Unterstützung. Da Princip bewusst war, dass er den Plan nicht ohne fremde Hilfe in die Tat umsetzen konnte, kontaktierte er Milan Ciganović, einen serbischen Geheimdienstler und bekannten Volkshelden, der offiziell als Eisenbahnbeamter arbeitete und im selben Haus wohnte. Ciganović stand mit Major Vojin P. Tankošić in Verbindung, den Princip von seinen erfolglosen Versuchen, als Freiwilliger an den Balkankriegen teilzunehmen, schon kannte. Princip wusste nicht, dass Ciganović und Tankošić führende Mitglieder der „Schwarzen Hand“ waren.
Ciganović gab den militärisch unerfahrenen Jugendlichen im Belgrader Park Topčider Schießunterricht und übergab ihnen am 27. Mai 1914 vier Pistolen mit Munition und sechs Bomben aus serbischen Armeebeständen. Die Herkunft der Waffen konnte nie restlos geklärt werden, weil viele serbische Milizangehörige solche Waffen besaßen. Weiter bekamen sie etwas Geld für die Reisekosten und
Zyankali-Fläschchen, um sich nach dem Attentat zu töten.