Hahaha und die Amerikaner wahren im Mond.
Ich will einmal ein wenig Oberlehrer spielen und einem Griechen (?) den Begriff "Demokratie" erklären. Also:
Um von Demokratie reden zu können, gibt es einige Kriterien, die erfüllt sein müssen:
1.) Es muss Elemente direkter und indirekter Demokratie geben. Direkte Elemente sind Bereiche, in denen die Bevölkerung direkt über bestimmte Angelegenheiten entscheidet. Dazu gehören alle verschiedenen Arten von Wahlen, aber auch Volksabstimmung, Volksbegehren und Volksbefragung.
Die indirekten Elemente sind jene Bereiche, in denen gewählte oder von Parteien entsandte Abgeordnete tätig sind, also z.B. Parlament und Regierung, aber auch Verbände und Sozialpartnerschaft.
2.) In einer Demokratie müssen all jene, die von Entscheidungen betroffen sind, mitbestimmen dürfen. Das ist über das Wahlrecht geregelt. Das Recht zu wählen ist allerdings an die Staatsbürgerschaft gekoppelt; Hunderttausende, die zwar in Österreich leben, aber nicht die österreichische Staatsbürgerschaft besitzen, sind daher von den meisten Wahlen ausgeschlossen.
3.) In einer Demokratie gilt grundsätzlich, dass die Mehrheit entscheidet (Mehrheitsprinzip). Dem sind aber Grenzen gesetzt. So darf die Mehrheit nicht über Minderheitenrechte (das sind spezielle Rechte zum Schutz von Minderheiten) entscheiden, sie darf auch Menschenrechte nicht abschaffen. In besonders wichtigen Fragen genügt nicht die einfache Mehrheit (also mehr als 50 %), man braucht dafür eine qualitative Mehrheit. Z.B. dürfen Verfassungsgesetze in Österreich nur dann geändert werden, wenn mindestens zwei Drittel der Abgeordneten zustimmen.
In der Realität sieht es so aus, dass in keinem Land der Erde alle Ideale zur Gänze umgesetzt sind. Dennoch kann man davon sprechen, dass die Länder der EU (und andere Länder in Europa) demokratisch sind, auch wenn wir noch öfter „auf dem Weg zur idealen Demokratie“ sind.
Wenn Du unter Demokratie verstehst, dass jedes Land nur "vom Volk heraus regiert" wird, dann hast Du etwas missverstanden. Du meinst dann vermutlich Anarchie. Wenn Du unter Demokratie verstehst, dass jedes Land ausschließlich für sich selbst seine Entscheidungen trifft, dann muss man aber auch zur Kenntnis nehmen, dass es Nachbar- und Partnerländer ebenso sehen und ihrerseits (völlig demokratisch) Entscheidungen treffen, die Dich einfach links liegen lassen (im günstigsten Fall) oder schlicht und einfach boykottieren.
Ein zerstörerischer Egoismus würde eine Abwärtsspirale in wirtschaftlicher, aber noch viel mehr in gesellschaftlicher Sicht auslösen. Nein, Danke. Diese Art von "Demokratie" brauche ich wirklich nicht.
In einer Demokratie, wie sie in Europa gelebt wird, sind freie WEahlen eine Selbstverständlichkeit. Es hindert Dich niemand daran, GUTE Politiker zu wählen. Es ist sogar erlaubt, die größten Arschlöcher von FPÖ, AfD und anders Gesindel zu wählen. DU hast es in der Hand.
Wenn Dir gar niemand zusagt, dann kannst Du sogar selbst politisch aktiv werden und Dich einer (demokratischen) Wahl stellen. Aber Achtung: Das könnte mit Arbeit verbunden sein!