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Anbeten ist eine Sache die natürlich jeder für sich entscheiden muss, zumal es heute auf die Menschen wohl lächerlich wirken mag,
sie zu verstehen wollen kann jedoch niemals falsch sein.
Zudem ist Jesus sein Märtyrertod in der Wissenschaft stark bezweifelt.
Die Götter zu ehren bringt nichts wenn man den Polytheismus nicht verstanden hat, das ist richtig.
Natürlich ist es nicht falsch sie zu verstehen und die Philosophie dahinter zu verstehen. Aber es geht mir ja speziell darum die Götter nicht nur zu verehren, sondern an diese auch zu Glauben. Was nunmal der Großteil der Hellenen damals taten.
Das Göttliche ist alles lebendige und lebt nur davon sich selbst zu mehren, die Götter sind Multiplikationen des "einen", was "alleine"
nicht existieren kann.
Der Kosmus (Kosmima/Juwel ist ebenso davon abgeleitet) ist etwas unendliches in einer perfekten Ordnung, die Götter sind in ihm
geboren, leben darin und schaffen Leben in sich. Es ist ein allumschließendes sein, alles ist im "Sein" enthalten.
In der hellenischen Weltanschauung ist alles lebendige Materie, die Götter, das Wort, der Gedanke, die sterblichen etc somit sind die
sterblichen und die Götter auch vom gleichen "Geschlecht".
Platon und Aristoteles erwähnen Parmenides, Schüler des Xenophanes.
Aristoteles nannte ihn "den ersten >>Enisas<<" (Anhänger des Einen) und die Christen sahen in "xenophanischen Gott" den einen Gott,
da sie in der monotheistischen Weltanschauung lebten.
Wie aber schon gesagt sind die Götter >>Multiplikationen des Einen<< und man darf nicht mit einer Weltanschauung,die der damaligen
Zeit nicht gerecht wird, die Philosophen und deren Anschauungen interpretieren, was heute leider immernoch gang und gebe ist.
Und genau das wurde leider von den Christen gemacht, und was ihnen nicht passte wurde zerstört.
Bevor das Christentum überhaupt zur Weltreligion wurde, wurden auch sie verfolgt, gejagt und ebenfalls versucht deren Religion zu zerstören. Konstantin war der erste Kaiser der überhaupt die "Eier" dazu hatte,
alle Religionen zu tolerieren. Nach seinem Tod, als dann auch das Christentum vorherrschend wurde, waren es eben die Christen die andere verfolgten.
Zurück zu den Göttern
Wie gesagt der unendliche Kosmos entsteht immer durch sich selbst von innen heraus (ΑΝΑΔΥΕΤΑΙ ΑΦ` ΕΑΥΤΟΥ)und ist der Schöpfer der Götter, welche ihren
eigenen "Gesetzen" gehorchen.
In der hellenischen Weltanschauung sind diese Gesetze:
ΑΝΤΙΠΕΠΟΝΘΟΣ: Ursache und Wirkung
Νόμος : die Gesamtheit der universellen physikalischen Gesetze
ΑΝΑΓΚΗ : brauchen und Schicksal
In der hellenischen Weltanschauung gibt es nach dem Tod kein "Urteil","vor dem Herrn stehen", "Himmel und Hölle".
Alles "tote" wird automatisch heilig und durch die Arete (Tugend) entkommt die Seele der "Spirale der Zeit" und wird zum ΔΑΙΜΩΝ (Daimon), was positiv ist.
Der Daimon ist eine "primitive" Gottheit.
Vergleichen kann man das mit dem Weg Heracles und die Aufnahme eines sterblichen in den Olymp.
Es gibt kein Urteil, das stimmt. Jedoch gab es schon eine Unterwelt(Hades), ein kalter dunkler Ort, oder auch Tartaros, welches ein Teil der Hades ist. Umso erschreckender wäre es für einen gläubigen zu wissen/glauben, dass man ohne Urteil im Hades verwesen wird.
Wie man ja weiß durften nur "besondere" Leute in den Olymp aufsteigen.
Da ist es für mich persönlich angenehmer zu wissen, dass man mir vergeben kann und ich in eine Art Paradies aufsteigen darf.
Olympianer ist eine andere Bezeichnung für die Götter und der Olymp ist in der hellenischen Weltanschaaung ein "Lichtreich" außerhalb
unserer Dimension. Olymp ist abgeleitet von λάμπο (lambein = shining = scheinen).
Die Götter sind die "leuchtenden" und der Olymp ist deren zuhause. Der Olymp ist kein geographischer Ort und nicht mit dem
Berg Olymp zu verwechseln, welcher nicht das Heim der Götter ist.
Naja der Berg Olymp liegt im sogenannten geographischen Ort, somit stimmt es ja schon das auch der Berg die Heimat war. Man darf sich das ja nicht so vorstellen das sie dort alle rumchillen etc.

Viel mehr kann man es sich als eine Art "Treffpunkt" der Götter vorstellen.
Ebenso werden in der hellenischen Weltanschauung Ideale wie Eunomia ("gute Ordnung"), Ehrlichkeit, Freiheit, Gerechtigkeit, Glück, Schönheit etc.
verehrt. Sie spiegeln sich durch den Menschen wieder.
Einfach ausgedrückt, der Hellene ist der freie Mensch.
Das stimmt schon. Nur waren damals nicht alle Gläubiger der Götter Treu, Ehrlich, etc. Aber das kann man wohl in allen Religionen so einordnen.
Wenn du davon ausgehst, die Christen hätten sich daran orientiert (die Philosophen entwickelten die Maximen, die von den Göttern kamen, weiter)
und weiterentwickelt, verwundert es doch wie gegensätzlich die beiden Ansichten sinnt.
Die Hellenen glauben an ein schon immer existierendes "Eins" was sich selbst multipliziert, während die Christen von der Schaffung der Erde von Gott ausgehen.
Das stimmt schon, behaupte ja auch nicht das das Christentum eins zu eins das selbe wäre wie der Glaube an die olympischen Götter. Jede Religion weist Unterschiede auf, aber wenn man sich mal gründlich Gedanken macht, wird man in allen Religionen Ähnlichkeiten wiederfinden.
Wenn ich mir unsere Weltreligionen ansehe, habe ich das Gefühl sie dienten nur dem Zweck den Menschen zu unterdrücken, auszunutzen und einzuschüchtern.
Ich möchte nicht eine bestimmte Religion für dei Fehler der Menschen verantwortlich machen aber dazu gleich mehr.
Naja das selbe kann man dann ja auch auf die Götter der Antike denken. Schließlich war es ja auch (zumindest im hellenischen Raum) eine Weltreligion bzw die vorherrschende Religion. Bezweifle das Religionen dazu erschaffen wurden um Leute zu unterdrücken. Religionen, bzw der Glaube an ein höheres Wesen stammt wohl eher aus den primitivsten Zeiten der Menschheit, Zeiten wo man grad erst das Feuer entdeckt hat.
Wie darf man das denn bitte verstehen?
Die Menschen hatten jeder ihre eigene Kultur, meinst du das Pantheon und die anderen Tempel und Bauten wurden einfach aufgegeben als das Christentum kam?
Als hätte es die Menschen damals erlöst?
Du kannst nicht ernsthaft der Meinung sein, dass sich die damaligen Völker freiwillig einfach so dem Christentum zugewandt haben.
Es existierte auf der Welt eine Vielfalt von Kulturen, was wünschenswert ist, und die werden sich mit Sicherheit nicht freiwillig fremdem Kulturen unterworfen haben.
Zumal du mir die sogenannte Logik mal erklären musst, was war am Christentum logisch, dass die Menschen ihre teils über 1000 Jahre alte Kultur aufgaben?
Es geht mir ja auch um den griechischen Raum indem das Christentum zur vorherrschende Religion wurde. Nicht um die Verbreitung des Christentums weltweit.
Es war damals die Überzeugung.Diese Begann mit dem angeblichen Zeichen, welches Konstantin im Himmel gesehen haben soll(damit meine ich die Schlacht die an der milvischen Brücke stattfand). Konstnantin tolerierte daraufhin das Christentum, es wurde sogar zur Staatsreligion. Die Leute wurden zu einem großen Teil überzeugt wurden. Gewaltvolle Taten der Christen wird es sicherlich gegeben haben, aber das war ja in anderen Religionen nicht anders.
Das Denken an sich hört nie auf, aber wo bitte hat sich das Christentum weiterentwickelt?
Wo ist die Tugend geblieben? Man hat sich nicht entwickelt sondern ist stehengeblieben, wodurch man die Menschen sehr lange ausnutzen und ausbeuten konnte.
Das Christentum hat sich nicht weiterentwickelt. Das stimmt schon. Aber die Menschheit, insbesondere diejenigen die in christlichen Ländern leben. "Die westliche Welt" sogesehen.
Ganz ehrlich, ich finde schon das einige Menschen kritischer werden was gewisse Themen betrifft.
Das klingt jetzt blöd, aber das Internet ist eine Bereicherung für die Menschen. Und dort sehe ich die Zukunft des kritischen Menschen.
Ja sicherlich. Schließlich ist das Internet das beste Medium um seine Meinung zu verbreiten. Es ist eine Art "globale virtuelle Agora".
Natürlich war die Renaissance was positives, ihre Auswirkungen auf den Menschen dürften jedoch eher schwach gewesen sein, zumal das "Wissen" was oben kurz beschrieben ist,
in dieser Form schon längst tot war.
Tatsache ist, die Christen haben die meisten Werke der Philosophen als "Teufelswerk" zerstört.
Die Gründe dafür liegen für mich auf der Hand, ich will aber die Christenfreunde hier nicht verärgern^^
Das kann man so oder so sehen. Das byzantinische Reich bewahrte die Werke der Philosophen auf. Auch wenn es eine düstere Epoche unter Justinian wurde. Aber von allen westlichen Reichen, bewahrte das byzantinische Reich am ehesten diese Werke auf.
Mir ist beim besten Willen nicht klar, welchen Grund es geben soll diesen Glauben abzulegen.
Naja, es ist eine Sache die Geschichte, Tradition, die Philosophie der mythologischen Geschichte, Götter, etc zu verstehen und nützlich auszuleben.
Aber es ist eine andere an diese Götter noch heute wirklich zu glauben. Was nunmal die Griechen in der Antike taten.