China klopft im Osten an die Tore Europas
Der chinesische Premierminister Li Keqiang verspricht den Vertretern von 16 osteuropäischen Ländern Milliardeninvestitionen. Geplant sind Hochgeschwindigkeitsbahnen und Atomreaktoren.
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Li versprach ihnen beträchtliche chinesische Investitionen in den Bereichen Energie, Infrastruktur und Kommunikation. So sollen chinesische Firmen die Bahnlinie zwischen Budapest und Belgrad modernisieren und ausbauen. Derzeit ist die Strecke teilweise eingleisig und in schlechtem Zustand. Ungarns Premier Viktor Orbán spricht von einer «Win-win-win-win-Situation», weil von der modernen Bahn neben Ungarn und Serbien auch China und die EU profitieren würden. China plant eine Bahnverbindung von Shanghai durch Zentralasien, den Iran und die Türkei bis Istanbul. Die Fortsetzung durch Osteuropa könnte chinesische Waren schneller in den Westen bringen und wäre eine Alternativroute zum Seeweg und zur Transsibirischen Eisenbahn.
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Auch in Rumänien will China eine Hochgeschwindigkeits-Bahnlinie bauen.
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Unter anderem soll China eine bedeutende Rolle beim Ausbau des einzigen rumänischen Kernkraftwerks bekommen. Rumänien will für sechs Milliarden Franken zwei neue Reaktoren errichten.
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Hintergrund: China klopft im Osten an die Tore Europas - News Wirtschaft: Geld - tagesanzeiger.ch
Ist vom November 2013, im Gespräch sind wohl 10 Mrd. Euro für die nächste Zeit, aber immerhin...
Die Chinesen sind tatsächlich der Meinung, sie können in Europa genau so HGV-Eisenbahnen bauen wie in China (Stichworte Enteignungen in großem Stil, Durchschneidung und Zerstörung der Landschaft...).
Bei den Bahnprojekten in der Türkei sind schon die Japaner (Finanzierung), Koreaner (Rotem Züge), Spanier und Franzosen (Infra-bau) drinnen. Nicht zu vergessen die Europäische Investitionsbank und die Entwicklungsbank des Europarates...
Vom Streckenausbau Budapest - Belgrad kenne ich inzwischen die Planversion 27.f und von Jahr zu Jahr verlängert sich die Fahrzeit. Rund um Belgrad kannst du problemlos die Züge mit einem Traktor auf dem parallel verlaufenden Feldweg überholen und ab Dez. 2014 wird die einzige direkte Bahnverbindung Belgrad - Zürich eingestellt, weil die serbische Bahn keinen einzigen Waggon mehr hat, der internationalen Sicherheitsbestimmungen entspricht.
Die Gütertransporte zwischen Asien und Europa werden derzeit fast ausschließlich mit dem Schiff durchgeführt. Weil hier hohe CO2-Emissionen entstehen und der Transport auf dem Wasserweg rund 30 Tage benötigt, ist eine Verlängerung der Breitspurbahn nach Wien sehr attraktiv: Der Güterverkehr könnte umweltfreundlich abgewickelt werden, Transportzeiten verkürzen sich um die Hälfte auf rund 15 Tage. Ganzzüge aus den großen Asiatischen Metropolen Peking, Shanghai oder auch Wladiwostok könnten durchgehend bis Ostösterreich fahren. Die Waren werden hier im Zug-auf-Zug-Umschlagsterminal auf Normalspur-Züge umgeladen und nach ganz Europa verteilt. Mehr als 33 Länder in West- und Mitteleuropa, Zentralasien, Russland und dem Fernen Osten würden von der Verlängerung wirtschaftlich profitieren.
Bei den Bahnprojekten nach Asien ist die RCA (Rail Cargo Austria, ein Unternehmen der ÖBB) gemeinsam mit der russischen RZD und anderen Bahnen auf bestem Weg hier noch vor den Chinesen was auf die Beine zu stellen.
ÖBB Infrastruktur AG: 2013_07_05_Projekt Breitspur (tatsächlich ist man schon viel weiter als hier beschrieben)
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Ich halte nichts von Atomkraft, aber bisher sind mir schwere Unfälle nur aus den USA, GB, der UdSSR und Japan bekannt, viel unsicherer werden die chin. Reaktoren wohl auch nicht sein...
Aber sicherer auch nicht! :-(