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Der 6. August 1945 - Und es gibt doch noch ehrliche Zeitungen!

Spielberg spielt, und das macht er sehr gut. Sicher kennst Du auch seinen Film Jurassic Parc. Aber auch das ist Fiktion. Die kann sich an den Fakten orientieren, doch sie muß es nicht. Wie willst Du das jedes mal deutlich erkennen?
 
Wer schon mal in Hiroshima im Friedensgedächtnispark v.a. die als solche erhaltene Ruine des Atombombendoms gesehen hat. War ja damals um Zentrum der Explosion mit. Und eine kleine Ahnung von der Brand- und Druckwelle bekam. Das ist schon ein unheimliches Gefühl und für mich war es eines der Momente, wo man wirklich nur für ewigen Frieden nach Kräften beten mochte. Über sie militärische "Notwendigkeit" kann man viel diskutieren. Ich glaube eher politische Motive des Einsatzes allem voran gegenüber der SU. Was wirklich irritiert wenn man so mehr im Details zum, sagen wir medizinischen Umgang mit den Menschen danach liest usw. Da bekommt man schon das Gefühl von Forschungsobjekten. Wo es auch mehr um Untersuchen und Dokumentieren von Krankheitsverlaufen denn Heilen anscheinend ging. In Hiroshima schien es mir so, als begegneten die Menschen diesem Tag vor allem mit tiefer Trauer und wirklich nur mit dem innigen Wunsch, so etwas möge sich nie wiederholen. Ohne moralische und was weiss ich Schuldzuweisungen oder gar Hass. Was ich sehr bewundere.
 
Das ist vollkommen richtig, was mich stört ist allein diese verlogene Befreiungspropaganda. Denn so war es damals nicht! Unser Grundgesetz stammt aus den Jahren 1948 und 1949, nachdem die USA ihren Standpunkt in Sachen Deutschland geändert hatten. Und das lag am Kalten Krieg, nicht an der besseren Einsicht. Nachdem sich die Sowjetunion Ostmitteleuropa untertan gemacht hatte, wurde Westdeutschland auf einmal gebraucht. Das mag, wer will, als Befreiung bezeichnen. Hier wirkten die gestaltenden Mächte der Geschichte.
 
Ich muß etwas Wasser in deinen Wein gießen. Du spielst ja hier auf die Gaskammern von Auschwitz an. Insoweit nimm dann bitte auch zur Kenntnis, daß die Alliierten zwar die Industrieanlagen bombardierten, jedoch niemals die Gaskammern.

Aber noch einmal zur Befreiungslüge. Die kam, jedenfalls damals, gar nicht von den Alliierten, stand doch in der "Directive JCS 1045" von 1944: "Deutschland wird nicht zum Zwecke der Befreiung besetzt werden, sondern als besiegte Feindnation". Das war wenigstens ehrlich, Berliner! Doch von Grund auf unehrlich ist die heutige Befreiungspropaganda. Wer Atombomben auf wehrlose Zivilpersonen werfen, der will sie umbringen und nicht befreien. Wie sagte doch der kommandierende US-General im Pazifik vor dem Atombombenabwurf in Hiroschima: "We don't mind those hundred thousand Japs, if we can save one of our own guys". Von dieser historischen Aufrichtigkeit ist die politische Debatte im BRD-Staat weit entfernt. Und die Gewissensprobleme von US-Entscheidern wie Eisenhower oder dem britischen Kommandeur Harris sehe ich auch nicht.

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Meinst Du, wir hätten den Nationalsozialismus bekommen ohne das Diktat von Versailles? Übrigens habe ich für dich eine unverdächtige Quelle: John Maynard Keynes, The Economic Consequences of the Treaty, 1922.
Verstehe nicht worauf du hinaus willst. Dass alle blind sind und du die augewn öffnest - Willst du dankbarkeit oder worum geht's?

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Na ja, ich würde mich eher als Sozialist sehen, z.Zt. würde mir bereits eine Rückkehr zur "Sozialen Marktwirtschaft" genügen - man wird anspruchsloser/pragmatischer nach einigen Jahrzehnten Turbokapitalismus.

Aber ja, genau wie mir die sowjetischen Truppen das Überleben direkt nach der Kapitulation gerettet haben ( http://Nikolai_Erastowitsch_Bersarin ), so waren es später die Amis mit der Luftbrücke, Berliner Mauer etc... Und von der Kultur will ich gar nicht erst anfangen - was wäre ich ohne sie???

tja wir westberliner... das werden die meisten nicht verstehen wie es ist in einer stadt eingesperrt zu sein. Und trotzdem freier als die menschen hinter dem zaun...
 
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Deine Plakate könnten den Anschein erwecken das die Japaner Unschuldslämmer waren und nur die Amis die Aggressoren. Versteht mich nicht falsch ich finde es richtig die Atombombe auf Hiroshima zu verurteilen aber die japanische Armee im 2 Weltkrieg waren schon krasse Hurensöhne. Wenn man Hiroshima erwähnt sollte man auch die Massaker der Japaner an Chinesische Zivilisten erwähnen.

Viele der Massaker der Japanischen Armee in China standen im Zeichen der Operation jinmetsu (sōtō) sakusen (jap. 燼滅(掃討)作戦, wörtlich: „(Säuberungs-)Operation Einäschern und Vernichten“)

Allein in einem einzigen Massaker welches 6 Wochen gedauert hat hat die Japanische Armee 200.000 Zivilisten umgebracht (so viele wie Hiroshima) und 20.000 Frauen vergewaltigt.

https://de.wikipedia.org/wiki/Massaker_von_Nanking
Das Massaker von Nanking (chinesisch 南京大屠殺 / 南京大屠杀, Pinyin Nánjīng dàtúshā; jap. 南京大虐殺 Nankin daigyakusatsu) waren Kriegsverbrechen der japanischen Besatzer in der chinesischen Hauptstadt Nanking bzw. Nanjing während des Zweiten Japanisch-Chinesischen Krieges. Den Protokollen der Kriegsverbrecherprozesse nach dem Zweiten Weltkrieg zufolge wurden mindestens 200.000 Zivilisten und Kriegsgefangene ermordet sowie rund 20.000 Mädchen und Frauen vergewaltigt.[SUP][1]
[/SUP]

Die Massaker begannen am 13. Dezember 1937 nach der Besetzung der Stadt durch Truppen der Kaiserlich Japanischen Armee und dauerten sechs bis sieben Wochen.
 
@Poliorketes:

Das erste was mir mal zufällig beim Stöbern begegnete war zum Thema Nanking das man kann wahrscheinlich fast sagen Standardwerk von Iris Chang. Es ist aus meiner Sicht sehr engagiert geschrieben, aber nicht polemisch und die Quellenangaben und alles sind sehr fundiert und kann jeder selbst nachvollziehen. Niemand stellt die schlimmen, um nicht zu sagen auch nur schwer vergleichbaren Auswüchse des japanischen Militarismus in Frage. Japaner tun sich in diesem Sinn leider sehr schwer. Im Grunde hätte man bei den Tokyoter Kriegsverbrechertribunal auch vor dem Kaiser nicht halt machen dürfen. Ein Scheiß war das ein unschuldiges hageres kleines Unschuldslamm, was von nichts gewusst haben will. Und sicher überlagert auch die Erinnerung an den eigenen unvergleichlichen Horror, den man erfahren musste mit Hiroshima und Nagasaki auch entsprechende eigene dunkle Punkte aus dem 2. WK.

Wie gesagt, ich gehe davon aus, dass es bei den Bombenabwürfen weniger um wirkliche militärische Notwendigkeiten ging. Sondern dass man im Zuge des aufkommenden Kalten Krieges seine Waffe präsentieren wollte und auch ihre Wirkungen heraus finden, untersuchen. Das Gute ist, man hat daraus scheinbar doch gelernt in dem Sinne. dass man eine Waffe solch zerstörerischer Kraft nicht mehr einsetzen wird so einfach. Die andere Seite ist, dass man jetzt an der Modernisierung von Atomraketen und -sprengköpfen arbeitet. Die für sich allein genommen nicht solch "Reichweite" vielleicht haben. Und wo man genau aus diesem Grund vielleicht auch weniger vor dem Einsatz zurück schreckt. Hiroshima sollte uns allen eine Lehre sein, immer sich für friedliche Beilegung von Konflikten zu engagieren.
 
@Poliorketes:

Das erste was mir mal zufällig beim Stöbern begegnete war zum Thema Nanking das man kann wahrscheinlich fast sagen Standardwerk von Iris Chang. Es ist aus meiner Sicht sehr engagiert geschrieben, aber nicht polemisch und die Quellenangaben und alles sind sehr fundiert und kann jeder selbst nachvollziehen. Niemand stellt die schlimmen, um nicht zu sagen auch nur schwer vergleichbaren Auswüchse des japanischen Militarismus in Frage. Japaner tun sich in diesem Sinn leider sehr schwer. Im Grunde hätte man bei den Tokyoter Kriegsverbrechertribunal auch vor dem Kaiser nicht halt machen dürfen. Ein Scheiß war das ein unschuldiges hageres kleines Unschuldslamm, was von nichts gewusst haben will. Und sicher überlagert auch die Erinnerung an den eigenen unvergleichlichen Horror, den man erfahren musste mit Hiroshima und Nagasaki auch entsprechende eigene dunkle Punkte aus dem 2. WK.

Natürlich war Kaiser Hitohito nicht unschuldig, auch wenn er Befehle nicht direkt sondern nur über ein verzweigtes hierarchisches System erteilte, war er oberster japanischer Kriegslenker.
Das Problem war jedoch ein anderes; seit der Meiji-Restauration war der Tenno Symbol und Verkörperung des japanischen Staates und Volkes, von seiner religiösen Bedeutung für die Japaner mal ganz abgesehen.
General Douglas MacArthur ließ damals nach Washington melden, dass er, sollte es zu einer Anklage des Kaisers kommen, weitere 1 Million Besatzungssoldaten benötige, da ein landesweiter Guerillakrieg und die Unregierbarkeit Japans die Folge wäre.
 
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