Ein prominenter japanischer Politiker hat die von der kaiserlichen Armee zu Kriegszeiten betriebene Sexsklaverei als "notwendig" bezeichnet. China zeigte sich darüber schockiert. Die in Japan euphemistisch "Trostfrauen" genannten Zwangsprostituierten aus Korea, China und anderen Ländern hätten der Wahrung der Disziplin im Militär gedient, sagte der im Volk beliebte Bürgermeister der Millionenstadt Osaka Toru Hashimoto, laut Medienberichten.
Immer wieder sorgen die Geschichtsklitterung japanischer Politiker und die mangelhafte Aufarbeitung der eigenen Kriegsvergangenheit für schwere Spannungen zwischen Japan und seinen früheren Kriegsgegnern in Asien.
Historiker schätzen, dass bis zu 200.000 Frauen vor allem von der koreanischen Halbinsel sowie aus China zu Sexdiensten in den Soldatenbordellen der japanischen Kaiserarmee gezwungen wurden.
Umgang mit Kriegsvergangenheit sorgt für Spannung
Japans Umgang mit seiner Kriegsvergangenheit sowie wieder aufgeflammte Inselstreitigkeiten mit Südkorea und China haben in jüngster Zeit erneut für wachsende Spannungen gesorgt. China übte scharfe Kritik an den Äußerungen Hashimotos, der zusammen mit dem nationalistischen Ex-Gouverneur von Tokio, Shintaro Ishihara, eine konservative Partei anführt. Die Zwangsprostitution sei ein schweres Verbrechen gewesen, erklärte das Außenministerium in Peking und mahnte, Japans Zukunft hänge vom Umgang mit seiner Vergangenheit ab.