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Der Alex aus Großkarolinenfeld (Lkr. Rosenheim) stellt sich vor.

Wojwodina/Vajdaság ist auch ganz wichtig, vor allem wegen ganz viel Paprika! Kennst Du ja. ;-)
Die serbische Provinz Vojvodina mag ich ganz besonders. War schon mal im Schnellzug Novi Sad - Beograd.

Eine Strecke welche mittlerweile auf zwischen 160 bis 200km/h ausgebaut ist. Ab 2024 soll diese Bahnstrecke bis Subotica ausgebaut sein.
 
Die serbische Provinz Vojvodina mag ich ganz besonders. War schon mal im Schnellzug Novi Sad - Beograd.

Eine Strecke welche mittlerweile auf zwischen 160 bis 200km/h ausgebaut ist. Ab 2024 soll diese Bahnstrecke bis Subotica ausgebaut sein.
Mit einer 20 Jährigen Gedenkminute wird schön lansam begonnen, die Eisenbahninfrastruktur zu verbessern. Die Strecke Beograd - Novi Sad ist Teil des geplanten Korridors Belgrad - Budapest#, genau genommen des Korridors Thessaloniki (Hafen) - Budapest und weiter nach Wien. Beim Stichwort Thessaloniki sollten alle Glocken zu läuten beginnen!
Richtig, die Chinesen bauen und die Chinesen geben die Kredite, wie schon beim Bau der Autobahn Belgrad - Bar. Sowohl Montenegro, noch viel mehr aber Serbien wirft sich dem Drachen in den Rachen und macht sich über Generationen wirtschaftlich abhängig. Zusammen mit der Abhängigkeit vom anderen Diktator (Moskau) ergibt sich da keine gute Gemengenlage. Aber das weiß die serbische Bevölkerung (welche das ja alles bezahlen muss) ganz genau. Oder etwa nicht? Hat da Vucic was verschwiegen?

Um noch einmal zur Eisenbahn zurück zu kommen: Wir reden hier von 75 Km ertüchtigter Strecke, ausgebaut für 200 Km/h. Voraussetzung für diese Geschwindigkeiten ist das Zugsicherungssystem ETCS mind. Level 2 sowohl am Fahrzeug als auch auf der gesamten Infrastruktur inkl. Stellwerke. Alles zusammen wurde errichtet. Für das serbische Bahnnetz bedeutet das aber derzeit (geplanterweise noch bis voraussichtlich 2040) einen Inselbetrieb. Auf anderen Strecken können die 3 (!) gekauften Stadler Stockzüge vom Typ Kiss entweder nur 60 - 80 Km/h, zumeist aber gar nicht fahren. Das Problem ist einerseits der Fahrzeugquerschnitt, welcher die Durchfahrt durch praktisch alle bestehenden Tunnels verhindert, aber auch der Achsdruck des dicken Zuges, für den die meisten Brücken erneuert werden müssten.

Ob ein 3-teiliger Stockzug die richtige Wahl war, wird sich zeigen. Fahrdynamisch ist so ein Zug kritisch. Bei gleicher Kapazität wäre ein 5-teiliger single-Deck Wendezug mit Sicherheit die bessere Wahl gewesen,
Dass man die Höchstgeschwindigkeit von 200 Km/h (international spricht man ab 230 Km/h von Hochgeschwindigkeit) nur auf sehr kurzen Absen fährt, erkennt man an der Fahrzeit von 36 Minuten für die Strecke. Geplant und gebaut wurde eine Fahrzeit von 30 Minuten für die 75 Kilometer. Das würde eine durchsxchnittliche Geschwindigkeit von 150 Km/h erfordern. Schneller zu fahren bringt nichts, wenn man Belgrad und Novi Sad als Taktknoten in einem Netzfahrplan (mit getakteten Nahverkehrsanschlüssen) betreiben will. Besser wären 27 Minuten. Diese sind auf einer Neubaustrecke auf 75 Km ohne Zwischehalt mit einem 200er Zug locker erreichbar
.
Jetzt könnte man meinen, das wäre kleinlich. Wo ist der Unterschied? Ich würde sagen 40 Millionen Euro! Im laufenden Betrieb eine weitere Einsparung von mind. 1 Mio-/a. Es wurden drei Züge um insgesamt 62 Mio € gekauft. Bei 27 Minuten Fahrzeit könnte der derzeit angebotene Stundentakt mit einer einzigen Garnitur gefahren werden- Sportlich, aber mit Stadler Zügen und einem Wartungsvertrag mit garantierter Verfügbarkeit machbar. In Österreich fährt die Westbahn mit den gleichen Stadler-KISS Zügen, allerdings 5-teilig, einen sehr sportlichen Fahrplan. Aufenthalt in Zwischenaufenthalten 1 (!) Minute und dennoch wesentlich pünktlicher als Railjet und ICE.

Aber ich weiß, wie solche Bahnbeschaffungsprogramme ablaufen. Seit einigen Jahren wird man von der Bahnindustrie als Käufer beinahe erpresst. Das muss man sich einmal vorstellen! Im Falle von Srbija Voz gab es nur einen Anbieter für die Ausschreibung. Die anderen nennenswerten Anmbieter (nur mehr Siemens unda Alstom) nehmen zur Zeit an keinen Ausschreibungen mehr Teil. Deren Auftragsbücker sind für die nächsten 7-10 Jahre voll. Das weiß Stadler natürlich. Entsprechend hoch war auch der Preis. 21 Mio für einen 3-teiler sind absoluter Wahnsinn! Zum Vergleich - ein Siemens Railjet mit 7 Wagen kostete 12 Mio €. Da hat Stadler schon ordentlich chinesisches Geld abgegriffen. Ein Schelm, wer böses denkt.

Aber ich will nicht dauernd meckern. Jeder Schritt in die Verbesserung der (Bahn-)Infrastruktur ist ein guter Schritt. Schade nur, dass Serbien dies aufgrund ihrer nationalistischen Politik nicht schon viel früher erreichen konnte.
 
Mit einer 20 Jährigen Gedenkminute wird schön lansam begonnen, die Eisenbahninfrastruktur zu verbessern. Die Strecke Beograd - Novi Sad ist Teil des geplanten Korridors Belgrad - Budapest#, genau genommen des Korridors Thessaloniki (Hafen) - Budapest und weiter nach Wien. Beim Stichwort Thessaloniki sollten alle Glocken zu läuten beginnen!
Richtig, die Chinesen bauen und die Chinesen geben die Kredite, wie schon beim Bau der Autobahn Belgrad - Bar. Sowohl Montenegro, noch viel mehr aber Serbien wirft sich dem Drachen in den Rachen und macht sich über Generationen wirtschaftlich abhängig. Zusammen mit der Abhängigkeit vom anderen Diktator (Moskau) ergibt sich da keine gute Gemengenlage. Aber das weiß die serbische Bevölkerung (welche das ja alles bezahlen muss) ganz genau. Oder etwa nicht? Hat da Vucic was verschwiegen?

Um noch einmal zur Eisenbahn zurück zu kommen: Wir reden hier von 75 Km ertüchtigter Strecke, ausgebaut für 200 Km/h. Voraussetzung für diese Geschwindigkeiten ist das Zugsicherungssystem ETCS mind. Level 2 sowohl am Fahrzeug als auch auf der gesamten Infrastruktur inkl. Stellwerke. Alles zusammen wurde errichtet. Für das serbische Bahnnetz bedeutet das aber derzeit (geplanterweise noch bis voraussichtlich 2040) einen Inselbetrieb. Auf anderen Strecken können die 3 (!) gekauften Stadler Stockzüge vom Typ Kiss entweder nur 60 - 80 Km/h, zumeist aber gar nicht fahren. Das Problem ist einerseits der Fahrzeugquerschnitt, welcher die Durchfahrt durch praktisch alle bestehenden Tunnels verhindert, aber auch der Achsdruck des dicken Zuges, für den die meisten Brücken erneuert werden müssten.

Ob ein 3-teiliger Stockzug die richtige Wahl war, wird sich zeigen. Fahrdynamisch ist so ein Zug kritisch. Bei gleicher Kapazität wäre ein 5-teiliger single-Deck Wendezug mit Sicherheit die bessere Wahl gewesen,
Dass man die Höchstgeschwindigkeit von 200 Km/h (international spricht man ab 230 Km/h von Hochgeschwindigkeit) nur auf sehr kurzen Absen fährt, erkennt man an der Fahrzeit von 36 Minuten für die Strecke. Geplant und gebaut wurde eine Fahrzeit von 30 Minuten für die 75 Kilometer. Das würde eine durchsxchnittliche Geschwindigkeit von 150 Km/h erfordern. Schneller zu fahren bringt nichts, wenn man Belgrad und Novi Sad als Taktknoten in einem Netzfahrplan (mit getakteten Nahverkehrsanschlüssen) betreiben will. Besser wären 27 Minuten. Diese sind auf einer Neubaustrecke auf 75 Km ohne Zwischehalt mit einem 200er Zug locker erreichbar
.
Jetzt könnte man meinen, das wäre kleinlich. Wo ist der Unterschied? Ich würde sagen 40 Millionen Euro! Im laufenden Betrieb eine weitere Einsparung von mind. 1 Mio-/a. Es wurden drei Züge um insgesamt 62 Mio € gekauft. Bei 27 Minuten Fahrzeit könnte der derzeit angebotene Stundentakt mit einer einzigen Garnitur gefahren werden- Sportlich, aber mit Stadler Zügen und einem Wartungsvertrag mit garantierter Verfügbarkeit machbar. In Österreich fährt die Westbahn mit den gleichen Stadler-KISS Zügen, allerdings 5-teilig, einen sehr sportlichen Fahrplan. Aufenthalt in Zwischenaufenthalten 1 (!) Minute und dennoch wesentlich pünktlicher als Railjet und ICE.

Aber ich weiß, wie solche Bahnbeschaffungsprogramme ablaufen. Seit einigen Jahren wird man von der Bahnindustrie als Käufer beinahe erpresst. Das muss man sich einmal vorstellen! Im Falle von Srbija Voz gab es nur einen Anbieter für die Ausschreibung. Die anderen nennenswerten Anmbieter (nur mehr Siemens unda Alstom) nehmen zur Zeit an keinen Ausschreibungen mehr Teil. Deren Auftragsbücker sind für die nächsten 7-10 Jahre voll. Das weiß Stadler natürlich. Entsprechend hoch war auch der Preis. 21 Mio für einen 3-teiler sind absoluter Wahnsinn! Zum Vergleich - ein Siemens Railjet mit 7 Wagen kostete 12 Mio €. Da hat Stadler schon ordentlich chinesisches Geld abgegriffen. Ein Schelm, wer böses denkt.

Aber ich will nicht dauernd meckern. Jeder Schritt in die Verbesserung der (Bahn-)Infrastruktur ist ein guter Schritt. Schade nur, dass Serbien dies aufgrund ihrer nationalistischen Politik nicht schon viel früher erreichen konnte.

Ich danke dir für deine ausführliche Antwort ;-)).

Langfristig betrachtet wäre es jedoch gut, wenn es eine komplette Linie von Wien, Bratislava, Budapest, Subotica, Beograd, Niš, Skopje bis Thessanoliki geben würde. Bisher war mir nur bekannt, daß es eine Schnellzugstrecke von Beograd bis Budapest geben sollte. Was diesen Ausbau betrifft sind aber auch die Ungarn im Verzug. Eine komplette Linie von Wien bis Thessanoliki wäre aber quasi eine Neueröffnung des Balkanexpress ;-)). Die finanzielle Sache ist natürlich die andere Nummer - schlußendlich müßten da ja auch alle betroffenen Staaten diesbezüglich mitziehen. Der Stadler KISS wäre wirklich das perfekte Aggregat für diese Strecke. Das Angebot-Nachfrage-Defizit ist mir natürlich auch bekannt - gilt jedoch für ganz Europa.

Und was die Chinesen betrifft! Ohne die geht heutzutage ohnehin nichts mehr - sollte man halt akzeptieren :) .
 
Servus, und Willkommen.
Ich will dich ja nicht anmachen, aber diese Signatur da zeugt davon, dass du geistig auf der Ebene eines pubertierenden Teenagers stecken geblieben bist, was zugleich auch etwas ob der erwiesenen Naivität "strafmildernd" wirkt.....das sind Aktionen derer du ganz bewußt bist. Bei etwaiger Anmache darüber machst du einen auf echauffiert und OPFER.............
Erst kackst du die Küche dicht und dann öffnest du einen Thread über Hygiene.....und wenn du dafür angemacht wirst machst du das arme unschuldige Opfer.
Es wird NIRGENDS bei dir gefickt ( oder bist du "HINHALTER" ? ), dafür aber überall blamiert :unsure:
 
Ich danke dir für deine ausführliche Antwort ;-)).

Langfristig betrachtet wäre es jedoch gut, wenn es eine komplette Linie von Wien, Bratislava, Budapest, Subotica, Beograd, Niš, Skopje bis Thessanoliki geben würde. Bisher war mir nur bekannt, daß es eine Schnellzugstrecke von Beograd bis Budapest geben sollte. Was diesen Ausbau betrifft sind aber auch die Ungarn im Verzug. Eine komplette Linie von Wien bis Thessanoliki wäre aber quasi eine Neueröffnung des Balkanexpress ;-)). Die finanzielle Sache ist natürlich die andere Nummer - schlußendlich müßten da ja auch alle betroffenen Staaten diesbezüglich mitziehen. Der Stadler KISS wäre wirklich das perfekte Aggregat für diese Strecke. Das Angebot-Nachfrage-Defizit ist mir natürlich auch bekannt - gilt jedoch für ganz Europa.

Und was die Chinesen betrifft! Ohne die geht heutzutage ohnehin nichts mehr - sollte man halt akzeptieren :) .
Aus gegebenem Anlass:

China stoppt Bahnprojekt Budapest-Belgrad​

von
APA
Freitag
22. September 2023
15:42 Uhr
https://www.sn.at/wirtschaft/welt/china-bahnprojekt-budapest-belgrad-145723210#article-comments
China hat die Arbeiten am chinesisch-ungarischen Bahnprojekt Budapest-Belgrad gestoppt und zugleich auch dessen Finanzierung eingestellt, berichtete das ungarische Onlineportal "telex.hu" am Freitag. Ein Großteil der Arbeitsgeräte, Material und Beschäftigten sei durch das ungarische bauausführende Unternehmen V-Hid AG vom Bahnprojekt abgezogen worden und komme bereits bei der Modernisierung der Bahnverbindung zwischen Budapest und Wien zum Einsatz.

Laut dem Portal können die chinesischen Vertragspartner das Bahnprojekt Budapest-Belgrad nicht weiterbauen, da sie das europaweit standardisierte Zugsicherungssystem (ETCS) nicht realisieren können. Darauf hätten Experten seit Jahren aufmerksam gemacht
, erinnerte das Portal. Nun solle das Problem mit deutscher oder tschechischer Hilfe gelöst werden. Bei der China-Reise des ungarischen Premiers Viktor Orban im Oktober soll auch das Bahnprojekt auf der Tagesordnung stehen.

Das aktuell mit 750 Milliarden Forint (1,93 Mrd. Euro) veranschlagte Projekt Budapest-Belgrad würde grundlegenden chinesischen Handelsinteressen dienen, erinnerte das Onlineportal. Es ist Teil des von China initiierten Infrastruktur-Netzes "One Belt, One Road", auch als "Neue Seidenstraße" bekannt. Es soll den Gütertransport von China über Mittel- nach Westeuropa beschleunigen.

++++

So ist das halt, wenn man sich "Investoren" von einem anderen Kontinent holt und glaubt nur billig, billig, billig ist gut. Beim leisesten Gegenwind zieht die Karavane weiter und hinterlassen halbfertige Schutthaufen. Wer Serbien kennt, weiß, dass das Projekt jetzt einmal 10 oder 20 Jahre liegt.
Insiderkreisen war zu entnehmen, dass es auch massive Finanzierungsprobleme gibt und auch (wohl auch aus diesem Grund) die bestellten neuen Züge mit Verspätung geliefert werden. Wenn überhaupt.
 
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