драгињо
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Ein interessanter Blog zu diesem Thema:
Ein KOmmentar in der Diskussion:
Sehr geehrter Herr ********* zunächst eine kleine Korrektur. Ich habe in der Vorlesung gesagt, dass es keinen vernünftigen Grund gäbe, Griechenland den Euro einfach wegzunehmen und die Drachme einzuführen, mal abgesehen davon, dass Griechenland dann endlich abwerten könnte.
Letzteres könnte ein Grund sein, weil es dazu führt, dass das Land längerfristig wieder wettbewerbsfähiger würde. Allerdings wäre das kein Allheilmittel, weil die Drachme zwischenzeitlich in den Keller fallen würde — manche glauben, dass sie 50% an Wert verlieren könnte. Dann würden die Griechenlandferien extrem günstig und der Tourismus würde angekurbelt, aber weil das Land ansonsten über keine relevanten Exportsektoren verfügt, würde die übrige Wirtschaft nur wenig profitieren und die Importe würden extrem verteuert. Diese Phase könnte desaströs sein.
Nun zur Frage: Griechenland den Euro wegnehmen?
Zunächst ist das rechtlich nicht vorgesehen, aber wenn der politische Wille existiert wäre es denkbar.
Die Reaktion wäre ein Sturm auf die griechischen Banken, indem alle Einleger ihre Euro-Mittel abziehen und womöglich ausser Landes bringen. Die Banken wären bankrott (mit weltweiten Auswirkungen) und es müsste eine strikte Devisenbewirtschaftung durch den Staat eingeführt werden. Die Staatsschulden würden immer noch auf Euro lauten, da sonst weitere massive Abschreibungen nötig wären. Alles ziemlich unerfreulich.
Der Staat würde Löhne und Renten in Drachmen bezahlen aber das Land würde den Euro als Parallelwährung behalten. Faktisch kann man das nur schwer verhindern.
Eine bessere — aber auch nicht ganz kostenlose Variante — besteht darin, dass jene Länder, welche eine bessere Haushaltsdisziplin aufweisen, wettbewerbsfähiger / produktiver und zudem bereit sind, ihre Fiskalpolitik überprüfen und aktiv koordinieren zu lassen, eine neue Währung schaffen — den N-EURO (New-Euro oder Nord-Euro). Je mehr Länder sich dem N-EURO anschliessen, umso mehr würde sich der alte Euro allmählich abwerten.
Für den N-EURO braucht es nicht unbedingt neue Kriterien, wie Sie vorschlagen. Es würde reichen, die alten Maastricht-Kriterien wirklich durchzusetzen. — Und hier liegt die Crux. Es wird schwierig sein, die Regeln durchzusetzen, weil es kaum glaubwürdige Bindungsmöglichkeiten gibt. Bislang fehlt nämlich eine übergeordnete und unabhängige Instanz, welche Regelverletzungen ahndet. Man spricht hier vom Problem der Zeitinkonsistenz der Politik
Eine solche Instanz müsste erst geschaffen werden und sie müsste die Macht zur Durchsetzung gegen die Staatsregierungen haben. Zur Schaffung einer solchen Instanz fehlt (bislang) der politische Wille, denn es würde die Delegation nationaler Kompetenzen (in der Fiskalpolitik) an eine supranationale Einheit (analog zur EZB in der Geldpolitik) bedeuten.
Die Idee des N-Euro habe ich bereits im Mai 2010 hier diskutiert; ebenso die Zeitinkonsistenz (zudem hier).
Die Welt – ökonomisch gesehen » Crisis? What Crisis?
So was aehnliches wollte ich gerade schreiben, seit Monaten berichten die medien vom so schwachen Euro. Ich verfolge fast taeglich den USD-EUR Kurs, und der ist kaum veraendert. Zugegeben, innerhalb diesen Jahres schwankte er um mal zwischen etwa 77-68 euro cent, aber das ist nicht die Welt, im Prinzip ist der Euro gegenueber dem Dollar jetzt am Jahresende so ziemlich gleich wie zu Jahresbeginn !!
Dennoch ist die ganze EU ne Totgeburt, die nicht funktioniert, und nicht funktionieren wird...ich glaube dass dennoch viele Mitglieder auf eine erneuten Waehrungsumbruch spekulieren.
Aber selbst wenn die D-Mark,Schilling,Lire wieder eingefuehrt werden, heisst das noch lange nicht dass es wieder der alte Kurs von damals waere...
