Gaia schrieb:
Aus welchem Grund sollte man einen Menschen beeindrucken wollen??? Und vor allem, warum Gott??
Weil wir Gäste in Seinem Hause sind, und wie jeder
Gastgeber schaut man sich Seine Gäste genau an.
Allerdings sollte man sich nicht durch ungewöhnliche
Fähigkeiten profilieren, sondern diese mit Bedacht
anwenden und tiefstapelnd für sich behalten, da diese
Fähigkeiten einem schneller genommen werden können,
als es einem lieb ist!
Aber sind wir nicht auch seine Kinder??? Wenn ich nach Hause
in mein Elternhaus fahre, braucht, und versucht auch nicht, meine
Mutter mich zu beeindrucken. Mir ist dann eher darauf Bedacht ihr
ein bisschen die Arbeit zu erleichtern.....
Verstehst du wie ich meine? Das kann doch nicht wirklich ein guter
Grund sein? :?
Gaia schrieb:
Ist nicht die Bescheidenheit eine Tugend??
JA! Eine der schönsten Tugenden...
Gaia schrieb:
Das die Menschen danach bestrebt sind, sich beweisen zu müssen und ihre geistigen, als auch ihre körperlichen Kräfte zur Schau stellen, liegt in der Natur... Aber selbst als Mensch sollte es uns eine Pflicht sein uns in Zurückhaltung und Bescheidenheit zu üben. Oder seht ihr das anders??
Zurschaustellung liegt nicht in meiner Natur, oder wenn,
dann hat mein Vater es mir zeitig aberzogen.
Wenn ich nur den Wasserhahn eine Sekunde zu lange
laufen lasse, kriege ich eine Art schlechtes Gewissen -
wenn ich ein altes Stück Brot wegschmeissen muss, segne
ich es mit einem Bismillahirahmanirrahim 'mögest Du an
anderer Stelle dieser Welt in 10facher Menge einem armen
Menschen zur Verfügung stehen' - lebe nicht in Übermaß,
und Dir wird Glück zuteil, welches mit materiellen Gütern
nicht zu messen ist.
Warte nicht auf dieses Glück, denn dann ist es
Vermessenheit und nicht der Glaube, und vor allen Dingen
spreche nicht erst zu Gott, wenn es Dir schlecht geht,
sondern halte Dir vor Augen, dass die guten Augenblicke
ebenfalls ein zu dankendes Schicksal sind.
Meine einzige wirkliche Sünde ist, dass ich mitunter recht
selbstzerstörerische und promiskuitive Tendenzen aufweise, wo ich aber tunlichst andere Menschen raushalten möchte.
Typisch Krebslein! Armendi, mein Schatz, sehe es nicht als Sünde, es ist deine Natur und ein Teil deiner eventuellen Aufgabe, diese Eigenschaften in dir zu akzeptieren und mit ihnen zu leben. Sich zu arrangieren. Ach, was soll ich sagen, der Krebs, der sich wie eine Mutter um alles und jeden Sorgen macht, sich selbst dabei vergisst, weil er vieles
durch seine Empfindsamkeit an sich heran kommen lässt. Ich denke, jeder von uns hat im Leben seine Aufgaben, die wir uns selbst vor unserer Geburt auferlegt haben und die wir nur mit Hilfe von Gott und demzufolge unserer Liebe im Inneren lösen können.
Ach Armendi, ich könnte jetzt wieder ausholen und wir beide würden Romane erzählen........
Gaia schrieb:
Als nächstes irritiert mich, warum er nach eurer Meinung, die eine Gruppe von Mensch in Vergessenheit geraten lässt und die andere nicht. Sollte es nicht so sein, dass er alle Menschen liebt?? Er hat sie doch auch letztendlich erschaffen. Irgendwie klingt es ganz schön suspekt, dass ist ja letztendlich nichts anderes als das was wir auf Erden machen. Wir sehen auch nur das Gute, bei dem Schlechten wird weggeschaut und schon gar nicht erst geholfen. Sollte es nicht eigentlich anders herum sein und jeder Einzelne und auch Gott müsste sich diesen Menschen, die vom guten Weg abgekommen sind, widmen und sie wieder zurück führen??
Dazu muss man verstehen, dass im islamischen Weltbild der
Satan (Sheytan = der gefallene Iblis) nicht Gottes Widersacher ist, sondern wie alles andere Geschaffene ein Teil seines
Werkes ist. Er ist der Verführer, die fortgeführte
Metapher des paradiesischen Apfels.
Auch diese Menschen werden von Gott geliebt, auch wenn
das jeglichem gesunden Menschenverstand widerstrebt, denn
Jene läuten stets neue Zeiten ein, stellvertretend für
die Lebensweise des Menschen, und nur so kann ich mir
die Verrücktheiten der heutigen Zeit erklären!
Es gibt Menschen, die den Verführungen weniger widerstehen
können, als andere - das machen die Lebensumstände,
Erziehung, das Umfeld etcetera pp
In der langen Zeit wie du nicht hier warst, konnte ich mir aufgrund meiner Erlebnisse viele dieser hier gestellten Fragen von mir selbst beantworten.
Ich habe gelernt, das auf alle offenen Fragen, die Antwort nach einer bestimmten Zeit, wenn diese reif für mich ist und ich verstehen, von ganz alleine kommt. So schlossen sich für mich auch nach Jahren einige kleine Ketten, die wiederum zu meiner großen Lebenskette gehören.......
Heute weis ich, entweder man liebt oder man schweigt! Wie verstehst du diese Aussage?? Sie sagt eigentlich alles aus, für mich zumindestens!
Gaia schrieb:
Als Zweites, jemand dem kein Leid wiederfahren ist und demzufolge auch keine Liebe und kein Glück kennt, ich bezweifele zwar, dass es das gibt, steht doch der Gleichgültigkeit gegenüber und somit dem Nichts. Rein theoretisch, also können sie jegliche Gefühle nicht verspüren und demzufolge aus ihnen heraus auch nicht handeln. Warum sollten sie auch?! Ich behaupte allerdings, dass das nicht möglich ist. Und selbst wenn ein Mensch kaum Leid kennt und es ihm immer gut geht, aus welchem Grund heraus würde er anderen Schlechtes wünschen wollen oder gar tun?? Noch dazu, denke ich, nur wer Leid kennt, kann auch erst Glück und Liebe empfinden. Sagt mir mal, wer misst das Leid jedes Einzelnen und wer sagt was Leid ist? Würdet ihr mir das bitte definieren!!
Ich bezweifele, dass es den Menschen gibt, welchem kein Leid
widerfuhr - höchstens, dass sich dieser durch
Gleichgültigkeit eine meterhohe Mauer aufbaut, die eines
Tages schändlich und schmerzlich in sich zusammenfallen
wird.
Meiner Meinung nach ist Gleichgültigkeit, und ein glatt
laufendes Leben schon eine Strafe, da Sie nicht die
tausend Facetten der Gefühle kennenlernen können -
auch Schmerz ist wichtig!!!
Umgekehrt, sehe ich z.B. Menschen auf der Strasse,
denen ich das Leid im Gesicht ansehen kann, so bete ich
IMMER in meinem Kopf ein Gebet für Sie - sagt ruhig, dass
man sich davon nichts kaufen kann, aber ich könnte schwören,
dass dieser Mensch, auch wenn er den Ursprung nicht
rausfinden kann, dieses Gebet erhält.
Hier sehe ich auch ein Grundproblem vieler, nämlich die
in Vergessenheit geratene, wortlose Kommunikation.
Des weiteren liebt Gott den Menschen am meisten, dem
er die meisten Hürden aufbürdet, und wenn Ihr das
weiterdenkt, ist es auch sinnvoll...
Stimme in vielen deiner Gedankengänge überein. Armend, wenn du das liest, bitte melde dich bei mir. Es wird Zeit..........
Gaia schrieb:
Wem steht es zu über eine Person zu urteilen, wie sie was und wann und vor allem worüber zu empfinden hat?? Denke doch niemanden, außer dem Herrn selbst. Hoffentlich könnt ihr meine Gedankengänge folgen, ist irgendwie nicht einfach in Worte zu formulieren, was ich meine....
Solange Du nicht der Teufel auf der linken Schulter dieses
Menschen bist, natürlich keinem ausser Gott.
Dieser Satz sagt alles aus und widerspiegelt meine tiefe innere Einstellung!
Hammer, ja du hast schon irgendwie Recht - da ist mehr!!!
Deine Gedankengänge sind sehr klar, keine Sorge!
In diesem Sinne, reicht es erst mal wieder, obwohl ich noch lange nicht am Ende bin.
Seid lieb gedrückt und ich danke euch schon mal für eure Antworten auf meine wirren Fragen.
Eure Gaia