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Der Plan 'das neue Jugoslawien

Deine auf kurzfristigen Erfolg abzielende Sichtweise ist mir in jedem Fall bewusst und ich halte das für einen temporär begrenzt möglichen Populismus. Die Probleme der Bevölkerung in unseren Ländern wurden von der Politik überhaupt erst hervorgerufen und es ist völlig irrelevant, ob ab und zu unbeschriebene Blätter die Bühne betreten. Das System lässt überhaupt nicht zu dass sich Kräfte etablieren die nicht die bestehenden Verhältnisse reproduzieren können (nur als Anmerkung, weil du dich ja mit Begeisterung auf jeden Jüngling stürzt, der sich in einer serbischen Partei als Kandidat aufstellen lässt). Jetzt zu argumentieren dass "das Volk es so will" um dabei völlig zu ignorieren, welchen Zwängen ebendieses "Volk" in den vergangenen 20 Jahren, insbesondere aber in den vergangenen 10 Jahren unterworfen wurde, ist meiner Ansicht nach reine Rattenfängerei (du gibst ja nur die Methodik und den Tenor wider, der wohl seit einiger Zeit in Serbien vorherrscht, also nicht persönlich nehmen). Man kann ein Land nicht vorsätzlich wirtschaftlich und gesellschaftlich an den Abgrund treiben um dann die bittere Medizin anzubieten die in einer süßen Verpackung verschnürt ist.
Rein rechnerisch wirst du recht haben, ein Beitritt in die EU würde in volkswirtschaftlichen Größen vermutlich eine relative Verbesserung der Bilanzen beinhalten - aber er würde nicht die tiefen Probleme des Landes lösen, zumal Serbien genauso wie auch alle anderen Balkanländer mit Ausnahme von Slowenien und teilweise auch Kroatien überhaupt keine Berührungspunkte mit der propagadistischen Ideologie von einem "Europa" haben, sondern über eine eigene Identität verfügen die ostwerts gewandt ist und nicht westwerts. Der Politiker, der das zu ändern versucht, wird sein Land, sein Volk und seine Kultur zerstören. Vor ihm sollte man sich hüten, nicht vor den Europäern.





Zweckoptimismus.

Die Zwänge hat das Volk zwar nicht hervorgerufen aber es muss sich nun einmal anpassen, wenn es die Fehler des letzten Jahrhunderts aus bügeln will. Was wäre die Alternative gewesen - eine Frage die ich mir öfter Stelle, wenn ich deine Antworten lese - in der dunklen Zeit der serbischen Kriminalität zu bleiben? Sowas wie die Milosevic-Regierung zu behalten? Leute wie Arkan (und Schlimmere :lol: ) weiterhin im TV beobachten zu müssen?
Ja, ich bin begeistert, wenn neue Eliten in der Politik die Verantwortung übernehmen, dabei ist mir das Alter egal, mir reichen die Ankündigungen, denn an denen kann ich messen und bewerten, klare Ziele und Aussagen interessieren mich - kein Ideologie, die meine Seele als member des Himmlischen Volkes streichelt.
Aber auch hier Frage ich gerne wieder nach Alternativen?
Vorsätzlich in den Abgrund getrieben hat es der Slobo-Clan und dabei meine ich noch nicht mal die Zerfalskriege, sondern die Bereicherung seiner selbst, seiner Familie und anderer Krimineller. Deswegen wäre es mir auch lieber gewesen, wenn sie ihm in Belgrad gerichtet hätten - leider hatte die damalige Regierung nicht den Grips das umzusetzen.

Was unsere Identität angeht muss ich dich leider enttäuschen, die Serben waren seit ich ein kleiner Pups war werte-technisch immer europäisch - dein Problem ist, dass du die europäischen Werte nicht breit genug betrachtest bzw. garnicht betrachten möchtest, denn du kannst die EU, die UNO und eigentlich alles Westliche nicht leiden.

Gerne höre ich mir aber auch einen Vorschlag an, welcher einem Land wie Serbien eher weiterhelfen wird, als eine EU-Annäherung - dementsprechend auch die Bitte deine Ausführungen interaktiver zu gestalten, sonst bekomme ich das Gefühl, dass du dich recht defensiv gibst.


Zweckoptimismus triffst übrigens nicht, Realität schon eher.
 
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