Welt am Sonntag Drucken Bewerten Autor: Anette Dowideit| 17.10.2010
Ein Punktesystem für Deutschland
Wie müsste konkret ein Punktesystem für die Zuwanderung nach Deutschland aussehen? Die "Welt am Sonntag" befragte Ökonomen.
Google Anzeige
Bewerbungen
Erfahren Sie mehr über ein gutes Dossier: Tipps & Tricks von Topjobs
www.TopJobs.ch/Bewerbung
* Thomas Straubhaar, Chef des Hamburgischen Weltwirtschaftsinstituts (HWWI), hält ein möglichst simples Modell für am besten. "Dann wäre der bürokratische Aufwand gering und damit die Kosten für die Umsetzung", sagt er. 100 Punkte soll ein Kandidat maximal sammeln können. Für einen Hochschulabschluss, egal welcher Richtung, würden pauschal 40 Punkte angerechnet; für einen Fachhochschul- oder Handwerksabschluss 30. 30 Punkte gäbe es auch für einen Deutschtest, alternativ 15 Punkte für nachgewiesene Englischkenntnisse. Für zehn Jahre Berufserfahrung oder mehr wären 20 Punkte zu holen. Wer jünger als 30 Jahre ist, bekäme zehn Punkte.
* Auch Klaus Zimmermann, Präsident des Instituts zur Zukunft der Arbeit (IZA), schlägt ein Modell mit maximal 100 Punkten vor. Bei ihm soll der Bildungsabschluss noch stärker gewichtet werden, mit 60 bis 70 Punkten. Die restlichen 30 Prozent sollen sich auf Sprachkenntnisse und auf die Kategorie Alter/Berufserfahrung aufteilen - wobei Zimmermann vorschlägt, Bewerbern bis 49 Jahren viele Punkte zuzuweisen - sei seien noch nicht zu alt, hätten aber viel Berufserfahrung.
* Arbeitsmarktexperte Herbert Brücker vom Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) dagegen hält innerhalb der Kategorie "Qualifikation" Differenzierung für notwendig. Unter den Hochschulabsolventen sollten Ingenieure mehr Punkte erhalten als Geisteswissenschaftler. Auch gut ausgebildete Facharbeiter sollten gut abschneiden.
* Ganz anders der Vorschlag von Holger Bonin vom Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW). Er würde die höchste Punktzahl dann vergeben, wenn ein Bewerber bereits ein konkretes Jobangebot aus Deutschland hat. Interessenten ohne deutschen Arbeitsvertrag müssten jung sein und besonders hoch qualifiziert. Eine zusätzliche Anzahl an Punkten sollten Bewerber außerdem erlangen, wenn sie ihren Ehepartner und die Kinder mitbringen wollen. Denn das sei ein positives Zeichen dafür, dass eine dauerhafte Ansiedlung geplant sei. ws
Ein Punktesystem für Deutschland - Nachrichten Print - WELT AM SONNTAG - Politik - WELT ONLINE
Das System hört sich gut an!
Ein Punktesystem für Deutschland
Wie müsste konkret ein Punktesystem für die Zuwanderung nach Deutschland aussehen? Die "Welt am Sonntag" befragte Ökonomen.
Google Anzeige
Bewerbungen
Erfahren Sie mehr über ein gutes Dossier: Tipps & Tricks von Topjobs
www.TopJobs.ch/Bewerbung
* Thomas Straubhaar, Chef des Hamburgischen Weltwirtschaftsinstituts (HWWI), hält ein möglichst simples Modell für am besten. "Dann wäre der bürokratische Aufwand gering und damit die Kosten für die Umsetzung", sagt er. 100 Punkte soll ein Kandidat maximal sammeln können. Für einen Hochschulabschluss, egal welcher Richtung, würden pauschal 40 Punkte angerechnet; für einen Fachhochschul- oder Handwerksabschluss 30. 30 Punkte gäbe es auch für einen Deutschtest, alternativ 15 Punkte für nachgewiesene Englischkenntnisse. Für zehn Jahre Berufserfahrung oder mehr wären 20 Punkte zu holen. Wer jünger als 30 Jahre ist, bekäme zehn Punkte.
* Auch Klaus Zimmermann, Präsident des Instituts zur Zukunft der Arbeit (IZA), schlägt ein Modell mit maximal 100 Punkten vor. Bei ihm soll der Bildungsabschluss noch stärker gewichtet werden, mit 60 bis 70 Punkten. Die restlichen 30 Prozent sollen sich auf Sprachkenntnisse und auf die Kategorie Alter/Berufserfahrung aufteilen - wobei Zimmermann vorschlägt, Bewerbern bis 49 Jahren viele Punkte zuzuweisen - sei seien noch nicht zu alt, hätten aber viel Berufserfahrung.
* Arbeitsmarktexperte Herbert Brücker vom Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) dagegen hält innerhalb der Kategorie "Qualifikation" Differenzierung für notwendig. Unter den Hochschulabsolventen sollten Ingenieure mehr Punkte erhalten als Geisteswissenschaftler. Auch gut ausgebildete Facharbeiter sollten gut abschneiden.
* Ganz anders der Vorschlag von Holger Bonin vom Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW). Er würde die höchste Punktzahl dann vergeben, wenn ein Bewerber bereits ein konkretes Jobangebot aus Deutschland hat. Interessenten ohne deutschen Arbeitsvertrag müssten jung sein und besonders hoch qualifiziert. Eine zusätzliche Anzahl an Punkten sollten Bewerber außerdem erlangen, wenn sie ihren Ehepartner und die Kinder mitbringen wollen. Denn das sei ein positives Zeichen dafür, dass eine dauerhafte Ansiedlung geplant sei. ws
Ein Punktesystem für Deutschland - Nachrichten Print - WELT AM SONNTAG - Politik - WELT ONLINE
Das System hört sich gut an!