Donezker Volkswehr sieht Kiewer Scharfschützen hinter Angriff auf OSZE-Beobachter
Nach dem Angriff auf OSZE-Beobachter, Vertreter des Gemeinsamen Zentrums für die Kontrolle und Koordinierung der Waffenruhe sowie auf Journalisten in der Ost-Ukraine gibt das Verteidigungsministerium der nicht anerkannten Donezker Volksrepublik ukrainischen Scharfschützen die Schuld.
Zuvor hatte die Donezker Nachrichtenagentur über einen Angriff auf Journalisten, OSZE-Beobachter und Vertreter des Gemeinsamen Zentrums für die Kontrolle und Koordinierung der Waffenruhe im Dorf Schirokino, etwa 100 Kilometer südlich von Donezk, berichtet. Unter den Betroffenen waren nach Angaben der Agentur Vertreter des Pressezentrums „Noworossija“ („Neurussland“) sowie Journalisten der russischen Fernsehsender NTW, RT, „Swesda“ und „1. Kanal“. „Nach vorläufigen Angaben wurden die heutigen Schüsse von ukrainischen Scharfschützen abgegeben“, zitiert die Agentur einen Sprecher der Behörde.
Früheren Berichten zufolge hatte der Journalist des russischen Fernsehsenders „Swesda“ Andrej Lunin im Dorf Schirokino zahlreiche Splitterverletzungen erlitten und war in einem schweren Zustand in ein Krankenhaus in der naheliegenden Stad Nowoasowsk gebracht worden.
Im April 2014 hatte die ukrainische Staatsführung eine militärische Operation gegen die Bewohner des Donezbeckens im Osten der Ukraine begonnen, die mit dem Februar-Staatsstreich nicht einverstanden waren. UN-Angaben zufolge sind im Laufe des Konfliktes mehr als 6.000 Zivilisten ums Leben gekommen.
Die Beilegung der Ukraine-Krise wird in verschiedenen Formaten, unter anderem bei den Verhandlungen der Kontaktgruppe in Minsk unter Vermittlung Russlands und der OSZE, behandelt.
Das Mitte Februar in Minsk unterzeichnete Dokument sieht die Feuereinstellung im Donbass ab 15. Februar, den Abzug der schweren Waffen, die Bildung einer Sicherheitszone und den Austausch aller Gefangenen vor.
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Zeitung: Komorowski reicht Kiew die Hand, erhält schallende Ohrfeige zurück
Das von der Werchowna Rada verabschiedete Gesetz zur Verherrlichung der Organisation Ukrainischer Nationalisten (OUN) und ihrer Aufständischen Armee (UPA) hat in Polen eine negative Reaktion ausgelöst. Polnische Linke sprechen von einer Beleidigung.
„Dieses Gesetz, das unter anderem die UPA heroisiert, ist eine Ohrfeige für Polen und Präsident Bronislaw Komorowski“, erklären Vertreter des Bundes der Demokratischen Linken (SLD) nach Angaben der Zeitung „Gazeta Wyborcza“. Die Rada habe das Gesetz wenige Stunden nach Komorowskis Rede im ukrainischen Parlament angenommen, in der der polnische Präsident zu „Vergebung und Aussöhnung“ aufgerufen habe. Nach Angaben von Präsidentensprecherin Joanna Trzaska-Wieczorek sprach Komorowski von schmerzhaften Seiten der polnisch-ukrainischen Beziehungen. Bekanntlich hatten UPA-Freischärler während des Zweiten Weltkrieges geschätzt rund 100.000 Polen auf brutalste Weise ermordet.
SLD-Generalsekretär Krzysztof Gawkowski sagte: „Die Aussöhnung, von der der Präsident gesprochen hat, wäre wünschenswert. Aber dieser Wunsch sollte sich auf die historische Wahrheit gründen. Daher darf die Wahrheit über das Massaker von Wolhynien nicht verheimlicht werden. Man darf nicht zulassen, dass das ukrainische Parlament über dieses Massaker hinwegsetzt. Das würde bedeuten, als ob Präsident Komorowski damit einverstanden sein würde, wenn Deutschland den Holocaust zu negieren begonnen hätte.“
SLD-Mitglied Tomasz Kalita erklärte dazu: „Die Verherrlichung der UPA und das Gesetz über den Sonderstatus der UPA in der Geschichte der Ukraine werden es ermöglichen, alle zu verfolgen, die behaupten würden, die UPA sei eine Verbrecherorganisation, die Völkermord begangen habe. Das ist eine Schande. Das ist eine Ohrfeige für den Staat und Präsident Komorowski.“
Die UPA war hauptsächlich der Westukraine aktiv gewesen. Die am 14. Oktober 1942 auf Beschluss der OUN als deren Militärarm ins Leben gerufene Armee wurde vom Dritten Reich während des Zweiten Weltkrieges gegen die Sowjetunion und andere Staaten der Anti-Hitler-Koalition eingesetzt.
Auch in mehreren von den Ukrainern bewohnten Gebieten Polens trieb die UPA ihr Unwesen. Im Sommer 1943 richteten die Nationalisten ein Massaker an der polnischen Zivilbevölkerung ein. Selbst ukrainische Historiker gestehen heute die Zahl der polnischen Opfer zu: Bis Ende 1943 wurden 50.000 bis 60.000 Männer, Frauen und Kinder in unvorstellbar grausamer Weise umgebracht. Nach ukrainischer Zählung 500, nach polnischen Schätzungen mehr als 1.150 polnische Dörfer wurden zerstört. Sie verschwanden für immer von der Landkarte.
Die UPA wurde von Roman Schuchewitsch befehligt. Er wurde am 5. Mai 1950 unweit der ukrainischen Stadt Lwow bei einer Operation der damaligen sowjetischen Geheimpolizei NKWD getötet. Der OUN-Chefideologe Stepan Bandera wurde 1959 vor seinem Haus in München von einem KGB-Agenten mit Blausäuregas vergiftet.
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