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Der Völkermord an den Hereros

  • Ersteller Ersteller Kelebek
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Kelebek

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Deutsche Kolonialmacht in Namibia
Der Völkermord an den Hereros

Namibia liegt im südlichen Afrika und grenzt unter anderem an Südafrika und den Atlantischen Ozean. Der Name leitet sich von der Wüste Namib ab, die sich über den gesamten Küstenraum des Landes erstreckt. Wegen der unwirtlichen Verhältnisse war Namibia bis ins 17. Jahrhundert nur spärlich besiedelt. Dann aber setzte eine afrikanische Völkerwanderung ein und mehrere Stämme, unter ihnen auch die Herero und die Nama (besser bekannt als "Hottentotten"), ließen sich hier nieder.


Die weißen Siedler kommen

Im 19. Jahrhundert kamen die ersten Siedler aus Europa. Sie stammten vor allem aus Portugal, England und Deutschland. Bei den weißen Siedlern handelte es sich um Händler und Missionare. Letztere versuchten, die heimischen Völker zu christianisieren, was ihnen aber nur zum Teil gelang. Die Händler wurden vor allem durch die großen Ländereien angelockt. Im November 1884 lud der damalige Reichskanzler Otto von Bismarck zur sogenannten Afrika-Konferenz nach Berlin ein. Hier setzte er durch, dass das Deutsche Reich in den Kreis der Kolonialmächte aufgenommen wurde. 14 Staaten, darunter England, Frankreich, Spanien und die USA teilten damals Afrika wie einen Kuchen unter sich auf. Südwestafrika wurde unter den Schutz des Deutschen Reiches gestellt und hieß ab dem Zeitpunkt Deutsch-Südwestafrika.


Deutschland wird Kolonialmacht

Wenige Monate später wurde die Deutsche Kolonialgesellschaft für Südwestafrika gegründet. Sie sollte weitere deutsche Siedler ins Land holen und Farmland verpachten. Dabei wurde keine Rücksicht auf Stammesgebiete genommen. Die einheimischen Hirten wurden von ihren Weideflächen und Wasserstellen vertrieben. Das führte unweigerlich zu Spannungen, die sich nach dem Ausbruch der Rinderpest im Jahr 1896 dramatisch verschärften. Das Deutsche Reich entsandte deshalb Truppen nach Südwestafrika. Doch die Stämme wehrten sich. 1903 erhoben sich im Süden des Landes die Nama gegen die Besatzer. Im Januar 1904 schlossen sich auch die Herero an. Ihr Angriff überraschte die deutsche Kolonialmacht zunächst. Bei Übergriffen auf deutsche Siedler und Händler gab es mehr als 100 Tote. Auch unterbrachen die Herero die Eisenbahnlinien an mehreren Stellen, zerstörten Brücken und belagerten die Stadt Windhoek sowie andere Städte. Doch die deutschen Truppen drängten die aufständischen Herero schon bald zurück.


Der Vernichtungsbefehl

Die Entscheidung im Krieg fiel am 11. August 1904. Die deutschen Truppen unter General Lothar von Trotha hatten die 30.000 bis 60.000 Herero am Waterberg, den die Herero "Omuverumue" (die enge Pforte) nennen, weitgehend eingekreist. Wer nicht erschossen wurde, flüchtete in die angrenzende Wüste Omaheke (das steinlose Land). Von Trotha gab den Befehl, den Männern, Frauen und Kindern den Rückweg abzuschneiden und sie so gezielt zu vernichten. Die meisten Herero verdursteten, verhungerten oder starben an Entkräftung. Wer überlebte wurde in Lager gesteckt und zur Zwangsarbeit verpflichtet. Auch gegen die Nama gingen die Schutztruppen mit aller Härte vor.

"Innerhalb der deutschen Grenze wird jeder Herero mit und ohne Gewehr, mit oder ohne Vieh erschossen. Ich nehme keine Weiber und Kinder mehr auf, treibe sie zu ihrem Volk zurück oder lasse auf sie schießen."

Generalleutnant Lothar von Trotha, Kommandeur der Deutschen Schutztruppen im Jahr 1904
Die Zahl der Toten dieser Vernichtungszüge ist umstritten. Schätzungen gehen davon aus, dass bis zu zwei Drittel der Herero und die Hälfte der Nama getötet wurden.



Der Völkermord an den Hereros | DasErste.de
Deutschland hatte grad mal nur eine Kolonie und hat dort um die 60.000 Menschen massakriert, weil die Hereros sich gegen die Deutschen gewehrt haben, und die Hereros sahen nur die deutschen Männer als Feinde an. Sie griffen auch nur die Männer an, die Frauen, Kinder wurden geschont.

Deutschland ist ein Beispiel von vielen. Man stelle sich mal vor, was England in Indien oder Frankreich in Afrika gemacht hat.

Diese Kolonialmächte haben eine Geschichte, die besteht nur aus Blut.

Und dann fragen wirklich einige, was die Kolonialmächte gemacht hätten und wie sie ausgebeutet hätten?
 
Deutschland ist ein Beispiel von vielen. Man stelle sich mal vor, was England in Indien oder Frankreich in Afrika gemacht hat.

Diese Kolonialmächte haben eine Geschichte, die besteht nur aus Blut.

Und dann fragen wirklich einige, was die Kolonialmächte gemacht hätten und wie sie ausgebeutet hätten?

Selten bin ich deiner Meinung, aber du hast hier Recht.

Du wirst hier viele Balkaner treffen von denen du sehr viele Danke bekommen wirst, wenn sie an die eigene leidvolle blutige Geschichte denken, welches das Osmanische Reich gebracht hat am Balkan:rolleyes:
 
sie haben zivilisation zu den wilden gebracht


Mit "Zivilisation" begründen es die Kolonialmächte, doch der indische Ministerpräsident Jawaharlal Nehru sagt:

...Zuerst erreichten die ausländischen Waren die Hafenstädte und deren unmittelbare Umgebung. Mit dem Bau von Straßen und Eisenbahnen drangen die ausländischen Produkte immer weiter ins Land ein und vertrieben sogar das Handwerk aus dem Dorf. Der Bau des Sueskanals brachte England Indien näher und der Transport britischer Güter wurde billiger. Immer mehr Industrieprodukte kamen daher ins Land und gelangten in die entferntesten Dörfer. Was wurde aus den Millionen Handwerkern, die keine Arbeit mehr hatten...? Die meisten dieser Weber und Handwerker hatten in den Städtebn gelebt. Nachdem sie arbeitslos geworden waren, kehrten sie aufs Land und in die Dörfer zurück...
Diese Stadtflucht hielt während des ganzen 19. Jahrhunderts an und hat bis heute noch nicht aufgehört. Auf der ganzen Welt wirkten Technisierung und Industrialisierung dagin gehend aus, dass die Menschen vom Dorf in die Stadt zogen. In Indien fand das Gegenteil statt...Anstatt sich vorwärts zu entwickeln, ging Indien infolge der britischen Politik zurück.
Ist das Zivilisation? Sei nicht verblendet und schau den Fakten in die Augen. Glaubst du der Westen tut was ohne sein Nutzen darauszuziehen? England war die größte Kolonialmacht in der Weltgeschichte und das sicher nicht, um der Welt Zivilisation zu bringen. Sie haben die Länder ausgebeutet und das Volk für sich arbeiten lassen, dadurch hat ihre Wirtschaft enorm an Stärke gefunden. Was heute England oder Frankreich ist, das haben sie den Millionen Afrikanern und Asiaten zu verdanken. Wer daran glaubt, dass England in soviele Länder unter Herrschaft genommen hat, um dort Zivilisation zu bringen, dadurch natürlich viel Geld zu verlieren, weil man investiert, der ist verblendet und krank.

Der afrikanische Schriftsteller Aimé Césaire sagt zu den Behauptungen Englands, dass sie Zivilisation und Kultur in die Kolonieländer gebracht hätten, folgendes:
Der Kolonisator, der im anderen Menschen ein Tier sieht, nur um sich selber ein ruhiges Gewissen zu verschaffen, dieser Kolonisator wird objektiv dahingebracht, sich selbst in ein Tier zu verwandeln.
Man erzählt mir von Fortschritt und geheilten Krankheiten. Ich aber spreche von zertretenen Kulturen, von beschlagnahmtem Land, von ermordeten Religionen, von vernichteter Kunst. Ich spreche von Tausenden hingeopferten Menschen für den Bau der Eisenbahn. Ich spreche von Millionen Menschen, die man ihren Göttern, ihrer Erde, ihren Sitten, ihrer Weisheit entriss. Ich spreche von von Millionen Menschen, denen man geschickt das Zittern, den Kniefall, die Verzweiflung eingeprägt hat..."
Sowas haben wir damals in der Schule gemacht in Geschichte. Mein Lehrer war deutscher Patriot, doch er sah den Fakten in die Augen und lebte nicht in einer Lüge.

Dass Kolonialmächte Ausbeutung, Massaker oder Kulturraub begangen haben, das bringt man den Schülern in deutschen Schulen bei und du erzählst hier was von Zivilisation?
 
Kleine Korrektur: Das Deutsche Reich hatte zwar nicht viele Kolonien, aber mehr als nur eine. Sogar im Südpazifik und in China hatten die Kolonien.
 
Das Türken diese Millionen Armenier ermordet haben ist kein Geheimnis und verachtenswert.
Was die Europäer im Rest der Welt angerichtet haben ist nicht zu vergleichen damit, man denke an die Sklaverei und die Kolonien. Völker haben sie auseinander gerissen und geteilt. Hutu und Tutsi gab es vor der Kolonisation in Ruanda beispielsweise nicht, sie sind durch Europäer nach dem Prinzip "Teile und herrsche" fraktioniert worden. Nahezu alle afrikanischen Bürgerkriege des vergangen Jahrhunderts sind auf Konflikte bedingt durch die Kolonisation zurückzuführen. Menschenverachtende Europäer.
Und da Europäer und Amerikaner heute die Weltpolitik dominieren, wird das alles gekonnt unter den Teppich gekehrt.
 
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