Rainhard Fendrich-Heimatlied
Für damalige Verhältnisse ein starker Text, ähnlich wie 5 vor 12 von Udo Jürgens
Wo auf steile Bergeshöhen einsam Gondelbahnen zieh’n,
kann man schon von ferne sehen, wie Millionen Schlange steh’n.
Und die Sennen hört man jodeln von den Almen froh und hell.
Sie sind längst nicht mehr die Dodeln, jeder hat sein Schihotel.
Irgendwann will auch der Bauer nichts mehr seh’n vom Schweinedreck.
Und ist er ein ganz ein Schlauer, baut er eine Diskothek.
Wo vor kurzem noch vergnüglich Säue wälzten sich im Mist,
unterhält sich jetzt vorzüglich jeder za-ahlende-e Tourist
...
Wo die Pistenraupen tanken, wo die Schneekanonen sprüh’n,
wo die kranken Tannen wanken, riecht’s nach Diesel und Benzin
Wo einst Gams und Murmel pfiffen, wo man einsam war und frei,
hat man ziemlich rasch begriffen, fehlt ein Liegestuhlverleih.
Und seit vielen langen Wintern schleppt man gern zum gleichen Preis
jeden noch so fetten Hintern bis hinauf in’s ew’ge Eis.
Wo die Pistenraupen tanken, wo die Schneekanonen sprüh’n,
wo die kranken Tannen wanken, ja dort gibt’s ein Wiederseh’n.
www.fendrich.at