Übrigens, für diejenigen, die noch von den Phanarioten gehört haben:
PhanariotenBezeichnung für einen kleinen Kreis wohlhabender und politisch einflussreicher byzantinischer Adelsfamilien, die im Osmanischen Reich des 17./18. Jahrhunderts die Oberschicht in Phanar, dem griechischen Stadtteil Konstantinopels (Istanbul) und Sitz des Ökumenischen Patriarchats, bildeten.
Ihr Ruhm und Ansehen sowie die Möglichkeit zum Aufstieg in höchste Positionen im osmanischen Verwaltungsdienst verdankten sie in erster Linie dem ungeheuren Reichtum, den ihre Vorfahren als Händler im 17. Jahrhundert angehäuft hatten. Die Phanarioten dienten der osmanischen Regierung und ihren Botschaftern als Dragomane (Dolmetscher und Vermittler in internationalen Angelegenheiten, insbesondere in Griechenland) und bekleideten hohe Ämter in der christlich-orthodoxen Ostkirche, in der sie starken Einfluss auf die Wahl der Prälaten und Patriarchen von Istanbul nahmen. In der Zeit von 1711 bis 1821, die als phanariotische Periode in die Geschichte Rumäniens eingegangen ist, regierten sie als vom Sultan eingesetzte Hospodare (altslawisch gospodĭ: Herr) die Donaufürstentümer und osmanischen Vasallenstaaten Moldau (Moldawien) und Walachei, denen sie nicht nur in kultureller Hinsicht nachhaltig einen griechischen Stempel aufdrückten. Führende Phanariotengeschlechter waren die Familien Argyropoulos, Cantacuzinos, Mavrokordatos und Ypsilantis.