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Die bilateralen Beziehungen Jugoslawiens zu Griechenland

Mein Eindruck ist, dass die Beziehungen im Allgemeinen gut waren, aber auch nicht besonders eng. Der Balkanpakt (wo außer GR und Jugoslawien auch die Türkei gehörte) hatte langrfistig nicht viel Wirkung.
 
In letzter Zeit habe ich einiges über das alte Jugoslawien gelesen. Soweit ich das verstanden habe, gings den Menschen unter Tito gar nicht mal so schlecht. Dann habe ich mich gefragt, wie das Verhältnis zu dem anderen großen Nachbarn Griechenland war.

Je nachdem, wie viel ihr beitragen könnt, könnte es ein interessanter Thread werden.

Über Jahrzehnte waren die Beziehungen ausgesprochen schlecht, und das lag vor allem an der letzten Phase der griechischen Bürgerkriegs, denn ab 1945 unterstützten YU, Albanien und Bulgarien aktiv die kommunistischen Truppen in Nordgriechenland. Das dauerte bis 1949 und erzeugte so viel Hass sowohl zwischen Griechen, als auch gegenüber den Nachbarn, dass es wahrscheinlich bis heute reicht...
Und dann kam 1967 in GR noch der Putsch der Obristen dazu, der das Verhältnis zu den Nachbarn auch nicht gerade verbesserte...

Hier ein ausgezeichneter, aber langer Artikel über diese Phase in GR:

?Genosse, wir wollten euch erledigen? - DER SPIEGEL 4/1985
 
Ich nahm an, dass die Kräfteverhältnisse ausgeglichen waren. Ich glaube, ich habe Yu wirklich unterschätzt

1 gegen 1 war Griechenland gegen Jugoslawien nicht mal eine halbe Portion. Es war Jugoslawien wo einen Stellvertreterkrieg in Griechenland führte. Ausserdem war Jugoslawien der Führer des 3. Blocks, half viel auf der Welt beim Aufbau und verteilte Wissen und Technik.

Ausserdem war Jugoslawien zu einer bestimmter Zeit so mächtig so das es einfach Österreich und anderen Diktat aufsetzen konnte, andersfalls wäre man im falle von Österreich einmarschiert :sly:.

Dieses Jugoslawien ist dann in seinen letzten Jahren aus irgendwelchen Gründen aber sehr sehr schwach geworden und es wird es nie mehr geben weil das Konzept eben ausgedient hat.. oder vielleicht auch nicht wer weiss wer weiss

Ich setze auf Etnike... Etnike hätte das Zeug dafür diesen Konzept sich anzueignen.
 
Ich merke gerade wie wenig ich über die Zeit weiß bezogen auf den Balkan aber ließt sich so als wäre Griechenland damals schwach wie eine Flasche leer.
 
Über Jahrzehnte waren die Beziehungen ausgesprochen schlecht, und das lag vor allem an der letzten Phase der griechischen Bürgerkriegs, denn ab 1945 unterstützten YU, Albanien und Bulgarien aktiv die kommunistischen Truppen in Nordgriechenland. Das dauerte bis 1949 und erzeugte so viel Hass sowohl zwischen Griechen, als auch gegenüber den Nachbarn, dass es wahrscheinlich bis heute reicht...

So weit ich weiß, hat die Unterstützung durch YU aufgehört in 1948 mit dem Bruch zwischen Stalin und Tito, weil die griechischen Kommunisten natürlich an der Seite Stalins standen. Es gibt unter einigen griechischen Linken die Meinung, dass es ein großes Fehler war, weil Tito der Einzige war, der wirklich bereit war, die griechischen Kommunisten bis zu ihrem Endziel zu helfen - während Stalin (und dadurch auch Bulgarien und Albanien) im Grunde die englisch-amerikanische Herrschaft über Griechenland akzeptiert hat, und seine Hilfsbereitschaft deswegen begrenzt war.

Im Prinzip sollten die Beziehungen seit dem Balkanpakt 1953 besser sein. Ich weiß aber nicht, ob seine Wirkung so signifikant war.
 
Ich merke gerade wie wenig ich über die Zeit weiß bezogen auf den Balkan aber ließt sich so als wäre Griechenland damals schwach wie eine Flasche leer.

Jugoslawien hat die Verträge die es mit andere Mächte (Schitzmächte) geschlossen hat respektiert und Griechenland in ruhe gelassen.

Wie gesagt, 1:1 wäre es eine Hypermacht mit Waffenreserven für einen 100 jährigen Krieg gegen Griechenland gewesen.
 
Über Jahrzehnte waren die Beziehungen ausgesprochen schlecht, und das lag vor allem an der letzten Phase der griechischen Bürgerkriegs, denn ab 1945 unterstützten YU, Albanien und Bulgarien aktiv die kommunistischen Truppen in Nordgriechenland. Das dauerte bis 1949 und erzeugte so viel Hass sowohl zwischen Griechen, als auch gegenüber den Nachbarn, dass es wahrscheinlich bis heute reicht...
Und dann kam 1967 in GR noch der Putsch der Obristen dazu, der das Verhältnis zu den Nachbarn auch nicht gerade verbesserte...

Hier ein ausgezeichneter, aber langer Artikel über diese Phase in GR:

?Genosse, wir wollten euch erledigen? - DER SPIEGEL 4/1985


Zwei Auszüge aus dem Artikel :

Den hier sollen sich die Türken gut durchlesen, was der Duce sagte, als er verzagte:

In zwei Gegenoffensiven drangen die Griechen unter Führung von General Papagos weit nach Albanien vor. Eine neue italienische Offensive im Frühjahr scheiterte. Der verhinderte Eroberer Mussolini verfiel angesichts seiner müden Krieger in Schwermut: "Hier ist nichts mehr zu machen. Es ist absurd, aber es ist so!"

Und den hier zur Allgemeinen Belustigung : :haha::haha::haha:

Churchill bezog Quartier auf dem Kreuzer "Ajax", der in Feuerstellung vor Piräus lag. Dort empfing er Premier Papandreou und Erzbischof Damaskinos - letzteren unter tragikomischen Umständen:

Die Mannschaft der "Ajax" feierte Weihnachten auf ihre Weise mit einem turbulenten Bordfest, zu dem sich Matrosen abenteuerlich verkleidet hatten - als Clowns, Indianer, Chinesen, Gespenster.

Als abends plötzlich eine zwei Meter hohe Gestalt in schwarzem Rock mit hoher Mütze und wallendem weißen Bart an Bord auftauchte, dachte die Schiffsbesatzung an eine besonders gelungene Vermummung. Sie umtanzte den vermeintlichen Santa Claus, zupfte an seinem Bart, wurde durch die, wie sie meinte, perfekt gespielte Empörung des riesigen Weihnachtsmannes nur noch ausgelassener, bis ein schreckensbleicher Kapitän herbeistürzte und Seine Seligkeit den Erzbischof vor seinen Sailors rettete.

Nur mit größter Mühe konnte der gekränkte Kirchenfürst zum Bleiben und dann von Churchill dazu überredet werden, die Regentschaft anzunehmen.


 
Leider habe ich jetzt nicht die große Ahnung. Weiß nur das Tito scharf war auf Nordgriechenland (Makedonien)

Das ist alles ein wenig arg vereinfachend.

Spannend war da wohl v.a. das Jahr 1945. Weil sich damals Konfrontation hochschaukelte. Obwohl die Beziehungen vom Grundsatz her wohl in guten Startlöchern gestanden hatten. Aber erstens berücksichtige wenn dann auch mal die Konzepte und territorialen Ansprüche Griechenlands auch schon vor dem Ende des 2. WK. Und dann z.B. die Geschichte mit der Landkarte in der Makedonia von März 1945. Danach machte Tito in Moskau Äußerungen von wegen vorläufig keine Ansprüche....Es wurde dementiert von Gavrilovic. Dann ging es wohl noch etwas "hin und her"... Erst dann, im Sommer 1945 hatte sich Tito selbst ausführlich noch mal geäußert. Zur Krise in den griechisch-jugoslawischen Beziehungen, wo er die Unterdrückung der slawischen Bevölkerung in Mazedonien gesprochen hatte. Später so September 1945 hat dann Kardelj oder wer jegliche territorialen Ansprüche verneint. Bevor Tito dann Tito im Oktober 1945 in Bitola wieder Anspielungen auf den territorialen Status von Gebieten in Griechenland machte. Soweit ich weiß wurden dann trotzdem die diplomatischen Beziehungen wieder aufgenommen. Auch wüsste ich nicht dass dann territoriale Ansprüche je in irgendeine offizielle Form oder Doktrin Jugoslawiens gewesen sind.
 
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