Südkorea nimmt Verhandlungsangebot an
Südkorea hat nach monatelangen Spannungen ein Verhandlungsangebot Nordkoreas angenommen. Ranghohe Vertreter aus Nord- und Südkorea sollen dabei über militärische Fragen sprechen.
Nach monatelangen Spannungen zwischen beiden Ländern hat Südkorea ein Verhandlungsangebot Nordkoreas angenommen. Dabei sollen ranghohe Vertreter beider Staaten über militärische Fragen sprechen. Die USA und China hatten erst Mitte der Woche Gespräche angeregt, nachdem die Spannungen zwischen beiden Ländern Ende des Jahres eskaliert waren. Seoul hatte zuvor wiederholt Gesprächsangebote aus dem Norden abgelehnt.
In einem Schreiben an die südkoreanische Regierung schlug das nordkoreanische Verteidigungsministerium laut einem Bericht der amtlichen Nachrichtenagentur KCNA vom Freitag einen Meinungsaustausch Anfang Februar vor. Ein erstes Vorgespräch könne bereits Ende Januar stattfinden. Ein Sprecher des südkoreanischen Verteidigungsministeriums sagte, Vorgespräche seien Mitte Februar möglich. Seoul werde darüber hinaus separate Gespräche mit dem Norden über dessen Atomprogramm vorschlagen.
Nordkorea hatte im November die rund elf Kilometer vor seiner Küste gelegene südkoreanische Insel Yeonpyeong mit Granaten beschossen. Dabei kamen vier Menschen ums Leben. Ausgelöst wurde der Zwischenfall offenbar durch ein südkoreanisches Manöver, durch das sich der Norden provoziert fühlte. Es war der erste Angriff Nordkoreas auf von Zivilisten bewohnte Gebiete seit dem Ende des Korea-Kriegs 1953.
Bereits im März spitzten sich die Spannungen nach dem Untergang des südkoreanischen Kriegsschiffs „Cheonan“ zu, bei dem 46 Seeleute ums Leben kamen. Internationalen Ermittlungen zufolge wurde die „Cheonan“ von einem nordkoreanischen Torpedo versenkt. Pjöngjang hat dies zurückgewiesen. Für beide Zwischenfälle forderte ein Sprecher des südkoreanischen Vereinigungsministeriums am Freitag vom Norden eine Entschuldigung.
US-Außenamtssprecher Mark Toner sagte, die geplanten Gespräche seien begrüßenswert. Zugleich mahnte er weitere Schritte Pjöngjangs in Richtung einer Verbesserung der innerkoreanischen Beziehungen an. Auch China begrüßte die Entwicklung. Peking hoffe, dass der Dialog positive Ergebnisse bringe, erklärte Außenamtssprecher Hong Lei.
Nordkorea: Südkorea nimmt Verhandlungsangebot an - Weitere Meldungen - FOCUS Online
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