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Die Krawalle in Hamburg und die Rolle der Polizei

Damien

Ultra-Poster
Was alles nicht gesagt wird


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Ein Kommentar von Christian Bartlau



Gewohnte Bilder aus Hamburg: Vermummte werfen Flaschen, prügeln mit Verkehrsschildern auf Polizisten ein, zerstören Glasscheiben. Alles klar also? Nein, gar nicht. Was wirklich passiert ist, zeigen die Bilder nicht.

Mit der Wahrheit ist es so eine Sache. Sie liegt nämlich nicht nur im Auge des Betrachters. Sondern auch im Kopf, im Herzen, im Bauch. Und sie ist vielfältig, weil es manchmal sehr viele Betrachter gibt. Rund 6000 Demonstranten standen am Samstag an der Roten Flora in Hamburg. Sie wollten für das autonome Kulturzentrum protestieren, das geräumt werden soll. Was dann passierte, klingt wohlvertraut: Der Schwarze Block attackiert Polizisten, die daraufhin massiv eingreifen müssen. Die Demonstration muss aufgelöst werden, um die Sicherheit in der Stadt nicht zu gefährden. Das Problem ist nur: Es stimmt nicht. Eine Suche nach der Wahrheit.

Zur Wahrheit gehört, dass die Polizei die Demonstration offensichtlich nie beginnen lassen wollte. Um 15 Uhr sollte der Zug von der Roten Flora aus starten. Am Kopf stand ein massiver Schwarzer Block mit autonomen Linken, der vorweg marschieren sollte. Dahinter, teils aber auch daneben, schlenderten weitere Demonstranten über den großen Platz, darunter auch Eltern mit kleinen Kindern - das kann man unvorsichtig finden, aber die Lage war völlig ruhig, niemand rechnete mit einer so frühen Eskalation.

Rund 80 Meter hinter der Spitze der Demonstration, die sich langsam in Bewegung setzte, zündeten Autonome Bengalos - das kann man gefährlich finden, gehört aber zur Protest-Folklore. Normalerweise schreitet die Polizei wegen Pyrotechnik nicht sofort und massiv ein. Anders an diesem Tag. Die Polizei hatte weiter vorne schon die ersten Reihen gestoppt und in Windeseile einen Wasserwerfer eingesetzt. Warum, war weiter nicht ersichtlich - aber spätestens jetzt war klar, dass an eine normale Demonstration nicht zu denken war.


Eskalation aus heiterem Himmel

Zur Wahrheit gehört, dass die Polizei nicht so massiv vorgehen musste. Sie sollte die Demonstration begleiten und die Sicherheit für alle gewährleisten. Einzelne Gewalttäter hätte sie gezielt aus dem Protestzug entfernen können, oft genug belässt sie es dabei. Nicht so am Sonnabend in Hamburg. Innerhalb weniger Minuten eskalierte die Situation völlig. Kleine Gruppen aus zehn bis zwanzig Polizisten rannten teilweise bis einhundert Meter in die Demonstration hinein, wobei sie selbst vom Schwarzen Block eingekesselt wurden. Wer auch immer diese Aktionen angeordnet hat: Sie waren taktisch dumm, wirkungslos und für die Beamten lebensgefährlich. Erschrockene Demonstranten retteten sich in Geschäfte und beobachteten durch die Ladenfenster, wie einzelne aus dem Schwarzen Block mit Verkehrsschildern auf Polizisten losgingen.

Zum besseren Verständnis der Exzesse sei angemerkt, dass es nun einmal - und diese schlichte Wahrheit traut sich so gut wie kein Politiker anzusprechen, weil er sich dann die Gewerkschaften der Polizei zum Feind macht - auch unter den Beamten Menschen gibt, die bewusst Gewalt suchen. Hooligans in Uniform, wenn man so will. Jeder, der öfter als einmal im Jahr auf eine Demonstration geht, weiß das. Es gibt Einsatzhundertschaften, die berüchtigt sind für ihren dünnen Geduldsfaden. Das ist kein Generalverdacht gegen die Polizei, sondern eine nüchterne Feststellung, die zur Wahrheit dazu gehört.


Die Medien versagen

Zur Wahrheit gehört auch, dass die Medien oft nur sehr einseitig berichten. Der Polizeisprecher ist meist die erste und leider manchmal sogar die einzige Quelle, wenn es darum geht, die Bilanz des Tages zu ziehen. Das hat viele mögliche Gründe. Bequemlichkeit. Voreingenommenheit. Viele der Journalisten, die berichten, haben noch nie einen Polizeikessel von innen gesehen, sie hatten noch nie brennende Augen vom Pfefferspray und keine blauen Flecken von einem Polizeiknüppel. Nun muss ein Sportredakteur ja auch nicht Champions League gespielt haben, um über das Spiel zu berichten. Aber er muss seine journalistische Pflicht erfüllen und den richtigen Leute die richtigen Fragen stellen.
Wenn das passiert, kommt am Ende meistens Erstaunliches heraus. Beispiel Stuttgart 21: Erst in den Wochen nach dem berüchtigten "Schwarzen Donnerstag" wurde deutlich, wie schwer die Polizei ihre Dienstpflichten verletzt hatte. 380 Strafanzeigen gegen Beamte wurden gestellt. Nur 19 Ermittlungsverfahren wurden eingeleitet - meistens kommen die Polizisten nämlich ungeschoren davon, auch das ein Thema, das die Polizei-Gewerkschaften einmal nüchtern analysieren sollten.


Die Polizei als politischer Feind

Zur Wahrheit gehört auch, dass die Polizei ein politischer Akteur ist. Sie sollte das eigentlich nicht sein, es ist nicht so vorgesehen in der deutschen Gewaltenteilung. Sie sollte bestehende Gesetze sichern. Sie tut mehr. Sie verfügt über den Notstand. Im Vorfeld der Demonstration hat sie ein "Gefahrengebiet" erlassen. Die Polizei darf in so einem Gebiet verdachtsunabhängig kontrollieren, Platzverweise erteilen, Menschen in Gewahrsam nehmen. Nochmal: Die Polizei selbst gibt sich diese Rechte. Kein Gericht.

Indem die Polizei in personam des notorischen Rainer Wendt, Vorsitzender der Deutschen Polizeigewerkschaft (DPolG), immer wieder Demonstranten - sei es in Hamburg, sei es bei Protesten gegen Castor-Transporte - als Chaoten diffamiert, bringt sie sich automatisch in eine Gegenposition. Politische Neutralität? Fehlanzeige. Das führt dazu, dass die linke Bewegung die Polizei als einen Feind wahrnimmt.


Wo bleibt die Kritik aus Kiew?

Um Politik übrigens ging es eigentlich bei der Demonstration am Wochenende, auch wenn das gerne vergessen wird über den Bildern von Barrikaden und zerstörten Fensterscheiben. Es geht darum, dass die Politik einen autonomen Freiraum einem Investor überlässt, der gutes Geld mit der Immobilie in bester Lage machen will. Die Rote Flora wurde 1989 besetzt, sie ist das Herz der autonomen Bewegung in Hamburg. Sie widerstandslos aufzugeben, kommt für die Linken nicht in Frage.

Und zur Wahrheit gehört, dass wir vergessen haben - oder vergessen wollen -, dass politische Ziele eben oft nur auf der Straße erreicht werden. Bewundernd beschreiben deutsche Zeitungen in diesen Tagen die Barrikaden in Kiew, die von ihren Erbauern entschlossen gegen die Einsatzkräfte verteidigt werden. Mit Gesängen allein geht das nicht. Die USA und die EU haben übrigens den Polizeieinsatz in Kiew verurteilt. Als ungerechtfertigt und übermäßig. Es wäre doch eine schöne Pointe, wenn Wiktor Janukowitsch mal einige Worte zum Polizeieinsatz an der Roten Flora verlieren würde.

Die Krawalle in Hamburg und die Rolle der Polizei: Was alles nicht gesagt wird - n-tv.de
 

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Zur Wahrheit gehört auch, dass die Medien oft nur sehr einseitig berichten.

Das muss n-tv gerade sagen, was die in der Vergangenheit schon für einen unausgegorenen Scheiß gebracht hatten. Ein merkwürdiger Artikel der zu prüfen wäre ... und es ist keine Nachricht sondern ein Kommentar eines Einzelnen.
 
Nein die Idioten in Kiew kann man mit den Domostranten in Hamburg vergleichen!

Aber sonst fühlst du dich wohl? Wenn nicht, dann gute Besserung. Die Rote Flora gehört den linken Chaoten nunmal nicht, fertig. Ausserdem soll mir mal einer erklären was an dieser Bruchbude "Kulturzentrum" sein soll. Den Demonstranten in Kiew gehts wohl kaum um eine runtergekommene Bruchbude.
Alder Verwalder.....
 
Aber sonst fühlst du dich wohl? Wenn nicht, dann gute Besserung. Die Rote Flora gehört den linken Chaoten nunmal nicht, fertig. Ausserdem soll mir mal einer erklären was an dieser Bruchbude "Kulturzentrum" sein soll. Den Demonstranten in Kiew gehts wohl kaum um eine runtergekommene Bruchbude.
Alder Verwalder.....
der Kommentator erklärt doch deutlich worum es geht, es geht um unangemessene Polizeieinsätze. Da ist es egal weshalb demonstriert wird. Die Polizei muss neutral sein und darf nie politisch agieren, das tut sie aber, siehe Stuttgart 21. und da sind nunmal die Vergleiche zu Kiew angemessen. Der Westen übertrifft sich täglich in Sachen Heuchelei dem Osten gegenüber und beschneidet dabei täglich unsere Rechte immer mehr. Siehe vorratsdatenspeicherung in Deutschland oder den Patriot Act in den USA. Selbst Acta was vermeintlich abgewehrt wurde wird nun schrittweise durchgesetzt. Für manche ist halt nur leider schwer zu kapieren das wir schon lange nicht mehr in einer freien Welt leben, oder haben wir das jemals?
 
der Kommentator erklärt doch deutlich worum es geht, es geht um unangemessene Polizeieinsätze. Da ist es egal weshalb demonstriert wird. Die Polizei muss neutral sein und darf nie politisch agieren, das tut sie aber, siehe Stuttgart 21. und da sind nunmal die Vergleiche zu Kiew angemessen. Der Westen übertrifft sich täglich in Sachen Heuchelei dem Osten gegenüber und beschneidet dabei täglich unsere Rechte immer mehr. Siehe vorratsdatenspeicherung in Deutschland oder den Patriot Act in den USA. Selbst Acta was vermeintlich abgewehrt wurde wird nun schrittweise durchgesetzt. Für manche ist halt nur leider schwer zu kapieren das wir schon lange nicht mehr in einer freien Welt leben, oder haben wir das jemals?

Ich bezweifle, dass es irgendwo eine freie Welt gibt, oder geben wird. Ob das gut oder schlecht ist, steht auf einem anderen Blatt, jeder definiert seine ureigene Freiheit anders. Für Gläubige heisst Freiheit sich dem jeweiligen Glauben unterwerfen zu dürfen, für Nichtgläubige heißt Freiheit tun und lassen zu können was sie wollen, in beiden Fällen im Rahmen des Gesetzes. Trotzdem kollidieren alle Gruppen, egal wo auf der Welt ganz ohne Zutun einer "höheren" Instanz.

Diese unangemessenen Polizeieinsätze gibt es zweifellos, zweifellos werden aber auch in den meist in eigener Sache gefilmten Videos, genau die Sequenzen eingestellt, die der eigenen Sache dienen. Sicher ist Polizeiwillkür darfs nicht geben. Sicher ist auch, das wird niemals ganz unterbunden werden können. Das Schanzenviertel ist nicht ohne, die Polizei wird entsprechend nervös gewesen sein, sind halt auch nur "Menschen". Wäre nicht das erste Mal das es dort so richtig brennt. Man müsste vor Ort gewesen sein um sich ein Urteil bilden zu können. Zu dieser Demo gabs, wie bei fast jeder, sehr konträre Aussagen. Meist sorgen ein paar Idioten dafür, dass es knallt. Deeskalation wäre Polizeisache, wenn denen zur "Begrüßung" alle möglichen Gegenstände um die Ohren fliegen sind das eben auch nur Menschen.

Der immer wieder gerne herangezogene "Westen" ist nicht alleine heuchlerisch wenn du es denn so nennen magst. Egal ob Vorratsdatenspeicherung, oder was auch immer. Diese Dinge gabs schon immer, nur hat der unbeteiligte Bürger das nicht mitgekriegt, btw. frag mal in den neuen Bundesländern nach, was war an der Stasi anders? Nichts, die haben ihre Daten eben "analog" gespeichert. Im nahen Osten ist Vorratsdatenspeicherung vermeintlich kein Thema, da wird schon vorher zensiert und eingebuchtet, soziale Netzwerke verboten oder eingeschränkt, Journalisten und Blogger eingebuchtet, etc. .Ist das freier?

Wir haben wohl die Wahl zwischen Pest und Cholera.
 
Ich bezweifle, dass es irgendwo eine freie Welt gibt, oder geben wird. Ob das gut oder schlecht ist, steht auf einem anderen Blatt, jeder definiert seine ureigene Freiheit anders. Für Gläubige heisst Freiheit sich dem jeweiligen Glauben unterwerfen zu dürfen, für Nichtgläubige heißt Freiheit tun und lassen zu können was sie wollen, in beiden Fällen im Rahmen des Gesetzes. Trotzdem kollidieren alle Gruppen, egal wo auf der Welt ganz ohne Zutun einer "höheren" Instanz.

Diese unangemessenen Polizeieinsätze gibt es zweifellos, zweifellos werden aber auch in den meist in eigener Sache gefilmten Videos, genau die Sequenzen eingestellt, die der eigenen Sache dienen. Sicher ist Polizeiwillkür darfs nicht geben. Sicher ist auch, das wird niemals ganz unterbunden werden können. Das Schanzenviertel ist nicht ohne, die Polizei wird entsprechend nervös gewesen sein, sind halt auch nur "Menschen". Wäre nicht das erste Mal das es dort so richtig brennt. Man müsste vor Ort gewesen sein um sich ein Urteil bilden zu können. Zu dieser Demo gabs, wie bei fast jeder, sehr konträre Aussagen. Meist sorgen ein paar Idioten dafür, dass es knallt. Deeskalation wäre Polizeisache, wenn denen zur "Begrüßung" alle möglichen Gegenstände um die Ohren fliegen sind das eben auch nur Menschen.

Der immer wieder gerne herangezogene "Westen" ist nicht alleine heuchlerisch wenn du es denn so nennen magst. Egal ob Vorratsdatenspeicherung, oder was auch immer. Diese Dinge gabs schon immer, nur hat der unbeteiligte Bürger das nicht mitgekriegt, btw. frag mal in den neuen Bundesländern nach, was war an der Stasi anders? Nichts, die haben ihre Daten eben "analog" gespeichert. Im nahen Osten ist Vorratsdatenspeicherung vermeintlich kein Thema, da wird schon vorher zensiert und eingebuchtet, soziale Netzwerke verboten oder eingeschränkt, Journalisten und Blogger eingebuchtet, etc. .Ist das freier?

Wir haben wohl die Wahl zwischen Pest und Cholera.
Genau das ist es worauf ich hinaus wollte, es ist egal wo auf der Welt wir leben wir werden kontrolliert. Mich stört nur dieses allgemeine gegen rußland geflame. Und die Blindheit der Allgemeinheit. Jetzt zieht man chodorkowski, mit ziemlicher Sicherheit kein Saubermann, als politischen gefangen ran der zu Unrecht in Bau war. Wie war das noch mal mit Guantanamo bay, welche Rechte haben die Gefangenen da nochmal?!
 
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