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Die Rettung der Juden durch die Albaner

Kimyager schrieb:
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Danke für diesen interessanten Beitrag.

Heutzutage bleibt leider oftmals unerwähnt, dass jüdisches Leben auf dem Balkan ohne das Osmanische Reich nicht denkbar wäre, wobei ich das Osmanische Reich nicht verklären möchte.
.

Das Osmanische Reich schützte ohne jeden Zweifel die Juden. Das heisst ganz genau, das die Osmanischen Sultane, eine freie Religions Ausübung garantierten.

Schauen wir nur einmal nach Syrien, dem Irak usw.. wo es weit über 1 Million Juden gab, welche bis in die Neuzeit dort lebten. Ebenso gab es etliche Millionen Christen im Osmanischen Reich, wobei ich die Griechisch Orthoxe Kirche, die Kopten, die armenische Kirche nur erwähnen will.
 
Kimyager schrieb:
Nitec schrieb:
Rettung für Juden (Text von Lars Haefner)

Albanien ist das einzige von Deutschen besetzte Land, in dem nach dem Zweiten Weltkrieg mehr Juden lebten als vor dessen Beginn.

Weltgeschichte wurde nicht geschrieben - aber einzigartig ist der albanische Fall allemal. Und für die mehrere Hundert Juden, die sich während des Krieges in Albanien aufhielten, die glückliche Rettung.

Neben den wenigen Juden, die bereits ansässig waren, kamen noch viele auf den verschiedensten Wegen nach Albanien. Zum besseren Verständnis finden Sie im nächsten Abschnitt eine kurze Übersicht über die schnell ändernden Machtverhältnisse in Albanien zur Zeit des Zweiten Weltkrieges.

Besetztes Albanien - Krieg auf dem Balkan

Am 7. April 1939 landeten italienische Truppen in Durrës und bereiteten der Unabhängigkeit Albaniens ein Ende. Nur Tage später war Albanien schon in einer Personalunion mit dem italienischen Königreich verbunden. Im Herbst 1940 griffen die Italiener von Albanien aus Griechenland an. Nach Niederlagen der Italiener kamen die Deutschen zu Hilfe und besetzten im Frühjahr 1942 die Nachbarländer Jugoslawien und Griechenland. Die Faschisten vereinigten die albanischen Siedlungsgebiete (Albanien, Kosova, Teile Mazedoniens und Montenegros) und schufen ein Grossalbanien. Nach der Kapitulation Italiens im Herbst 1943 besetzte die deutsche Wehrmacht Albanien.

Ihnen standen aber nur wenige Truppen zur Verfügung, so dass eine nicht-repressive Lösung gefunden werden musste. Die Albaner durften deshalb wieder ihre Unabhängigkeit ausrufen, setzten die alte Verfassung in Kraft und bildeten eine Marionetten-Regierung unter der Führung des Kosovaren Mitrovica. Im Herbst 1944 erhielten die Deutschen den Befehl zum Rückzug. Darauf folgte die Machtübernahme durch die (kommunistischen) Partisanen.

Juden aus ganz Europa

So vielseitig wie die Gründe, die zur Rettung der Juden beitrugen, so verschieden war ihre Herkunft. Amtliche Statistiken zählten 1937 120 Juden in Albanien. Die meisten von ihnen lebten in Vlorë und Delvinë (Südalbanien). Sehr enge Beziehungen bestanden zu den Juden in Ioannina in Nordgriechenland (vor dem Krieg: 1950 Juden; am 24. März 1944 wurden 1860 nach Auschwitz gebracht; 1948: noch 170 Juden).

Im Gegensatz zu den meisten anderen Ländern Europas hatten die albanischen Juden nur wenigen rassistischen Hass ertragen müssen.

Aufgrund ihrer geringen Zahl und der Vielfalt an anderen Religionen wurden Juden in Albanien kaum verfolgt oder benachteiligt. Die Verfassungen von 1928 und 1939 gewährten Religionsfreiheit.

Seit der Machtübernahme Hitlers reisten immer wieder Juden aus Deutschland und Österreich, später auch aus anderen besetzten Gebieten nach Albanien. Es war sehr einfach für sie, albanische Visa zu erhalten. Mehrere Hundert von ihnen strandeten in Albanien (zum Teil illegal, zum Teil mit Aufenthaltsgenehmigung), weil kein anderes Land sie einreisen liess. Weiteren gelang es, illegal aus Italien oder Jugoslawien nach Albanien einzureisen. Sogar nach der italienischen Besetzung 1939 wurde noch Visa an Juden ausgestellt - ordnungswidrig und oft gegen Bestechung. Obwohl wohl kaum ein Jude die Absicht gehabt hatte, länger in Albanien zu bleiben, konnten sie sich nicht gross beklagen, waren sie doch keinen Restriktionen oder Verfolgung ausgesetzt. Die italienischen Besatzer setzten die Deutschen Wünsche nach Judenverfolgung nur sehr halbherzig um. In Albanien mussten die Juden trotz einiger antisemitischer Anordnungen ihre Identität nicht verbergen und konnten sogar ihre Feste feiern. Harvey Sarner erzählt in seinem Buch »Rescue in Albania« sogar von italienischen Soldaten, die die Flucht von Juden aus jugoslawischen Lagern unterstützten, und einem italienischen Kommandanten, der kurz zuvor festgenommene Juden vor der Übergabe an die Deutschen wieder freiließ. In Kosova hingegen waren auch Deutsche, die von den italienischen Soldaten Juden (teilweise geflohen aus Serbien oder Kroatien) »verlangten«.

Einige wurden von einem albanischen Arzt gerettet, viele wurden nach Albanien gebracht und dort teilweise in Lagern, über die nur sehr wenig bekannt ist, inhaftiert. Die in Kosova verbliebenen Juden waren aber in grosser Gefahr. Gemäss Sarner wurden Juden in Kosova getötet und 400 Juden aus Kosova nach Bergen-Belsen deportiert (nur 100 von ihnen überlebten).

Deutsche Besatzung

Nachdem die Deutschen Albanien besetzten, verlangten sie Ende 1943 von der albanischen Regierung eine Liste der Juden. Dies war allgemein der erste Schritt für eine Deportation. Innenminister Xhafër Deva widersetzte sich dieser Anordnung. Seine Beweggründe sind nicht klar.

Gemäss Sarner kam er damit einem Antrag von jüdischen Albanern nach. Den Nazis gegenüber bezeichnete er es als unzulässige Einmischung in nationale Angelegenheiten.

Gefahr drohte aber auch von der Gestapo und der Wehrmacht. In Vlora wurde auch ohne albanische Hilfe eine Liste der Juden erstellt. Zu einer Deportation kam es aber in der Hektik des Rückzuges nicht mehr. Die ausländischen Juden mussten sich bei Albanern verstecken. Sarner, der ausführlich über die Rettung der Juden in Albanien forschte, erzählt in seinem Buch verschiedene Geschichten, wie Albaner aller Religionen Juden bei sich aufnahmen, immer wieder neue Verstecke gefunden werden mussten und deutsche Soldaten die Häuser durchsuchten. Die Albaner haben ihr Leben riskiert, aber es ist kein Fall bekannt, dass ein Albaner eine Gegenleistung angenommen hätte. So überlebten sämtliche Juden in Albanien den Krieg (nur eine Familie wurde getötet, aber als Angehörige von Partisanen).

Sarner berichtet von Sulo Mecaj, einem Bauern aus Krujë, der zehn Juden in seinem Haus aufnahm. Eine Nachricht warnte sie vor einer bevorstehenden Hausdurchsuchung - aber ein Jude hatte Angst, die Deutschen könnten das Haus in Feuer setzen und sie würden in ihrem Versteck im Dach verbrennen. Mecaj schickte darauf auch seinen einzigen Sohn ins Versteck, damit er das Schicksal der Juden Teile.

»Ehrensache», sagte der Sohn 50 Jahre später zu Sarner.

Das Haus gehört Gott und dem Gast

Das Verhalten der Albaner ist wohl mit der oben erwähnten »Ehre« zu erklären. Die Ehre ist wichtigster Bestandteil des traditionellen albanischen Sozialverhaltens. Am meisten Ehre gebührt dabei dem Gast. Diese Regel des Kanun - »Das Haus des Albaners gehört Gott und dem Gast« - und albanischer Tradition rettete Hunderte oder Tausende von Menschen (neben Juden auch italienische Deserteure und albanische Freiheitskämpfer). Ein weiterer Grund für die Rettung in Albanien liegt wohl darin, dass Juden in Albanien als Menschen galten, die man vor Verfolgung schützen musste. In Albanien waren die Juden - wohl aufgrund ihrer geringen Zahl und der notwendigen Toleranz gegenüber anderen Religionen - nie verfolgt worden. Mit wenig menschlicher Würde und Zivilcourage konnten viele Menschen gerettet werden. Eine Geschichte, die mich immer wieder an die Situation der letzten Monate in Albanien erinnert.

Nach dem Ende des Krieges verliess etwa die Hälfte der Juden Albanien - zurück in die Heimat oder nach Hause. Die Kommunisten lehnten weitere Anträge auf Ausreise ab. 1991 emigrierten rund 300 Juden, Angehörige und Nachfahren aus Albanien nach Israel. Nur wenige, die in nicht-jüdische Familien geheiratet hatten und ihre Heimat nicht verlassen wollten, blieben in Albanien.

Lars Haefner

Danke für diesen interessanten Beitrag.

Heutzutage bleibt leider oftmals unerwähnt, dass jüdisches Leben auf dem Balkan ohne das Osmanische Reich nicht denkbar wäre, wobei ich das Osmanische Reich nicht verklären möchte.
Es ist richtig, dass zahlreiche christliche Völker unter deren Herrschaft leiden mussten. Tatsache ist aber auch, dass es einige „Gewinner“ gab: Die Bosniaken, die Albaner, welche den Islam angenommen haben und die ursprünglich auf der Iberischen Halbinsel unterdrückten, verfolgten und in Leib und Leben bedrohten Juden, die im Osmanischen Reich Aufnahme fanden.
Ich möchte noch einmal darauf hinweisen, dass ich dieses Reich nicht glorifizieren möchte. Trotzdem dürfen diese Aspekte nicht unerwähnt bleiben.
In einer Zeit, in der Juden als Christusmörder verfolgt wurden, den Nachstellungen der Inquisition ausgesetzt waren,
in einer Zeit, in der sie Opfer von Neid und Missgunst wurden, ohne dass die Täter zur Rechenschaft gezogen wurden, fanden sie in Südosteuropa eine Nische zum Überleben.


Warum sind die Albaner und Bosniaken die Gewinner???Sie sind eher die verlierer weil sie als einziges Volk ihren herkömlichen Glauben verraten und verkauft haben und euch dieÄrsche leckten.Die anderen Balkanvölker können dagegen stolz sein und das sie 500 Jahre ihren Glauben bewart haben und gegen euch gekämpft haben über die Jahrhunderte und euch nicht den Arsch geleckt haben wie die Albaner und Bosniaken.

Würde mal eher sagen wir sind die gewinner,Serben,Rumänen,Griechen,Bulgaren usw.
 
In einen Albaner , Bosnier findest Du einen wahren Freund für das türkische Volk, weder die Serben, die Bulgaren und noch weniger die Griechen standen dem osmanischen Staat und Volk so nahe wie die Albaner und Bosnier.

Erkundige Dich bitte bevor Du unsinnig nationalistische Äußerungen aus deinen Kariesverseuchtes Maul rauslässt.


STEFAN_DUSAN

Eurer Land , die Ihr Euch mittels Terrorismus erkämpft habt, haben wir Albaber Rechte schon zu Zeiten der Türkenherrschaft gehabt.

Daran kann man sehen wie primitiv und zurückgeblieben Ihr Serben seid! :-))

PS. Die Albaner waren in Gegesatz zu euch dermaßen an der Hierachie der osmanischen Gesselschaft vertreten , ihr hingegen habt weiterhin eure bäuerliche armselige zurückgeblibene Kultur aus Angst in zurückgebliebene Dörfer weiterbelebt.

Das sieht man in eure Bräuchen z.B bei der Heirat usw!

Während Muslime in Belgrad und andere Großstädten zu Hause waren.
,-------------------------------------------------------------------------------------
Doch der Staat Mazedonien ist ein überaus künstliches Gebilde. Die Grenzen wurden von auswärtigen Mächten an den Verhandlungstischen in Berlin, Wien, Paris und London gezogen – ohne Rücksicht auf das nationale Selbstbestimmungsrecht der Völker, in deren Namen man vorgab, zu handeln und zu verhandeln. Einen Monat lang, vom 30. Mai 1913, dem Tag des Londoner Friedensschlusses am Ende des Ersten Balkankrieges, bis zum 30. Juni 1913, dem Tag, an dem der Zweite Balkankrieg ausbrach, dauerte die erste Unabhängigkeit der Republik Mazedonien. Es waren traumatische Tage. Menschenjagden und ethnische Säuberungen waren an der Tagesordnung. Slawisch-mazedonische Nationalisten säuberten die Hauptstadt Skopje, die über 500 Jahre Üsküp geheißen hatte, von allen fremden Elementen. Nichtmazedonier stellten damals über die Hälfte der Bevölkerung: Türken, Griechen, Albaner, Vlachen, Juden, Deutsche, Roma und Armenier, sogar Ägypter. Sie alle wurden, falls sie sich nicht auf der Stelle taufen ließen und bereit waren, öffentlich Wodka zu trinken und Schweinefleisch zu essen, in Richtung Osmanisches Reich vertrieben. Zwanzig Moscheen wurden dem Erdboden gleichgemacht. Die Osmanen nahmen 1913 fast eine Million mazedonischer Flüchtlinge auf und siedelten sie vor allem in den Gebieten Anatoliens an, in denen hauptsächlich christliche Armenier lebten. Die dadurch ausgelösten ethnischen und religiösen Spannungen mündeten zwei Jahre später in die armenische Tragödie.

Der Volkszensus, der 1910 unter internationaler Aufsicht durchgeführt wurde, sprach eine deutliche Sprache. Die slawischen Mazedonier machten weniger als die Hälfte der 2,1 Millionen Einwohner aus. Dazu kamen 500 000 Türken, 270 000 Griechen, 150 000 Albaner und viele andere mehr, unter ihnen 75 000 Juden. Die Osmanen nannten das Land "Rumelien". Der Name ist abgeleitet von der türkischen Bezeichnung für die "Vlachen", eine nationale Minderheit, der 1910 noch mehr als 100 000 Menschen angehörten.

Mazedonien gehörte mehr als ein halbes Jahrtausend, von 1371 bis 1912, zum Osmanischen Reich. Üsküp und Tetevo waren zu den besten Zeiten blühende Handels- und Kulturzentren mit über hunderttausend Bewohnern. Während in Skopje die meisten Moscheen und islamischen Baudenkmäler zerstört wurden – durch den Vandalismus der tollen dreißig Tage der Ersten Republik, aber auch durch das schlimme Erdbeben von 1963 –, sind in Tetevo die "Bunte Moschee" und die Bogenbrücke aus dem 15. Jahrhundert als bedeutende Zeugnisse frühosmanischer Baukunst erhalten geblieben. Es ist ein Verdienst der Forscher an der albanischen Untergrund-Universität von Tetevo, dass die osmanischen Architektur- und Kunstdenkmäler der Region zum ersten Mal erfasst und dokumentiert worden sind. Jahrzehnte lang waren sie dem Verfall und Vergessen anheim gegeben, denn auch das titoistische Jugoslawien hatte außerhalb von Bosnien-Herzegowina kein Interesse daran, das türkisch-islamische Erbe im Bewusstsein seiner Bürger wach zu halten.
 
STEFAN_DUSAN schrieb:
Kimyager schrieb:
Nitec schrieb:
Rettung für Juden (Text von Lars Haefner)

Albanien ist das einzige von Deutschen besetzte Land, in dem nach dem Zweiten Weltkrieg mehr Juden lebten als vor dessen Beginn.

Weltgeschichte wurde nicht geschrieben - aber einzigartig ist der albanische Fall allemal. Und für die mehrere Hundert Juden, die sich während des Krieges in Albanien aufhielten, die glückliche Rettung.

Neben den wenigen Juden, die bereits ansässig waren, kamen noch viele auf den verschiedensten Wegen nach Albanien. Zum besseren Verständnis finden Sie im nächsten Abschnitt eine kurze Übersicht über die schnell ändernden Machtverhältnisse in Albanien zur Zeit des Zweiten Weltkrieges.

Besetztes Albanien - Krieg auf dem Balkan

Am 7. April 1939 landeten italienische Truppen in Durrës und bereiteten der Unabhängigkeit Albaniens ein Ende. Nur Tage später war Albanien schon in einer Personalunion mit dem italienischen Königreich verbunden. Im Herbst 1940 griffen die Italiener von Albanien aus Griechenland an. Nach Niederlagen der Italiener kamen die Deutschen zu Hilfe und besetzten im Frühjahr 1942 die Nachbarländer Jugoslawien und Griechenland. Die Faschisten vereinigten die albanischen Siedlungsgebiete (Albanien, Kosova, Teile Mazedoniens und Montenegros) und schufen ein Grossalbanien. Nach der Kapitulation Italiens im Herbst 1943 besetzte die deutsche Wehrmacht Albanien.

Ihnen standen aber nur wenige Truppen zur Verfügung, so dass eine nicht-repressive Lösung gefunden werden musste. Die Albaner durften deshalb wieder ihre Unabhängigkeit ausrufen, setzten die alte Verfassung in Kraft und bildeten eine Marionetten-Regierung unter der Führung des Kosovaren Mitrovica. Im Herbst 1944 erhielten die Deutschen den Befehl zum Rückzug. Darauf folgte die Machtübernahme durch die (kommunistischen) Partisanen.

Juden aus ganz Europa

So vielseitig wie die Gründe, die zur Rettung der Juden beitrugen, so verschieden war ihre Herkunft. Amtliche Statistiken zählten 1937 120 Juden in Albanien. Die meisten von ihnen lebten in Vlorë und Delvinë (Südalbanien). Sehr enge Beziehungen bestanden zu den Juden in Ioannina in Nordgriechenland (vor dem Krieg: 1950 Juden; am 24. März 1944 wurden 1860 nach Auschwitz gebracht; 1948: noch 170 Juden).

Im Gegensatz zu den meisten anderen Ländern Europas hatten die albanischen Juden nur wenigen rassistischen Hass ertragen müssen.

Aufgrund ihrer geringen Zahl und der Vielfalt an anderen Religionen wurden Juden in Albanien kaum verfolgt oder benachteiligt. Die Verfassungen von 1928 und 1939 gewährten Religionsfreiheit.

Seit der Machtübernahme Hitlers reisten immer wieder Juden aus Deutschland und Österreich, später auch aus anderen besetzten Gebieten nach Albanien. Es war sehr einfach für sie, albanische Visa zu erhalten. Mehrere Hundert von ihnen strandeten in Albanien (zum Teil illegal, zum Teil mit Aufenthaltsgenehmigung), weil kein anderes Land sie einreisen liess. Weiteren gelang es, illegal aus Italien oder Jugoslawien nach Albanien einzureisen. Sogar nach der italienischen Besetzung 1939 wurde noch Visa an Juden ausgestellt - ordnungswidrig und oft gegen Bestechung. Obwohl wohl kaum ein Jude die Absicht gehabt hatte, länger in Albanien zu bleiben, konnten sie sich nicht gross beklagen, waren sie doch keinen Restriktionen oder Verfolgung ausgesetzt. Die italienischen Besatzer setzten die Deutschen Wünsche nach Judenverfolgung nur sehr halbherzig um. In Albanien mussten die Juden trotz einiger antisemitischer Anordnungen ihre Identität nicht verbergen und konnten sogar ihre Feste feiern. Harvey Sarner erzählt in seinem Buch »Rescue in Albania« sogar von italienischen Soldaten, die die Flucht von Juden aus jugoslawischen Lagern unterstützten, und einem italienischen Kommandanten, der kurz zuvor festgenommene Juden vor der Übergabe an die Deutschen wieder freiließ. In Kosova hingegen waren auch Deutsche, die von den italienischen Soldaten Juden (teilweise geflohen aus Serbien oder Kroatien) »verlangten«.

Einige wurden von einem albanischen Arzt gerettet, viele wurden nach Albanien gebracht und dort teilweise in Lagern, über die nur sehr wenig bekannt ist, inhaftiert. Die in Kosova verbliebenen Juden waren aber in grosser Gefahr. Gemäss Sarner wurden Juden in Kosova getötet und 400 Juden aus Kosova nach Bergen-Belsen deportiert (nur 100 von ihnen überlebten).

Deutsche Besatzung

Nachdem die Deutschen Albanien besetzten, verlangten sie Ende 1943 von der albanischen Regierung eine Liste der Juden. Dies war allgemein der erste Schritt für eine Deportation. Innenminister Xhafër Deva widersetzte sich dieser Anordnung. Seine Beweggründe sind nicht klar.

Gemäss Sarner kam er damit einem Antrag von jüdischen Albanern nach. Den Nazis gegenüber bezeichnete er es als unzulässige Einmischung in nationale Angelegenheiten.

Gefahr drohte aber auch von der Gestapo und der Wehrmacht. In Vlora wurde auch ohne albanische Hilfe eine Liste der Juden erstellt. Zu einer Deportation kam es aber in der Hektik des Rückzuges nicht mehr. Die ausländischen Juden mussten sich bei Albanern verstecken. Sarner, der ausführlich über die Rettung der Juden in Albanien forschte, erzählt in seinem Buch verschiedene Geschichten, wie Albaner aller Religionen Juden bei sich aufnahmen, immer wieder neue Verstecke gefunden werden mussten und deutsche Soldaten die Häuser durchsuchten. Die Albaner haben ihr Leben riskiert, aber es ist kein Fall bekannt, dass ein Albaner eine Gegenleistung angenommen hätte. So überlebten sämtliche Juden in Albanien den Krieg (nur eine Familie wurde getötet, aber als Angehörige von Partisanen).

Sarner berichtet von Sulo Mecaj, einem Bauern aus Krujë, der zehn Juden in seinem Haus aufnahm. Eine Nachricht warnte sie vor einer bevorstehenden Hausdurchsuchung - aber ein Jude hatte Angst, die Deutschen könnten das Haus in Feuer setzen und sie würden in ihrem Versteck im Dach verbrennen. Mecaj schickte darauf auch seinen einzigen Sohn ins Versteck, damit er das Schicksal der Juden Teile.

»Ehrensache», sagte der Sohn 50 Jahre später zu Sarner.

Das Haus gehört Gott und dem Gast

Das Verhalten der Albaner ist wohl mit der oben erwähnten »Ehre« zu erklären. Die Ehre ist wichtigster Bestandteil des traditionellen albanischen Sozialverhaltens. Am meisten Ehre gebührt dabei dem Gast. Diese Regel des Kanun - »Das Haus des Albaners gehört Gott und dem Gast« - und albanischer Tradition rettete Hunderte oder Tausende von Menschen (neben Juden auch italienische Deserteure und albanische Freiheitskämpfer). Ein weiterer Grund für die Rettung in Albanien liegt wohl darin, dass Juden in Albanien als Menschen galten, die man vor Verfolgung schützen musste. In Albanien waren die Juden - wohl aufgrund ihrer geringen Zahl und der notwendigen Toleranz gegenüber anderen Religionen - nie verfolgt worden. Mit wenig menschlicher Würde und Zivilcourage konnten viele Menschen gerettet werden. Eine Geschichte, die mich immer wieder an die Situation der letzten Monate in Albanien erinnert.

Nach dem Ende des Krieges verliess etwa die Hälfte der Juden Albanien - zurück in die Heimat oder nach Hause. Die Kommunisten lehnten weitere Anträge auf Ausreise ab. 1991 emigrierten rund 300 Juden, Angehörige und Nachfahren aus Albanien nach Israel. Nur wenige, die in nicht-jüdische Familien geheiratet hatten und ihre Heimat nicht verlassen wollten, blieben in Albanien.

Lars Haefner

Danke für diesen interessanten Beitrag.

Heutzutage bleibt leider oftmals unerwähnt, dass jüdisches Leben auf dem Balkan ohne das Osmanische Reich nicht denkbar wäre, wobei ich das Osmanische Reich nicht verklären möchte.
Es ist richtig, dass zahlreiche christliche Völker unter deren Herrschaft leiden mussten. Tatsache ist aber auch, dass es einige „Gewinner“ gab: Die Bosniaken, die Albaner, welche den Islam angenommen haben und die ursprünglich auf der Iberischen Halbinsel unterdrückten, verfolgten und in Leib und Leben bedrohten Juden, die im Osmanischen Reich Aufnahme fanden.
Ich möchte noch einmal darauf hinweisen, dass ich dieses Reich nicht glorifizieren möchte. Trotzdem dürfen diese Aspekte nicht unerwähnt bleiben.
In einer Zeit, in der Juden als Christusmörder verfolgt wurden, den Nachstellungen der Inquisition ausgesetzt waren,
in einer Zeit, in der sie Opfer von Neid und Missgunst wurden, ohne dass die Täter zur Rechenschaft gezogen wurden, fanden sie in Südosteuropa eine Nische zum Überleben.


Warum sind die Albaner und Bosniaken die Gewinner???Sie sind eher die verlierer weil sie als einziges Volk ihren herkömlichen Glauben verraten und verkauft haben und euch dieÄrsche leckten.Die anderen Balkanvölker können dagegen stolz sein und das sie 500 Jahre ihren Glauben bewart haben und gegen euch gekämpft haben über die Jahrhunderte und euch nicht den Arsch geleckt haben wie die Albaner und Bosniaken.

Würde mal eher sagen wir sind die gewinner,Serben,Rumänen,Griechen,Bulgaren usw.

Mit der Ausweitung des Osmanischen Reiches auf den Balkan haben die Bosniaken und Albaner (welchen den Islam angenommen haben) eine bessere Stellung erlangt, die sie mehrere Jahrhunderte haben aufrechterhalten können.

Anderen Völkern im osmanischen Einflussbereich, die ihren christlichen Glauben beibehielten, ging es hingegen schlecht, da sie in eine besonderen Steuerklasse eingestuft wurden.
Es folgt, dass sie im Zuge der osmanischen Expansion mehrere Jahrhunderte zu den Verlierern gehörten.
So war nun einmal. Leider.

Wenn die Balkanvölker trotz aller widrigen Umstände ihrem christlichen Glauben treu geblieben sind, so verdient das großen Respekt.

Allerdings kann im gegenteiligen Fall von „Arschkriecherei“ nicht die Rede sein.
Menschen suchen nun einmal nach einer Nische, in der sie überleben können. Das ist legitim.
Es ist nicht angebracht, so über sie zu richten.
 
Wenigsten haben die Osmanen die Besiegten ihre Sprache , Kultur , Religion usw gelassen. Und diese nicht verboten. Anders als Griechen, Serben , Bulgaren.
 
KineZ schrieb:
HAHAHAHA ej Leute die Albaner retten am schluss die ganze WELT :lol: :roll: ,ihr werdet es noch erleben in diesem FORUM
Zumindest mal haben wir der Welt viel gegeben, ich nenne nur 2 Namen: Mutter Theresa und Alexander den Grossen.
 
KineZ schrieb:
Nitec schrieb:
KineZ schrieb:
HAHAHAHA ej Leute die Albaner retten am schluss die ganze WELT :lol: :roll: ,ihr werdet es noch erleben in diesem FORUM
Zumindest mal haben wir der Welt viel gegeben, ich nenne nur 2 Namen: Mutter Theresa und Alexander den Grossen.

Was willst jetzt sagen das Alexander der Grosse Sipkong war? :roll:
Mutter Theresa OK
Klar, Alex ist in meiner Nachbarschaft in Nordmakedonien geboren. Und die Griechen wollen ihn uns stehlen, indem sie aus ihm einen Griechen machen. Stimmt aber nicht, er war Makedone albanischer Abstammung. Damals gab es zwar noch kein Albanien, ändert aber nichts an seiner Abstammung.
 
Nitec schrieb:
KineZ schrieb:
Nitec schrieb:
KineZ schrieb:
HAHAHAHA ej Leute die Albaner retten am schluss die ganze WELT :lol: :roll: ,ihr werdet es noch erleben in diesem FORUM
Zumindest mal haben wir der Welt viel gegeben, ich nenne nur 2 Namen: Mutter Theresa und Alexander den Grossen.

Was willst jetzt sagen das Alexander der Grosse Sipkong war? :roll:
Mutter Theresa OK
Klar, Alex ist in meiner Nachbarschaft in Nordmakedonien geboren. Und die Griechen wollen ihn uns stehlen, indem sie aus ihm einen Griechen machen. Stimmt aber nicht, er war Makedone albanischer Abstammung. Damals gab es halt noch kein Albanien. Ändert aber nichts an seiner Abstammung.

:roll: MORE friss Scheisse Kolege und dazu ein Glas kaltes Wasser zum nachspülen!!!
Ej ich habe gehöhrt Hitler habe Wurzeln als Tirana gehabt daher eure SS-Division hahahahahaha du DEPP :lol: :lol: :lol:
Und EINSTEIN war ein Kosovo Jude oder? :roll:
Spasstie
 
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