Die Scharia als Instrument zur Unterdrückung von Muslimen
By Michael Kreutz · July 27, 2007
Dabei ging es nicht um dessen illegale Praktizierung, sondern darum, dass der griechische Staat als einziges EU-Mitglied die Scharia offiziell anerkennt, wofür er von der EU mehrmals gerügt wurde. Nun bietet ein Buch von Yannis Ktistakis (”Das Heilige Gesetz des Islam und die muslimischen griechischen Staatsbürger”)[1] eine Übersicht zu dieser Problematik. Die bestehende Rechtsordnung duldet demnach die Anwendung der Scharia in Griechenland, während diese zugleich gegen die Verfassung verstößt, die allen Staatsbürgern ein Recht auf Gleichheit vor dem Gesetz zuspricht. Der Verfasser sieht in dieser Praxis, die griechischen Muslime West-Thrakiens der Rechtsprechung der Scharia in Familienangelegenheiten zu unterwerfen, einen unterschwelligen Rassismus. Im Namen der Rücksicht auf Belange von Minderheiten wird - so der Autor - ein Sonderstatus innerhalb des bestehenden griechischen Rechtssystems geschaffen, der gar nicht im Interesse dieser Minderheit ist. Dem »Fossil« der Scharia können sie sich nicht entziehen.
Vielleicht mag der Vergleich mit dem Südafrika der Apartheid übertrieben sein, aber ich sehe hier dennoch eine deutliche Parallele insoweit, als auch dort die rechtliche Benachteilung von Minderheiten mit der angeblichen Rücksicht auf deren Eigenarten begründet wurde. So etwas sollte es im Jahre 2006 in Europa nicht mehr geben.
—
[1] Γιάννης Κτιστάκις: Ιερός Νόμος του Ισλάμ και Μουσουλμάνοι Ελληνες Πολίτες, εκδ. Σάκκουλα, σελ. 198, Athen/ Thessaloniki 2006. (Bestellen)
By Michael Kreutz · July 27, 2007
Dabei ging es nicht um dessen illegale Praktizierung, sondern darum, dass der griechische Staat als einziges EU-Mitglied die Scharia offiziell anerkennt, wofür er von der EU mehrmals gerügt wurde. Nun bietet ein Buch von Yannis Ktistakis (”Das Heilige Gesetz des Islam und die muslimischen griechischen Staatsbürger”)[1] eine Übersicht zu dieser Problematik. Die bestehende Rechtsordnung duldet demnach die Anwendung der Scharia in Griechenland, während diese zugleich gegen die Verfassung verstößt, die allen Staatsbürgern ein Recht auf Gleichheit vor dem Gesetz zuspricht. Der Verfasser sieht in dieser Praxis, die griechischen Muslime West-Thrakiens der Rechtsprechung der Scharia in Familienangelegenheiten zu unterwerfen, einen unterschwelligen Rassismus. Im Namen der Rücksicht auf Belange von Minderheiten wird - so der Autor - ein Sonderstatus innerhalb des bestehenden griechischen Rechtssystems geschaffen, der gar nicht im Interesse dieser Minderheit ist. Dem »Fossil« der Scharia können sie sich nicht entziehen.
Vielleicht mag der Vergleich mit dem Südafrika der Apartheid übertrieben sein, aber ich sehe hier dennoch eine deutliche Parallele insoweit, als auch dort die rechtliche Benachteilung von Minderheiten mit der angeblichen Rücksicht auf deren Eigenarten begründet wurde. So etwas sollte es im Jahre 2006 in Europa nicht mehr geben.
—
[1] Γιάννης Κτιστάκις: Ιερός Νόμος του Ισλάμ και Μουσουλμάνοι Ελληνες Πολίτες, εκδ. Σάκκουλα, σελ. 198, Athen/ Thessaloniki 2006. (Bestellen)
Zuletzt bearbeitet: