1. Wie kann Griechenland aus dem derzeitigen Dilemma und nach einem möglichen Bankrott wieder wachsen?
2. Welche sind die Wachstumsbranchen in Hellas?
3. Ist ein sogenannter zweiter Marshallplan realistisch?
4. Welches politische Modell ist für euch vorstellbar und auch tragbar und stabil? Eine Demokratie? Der Kommunismus? Oder womöglich sogar eine Diktatur? Die Monarchie? Oder eine neue Form?
5. Wie soll das neue Griechenland aufgebaut sein wirtschaftlich, kulturell und politisch?
Vorab: In allen Fragen stellst du rein ökonomische Fragen und vernachlässigst dabei den (außenpolitischen) Kurs eines Landes. Die Ökonomie eines Landes sollte sich an seiner Politik ausrichten und nicht umgekehrt.
Zu 1: Wachstum um jeden Preis, wie sie in Europa und vor allem in Deutschland propagiert wird, ist meiner Meinung nach der falsche Weg. Ein Land kann nicht immer wachsen, denn je länger die Wachstumsphase in einem Land anhält, desto wahrscheinlicher wird es, dass die Wirtschaft auch einmal stagniert oder schrumpft. Nur darf man dann nicht in Panik verfallen, wie es in Deutschland der Fall ist, nachdem Merkel sich nach ihrem Amtsantritt dem Wirtschaftswachstum verschrieben hat. Das liegt vielleicht auch an ihren Ost-Komplexen und einer ständig schrumpfenen Wirtschaft, die die Physikern und ehemalige FDJlerin miterlebt hat.
Wie kann das Land wieder wachsen? Durch Investition aus dem In- und Ausland. Das war schon immer der Schlüssel zu wirtschaftlichem Wachstum und so wird das auch immer bleiben.
Zu 2: Nachdem die Schwerindustrie in den '70 Jahren, insbesondere im Großraum Athen vollkommen abgebaut wurde, gibt es heute wenig international konkurrenzfähige Branchen in Griechenland. Allerdings hat Griechenland viele junge und gutausgebildete Leute in petto. Das ist ein Vorteil, den andere Länder in der EU nicht haben. Um diesen Vorteil halten zu können, muss auch die Kinderpolitik des Landes verändert werden (beispielsweise durch ein Abtreibungsverbot und ein Berufsverbot für Ärzte, die gegen das Abtreibungsverbot verstoßen).
Meine These: Kinder sind die kulturelle und wirtschaftliche Zukunftssicherung eines Landes. Daher sollte man sich als erstes auf dem Gebiet Gedanken machen, bevor man es irgendwelchen Wirtschaftsgrößen recht macht.
Zu 3: Ich bin gegen einen Marshall-Plan, da dies bedeuten würde, dass wieder ausländische Kräfte an einer Rettung Griechenlands beteiligt während. Wie wir bereits wissen, kommen aus genau den Ländern, die die größte Hilfsbereitschaft zeigen, die größten Wirtschaftsverbrecher und Spekulanten her. Würdet ihr euren Nachbarn, der euch eben um Auto und Haus gebracht hat, bitten, euch auszuhelfen? Es gehört schon eine große Portion Ehrlosigkeit her, um solche Taten zu vollbringen.
Griechenland muss seinen eigenen Plan entwickeln, um vorerst sich und seine Bevölkerung versorgen zu können. Das bedeutet strikte wirtschaftliche Autarkie und Abschottung von der Weltwirtschaft(unter anderem die Abschaffung des Zinssystems und das Verbot der Börsenaktivität. Bei der Börse ist es wie im Casino: Die Bank gewinnt und Amerika ist die Bank
)
Zu 4: Über das politische Modell braucht man überhaupt nicht zu diskutieren. Zum einen hat sich in dieses Thema kein Land einzumischen, zum anderen ist für mich das System das beste, in dem es der Mehrheit der Menschen am besten geht.
Möglicherweise kann das für eine gewisse Zeit ein Staat sein, der von einer oder wenigen Personen gelenkt wird. Auf lange Sicht ist so ein Gebilde allerdings instabil und nicht mehr volksrepräsentativ. Daher könnte man sagen, dass für eine Art Übergangsphase das Land durchaus von einer einzelnen Person gelenkt werden sollte und vielleicht auch muss, um unnötige Komplikationen zu verhindern und Reformen schnell voranzutreiben. Im Anschluss daran muss es allerdings eine Demokratie geben. Ich persönlich denke dabei nicht an eine Demokratie nach westlichem Vorbild. Die typische Unterteilung der politischen Akteure in Linke, Rechte und deren Radikale ist veraltet und steht sich selbst im Weg. Es muss also eine neue Art der Organisation her, die das Volk nach anderen Gesichtspunkten wählt und sich somit klar abgrenzt von der restlichen vermeintlich zivilisierten Welt.
Zu 5: Ich finde die Frage etwas unverständlich. Eine Kultur kann nicht aufgebaut sondern nur erhalten werden. Nach meiner Definition hat es nichts konservatives, die Kultur seines Landes aufrecht erhalten zu wollen sondern einfach mit Vaterlandsliebe. Für Linke scheint dieses Wort das pure Grauen zu sein(wobei in Griechenland selbst die Linken ziemlich patriotisch sind), für Rechte ist es eine Art Markenzeichen, obwohl in der Geschichte der Rechten mehr Fälle zu beobachten sind, in denen die ach so patriotische Politik dem Land mehr geschadet als geholfen haben. Wer Patriotismus mit Vaterlandsliebe verbindet und dabei den Grundsatz achtet, niemandem damit zu schaden, kann eine gute Politik machen, die das Land vorwärts bringt. Die Kultur Griechenlands muss bewahrt werden vor Einflüssen der westlichen Hemisphäre. Das ist meine Meinung dazu. Viel eher sollte sich Griechenland kulturell der Türkei und dem Nahen Osten annähern, wie es schon immer in unserer Geschichte der Fall war.
Auf Politik und Wirtschaft bin ich ja schon eingegangen.