Metkovic
Gesperrt
Dreimächtepakt und Staatstreich in Jugoslawien 1941
Der Dreimächtepakt bezeichnet ein am 27. September 1940 abgeschlossenes Bündnis zwischen den so genannten Achsenmächten Deutschland, Italien und Japan. Nicht sehr lange danach, setzte Berlin die damalige jugoslawische Regierung (zu der Zeit Prinz Pavle, Premierminister Cvetkovic) unter Druck, sich diesem Pakt anzuschließen.
Nachdem sich am 20. November Ungarn den Achsenmächten, am 23.11. Rumänien und am 1. März 1941 der bulgarische König BORIS dem Dreimächtepakt beitrat, wurde dieser Druck auf Jugoslawien verstärkt –Hitler wollte dadurch seine Öl- und Lebensmittelversorgung gesichert wissen (ein Angriff auf die Sowjetunion war bereits beschlossene Sache).
So trafen sich denn auch am 4. März in Berchtesgaden Adolf Hitler und der Kronprinz Pavle. Als Gegenleistung für den Beitritt Jugoslawiens zum Dreimächtepakt sah der zwischen den beiden Staatschefs ausgehandelte Kompromiss u.a. folgendes vor:
- Übergabe der griechischen Hafenstadt Saloniki an Jugoslawien nach Kriegsende
- Garantie der jugoslawischen Souveränität (vor allem vor den Ansprüchen Italiens)
- Befreiung von jeglicher Pflicht Jugoslawiens, auf Seiten der Achsenmächten in den Krieg einzutreten
- Keine Soldaten der Achsenmächte betreten jugoslawischen Boden, inklusive Verletzte
Zwei Tage später, am 6 März, rief der jugoslawische Kronprinz Pavle seinen Kronrat zusammen, um mit ihm diesen ausgehandelten Kompromiss zu beraten.
Der für Armee und Marine zuständige Minister PETAR PESIC war für den Beitritt, da laut seinen Angaben die jugoslawische Armee keine Chance habe, einem Angriff der Achsenmächte etwas entgegensetzen zu können.
Vlatko Macek (Chef der „hrvatska seljacka stranka“) fragte nach, „ob denn den deutschen Zugeständnissen zu vertrauen sei“, was der Außenminister Alexander Cincar-Markovic bejahte.
Auf der zweiten Sitzung des Kronrates zum Thema „Dreimächtepakt“ schlug der Minister „za kraljevski dvor“ MILAN ANTIC vor, zusätzlich zu Saloniki noch weiteres griechisches Territorium als Preis für den Beitritt Jugoslawiens zum Pakt zu fordern, was MACEK und KOLUNEC allerdings entschieden ablehnten.
Der Kronrat kam dann ein letztes Mal am 20. März 1941 zusammen, um über den Beitritt zum Dreimächtepakt abzustimmen. Der Slowene FRAN KULOVEC war bezüglich der slowenischen Grenze zu Österreich und Italien besorgt, und war ein Befürworter dieses Paktes. VLATKO MACEK (Kroate) fragte noch einmal nach, ob ein NEIN zum Pakt Krieg gegen die Achsenmächte bedeuten würde, was auch hier wiederum Außenminister Aleksandar Cincar-Markovic (Serbe) bejahte.
Folglich gab es im Kronrat eine einstimmige Entscheidung für den Beitritt zum Dreimächtepakt, am selben Tag stimmte das Kabinett mit 16:3 Stimmen ebenfalls dafür.
Am 25. März 1941 unterschrieben Premierminister Cvetkovic und Außenminister Cincar-Markovic in Wien den Beitritt Jugoslawiens zum Dreimächtepakt.
Als in der jugoslawischen Presse und in den Radiostationen darüber berichtet wurde, kam es in Schulen und auf der Straße in ganz Jugoslawien spontan zu Demonstrationen.
In den frühen Morgenstunden des 27. März 1941 kam es dann zum bereits zuvor geplanten Putsch gegen die Cvetkovic Regierung. Eine Gruppe serbischer Offiziere führte diesen Staatsstreich durch (unblutig, außer einem getöteten Gendarmeristen) und setzte den damals 17jährigen Petar II. Karadjordjevic als König an die Macht.
Der Anführer des Putsches, General Simovic (ehemaliger Generalstabschef) setzte am selben Tag MOMCILO NINCIC, den Präsidenten der deutsch-jugoslawischen Gemeinschaft in Beograd, als Außenminister ein, was auch an Hitler ein Signal sein sollte. .
Am selben Tag des Putsches, war die erste Sache, der sich Nincic dann auch widmete, den deutschen Botschafter VIKTOR von HEEREN davon zu überzeugen, dass JUGOSLAWIEN DIE BEDINGUNGEN DES DREIMÄCHTEPAKTES EINHALTEN WIRD.
Nichtsahnend vom doppelten Spiel der Putschisten, rief am selben Tag der englische Premier Winston Churchill aus, dass „heute Morgen das jugoslawische Volk seine Seele gefunden hat“ und erkannte öffentlich die Simovic-Regierung an.
Bei den Nationalisten unter den serbischen Geschichtsschreibern wird dieser Putsch als „Revolte des serbischen Volkes gegen den Dreimächtepakt“ interpretiert.
Allerdings: Einen wichtigen Anteil am Putsch ist dem britischen Geheimdienst zuzuschreiben und einigen ranghohen serbischen Offizieren, die auf der Lohnliste der Briten standen. Die Motive der Briten und Serben bei diesem Putsch waren allerdings unterschiedlicher Natur:
Während es Großbritannien darum ging, eine Zusammenarbeit Jugoslawiens mit den Achsenmächten zu verhindern, ging es den serbischen Offizieren darum, Kronprinz Pavle zu beseitigen, der in ihren Augen eine viel zu nachsichtige Politik gegenüber den Kroaten betrieb.
Man darf nicht vergessen, dass unter seiner Führung es zum Cvetkovic-Macek Abkommen, d.h. zur Schaffung der kroatischen „banovina“ kam, in der auch große Teile BiH’s beinhaltet waren. In den Augen der serbisch-nationalistischen Offiziere ein klarer Verrat an der „serbischen Sache.“
Pavle war in den Augen der Putschisten zu liberal eingestellt, und zu nachgiebig gegenüber den Forderungen der Kroaten nach mehr Unabhängigkeit von Belgrad. Bereits 1938 fasste General Simovic zum ersten Mal einen Putsch gegen Pavle ins Auge, als die damalige jugoslawische Regierung über ein Konkordat (= Vertrag mit der Katholischen Kirche) mit dem Vatikan verhandelte (was die serbische Seite im Parlament verhinderte).
Ab 1940 dann wurde dann konkret geplant und auf den Putsch hingearbeitet. Hilfreich war in diesem Punkt die gute Beziehung zwischen den Generälen BORIVOJE MIRKOVIC, DUSAN SIMOVIC und BOGOLJUB ILIC – alles Generäle der Luftwaffe mit der britischen SPECIAL OPERATION EXECUTION (SOE), der diese Leute auch finanzierte sowie deren persönlichen Kontakt mit Leuten wie z.b. dem Mitglied der britschen Botschaft in Jugoslawien, dem Geschäftsmann T.G. MAPPLEBACK, dessen Firma Material für die jugoslaw. Luftwaffe bereitstellte.
Der Dreimächtepakt bezeichnet ein am 27. September 1940 abgeschlossenes Bündnis zwischen den so genannten Achsenmächten Deutschland, Italien und Japan. Nicht sehr lange danach, setzte Berlin die damalige jugoslawische Regierung (zu der Zeit Prinz Pavle, Premierminister Cvetkovic) unter Druck, sich diesem Pakt anzuschließen.
Nachdem sich am 20. November Ungarn den Achsenmächten, am 23.11. Rumänien und am 1. März 1941 der bulgarische König BORIS dem Dreimächtepakt beitrat, wurde dieser Druck auf Jugoslawien verstärkt –Hitler wollte dadurch seine Öl- und Lebensmittelversorgung gesichert wissen (ein Angriff auf die Sowjetunion war bereits beschlossene Sache).
So trafen sich denn auch am 4. März in Berchtesgaden Adolf Hitler und der Kronprinz Pavle. Als Gegenleistung für den Beitritt Jugoslawiens zum Dreimächtepakt sah der zwischen den beiden Staatschefs ausgehandelte Kompromiss u.a. folgendes vor:
- Übergabe der griechischen Hafenstadt Saloniki an Jugoslawien nach Kriegsende
- Garantie der jugoslawischen Souveränität (vor allem vor den Ansprüchen Italiens)
- Befreiung von jeglicher Pflicht Jugoslawiens, auf Seiten der Achsenmächten in den Krieg einzutreten
- Keine Soldaten der Achsenmächte betreten jugoslawischen Boden, inklusive Verletzte
Zwei Tage später, am 6 März, rief der jugoslawische Kronprinz Pavle seinen Kronrat zusammen, um mit ihm diesen ausgehandelten Kompromiss zu beraten.
Der für Armee und Marine zuständige Minister PETAR PESIC war für den Beitritt, da laut seinen Angaben die jugoslawische Armee keine Chance habe, einem Angriff der Achsenmächte etwas entgegensetzen zu können.
Vlatko Macek (Chef der „hrvatska seljacka stranka“) fragte nach, „ob denn den deutschen Zugeständnissen zu vertrauen sei“, was der Außenminister Alexander Cincar-Markovic bejahte.
Auf der zweiten Sitzung des Kronrates zum Thema „Dreimächtepakt“ schlug der Minister „za kraljevski dvor“ MILAN ANTIC vor, zusätzlich zu Saloniki noch weiteres griechisches Territorium als Preis für den Beitritt Jugoslawiens zum Pakt zu fordern, was MACEK und KOLUNEC allerdings entschieden ablehnten.
Der Kronrat kam dann ein letztes Mal am 20. März 1941 zusammen, um über den Beitritt zum Dreimächtepakt abzustimmen. Der Slowene FRAN KULOVEC war bezüglich der slowenischen Grenze zu Österreich und Italien besorgt, und war ein Befürworter dieses Paktes. VLATKO MACEK (Kroate) fragte noch einmal nach, ob ein NEIN zum Pakt Krieg gegen die Achsenmächte bedeuten würde, was auch hier wiederum Außenminister Aleksandar Cincar-Markovic (Serbe) bejahte.
Folglich gab es im Kronrat eine einstimmige Entscheidung für den Beitritt zum Dreimächtepakt, am selben Tag stimmte das Kabinett mit 16:3 Stimmen ebenfalls dafür.
Am 25. März 1941 unterschrieben Premierminister Cvetkovic und Außenminister Cincar-Markovic in Wien den Beitritt Jugoslawiens zum Dreimächtepakt.
Als in der jugoslawischen Presse und in den Radiostationen darüber berichtet wurde, kam es in Schulen und auf der Straße in ganz Jugoslawien spontan zu Demonstrationen.
In den frühen Morgenstunden des 27. März 1941 kam es dann zum bereits zuvor geplanten Putsch gegen die Cvetkovic Regierung. Eine Gruppe serbischer Offiziere führte diesen Staatsstreich durch (unblutig, außer einem getöteten Gendarmeristen) und setzte den damals 17jährigen Petar II. Karadjordjevic als König an die Macht.
Der Anführer des Putsches, General Simovic (ehemaliger Generalstabschef) setzte am selben Tag MOMCILO NINCIC, den Präsidenten der deutsch-jugoslawischen Gemeinschaft in Beograd, als Außenminister ein, was auch an Hitler ein Signal sein sollte. .
Am selben Tag des Putsches, war die erste Sache, der sich Nincic dann auch widmete, den deutschen Botschafter VIKTOR von HEEREN davon zu überzeugen, dass JUGOSLAWIEN DIE BEDINGUNGEN DES DREIMÄCHTEPAKTES EINHALTEN WIRD.
Nichtsahnend vom doppelten Spiel der Putschisten, rief am selben Tag der englische Premier Winston Churchill aus, dass „heute Morgen das jugoslawische Volk seine Seele gefunden hat“ und erkannte öffentlich die Simovic-Regierung an.
Bei den Nationalisten unter den serbischen Geschichtsschreibern wird dieser Putsch als „Revolte des serbischen Volkes gegen den Dreimächtepakt“ interpretiert.
Allerdings: Einen wichtigen Anteil am Putsch ist dem britischen Geheimdienst zuzuschreiben und einigen ranghohen serbischen Offizieren, die auf der Lohnliste der Briten standen. Die Motive der Briten und Serben bei diesem Putsch waren allerdings unterschiedlicher Natur:
Während es Großbritannien darum ging, eine Zusammenarbeit Jugoslawiens mit den Achsenmächten zu verhindern, ging es den serbischen Offizieren darum, Kronprinz Pavle zu beseitigen, der in ihren Augen eine viel zu nachsichtige Politik gegenüber den Kroaten betrieb.
Man darf nicht vergessen, dass unter seiner Führung es zum Cvetkovic-Macek Abkommen, d.h. zur Schaffung der kroatischen „banovina“ kam, in der auch große Teile BiH’s beinhaltet waren. In den Augen der serbisch-nationalistischen Offiziere ein klarer Verrat an der „serbischen Sache.“
Pavle war in den Augen der Putschisten zu liberal eingestellt, und zu nachgiebig gegenüber den Forderungen der Kroaten nach mehr Unabhängigkeit von Belgrad. Bereits 1938 fasste General Simovic zum ersten Mal einen Putsch gegen Pavle ins Auge, als die damalige jugoslawische Regierung über ein Konkordat (= Vertrag mit der Katholischen Kirche) mit dem Vatikan verhandelte (was die serbische Seite im Parlament verhinderte).
Ab 1940 dann wurde dann konkret geplant und auf den Putsch hingearbeitet. Hilfreich war in diesem Punkt die gute Beziehung zwischen den Generälen BORIVOJE MIRKOVIC, DUSAN SIMOVIC und BOGOLJUB ILIC – alles Generäle der Luftwaffe mit der britischen SPECIAL OPERATION EXECUTION (SOE), der diese Leute auch finanzierte sowie deren persönlichen Kontakt mit Leuten wie z.b. dem Mitglied der britschen Botschaft in Jugoslawien, dem Geschäftsmann T.G. MAPPLEBACK, dessen Firma Material für die jugoslaw. Luftwaffe bereitstellte.