Durrës
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Wechseln zu: 
Navigation, 
Suche
Durrës
DMS 
41.32416666666719.4558333333330Koordinaten: 
41° 19′ 27″ N, 19° 27′ 21″ O
Basisdaten
Staat:
AlbanienQark:
DurrësKreis:
DurrësHöhe:0 
m ü. A.Fläche:45,1 
km²Einwohner:197.699 
(2008)Bevölkerungsdichte:4.384 Einwohner je km²
Zeitzone:
MEZ (
UTC+1)
Telefonvorwahl
+355) 052
Postleitzahl:2001-2006
Kfz-Kennzeichen
RStruktur und Verwaltung 
(Stand: 2008)Gemeindeart:
StadtGliederung:keine
Bürgermeister:Vangjush Ilia Dako
[1] (PS)Postanschrift:Sheshi 
Iliria
Durrës
Webpräsenz:
www.durres.gov.al
 
Karte von Durrës, 1573
Durrës (
albanisch auch 
Durrësi, 
griechisch Δυρράχιον 
Dyrrhachion, lateinisch 
Dyrrachium, italienisch 
Durazzo) ist die wichtigste 
Hafenstadt Albaniens und mit 197.699 Einwohnern (2007)
[2] die zweitgrößte Stadt des Landes. Die Stadt ist Verwaltungssitz der Behörden des gleichnamigen 
Qarks und des gleichnamigen 
Kreises.
In der Ebene östlich des Stadtzentrums sind seit dem Zusammenbruch des 
Kommunismus große, meist illegale Siedlungen entstanden, in denen sich arme Bewohner aus den nordalbanischen Bergregionen niedergelassen haben.
[h2]Inhaltsverzeichnis[/h2]
[
Verbergen]
Geographie [Bearbeiten]
Durrës liegt am Ufer der 
Adria, ca. 30 Kilometer (Luftlinie) westlich von 
Tirana. Der historische Ort lag eingeklemmt zwischen Meer, einer lange Zeit 
versumpften Ebene und einer kleinen Kette von Hügeln, die sich zwischen der Ebene und dem Meer nach Norden erstreckt. Heute breitet sich die Stadt in illegalen Neubausiedlungen in diese Ebene nach Osten aus. Südlich liegt die recht seichte 
Bucht von Durrës.
Geschichte [Bearbeiten]
Durrës wurde 627 v. Chr. als 
Epidamnos von 
dorischen Kolonisten aus 
Korinth und 
Korfu gegründet. Das 
römische Dyrrhachion war als Ausgangspunkt der 
Via Egnatia, die das östliche Adriaufer mit Byzantion (später 
Konstantinopel) verband, eine bedeutende Stadt. 312 v. Chr. wurde die griechische Kolonie von den 
illyrischen Taulantiern, die aus dem Hinterland kamen, erobert. Im Jahr 48 v. Chr. kam es wenig südlich von Durrës zu einer 
großen Schlacht zwischen 
Caesar und 
Pompeius.
Im 
Mittelalter stand Durrës lange unter der Herrschaft von 
Byzanz, dessen wichtigste Stadt an der adriatischen und 
ionischen Küste war. Unter ihrem Zaren 
Simeon drangen die Bulgaren Ende des 9. Jahrhunderts bis an die Adriaküste vor und verleibten Durrës ihrem Reich ein. Zwischen 1000 und 1018 war die Stadt hart zwischen Griechen und Bulgaren umkämpft und wechselte mehrfach den Besitzer, ehe sie nach der Zerschlagung des ersten Bulgarischen Reiches wieder für längere Zeit byzantinisch wurde.
Die 
Normannen versuchten Ende des 11. Jahrhunderts mehrere Male, sich der Stadt zu bemächtigen. 1204 gelangte die Stadt zum ersten Mal unter die Herrschaft der 
Republik Venedig; seit 1220 gehörte sie zum 
Despotat Epirus und seit 1271 zum 
Königreich Neapel. 1273 wurde die Stadt durch ein starkes Erdbeben zerstört, aber umgehend wieder aufgebaut und neu befestigt. Mit der neapoletanischen Herrschaft gewann der 
Katholizismus in Durrës an Boden. 1278 gründeten hier die 
Dominikaner ihr erstes Kloster in Albanien.
1367 wurde 
Karl Thopia Herr von Durrës, sein Sohn 
Gjergj übergab die Stadt 1392 an die Venezianer. 1501 mussten diese Durrës an die 
Osmanen abtreten. Aus venezianischer Zeit sind noch Teile der Stadtmauer und mehrere ihrer Türme erhalten.
1914 war Durrës für kurze Zeit Hauptstadt Albaniens. Im hiesigen Konak residierte 
Wilhelm von Wied, der sechs Monate lang Fürst von Albanien war. Als nach dem 
Ersten Weltkrieg die Unabhängigkeit Albaniens wiederhergestellt wurde, erklärte man 
Tirana zur neuen Hauptstadt.
Viele Häuser im italienischen Stil, die in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts entstanden, prägen noch heute das Stadtbild im Zentrum. Auf einem Hügel über der Stadt thront eine Villa, die dem späteren König 
Ahmet Zogu als Sommerresidenz diente.
Nach dem Zusammenbruch des 
Kommunismus im Jahr 1991 hat sich die Stadt stark verändert. Durrës zog viele Bewohner aus ländlichen Gebieten im Norden Albaniens an (
Landflucht), die sich am Stadtrand in kaum entwickelten Gebieten niederließen. Der Hafen wurde allmählich an die neuen Bedürfnisse, die durch die zahlreichen Fährschiffe entstanden, angepasst, erneuert und vergrößert. Entlang der Strände entstanden zahlreiche Hotels und Appartmenthäuser sowie Restaurants.
 
Kleiner Park im Stadtzentrum
 
Hafen von Durrës
Seit 1997 sind an einem Strandabschnitt an der Bucht von Durrës ausländische 
Militärtruppen stationiert. Anfänglich hatten sie die Aufgabe, Ruhe und Ordnung in Albanien zu garantieren. 1999 diente der Stützpunkt der 
NATO als Basis während des 
Kosovo-Krieges, seither der 
KFOR. Der NATO-Stützpunkt "CommWest" liegt direkt an der Straße in Richtung Süden.
Verkehr [Bearbeiten]
Das 
antike Dyrrhachium war Hafenstadt und Ausgangspunkt der 
römischen Straße Via Egnatia. Heute bestehen 
Fährverbindungen nach 
Bari, 
Brindisi, 
Ancona, 
Triest und anderen 
italienischen, 
griechischen und 
kroatischen Städten. Zudem ist in Durrës das westliche Ende des 
Paneuropäischen Verkehrskorridors VIII, der den südlichen 
Balkan durchquert. Im Hafen wurden 2004 Güter im Umfang von 2,96 Millionen Tonnen umgeschlagen. Februar 2008 wurden die Bau- und Erneuerungsarbeiten am Hafen abgeschlossen - der Verkehrsminister eröffnete dann in einer Zeremonie den Hafen offiziell.
Der 
Flughafen von Tirana liegt etwa 25 km Luftlinie entfernt. In Durrës befindet sich der zentrale Bahnhof, der Sitz und die Werkstätten der albanischen 
Eisenbahn Hekurudha Shqiptarë. Im Jahr 2000 wurde die erste albanische Autobahn zwischen Tirana und Durrës fertig gestellt. Eine andere Autobahn nach 
Rrogozhina wird zur Zeit geplant. Mit der kuwaitischen Regierung wurden Investitionen für die gesamte Erneuerung und Instandhaltung sowie neue Ausfahrten und Brücken erarbeitet.
[3]
Kultur und Sehenswürdigkeiten [Bearbeiten]
 
Archäologisches Museum
 
Amphitheater
 
Mosaike in der Kapelle des Amphitheaters
 
Sandstrand
Museen und archäologische Funde [Bearbeiten]
Eine der größten Sehenswürdigkeiten in Durrës ist das 
Amphitheater, welches erst im 20. Jahrhundert durch Zufall beim Anlegen eines Weinkellers wiederentdeckt wurde. Man stieß damals auf einen unterirdischen Hohlraum, der als Zugang zum Amphitheater diente. Daraufhin legte man das gesamte Areal frei. Unter den Zuschauerrängen wurde eine Kapelle mit 
Mosaiken entdeckt. Das Amphitheater kann heute besichtigt werden.
Andere Überreste aus römischer Zeit wie Säulen, Hausmauern und Türme sind zwar an mehreren Orten in der Stadt zu sehen, aber nicht zugänglich.
Zahlreiche Fundstücke der Gegend sind im örtlichen 
Archäologischen Museum ausgestellt. Das Museum wurde mit Hilfe westlicher Kuratoren konzipiert.
Ausflugsziele [Bearbeiten]
Das ein wenig südlich von der Stadt gelegene 
Plazhi i Durrësit (albanisch für 
Strand von Durrës) ist bei Albanern aus dem In- und Ausland ein beliebter Badeort. Der von vielen Bäumen gesäumte Sand
strand wurde nach dem Ende des Kommunismus größtenteils verbaut. Hohe Appartmenthäuser und zahlreiche Hotels dominieren jetzt die Küste an der Bucht von Durrës. Zahlreich sind auch Piers und Fischrestaurants.
Baden kann man auch entlang der Stadtpromenade (Shëtitorja). Hier liegen zwei Drittel der Altstadtruinen unter Wasser - etwa 100 Meter vom Ufer entfernt liegt ein im Meer versunkener Teil der Altstadtmauer. Im Stadtzentrum befinden sich viele Boutiquen und Restaurants, sowie zwei große Einkaufszentren.
Sport [Bearbeiten]
Der lokale 
Fußballklub Teuta Durrës spielt in der 
Ersten Liga.
Söhne und Töchter der Stadt [Bearbeiten]
Städtepartnerschaften [Bearbeiten]
Durrës ? Wikipedia