M
Mulinho
Guest
Sie kommt von unten und schaffte es in den deutschen Castingshow-Himmel. Edita Abdieski tanzte, sang und weinte um ihr Leben. Den Geruch der Retorte wurde sie trotzdem nicht los.
Wie ein Engel steht sie da, mit weit ausgebreiteten Armen und in einem flatternden weissen Kleid. Ja, Edita Abdieskis Auftritte sind eindringlich. In schwierigen Familienverhältnissen aufgewachsen, hatte die junge Sängerin nichts zu verlieren und kämpfte mit vollem Einsatz. Ihr breites Lachen, ihre zitternden Lippen, ihre Schweissperlen: Von all dem konnten die TV-Zuschauer nicht genug kriegen. Sie kürten sie zur Siegerin der Fernseh-Show «X-Factor»
«Ich will das Echte haben»
Ihre Konkurrenz im Finale waren die vier übergewichtigen Sängerinnnen von Big Soul. Diese Girlgroup sprengt zwar die Konfektionsgrösse, was sie singt («It’s Raining Men») ist Konfektionsware. «Ich will das Echte haben», säuselt TV-Juror George Glueck. «Was wäre das für eine Botschaft, wenn Big Soul gewinnen würde.» Ständig betonen er und seine Kollegen, dass bei «X-Factor» wahres Talent gesucht wird, das besondere Etwas. Doch «X-Factor» ist nur ein weiterer Aufguss des Castingshow-Konzepts. Diese Suche nach dem vermeintlich Authentischen hat man in Formaten wie «MusicStar» schon X-Mal gesehen. Diesmal wurde man bei Edita Abdieski fündig.
Von derTellerwäscherin zum Bühnenstar
Sie ist die perfekte Casting-Kandidatin. Bis vor einem Jahr arbeitete die junge Frau noch als Kellnerin in einem Berner Tenniscenter. Auftritte als Sängerin hatte sie nur wenige. Hollywood, auf jeden Fall die Show-Bühnen, wollte sie trotzdem erobern. Einen Stern auf dem Walk of Fame, ist Abdieskis Lebenstraum. Sie zieht nach Köln, in die deutsche Privatfernseh-Metropole, und kommt mit «X-Factor» gross raus. Für die Zuschauer rollt sie ihre bewegte Vergangenheit auf. Vor den Kameras spricht sie von ihrem früh verstorbenen Vater und ihren Geldnöten. Ihre Mutter drückte in der Finalsendung ihren Stolz aus. Ihren Aufstieg bereitete sie minutiös vor. Bereits in der Schweiz besucht sie die Swiss Musical Academy. Dort lernt sie singen und tanzen wie die Stars vom Broadway. Das Gehen in Highheels lernt sie in einem Kurs und sogar akzentfreies Deutsch trainiert sie sich an.
Tränen auf Knopfdruck
«Sing mich in Grund und Boden!» forderte ihr Duettpartner Xavier Naidoo die zierliche Brünette auf. Und sie tat es. Die Bernerin stand «dem deutschen König des Souls» im gestrigen Finale ebenbürtig gegenüber. Gesanglich ist Abdieski eine glatte Sechs. Mit viel Soul schmetterte sie in einer früheren Show Aretha Franklins «Respect» hin. All ihre Performances waren makellos. Wie ein Show-Roboter präsentierte sich Abdieski jeden Dienstag in immer neuen Posen und Kostümchen. Die Jury lobt sie dafür, dass sie «ständig Leistung abrufen kann». Abdieski überliess nichts dem Zufall, ihre Tränen flossen bei der gestrigen Entscheidung auf Knopfdruck. Nach ihrem Sieg singt sie ihren Song noch mal, hat einen Aussetzer und bricht in freudiges Lachen aus. Doch auch dieser Patzer gehört zum Castingshow-Kalkül. Das Publikum will ihre Freudestränen sehen, nicht das Lied noch mal hören.
«I've come to Life» bietet den definitiven Beweis dafür, dass «X-Factor», trotz aller Tellerwäscher-Romantik, doch nur eine Casting-Show ist. Dieser Siegertitel tönt bis auf den Beat verdammt ähnlich wie «Bleeding Love» von Leona Lewis. Kein Wunder: Dieser Retorten-Star gewann mit dem selben Rezept die britische Version von «X-Factor».
Porträt: Tellerwäscherin aus der Retorte - News Kultur: Pop & Jazz - tagesanzeiger.ch
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Edita Abdieski ist Schweizerin mit makedonischen Wurzeln. Ihre Eltern sollen aber albanischstämmig sein. Mutter aus Ulqin, Montenegro und Vater aus Mazedonien. Der frühere Nachname "Avdiu". Leider gibt sie praktisch keine Auskunft über ihre Herkunft. Der Vater ist vor Jahren an Krebs gestorben.
BALKAN-POWER!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!
Wir spielen für sie Fussball, wir singen für sie, wir errichten ihre Häuser - und sie nennen UNS Ausländer??![MrGreen :mrgreen: :mrgreen:](/styles/default/xenforo/smilies/balkalt/icon_mrgreen.gif)
Wie ein Engel steht sie da, mit weit ausgebreiteten Armen und in einem flatternden weissen Kleid. Ja, Edita Abdieskis Auftritte sind eindringlich. In schwierigen Familienverhältnissen aufgewachsen, hatte die junge Sängerin nichts zu verlieren und kämpfte mit vollem Einsatz. Ihr breites Lachen, ihre zitternden Lippen, ihre Schweissperlen: Von all dem konnten die TV-Zuschauer nicht genug kriegen. Sie kürten sie zur Siegerin der Fernseh-Show «X-Factor»
«Ich will das Echte haben»
Ihre Konkurrenz im Finale waren die vier übergewichtigen Sängerinnnen von Big Soul. Diese Girlgroup sprengt zwar die Konfektionsgrösse, was sie singt («It’s Raining Men») ist Konfektionsware. «Ich will das Echte haben», säuselt TV-Juror George Glueck. «Was wäre das für eine Botschaft, wenn Big Soul gewinnen würde.» Ständig betonen er und seine Kollegen, dass bei «X-Factor» wahres Talent gesucht wird, das besondere Etwas. Doch «X-Factor» ist nur ein weiterer Aufguss des Castingshow-Konzepts. Diese Suche nach dem vermeintlich Authentischen hat man in Formaten wie «MusicStar» schon X-Mal gesehen. Diesmal wurde man bei Edita Abdieski fündig.
Von derTellerwäscherin zum Bühnenstar
Sie ist die perfekte Casting-Kandidatin. Bis vor einem Jahr arbeitete die junge Frau noch als Kellnerin in einem Berner Tenniscenter. Auftritte als Sängerin hatte sie nur wenige. Hollywood, auf jeden Fall die Show-Bühnen, wollte sie trotzdem erobern. Einen Stern auf dem Walk of Fame, ist Abdieskis Lebenstraum. Sie zieht nach Köln, in die deutsche Privatfernseh-Metropole, und kommt mit «X-Factor» gross raus. Für die Zuschauer rollt sie ihre bewegte Vergangenheit auf. Vor den Kameras spricht sie von ihrem früh verstorbenen Vater und ihren Geldnöten. Ihre Mutter drückte in der Finalsendung ihren Stolz aus. Ihren Aufstieg bereitete sie minutiös vor. Bereits in der Schweiz besucht sie die Swiss Musical Academy. Dort lernt sie singen und tanzen wie die Stars vom Broadway. Das Gehen in Highheels lernt sie in einem Kurs und sogar akzentfreies Deutsch trainiert sie sich an.
Tränen auf Knopfdruck
«Sing mich in Grund und Boden!» forderte ihr Duettpartner Xavier Naidoo die zierliche Brünette auf. Und sie tat es. Die Bernerin stand «dem deutschen König des Souls» im gestrigen Finale ebenbürtig gegenüber. Gesanglich ist Abdieski eine glatte Sechs. Mit viel Soul schmetterte sie in einer früheren Show Aretha Franklins «Respect» hin. All ihre Performances waren makellos. Wie ein Show-Roboter präsentierte sich Abdieski jeden Dienstag in immer neuen Posen und Kostümchen. Die Jury lobt sie dafür, dass sie «ständig Leistung abrufen kann». Abdieski überliess nichts dem Zufall, ihre Tränen flossen bei der gestrigen Entscheidung auf Knopfdruck. Nach ihrem Sieg singt sie ihren Song noch mal, hat einen Aussetzer und bricht in freudiges Lachen aus. Doch auch dieser Patzer gehört zum Castingshow-Kalkül. Das Publikum will ihre Freudestränen sehen, nicht das Lied noch mal hören.
«I've come to Life» bietet den definitiven Beweis dafür, dass «X-Factor», trotz aller Tellerwäscher-Romantik, doch nur eine Casting-Show ist. Dieser Siegertitel tönt bis auf den Beat verdammt ähnlich wie «Bleeding Love» von Leona Lewis. Kein Wunder: Dieser Retorten-Star gewann mit dem selben Rezept die britische Version von «X-Factor».
Porträt: Tellerwäscherin aus der Retorte - News Kultur: Pop & Jazz - tagesanzeiger.ch
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Edita Abdieski ist Schweizerin mit makedonischen Wurzeln. Ihre Eltern sollen aber albanischstämmig sein. Mutter aus Ulqin, Montenegro und Vater aus Mazedonien. Der frühere Nachname "Avdiu". Leider gibt sie praktisch keine Auskunft über ihre Herkunft. Der Vater ist vor Jahren an Krebs gestorben.
BALKAN-POWER!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!
Wir spielen für sie Fussball, wir singen für sie, wir errichten ihre Häuser - und sie nennen UNS Ausländer??
![MrGreen :mrgreen: :mrgreen:](/styles/default/xenforo/smilies/balkalt/icon_mrgreen.gif)