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Lassen wir doch mal einen Serben Juedischer Herkunft zu Wort kommen.Aleksandar Lebl, Vorstandsmitglied der Jüdischen Gemeimschaft Serbiens und Montenegro
Gesammtes Interview ueber den Link.
Ps. Noch was:
Das Buch "Serbien ist Judenfrei" von Walter Manoschek befasst sich hauptsaechlich mit den Wehrmachtsverbrechen und weniger mit den Verbrechen der Serbischen Kollaborateure.
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Auch interessant:Wie viele Juden lebten vor dem Weltkrieg in Serbien, wie viele sind es heute?
Vor dem Krieg lebten hier meines Wissens ungefähr 35.000 Juden, von denen rund 85 Prozent umkamen. Ganz exakte Zahlen kennt niemand. Die Überlebenden sind zum größten Teil nach Israel gegangen. Von 1948 bis 1952 sind sehr viele Juden ausgewandert. Bitte, fragen Sie mich nicht, wie viele es heute sind - das weiß keiner genau.
Offiziell um die 3.000.
Weit weniger! 3.000 ist ungefähr die Mitgliederzahl der zehn jüdischen Gemeinden in Serbien. Aber da sind auch solche mitgezählt, die streng genommen keine Juden sind, so genannte «Halbjuden», «Vierteljuden», nichtjüdische Ehepartner. Die letzte Volkszählung war Anfang 2002, zufällig kenne ich die genaue Zahl: 1.158, genau so viele wie 20 Jahre früher. Von denen sind etwa 50 oder 60 Prozent religiöse Juden - es gab in den Volkszählungsbögen die Rubriken «nationale Zugehörigkeit» und «konfessionelle Zugehörigkeit». Allerdings ist diese Zahl wohl zu niedrig gegriffen. In Wahrheit müssten es um die 2.000 oder ein paar mehr sein. Es ist eine Spätfolge des Holocaust, dass Juden sich ungern als solche deklarieren oder registrieren lassen, was aber kein serbisches Spezifikum ist.
Auch interessant das hier:Die größte jüdische Gemeinde Serbiens ist wohl in der Hauptstadt ansässig. Wo bestehen weitere Jüdische Gemeinden in Serbien?
Das ist richtig, die Belgrader Gemeinde ist bei weitem die größte. Es gibt weitere in Novi Sad, Subotica, Sombor, Kikinda, Srenjanin, Pancevo, Zemun, Nis plus eine «im Exil», nämlich in Pristina.
Die kosovarische Hauptstadt Pristina ist für Sie «im Exil»?
In Pristina leben keine Juden mehr, alle sind geflüchtet und haben ihre Gemeinde jetzt hier, also «im Exil». Natürlich ist Pristina für uns kein «Exil», aber die dortige Jüdische Gemeinde existiert «im Exil».
und das hier hol ich ebenfalls noch raus:Wie viele Träger des Ehrentitels «Gerechter unter den Völkern» hat Serbien?
Es sind ungefähr 115. Gewiss hätten mehr Serben diese israelische Ehrung für die Rettung von Juden verdient, aber die Kriterien für die Vergabe sind strenger geworden. Beweise sind erforderlich, aber viele potentielle Zeugen leben nicht mehr.
«Jüdische Zeitung» :: «Leider gibt es auch in Serbien Antisemitismus»Überall in der Welt werden die Begriffe «Faschismus», «faschistisch» gebraucht, auch mit Blick auf Deutschland. Ich meine jedoch, dass es «leider» in Deutschland keinen Faschismus gegeben hat, denn wenn es ihn - nach italienischem Muster - gegeben hätte, dann wären Millionen Juden nicht getötet worden. Es gab kein italienisches Auschwitz und es gab keinen deutschen Faschismus. Ist meine Ansicht ein Fehler?
Nein! Man setzt sehr oft ein Gleichheitszeichen zwischen Nazismus und Faschismus, aber zwischen beiden besteht ein Unterschied. Mit dem Nazismus kann man wohl das Ustasa-Regime in Kroatien gleichsetzen, aber in Makedonien haben die italienischen Faschisten eine kleine Zahl Juden gerettet. Nach meiner Berechnung haben die Italiener rund 60.000 Juden gerettet, darunter auch mich. Das taten sie in Dalmatien, Albanien, Griechenland und in Vichy-Frankreich. Auch in Italien wurden Rassengesetz erlassen, aber die waren nicht dasselbe. Auch ich unterscheide zwischen Nazismus und Faschismus, aber solche Differenzierungen sind nicht genügend bekannt und schon gar nicht in Gebrauch.
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