Mephisto
Frischling
Entschuldigungen "Jugoslawien Krieg"
Aus serbischer Sicht:
Serbien bekennt sich zu seiner Vergangenheit: Fast 15 Jahre nach der Ermordung Tausender Muslime im bosnischen Srebrenica hat das Parlament den Hinterbliebenen sein Mitleid ausgesprochen. Den Begriff "Völkermord" umgeht die Resolution aber.
Belgrad - Mehr als 13 Stunden debattierten die serbischen Parlamentarier. Mit einer knappen Mehrheit haben sich die Abgeordneten am frühen Mittwochmorgen zu einer Entschuldigung für das Massaker von Srebrenica durchgerungen. In der Resolution verurteilen sie die Gräueltat während des Bosnienkriegs "auf das Schärfste". Den Familien der Opfer sprach das Parlament sein Mitleid aus und entschuldigte sich dafür, dass Belgrad seinerzeit nicht genug unternommen habe, um das Verbrechen zu verhindern.
Fanatisierte Serben ermordeten 1995 in Srebrenica im Osten Bosniens rund 8000 überwiegend männliche Muslime. Ein kleines Kontingent niederländischer Blauhelmsoldaten überließ die Uno-Schutzzone den Angreifern kampflos. Das Massaker gilt als das schwerste Kriegsverbrechen in Europa seit dem Zweiten Weltkrieg. Die Leichen der Opfer wurden später in Massengräbern gefunden. Mit der Resolution brach das Parlament nun das jahrelange Schweigen der serbischen Politik zu der Gräueltat. Allerdings bezeichnet der Text das Massaker nicht als "Völkermord", so wie es das Uno-Kriegsverbrechertribunal in Den Haag einstuft.
Quelle: Parlamentsresolution: Serbien entschuldigt sich für Srebrenica-Massaker - SPIEGEL ONLINE
Serbiens Präsident in Vukovar
Tadic entschuldigt sich bei Kroatien
Der serbische Präsident Boris Tadic hat erstmals die kroatische Stadt Vukovar besucht, die 1991 von der jugoslawischen Volksarmee zerstört wurde. An der Stelle der Erschießung von mehr als 200 kroatischen Militärgefangenen und Zivilisten in Ovcara legte er einen Kranz nieder.
Boris Tadic wurde zum ersten serbischen Spitzenpolitiker seit dem Zerfall Jugoslawiens und dem Ende des kroatischen Konflikts 1991 bis 1995, der Vukovar besuchte und das Andenken der vor 19 Jahren getöteten Kroaten ehrte.
"Erneut möchte ich Worte der Entschuldigung aussprechen, mein Bedauern äußern und Möglichkeiten dazu schaffen, dass Serbien und Kroatien eine neue Seite ihrer Geschichte aufschlagen", sagte Tadic. Kroatiens Präsident Ivo Josipovic, der Tadic begleitete, legte ebenfalls einen Kranz nieder. Josipovic bezeichnete den Besuch Tadics als Zeichen dafür, dass "eine andere Politik des Friedens und der Freundschaft möglich ist".
Quelle: Tadic entschuldigt sich bei Kroatien | Erweiterung und Nachbarn | EurActiv.de
Hier eine weitere interessante Quelle: Tadic entschuldigt sich in Kroatien für Massaker - N24.de
Aus bosnischer Sicht:
Bosnien-Herzegowina: Izetbegovic junior entschuldigt sich für Kriegsopfer 92/95
Sohn des verstorbenen Militärführers der bosnischen Moslems Alija Izetbegovic, Bakir Izetbegovic, der am 3. Oktober zu einem der Mitglieder des Präsidiums von Bosnien und Herzegowina gewählt worden ist, hat sich für die unschuldigen Opfer der Armee während des Konfliktes 1992 bis 1995 entschuldigt. Er sei zu einer Normalisierung der Beziehungen mit Serbien bereit.
„Ich entschuldige mich für jeden unschuldigen Menschen, der von der Armee von Bosnien und Herzegowina getötet wurde“, erklärte er am Montagabend in einem Interview für den Belgrader Fernseh- und Radiosender B-92. Damit diese Entschuldigung im Namen der gesamten Regierung von Bosnien und Herzegowina verlautet, muss aber zwischen den bosnischen Spitzenpolitikern erst ein Kompromiss erzielt werden, fügte er hinzu.
Zuvor hatten sich Serbiens Präsident Boris Tadic, Kroatiens Präsident Ivo Josipovic und der Premier von Montenegro, Milo Djukanovic, für die Opfer des Balkankonfliktes in den 90er Jahren entschuldigt.
Quelle: Bosnien-Herzegowina: Izetbegovic junior entschuldigt sich für Kriegsopfer 92/95 | Politik | RIA Novosti
Aus kroatischer Sicht:
Kroatien entschuldigt sich für Kriegsverbrechen in Bosnien
Kroatiens Präsident Ivo Josipovic hat für in Bosnien-Herzegowina verübte Verbrechen in den 1990ern um Entschuldigung gebeten und die gesamte Region aufgerufen, in allen Bereichen enger zusammenzuarbeiten.
Im Rahmen eines offiziellen Besuchs in Sarajewo hat der kroatische Präsident Ivo Josipovic für Verbrechen um Entschuldigung gebeten, die in den Neunziger Jahren in Bosnien-Herzegowina verübt worden waren. Das berichtet die kroatische Nachrichtenagentur Hina.
In einer Ansprache an das Nationalparlament von Bosnien-Herzegowina während eines offiziellen Besuchs in Sarajevo am Mittwoch (15. April) sprach der kroatische Präsident sein Beileid und Mitgefühl an alle Opfer des Kriegs aus, der Bosnien-Herzegowina (BiH) zwischen 1993 und 1995 erschüttert hat, und unterstrich, dass ein jedes verlorene Leben einen Verlust für alle darstelle.
Respekt gegenüber den Opfern
Seine Reise nach Ahmici und Krizancevo Selo im Lasva Tal diene dazu, seinen Respekt gegenüber den Opfern zu zeigen, „deren einzige Sünde es war, der anderen Seite anzugehören und anders zu sein“. Truppen des Bosnisch-Kroatischen Verteidigungsrats (HVO) hatten mehr als 100 bosnisch-muslimische (bosniakische) Dorfeinwohner im April 1993 getötet; die vorwiegend bosniakische Armee Bosnien-Herzegowinas tötete dort lebende Kroaten im Dorf Krizancevo Selo im Dezember desselben Jahres.
„Nur Recht und Gerechtigkeit können unseren Völkern helfen, sich zu säubern von dem Grauen und den Schuldzuweisungen über diese Verbrechen und sicherzustellen, dass dieses Unheil sich nie wiederholt“, sagte Josipovic im Parlament vor hohen bosnischen Beamten, dem diplomatischen Corps sowie den Parlamentsabgeordneten.
Quelle: Kroatien entschuldigt sich für Kriegsverbrechen in Bosnien | Erweiterung und Nachbarn | EurActiv.de
Die oben aufgeführten Quellen sind natürlich nicht die aktuellsten aber darum geht es auch nicht, was mich interessieren würde ist, wie sehr kann man diese Entschuldigungen, die damals stattgefunden haben ernst nehmen? Haben die meisten überhaupt gewusst, dass es Entschuldigungen tatsächlich seitens der Politik gab? Können Entschuldigungen in diesem Fall zu einer Veränderung führen oder sogar für Versöhnung sorgen?
Aus serbischer Sicht:
Serbien bekennt sich zu seiner Vergangenheit: Fast 15 Jahre nach der Ermordung Tausender Muslime im bosnischen Srebrenica hat das Parlament den Hinterbliebenen sein Mitleid ausgesprochen. Den Begriff "Völkermord" umgeht die Resolution aber.
Belgrad - Mehr als 13 Stunden debattierten die serbischen Parlamentarier. Mit einer knappen Mehrheit haben sich die Abgeordneten am frühen Mittwochmorgen zu einer Entschuldigung für das Massaker von Srebrenica durchgerungen. In der Resolution verurteilen sie die Gräueltat während des Bosnienkriegs "auf das Schärfste". Den Familien der Opfer sprach das Parlament sein Mitleid aus und entschuldigte sich dafür, dass Belgrad seinerzeit nicht genug unternommen habe, um das Verbrechen zu verhindern.
Fanatisierte Serben ermordeten 1995 in Srebrenica im Osten Bosniens rund 8000 überwiegend männliche Muslime. Ein kleines Kontingent niederländischer Blauhelmsoldaten überließ die Uno-Schutzzone den Angreifern kampflos. Das Massaker gilt als das schwerste Kriegsverbrechen in Europa seit dem Zweiten Weltkrieg. Die Leichen der Opfer wurden später in Massengräbern gefunden. Mit der Resolution brach das Parlament nun das jahrelange Schweigen der serbischen Politik zu der Gräueltat. Allerdings bezeichnet der Text das Massaker nicht als "Völkermord", so wie es das Uno-Kriegsverbrechertribunal in Den Haag einstuft.
Quelle: Parlamentsresolution: Serbien entschuldigt sich für Srebrenica-Massaker - SPIEGEL ONLINE
Serbiens Präsident in Vukovar
Tadic entschuldigt sich bei Kroatien
Der serbische Präsident Boris Tadic hat erstmals die kroatische Stadt Vukovar besucht, die 1991 von der jugoslawischen Volksarmee zerstört wurde. An der Stelle der Erschießung von mehr als 200 kroatischen Militärgefangenen und Zivilisten in Ovcara legte er einen Kranz nieder.
Boris Tadic wurde zum ersten serbischen Spitzenpolitiker seit dem Zerfall Jugoslawiens und dem Ende des kroatischen Konflikts 1991 bis 1995, der Vukovar besuchte und das Andenken der vor 19 Jahren getöteten Kroaten ehrte.
"Erneut möchte ich Worte der Entschuldigung aussprechen, mein Bedauern äußern und Möglichkeiten dazu schaffen, dass Serbien und Kroatien eine neue Seite ihrer Geschichte aufschlagen", sagte Tadic. Kroatiens Präsident Ivo Josipovic, der Tadic begleitete, legte ebenfalls einen Kranz nieder. Josipovic bezeichnete den Besuch Tadics als Zeichen dafür, dass "eine andere Politik des Friedens und der Freundschaft möglich ist".
Quelle: Tadic entschuldigt sich bei Kroatien | Erweiterung und Nachbarn | EurActiv.de
Hier eine weitere interessante Quelle: Tadic entschuldigt sich in Kroatien für Massaker - N24.de
Aus bosnischer Sicht:
Bosnien-Herzegowina: Izetbegovic junior entschuldigt sich für Kriegsopfer 92/95
Sohn des verstorbenen Militärführers der bosnischen Moslems Alija Izetbegovic, Bakir Izetbegovic, der am 3. Oktober zu einem der Mitglieder des Präsidiums von Bosnien und Herzegowina gewählt worden ist, hat sich für die unschuldigen Opfer der Armee während des Konfliktes 1992 bis 1995 entschuldigt. Er sei zu einer Normalisierung der Beziehungen mit Serbien bereit.
„Ich entschuldige mich für jeden unschuldigen Menschen, der von der Armee von Bosnien und Herzegowina getötet wurde“, erklärte er am Montagabend in einem Interview für den Belgrader Fernseh- und Radiosender B-92. Damit diese Entschuldigung im Namen der gesamten Regierung von Bosnien und Herzegowina verlautet, muss aber zwischen den bosnischen Spitzenpolitikern erst ein Kompromiss erzielt werden, fügte er hinzu.
Zuvor hatten sich Serbiens Präsident Boris Tadic, Kroatiens Präsident Ivo Josipovic und der Premier von Montenegro, Milo Djukanovic, für die Opfer des Balkankonfliktes in den 90er Jahren entschuldigt.
Quelle: Bosnien-Herzegowina: Izetbegovic junior entschuldigt sich für Kriegsopfer 92/95 | Politik | RIA Novosti
Aus kroatischer Sicht:
Kroatien entschuldigt sich für Kriegsverbrechen in Bosnien
Kroatiens Präsident Ivo Josipovic hat für in Bosnien-Herzegowina verübte Verbrechen in den 1990ern um Entschuldigung gebeten und die gesamte Region aufgerufen, in allen Bereichen enger zusammenzuarbeiten.
Im Rahmen eines offiziellen Besuchs in Sarajewo hat der kroatische Präsident Ivo Josipovic für Verbrechen um Entschuldigung gebeten, die in den Neunziger Jahren in Bosnien-Herzegowina verübt worden waren. Das berichtet die kroatische Nachrichtenagentur Hina.
In einer Ansprache an das Nationalparlament von Bosnien-Herzegowina während eines offiziellen Besuchs in Sarajevo am Mittwoch (15. April) sprach der kroatische Präsident sein Beileid und Mitgefühl an alle Opfer des Kriegs aus, der Bosnien-Herzegowina (BiH) zwischen 1993 und 1995 erschüttert hat, und unterstrich, dass ein jedes verlorene Leben einen Verlust für alle darstelle.
Respekt gegenüber den Opfern
Seine Reise nach Ahmici und Krizancevo Selo im Lasva Tal diene dazu, seinen Respekt gegenüber den Opfern zu zeigen, „deren einzige Sünde es war, der anderen Seite anzugehören und anders zu sein“. Truppen des Bosnisch-Kroatischen Verteidigungsrats (HVO) hatten mehr als 100 bosnisch-muslimische (bosniakische) Dorfeinwohner im April 1993 getötet; die vorwiegend bosniakische Armee Bosnien-Herzegowinas tötete dort lebende Kroaten im Dorf Krizancevo Selo im Dezember desselben Jahres.
„Nur Recht und Gerechtigkeit können unseren Völkern helfen, sich zu säubern von dem Grauen und den Schuldzuweisungen über diese Verbrechen und sicherzustellen, dass dieses Unheil sich nie wiederholt“, sagte Josipovic im Parlament vor hohen bosnischen Beamten, dem diplomatischen Corps sowie den Parlamentsabgeordneten.
Quelle: Kroatien entschuldigt sich für Kriegsverbrechen in Bosnien | Erweiterung und Nachbarn | EurActiv.de
Die oben aufgeführten Quellen sind natürlich nicht die aktuellsten aber darum geht es auch nicht, was mich interessieren würde ist, wie sehr kann man diese Entschuldigungen, die damals stattgefunden haben ernst nehmen? Haben die meisten überhaupt gewusst, dass es Entschuldigungen tatsächlich seitens der Politik gab? Können Entschuldigungen in diesem Fall zu einer Veränderung führen oder sogar für Versöhnung sorgen?