Vuk du hattest mal über den Größenwahn in der Anfangszeit geschrieben und, soweit ich mich erinnere auch die Kaverna bei Bihac erwähnt in Verbindung mit den Amis und ordentlich Sütze in finanzieller Hinsicht... Eigentlich ist das doch schon eine Phänomen, wie konnte ein neuer Staat so viel Geld für so ein Projekt aufbringen, nebenbei lief ja auch ne Menge, die Magistrala zb.
Die Flugzeugkaverne wurde nach dem schwedischen Modell erbaut, bzw. die Delegation der JNA war damals in Schweden, die bereits einen solchen Flughafen hatten und die "Wirtschaftsexperten" waren der Meinung dass man nicht all zu viel Geld investieren müsste. Ein amerikanischer General war sogar dort zu "Besuch" und war von der Innenausstattung der Anlage begeistert, aber hat auch angedeutet das man für dieses Geld zwei kleine Flugzeugträger hätte bauen können. Am besten hätte man vielleicht in der Nähe von Triest stationieren sollen
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Eine solche ähnliche Flugzeugkaverne hatte man auch in der Slatina bei Pristina, die sogar nach der NATO Bombardierung 1999 nahezu unbeschädigt geblieben ist. Sogar die dutzenden Mig-21 bekamen nicht mal einen Kratzer ab. Tito hatte eine gewisse Affinität für Höhlen (aus dem Zweiten Weltkrieg vor allem diejenigen in Drvar oder auf Vis) und hat nach den Krieg dutzende solche unterirdische Bunker erbauen lassen.
Im Falle eines Angriffs vom Warschauer Pakt wäre man sicher gut gewappnet gewesen. Das Radarzentrum, die Geheimdienstzentrale - abgedeckt und überwacht in einem Radius von ein paar hundert Kilometern. Darüber hinaus war die Basis nur ein Teil eines gut gebunden defensiven Netzwerks, die das damalige sogennante "ZMIN" System komplettiert haben, ein Netzwerk für Jagdflugzeuge und andere Luftfahrt-, Luftabwehr Einheiten. Zu diesem Zeitpunkt hätte ein potenzieller Angreifer um Zeljava aus dem Spiel zu nehmen, enorme konventionelle Kräfte engagieren müssen. Einzelne benachbarte Staaten hätten da keine Chance gehabt. Man hat aber auch prognostiziert dass die jugoslawische Luftwaffe nur einen Monat im Falle eines Angriffs aus dem Osten überlebt hätte.
Der Preis war natürlich enorm. Das Geld für die Erbauung von Zeljava, Lora und das Zentrum bei Konjic war genauso hoch wie die Auslandsschulden Jugoslawiens in den Siebziger Jahren und einer der Gründe für das Wirtschaftsdesaster für die kommenden Jahrzehnte bis zum Zerfall. Das zum Spottpreis erhaltene Öl vom befreundeten Libyen hat man dann überteuert weiterverkauft und dafür mangelte es gleichzeitig an Toilettenpapieren und man musste sich mit Zeitungen bedienen. Von den ständigen Stromausfällen, Mangel an Benzin, Reinigungsmitteln, Zucker, Kaffee wollen wir gar nicht reden.
Von den 60er- bis in die 80er Jahre, hat der Staat mehr als 50% des Staatshaushalts aber auch mit den Darlehen in die Entwicklung und Modernisierung der Armee investiert.