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Wiesbaden-Sarajevo, 24.01.2012 (KAP) Der Erzbischof von Sarajevo, Kardinal Vinko Puljic, warnt vor einer Zunahme des radikalen Islamismus in Bosnien. Bei einem Besuch in der Zentrale des katholischen Hilfswerks "Kirche in Not" in Königstein im Taunus (Hessen) kritisierte Puljic besonders das Verhalten der bosnischen Regierung. Die Politiker ignorierten die Probleme. Der Bau immer neuer Moscheen und "islamischer Zentren" werde mit Geldern aus Saudi-Arabien finanziert, erklärte Puljic. Allein in Sarajevo seien in den letzten Jahren 70 neue Moscheen gebaut worden.
kathweb Nachrichten .:. Katholische Presseagentur Österreich
Bosnien-Herzegowina: Radikaler Islamismus nimmt zu
Bosnien-Herzegowina: Radikaler Islamismus nimmt zu
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Der Kardinal zeigte sich sehr besorgt über den von Saudi-Arabien geförderten Wahabismus, der eine völlig andere Religionsauffassung vertritt als der traditionelle bosnische Islam. Bei der Restaurierung der Husrev-Beg-Moschee in Sarajevo wurden die Mosaiken im Inneren entfernt, weil sie der puritanischen Auffassung der Wahabiten widersprechen.
Nach Angaben von Kardinal Puljic halten sich derzeit 3.000 bis 5.000 - zumeist aus dem Ausland stammende - Wahabiten in Bosnien auf und versuchten, Einfluss auf die Gesellschaft zu gewinnen, insbesondere auf die Jugend. Mehr als 100.000 junge bosnische Muslime seien über Organisationen wie "Aktive Islamische Jugend", "Furqan" und den "Muslimischen Jugendrat" mit den Wahabiten in Kontakt gekommen. "Niemand in der Regierung hat den Mut etwas zu unternehmen, um diese Entwicklung zu stoppen", betonte der Erzbischof von Sarajevo.
Während ständig Moscheen restauriert oder neugebaut werden, gebe es bei den Baugenehmigungen für katholische Kirchen oft jahrelange Verzögerungen. Auch das von den Tito-Kommunisten beschlagnahmte Kirchenvermögen sei noch immer nicht zurückgegeben worden. Die Regierung habe offenbar kein Interesse daran. Grund- und Immobilienbesitz der islamischen geistlichen Verwaltung und der Moscheegemeinden sei dagegen in den meisten Fällen bereits restituiert worden.
Kardinal Puljic bedauerte, dass die Katholiken in Bosnien "systematisch benachteiligt" würden. Er verlangte Gleichbehandlung aller Bürger in der Berufswelt, bei der Erziehung und in anderen Lebensbereichen. Trotz dieser Probleme setze sich die katholische Kirche für mehr Zusammenarbeit zwischen den einzelnen konfessionellen Gruppen ein: "Wir sind eine Minderheit, aber wir sind eine konstruktive Kraft, die etwa zum Gelingen der Gesellschaft beitragen will."
Sr. Ivanka Mihaljevic, Provinzoberin der franziskanischen Christ-Königs-Schwestern, schilderte in Königstein das Dreijahres-Programm "Ich gebe dir meine Hand zum friedlichen Zusammenleben". Bei diesem Programm arbeiten Katholiken, Orthodoxe und Muslime zusammen, um Toleranz, Gewaltlosigkeit und gegenseitigen Respekt zu fördern.
40 Prozent der Bevölkerung Bosnien-Herzegowinas bekennen sich zum Islam, rund 31 Prozent gehören der serbisch-orthodoxen Kirche an, 10 Prozent sind Katholiken. Von den 820 000 Katholiken, die vor dem Krieg zwischen 1992 und 1995 in Bosnien-Herzegowina lebten, sind nur noch 460.000 übrig geblieben. Die Auswanderungswelle hält weiter an.
kathweb Nachrichten .:. Katholische Presseagentur Österreich
Bosnien-Herzegowina: Radikaler Islamismus nimmt zu
Der Erzbischof von Sarajevo, Kardinal Vinko Puljic, warnt vor einer Zunahme des radikalen Islamismus. Bei einem Besuch in Königstein bei dem katholischen Hilfswerk „Kirche in Not“ kritisierte Puljic besonders das Verhalten der bosnischen Regierung. Die Politiker ignorierten die Probleme und besäßen nicht den Mut, diese anzusprechen. Der Bau immer neuer Moscheen werde mit Geldern aus Saudi-Arabien finanziert, erklärte Puljic. Der Kardinal zeigte sich sehr besorgt über die konservative islamische Bewegung des Wahabismus, die in Bosnien-Herzegowina immer mehr Einfluss gewinne. Der Wahabismus gilt in Saudi-Arabien als offizielle Form der islamischen Religion.
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