Do | 02.08.2007
Asylsuchende serbische Roma
Der Chef der serbischen Roma-Partei, Srdjan Šajn, hat Medienberichte bestätigt, wonach etwa 100 serbische Roma am vergangenen Wochenende illegal nach Rumänien eingewandert seien.
Sie hätten dort Asyl beantragt. Es dürfte sich mehrheitlich um Personen handeln, die zuvor aus den Staaten der Europäischen Union rückgeführt worden seien, sagte er gegenüber dem TV-Sender B-92.
Romakinder sprechen kein Serbisch
Nach den Worten Šajns seien diese Menschen nach der Rückkehr in die Heimat mit Existenz-Problemen konfrontiert. Ihre Kinder seien häufig im Westen geboren, wo sie die serbische Sprache nie erlernten.
Sie könnten in Serbien auch ihre Schuldiplome nicht nostrifizieren. "Dies alles führte dazu, dass sie sich nicht in die Gesellschaft eingliedern konnten", präzisierte Šajn.
Zwei Roma-Abgeordnete im Parlament
"Es bestätigten sich unsere Prognosen, dass sich Menschen, die aus Westeuropa rückgeführt werden, auf erneute Asylsuche begeben, wird der Rückführungsprozess nicht auf qualitative Weise vorbereitet", meinte er.
Seit der Wahl im Jänner sind im serbischen Parlament zum ersten Mal auch zwei serbische Roma-Parteien mit je einem Abgeordneten vertreten.
150.000 serbische Bürger vor Rückführung
Die serbische Polizei äußerte sich zu Vorwürfen, wonach sie einige Roma schlugen und es Angriffe mit Molotowcocktails auf ihre Häuser gab, zunächst nicht.
Im Westen leben schätzungsweise 150.000 Bürger Serbiens, die in die Heimat rückgeführt werden sollen. Der Rückführungsprozess läuft bereits seit einigen Jahren.
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