Die Leute halten auch nach Jugoslawien immer noch zusammen
Ost- und Balkan-Connection hielt auch heuer wieder
53. Eurovision Song Songtest in Belgrad: Russland siegte haushoch vor der Ukraine — acht Ost- oder Balkanstaaten unter den ersten 11

Bei den Buchmachern galt der Russe Dima Bilan mit seinem Lied „Believe“ schon Wochen vor dem Eurovision Song Contest als Gewinner. Samstagnacht holte er sich mit 272 Punkten dann tatsächlich einen haushohen Sieg vor der Ukrainerin Ani Lorak („Shady Lady“) mit 230 Punkten. Auch die drittplatzierte Griechin Kalomira, die mit „Secret Combination“ 218 Punkte erzielte, stand zuvor hoch auf den Wettlisten.
Am 53. Song Contest nahmen 43 Länder teil, darunter erstmals Aserbaidschan und San Marino. Österreich hat sich nicht beteiligt. Zwei Halbfinali waren heuer erstmals ausgerichtet worden, um die notorische Ost-, Balkan- und Skandinavien-Connection bei der Punktevergabe zu verhindern. Im Finale, als sich Balkannachbarn und Ex-Sowjetrepubliken gegenseitig die Punkte zuschanzten, war dann wieder festzustellen, dass zwischenstaatliche Beziehungen vor der Musik standen.
Große Pop-Nationen abgeschlagen
Die vier Großen — Großbritannien, Deutschland, Frankreich, Spanien —, die als größte Beitragszahler der Europäischen Rundfunkunion (EBU) direkt ins Finale kamen, scheiterten kläglich. Spanien kam mit 55 Punkten auf Rang 16, dicht gefolgt von Frankreich (47) auf Platz 18. Deutschland, vertreten durch die Girl-Gruppe „No Angels“, landete ex-aequo mit Polen und Großbritannien (14 Punkte) auf dem letzten (23.) Platz.
2009 findet die große Kitsch-Parade nun in Moskau statt.