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Faschismus in Europa - Der heilige Krieg des Vatikas

[...]Zur Macht sind die Nazis aber durch die katholische Kirche gekommen weil der Vatikan ein Bollwerk gegen den Kommunismus aufbauen wolte und dachte das man Hitler katholisch einrahmen könnte.

Es ist wohl gar vermessen zu behaupten, der Vatikan hätte die Nazis an die Macht gebracht, genauso, wie es vermessen ist zu behaupten, das deutsche Volk hätte Hitler zur Alleinherrschaft verholfen. Im Gegenteil, sah sich Hitler gerade aus dem katholischen Lager mit ziemlicher Kritik konfrontiert. Hitler wurde katholisch getauft, aber abgesehen von Gerüchten, welche besagen, dass er in den aus seiner Sicht schwierigen Jahren 1944 und 1945 desöfteren alleine in der Kirche sass, schien er nicht gerade ein Ausbund an Frömmgkeit zu sein. Im Gegenteil, gab es doch die Idee, ein Deutsches Christentum zu begründen, welches wohl aber auch eher als Machtinstrument hätte dienen sollen und welches stark vom Katholizimus abweicht und eher in der Nähe der Protestanten anzusiedeln ist.

Ich muss Ratko insofern Recht geben, und das fällt nicht gerade leicht , als dass Hitler erst duch das Ermächtigungsgesetzt zum allmächtigen Führer wurde, und zum Durchbruch des Ermächtigungsgsetztes trug die Fraktion der katholischen Zentrumspartei entscheidend bei. Es ist übertrieben zu behaupten, dass der Vatikan dank den Nazis ein Bollwerk gegen den Kommunismus etc. errichten wollte. Die Kirche sah sich durch die Nazis bedroht, sah in ihnen aber, ganz opportunistisch, auch eine Chance, eben auch gegen den religionsfeindlichen Kommunismus.

Dann: das im Sommer 1933 zwischen Hitler und dem Vatikan abgeschlossene Reichskonkordat führte durchaus zu einer Stärkung der Nazis, in dem sich die katholische Kirche faktisch hinter die Nazis stellte, was dieser unter Umständen aber überhaupt nicht bewusst war, ging es ihr doch in erster Linie um die Sicherung der Kath. Kirche in Deutschland. Allerdings soll nicht unverwähnt bleiben, dass Hitler bereits an der Macht war und der Zulauf in Deutschland eine stark wachsende Tendenz aufwies, auch vor dem Konkordat, allerdings begegnete man Hitler weltweit mit grossem Misstrauen, was durch die Annäherung des Papstes an das NS-Regime durch das Konkordat weniger ausgeprägt erschien. Nach Abschluss des Konkordats nahmen deutsche Bischöffe ihre zuvor ausgesprochenen Warnungen vor dem NS-Regime zurück. Das soll nicht auf Weisung des Vatikans geschehen sein, düfte aber direkt mit dem Konkordatsabschluss zusammenhängen. Und, als ganz wesentlich zu betrachten: der Vatikan versuchte bereits in den 20er-Jahren ein Konkordat mit Deutschland auszuhandeln. Die Verhandlungen verliefen harzig und letztendlich im Sand, bis, und auch das ist im Kontext dieser Thematik bedeutend, die Nazis auf den Vatikan zugingen, und nicht umgekehrt. Ausserdem dürfte hier die Frage gestellt werden, ob sich der Heilige Stuhl zu diesem Zeitpunkt der Auswirkung seiner Tagen bewusst war.

Und um zum Kernthema zu kommen: es ist auch vermessen zu behaupten, der Vatikan habe dem Faschismus in Europa zum Durchbruch verholfen, aber man muss der Wahrheit ins Auge blicken, die Rolle der katholischen Kirche ist bzgl. dieser Thematik nicht gerade die ruhmreichste, selbst wenn es Geistliche gab, welche man durchaus als Helden bezeichnen darf.

Ach ja, sofern es jemanden von denen, die mich nicht schon aus längst vergangenen Zeiten kennen, interessiert: Ich wurde katholisch getauft und erzogen. Aber nennt mich meinetwegen einen Nestbeschmutzer.

[...]Es gibt kaum Geistliche in Europa die man nicht als Kriegstreiber entlarven könnte.[...]

Echt jetzt? Auch unser Dorfpfarrer?
 
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