Ašner war im
Zweiten Weltkrieg der Chef der Ustascha-Polizei in
Požega. Er war während der Zeit vermutlich an
Deportationen und
Vertreibungen von
Serben und
Juden sowie
Roma beteiligt.
1945 flüchtete er nach
Österreich, wo er bereits 1946 die
Staatsbürgerschaft erhielt.
Nachdem Kroatien seine staatliche Selbstständigkeit wiedererlangt hatte, kehrte er 1991 in seine Geburtsstadt Daruvar zurück. Nach der Anklage floh er 2005 aus Kroatien und zog nach
Klagenfurt.
Anklage, Auslieferungsbegehren [Bearbeiten]
2005 wurde Ašner in Kroatien wegen
Kriegsverbrechen angeklagt, woraufhin er nach Österreich floh.
Kroatien fordert seine Auslieferung, aber weil Ašner österreichischer Staatsbürger war, wurde er lange Zeit nicht ausgeliefert. Später wurde festgestellt, dass Ašner die österreichische Staatsbürgerschaft nicht mehr besitzt. Er hatte im Jahr 1990 die kroatische beantragt und sich nicht um die Beibehaltung der österreichischen bemüht.
[1]
Um die seitdem möglich gewordene Auslieferung durchzuführen, muss allerdings zuerst eine Vernehmung stattfinden, wofür zuvor die Vernehmungsfähigkeit festgestellt worden sein muss. Mehrere psychiatrische Gutachten (Prof. Haller, Frastanz, und Prof. Hofmann, Graz)
[2][3] kamen aber zu dem Ergebnis, dass keine Vernehmungsfähigkeit gegeben ist.
[4] Britische Zeitungen und der Vorsitzende der Israelitischen Kultusgemeinde Österreich, Ariel Muzicant,
[5] bezeichneten diese Gutachten als unglaubhaft, nachdem Ašner sehr rüstig wirkend und ohne Stock gehend bei längeren Spaziergängen sowie am Rande einer Fan-Feier der
Fußball-Europameisterschaft 2008 in Klagenfurt fotografiert worden war
[6] und in einem Interview mit dem ORF Report 2008 sich ohne erkennbare Denk- und Gedächtnisstörungen (Diagnostikkriterien Demenz) darstellte.
[7]
Ašner bekam 2008 von rechtsgerichteten österreichischen Politikerikonen wie dem damaligen Kärntner Landeshauptmann und Rechtspopulisten
Jörg Haider offene politische Unterstützung, dieser hat sich ebenfalls gegen die Abschiebung Ašners ausgesprochen. "Er soll seinen Lebensabend bei uns verbringen dürfen", betonte Haider. Ašner sei "seit Jahren ein Klagenfurter Bürger, der friedlich bei uns lebt". "Das ist eine nette Familie", sagte Haider dem Wiener
Standard.
[8] [9] [10]
Nachdem Ašner in einem Interview Gerüchte über eine angebliche
Demenzerkrankung (die ihm von Gutachtern bescheinigt worden war) zurückwies, ermittelt nun die Staatsanwaltschaft gegen ihn.
[11] Das Gutachten Prof. Haller betreffend Milivoj Ašner hat Eingang in den Human Rights Report Austria 2008 des U.S. State Departments gefunden: Sektion 4: Stellung der Regierung zur internationalen Untersuchung angeblicher Menschenrechtsverletzungen.
[12]