Das ist eben das grosse Problem von euch Linken, bzw. dass angeblich durch Informationen über die Verbrechen des Kommunismus doch nur die Verbrechen des Nationalsozialismus "relativiert" werden soll. Mit eurem "Relativierungs"- Gewäsch sollen in Wahrheit nur die alten Idole der verbrecherischen marxistisch-leninistischen Ideologie vor Demaskierung geschützt werden und nichts anderes. Es sollte nicht herauskommen, dass der Kommunismus eine Ideologie von Massenmördern war, auf deren Konto Verbrechen gegen die Menschlichkeit in millionenfacher Höhe gehen. Lenin, Stalin, Mao, Pol Pot, schwerkriminelle kommunistische Beglücker der Menschheit, nicht wahr? Tja mein Freund, nach den Kriterien des Nürnberger Tribunals, ist der Kommunismus in allen Punkten schuldig zu sprechen. Bei der Einrichtung von Auschwitz habe sich Kommandant Höss (wahrscheinlich hast du von ihm gehört) sogar bis in alle Einzelheiten von russischen Konzentrationslagern inspirieren lassen. Deportationen und Hungersnöte seien von den Sowjets ganz bewusst als Mordinstrumente gegen ganze Völkerschaften eingesetzt worden. 1932/33 gab es allein in der Ukraine sechs Millionen Opfer innerhalb weniger Monate, aber ja, alles Opferzahlen-Mythos.
Du scheinst nicht zu begreifen das die marxistische- lenistische Ideologie, wie du sie nennst, nicht verbrecherisch war. Nimm mal Marx Analysen und vergleiche sie bitte mit Hitlers Mein Kampf.
Und wenn du schon dabei bist, dann vergleiche die faschistische und nationalsozialistische Ideologie mit der kommunistischen und tue dies möglichst objektiv und neutral.
"Denn der Kapitalunterschied zwischen Kommunismus und Faschismus besteht m. E. darin, daß der Faschismus bereits von seinem Wesen her eine menschenverachtende, chauvinistische, rassistische und antisemitische Ideologie darstellt, die an die niedersten Instinkte im Menschen appeliert. Der Kommunismus dagegen ist idealiter ein menschenfreundliches System, das auf Humanismus, Solidarität und Gerechtigkeit aufbaut."
Außerdem bestreite ich nicht, das es zu Verbrechen gegen die Menschlichkeit gekommen ist und das viele Menschen eingesperrt oder in Gulags gefangen gehalten wurden.
Die Verbrechen unter Mao, Pol Pot und Stalin verurteile ich genauso wie du. Diese totalitären Regime haben aber soviel mit dem Kommunismus gemeinsam wie ein Pferd mit einer Fliege, nämlich nix.
Was die Opferzahlen betrifft, so hat die große Anti-Kommunistische Kampagne in der Nachkriegszeit bis jetzt eine Propaganda Ohnesgleichen geführt, die die Opferzahlen, bezügl. der Sowjetunion hochgeschraubt haben
und Opfer, die bestimmte Tätergruppen zu verantworten hatten (es gab viele untterschiedliche Kampfverbände in der damaligen Sowjetunion ) dem Regime bzw. Stalin zugesprochen wurden.
Weiteres darüber werde ich noch mit Quellenangaben posten.
https://www.google.de/search?q=opfe...e=UTF-8#channel=cs&q=opferzahlen+kommunismus+
"Das ist eben das grosse Problem von euch Linken, bzw. dass angeblich durch Informationen über die Verbrechen des Kommunismus doch nur die Verbrechen des Nationalsozialismus "relativiert" werden soll. Mit eurem "Relativierungs"- Gewäsch sollen in Wahrheit nur die alten Idole der verbrecherischen marxistisch-leninistischen Ideologie vor Demaskierung geschützt werden und nichts anderes."
Ach so, "Das große Problem von UNS Linken..." Diese Relativierungs-Deutung ist schon der Hammer! Wirklich sehr bescheuert!
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Eine kommunistische Antwort auf das „Schwarzbuch des Kommunismus“
Anlässlichdes 80. Jahrestags der Oktoberrevolution, mehrere Jahre nach demHinscheiden der UdSSR und des sozialistischen Lagers, nach derZersetzung und momentanen Schwächung der kommunistischen Bewegung,hat die Bourgeoisie eine frenetische Offensive zur Kriminalisierungdes Kommunismus gestartet, indem sie antikommunistische Radio undFernsehsendungen und die Veröffentlichung von antikommunistischenArtikeln und Büchern um ein Vielfaches gesteigert hat. Dessenderzeitiger Höhepunkt ist gegenwärtig das „Schwarzbuch desKommunismus“.
DieBourgeoisie manifestiert so in der Phase der sich in der vollenstrukturellen Krise befindlichen Globalisierung des kapitalistischenSystems, deren monetären und finanziellen Schocks und Konvulsionensowie ihrer Unfähigkeit, ein signifikantes und dauerhaftes Wirtschaftswachstum zu gewährleisten, was ihre große Schwäche undBrüchigkeit zeigt, ihr Bestreben, ihre tiefe Krise mit Beschwörungen in den Griff zu bekommen.
Eshandelt sich um den Versuch, einer öffentlichen Meinung, die nochweitgehend durch die schweren Niederlagen, die die revolutionäreArbeiterbewegung unlängst erlitten hat, desorientiert ist, glaubhaftzu machen, dass der Kommunismus noch schlimmer sei als derFaschismus. Eine makabre Buchführung kumuliert unterschiedslosKadaver, die wahr oder erdichtet sind, von Dutzenden von Millionenbis hinauf auf das Phantasieziel von Hunderten von Millionen Opfern,die der Renegat Stephane Courtois (der vom Maoismus auf die Seite desfaschistischen Rechtsextremismus übergewechselt ist) willkürlichfixiert hat, um die „braven“ Bürger gemeinhin vor Schreckenerschaudern zu lassen.
DieseKampagne der Lüge muss kraftvoll bekämpft werden und es gilt Stückfür Stück die wahre Geschichte des Kommunismus zu verteidigen.
Es gehthier darum, sich nicht im Lügengestrüpp der Bilanz von Toten,Gefangenen oder Deportierten zu verfangen, es geht dabei nicht darum,den einen oder anderen Zahlen entgegenzutreten, dazu hat ohnehinobjektiv niemand die Mittel. Man kann sie nicht alle vor Ortnachzählen. Soweit Korrekturen anhand von Statistiken undArchivmaterialien möglich sind, müssen diese vorgenommen werden.
Es gehtdarum, aufzuzeigen, dass die Pseudovorführungen des „Schwarzbuches“vom Irrealen; Karikaturhaften bis zum Monströsen und Monsterhaftenreichen. Es geht um die Widerherstellung der Realität der Bilanz derersten sozialistischen Gesellschaften, dessen Existenz den Lauf derGeschichte des XX, Jahrhunderts stark geprägt hat und dessen Werte,die sie repräsentiert haben, integer sind und integer bleibenmüssen, um den notwendigen Kampf für eine revolutionäreUmgestaltung der Gesellschaft am Leben zu erhalten und weiterzuführenkönnen.
I. Derantiwissenschaftliche Charakter des Buches
DieserCharakter wurde durch die Polemik offenkundig, die unter sich dieKoautoren (J. L. Margolin und N. Werth gegen Courtois) über denWahrheitsgehalt der vorgelegten Zahlen sowie die dazu gegebenepolitische Interpretation geführt haben. Es wurde im Verlauf dieserPolemik voll sichtbar, dass es sich nicht um eine wirkliche Arbeitvon Historikern handelt, die auf authentischen Informationen basiert,sondern um eine Arbeit der politischen Propaganda, um eine politischeOperation mit pseudowissenschaftlichen Charakter, dessen „sichere“Behauptungen intellektuellen Schwindel, Betrug und Hochstapeleioffenbaren, die darauf angelegt sind, den Kommunismus zukriminalisieren.
Bezeichnendsind die harten Kritiken, die in diesem Sinne von einer Anzahl vonPersönlichkeiten formuliert wurden, die keinerlei besondere Bezugzum Kommunismus (s. insbesondere die Artikel in „Le Monde“ oderin der „Le Monde Diplomatique“ von Alain Blum, Anette Wievorka,Georges Minc, J. Ch. Szurek, Lili Marcou, Giles Perrault, MichelDreyfus, Serge Halimi, Maurice Lemoine usw.), von denen wir übrigensgewisse Auffassungen nicht teilen, aber die dem „Schwarzbuch“ einschlechtes Zeugnis ausstellen und praktisch seiner ganzenGlaubwürdigkeit einen vernichtenden Schlag versetzen.
II.Eine Operation zur Kriminalisierung des Marxismus
Die Aufzählung der so genannten „Verbrechen des Kommunismus“ hatkein anderes Ziel, als dass man behauptet, beweisen zu können, dassder Kommunismus in seiner Form eines autoritären und brutalenEtatismus vor allem antidemokratisch und repressiv gewesen ist unddies im Wesen seiner Ideologie begründet war. Stephane Courtoisliefert hier eine Vorstellung davon, die im höchsten Grade groteskeist.
„DerKlassenkampf sei eine Politik der Auslöschung von sozialenSchichten, er führt zum Klassengenozid, der völlig vergleichbar mitdem „Genozid von Rassen“ sei, wird erklärt. Der Kommunismus gleiche dem Hitlerismus. Der „arme Karl Marx“ hat eine solcheAuswirkung des Klassenkampfes nicht vorausgesehen. Das wird von denAntikommunisten so in den Raumgestellt.
Dabei hatKarl Marx den Klassenkampf gar nicht erfunden, es handelt sich nichtum eine Ideologie, da er nichts anderes ist als die Konstatierungeiner objektiven Realität der Geschichte. Was die Republikaner unddie französischen Demokraten anbetrifft, so haben sie zweifellosnicht das Bewusstsein, dass die französische Revolution bis zumKlassengenozid der Aristokraten geführt hat und dass ihreUnterstützung dieser Revolution auch aus ihnen Kriminelle gemachthat. Die Diktatur des Proletariats setzt „wie jede Diktatur“ dieErmordung der politischen Feinde voraus, wird behauptet. Welch’argumentative Raffinesse!
S.Courtois prätendiert überheblich, den Klassencharakter des Staateszu ignorieren, der immer in der einen oder anderen Form selbst unterder demokratischsten Erscheinungsform Klassencharakter hat.
DieDiktatur des Proletariats schließt in ihrer Definition selbst die amweitesten und am tiefsten entwickelte Demokratie für das Proletariatd. h, für die gewaltige Mehrheit der Bevölkerung moderner Staatenper se ein. Außerdem bedeutet die politische Außergefechtsetzungder alten Ausbeuterklassen und ihrer Agenten durch den proletarischenStaat niemals politischer Mord im Sinne von deren physischerLiquidierung.
III. Aufruf zurRepression
DieSchlussfolgerung ergibt sich von selbst. Die Kommunisten müssen alsKriminelle nicht nur getadelt, sondern bekämpft werden. S. Courtoissagt es ausdrücklich, indem er sein Erstaunen über den Fakt zumAusdruck bringt, dass in unseren Tagen revolutionäre Gruppen offenaktiv sind, die sich ganz legal artikulieren. Also sehen wir, dieseLeute sind gefährliche Verbrecher, man muss sie in die Illegalitätzurückführen. Also man müsse auf Jagd gegen die Kommunisten undSozialisten gehen, ist seine Schlussfolgerung.
IV. Und es ist eine Eröffnungspartie fürden Faschismus
Allediese von den Kommunisten begangenen Verbrechen gegen dieMenschlichkeit verlangen einem Superprozess. Hier baut StephaneCourtois direkt die Brücke zur „Front National“, einerfaschistischen Organisation, die den Nürnberger Prozess gegen denKommunismus zu organisieren beabsichtigt. Die katholischenIntegristen jubeln, sind begeistert und fügen dem hinzu, sie hättendas volle Recht, ganz legal die Kommunisten Mörder zu nennen unddas geschah anlässlich ihres Meetings vom 9. November unter derDevise „Vaterland, Gott, Familie“, was dem bekannten Slogan„Arbeit, Familie, Vaterland“ ähnelt. Es ist weder dieVerurteilung von Vichy-Frankreich noch der Prozess gegen denNazi-Verbrecher Papon, den man veranstalten muss, nein es ist derProzess gegen den Kommunismus, der stattzufinden hat.
Wirerinnern daran, dass ein solches Unternehmen unmittelbar einefaschistische Inspiration ist. Es soll in direkter Linie in der Reihedes antikommunistischen Prozesses gegen Dimitroff inHitler-Deutschland stehen. Die verlogenen Erfindungen und die grobenpolitischen Attacken des „Schwarzbuches“ zielen in gleicher Weiseund haben die gleiche Aufgabe, den Kommunismus imaginärer Verbrechenanzuklagen. Das ist der tiefere Sinn des „Schwarzbuches“ überdie prätendierten Demonstrationen, die nun kommen sollen.
V.Die Anzahl der „Opfer
Die Zahlvon 85 Millionen Toten als „Opfer des Kommunismus“ ,für sichselbst als Beweis zahlreicher Historiker und Forscher genommen, istim höchsten Maße phantastisch, völlig missbräuchlich in den Raumgestellt, von der Faktenlage ungeklärt und beruht auf keinerseriösen Quelle. Darunter werden Menschen gezählt, die einesnatürlichen Todes gestorben sind und es sind Opfer von Kriegen, dieden sozialistischen Staaten aufgezwungen wurden, und es sind auchdarunter z. B. Opfer von Naturkatastrophen. Eine Mischung von überallher, die Toten aller Art und jeden Ursprungs undifferenziert addiert,welche aus Vorgängen sehr unterschiedlicher Natur in der Geschichteder sozialistischen Länder resultieren, werden automatisch demKommunismus zugerechnet. Es handelt sich, um einen Begriff derzitierten kritischen Autoren aufzugreifen, um eine wirklicheManipulation, um Manipulation und Fälschung im wahrsten Sinne desWortes!
DieMethodologie von Stephane Courtois besteht in Folgendem:
Nehmenwir an, dass im Verlauf einer Volksmanifestation „Ordnungskräfte“in die Masse schießen und es eine bestimmte Anzahl von Toten gibt,wie das in der Geschichte der Arbeiterbewegung oft geschehen ist.Trägt dafür nicht der bürgerliche Staat die Verantwortung? Nein,nach der Methode von Courtois gäbe es keine Opfer, wenn da nichtManifestationen und Demonstrationen stattgefunden hätten, wofür dieVerantwortung auf das Konto der Organisatoren der Manifestationen undDemonstrationen sowie der kriminellen Ideologie, die sie angetriebenhat, sie zu organisieren, fällt. Alle die Bilanzen von „Opfern desKommunismus“, die aus revolutionären Ereignissen und Bürgerkriegenresultieren, beruhen auf der gleichen Argumentationsmethode.
Und eskommt die Methode der Fälschung und Faktenverdrehung hinzu (diefolgenden Zahlenangaben wurden vom Übersetzer ergänzt).
Was hattees zum Beispiel mit der These von der Enthauptung der Roten Armeeinfolge der Säuberungen in deren Reihen ab 1937 auf sich? Hier wirdauch im „Schwarzbuch“ von an die 400 000 Opfern allein in denbewaffneten Organen der UdSSR gefaselt. In Wirklichkeit entledigtesich Stalin bei den sog. Säuberungen von 1937/1938 nur von 1. ausKrankheits- und Altersgründen nicht mehr voll einsatzfähigen und 2.von unzuverlässigen Offizieren (die Unzuverlässigkeit betrafpolitische Unzuverlässigkeit sowie schwere politische und moralischeVerfehlungen). Zudem verjüngte er das Offizierskorps beträchtlich.Und auch davon waren nicht 400 000 sondern nur an die 40 000Offiziere der Roten Armee betroffen. Die exakt 36 898 von der sog.Säuberung (das war nicht die offizielle Bezeichnung) betroffenenOffiziere und politischen Kommissare waren in der Mehrzahl keinepolitischen Opfer, sondern schieden infolge zu hohen Alters undunzureichender Gesundheit, auch z. B. wegen Alkoholismus aus denReihen der Roten Armee aus. 8579 Offiziere und politische Kommissarewurden verhaftet. Von den entlassenen und verhafteten Offizieren undpolitische Kommissaren wurden hauptsächlich auf Grund vonWidersprüchen und Überprüfungen bis 1941 an die 15 000 wieder inihren früheren Dienstgraden in der Roten Armee eingestellt. Von den8579 verhafteten Generälen und Offizieren wurden über die Hälftewieder freigelassen und rehabilitiert und zum größten Teil wiederin ihren alten Dienstgraden in der Roten Armee eingestellt (s.Marxistisch-leninistische Schriftenreihe der KPD (B), Heft 13, Prof.D. R. I. Kosolapow „Die Wahrheit über Stalin“. SchriftenreiheHeft 13).
DasOffizierskorps wurde auch zahlenmäßig nicht vermindert. Von einerVernichtung des größeren Teils der Offiziere zu reden, wie es indem Buch von Martin Amis „Koba der Schreckliche“, Übersetzungaus dem Englischen, Verlag Werner Hanser, München 2007 zu lesen ist, ist, wie alles andere in diesem Buch, Lüge und gleichzeitigSchwachsinn in Potenz. Während 1937 144 300 Offiziere und politischeKommissare in der sowjetischen Armee und Luftwaffe dienten, waren esEnde 1939 schon 282 300. Zu Anfang Juni 1941 waren es etwa 500 000Offiziere und politische Kommissare. Sie hatten meist anOffiziersschulen und Militärakademien ihre Ausbildung erhalten undmussten sehr anspruchsvolle Intelligenz-, Wissens- undKörpertüchtigkeitstests bestehen (s. Marxistisch-leninistischeSchriftenreihe der KPD (B), Heft 106, Ulrich Huar „Über dieSicherheitspolitik Stalins in der Zeit zwischen dem Abschluss desdeutsch-sowjetischen Nichtangriffspakt vom 23. August 1939 und demÜberfall der faschistischen Wehrmacht auf die Sowjetunion am 22.Juni 1941)
Ähnlichverhielt es sich in den Reihen des sowjetischenStaatsicherheitsdienstes.
AlsGorbatschow der oberste Führer von Partei und Staat in der UdSSRwar, wurde eine wahrliche Antistalin-Hysterie entfacht und dazu warjedes Mittel recht. Zahlen von Stalinopfern wurden beliebig und ohneBeweise zu fordern, noch oben getrieben. So erhielt auch dersowjetische KGB den Auftrag, eine die eigenen Reihen betreffendeStalinopferbilanz zu präsentieren. Der damalige Vorsitzende des KGBder UdSSR, Tschebrikow, gab 1988 eine Anzahl von etwa 20 000Tschekisten an, die unter Stalin Repressionen unterworfen gewesenseien, weil sie dem Stalin-Regime Widerstand geleistet hätten. Die241 Verhaftungen und Verurteilungen von Offizieren des NKWD die inden Jahren 1934 bis 1940 tatsächlich stattfanden, betrafen aber fastausschließlich solche Offiziere, die der groben Verletzung dersozialistischen Gesetzlichkeit beschuldigt wurden. Es gab also einvon der Führung der Partei und des Sowjetstaates organisiertesÜberwachungssystem, das nicht nur über die politischeZuverlässigkeit und fachliche Kompetenz der Mitarbeiter derSicherheitsorgane, sondern auch streng über die Einhaltung dersozialistischen Gesetzlichkeit wachte und besonders gegenGesetzeswillkür des NKWD vorging. Was die angeblichen 20 000repressierten Tschekisten angeht, so ist sie eindeutig zu hochangegeben.
Am 1.März 1937 befanden sich im Kaderbestand des NKWD 25 000 Offiziereund Sergeanten, die den eigentlichen Sicherheitsapparat bildeten.Sergeanten (Angehörige des NKWD im Unteroffiziersrang) wurden abernur sehr wenige verhaftet. Es bleibt also bei den 241 verhaftetenOffizieren. Wenn es weitere Verhaftungen gab, so betrafen sie ausunterschiedlichen Gründen hauptsächlich die dem NKWD unterstelltenEinheiten wie die Miliz (die Polizei), den Grenzschutz, dieFeuerwehr, die Mitarbeiter des Strafvollzugs (des GULAG-Systems).Hier gab es verschiedene Bestrafungen, meist waren es aberDisziplinarstrafen. In der Zeit, als Ježow den NKWD (dasVolkskommissariat des Inneren) vom September 1936 bis November 1938 leitete, gab es 2273 Verhaftungen von Mitarbeitern aller Organe desNKWD, von ihnen wurden 1862 konterrevolutionärer Verbrechenbeschuldigt. Sie wurden aber nicht alle abgeurteilt.
Richtigist, dass zu dieser Zeit eine Veränderung der nationalenZusammensetzung des Offizierskorps des NKWD angeordnet wurde. Dabeiwurde vor allem ab Ende 1938 und im Jahr 1939 bis 1940 der Anteil derNKWD-Offiziere russischer und ukrainischer Nationalität wesentlicherhöht. Während es unter den Mitarbeitern der höheren NKWD-Führung Anfang 1937, vom Generalkommissar bis zu Kommissaren 1., 2., und 3.Ranges (den Generalsrängen) und Starschi Majoren (Obersten) nur 35Russen und 6 Ukrainer gab, stieg ihre Anzahl bis zum 1. 1. 1940 auf118 Russen und 28 Ukrainer. Die Anzahl der Georgier erhöhte sich von5 auf 12. Stattdessen sank die Anzahl der höheren Offiziere(Generäle und Oberste) jüdischer Nationalität von 42 auf 6. Unterden höheren Offizieren lettischer Nationalität gab es nur nocheinen, statt vorher 8. Offiziere polnischer Nationalität schiedenvollständig aus. Das lief hauptsächlich über Versetzungen.
(s. Petrow, N. V., Skorin, K.V., Wer leitete das NKWD von 1934 bis1941 -russ.-, Verlag Zveni’ja, Moskau 1999 Seiten 491-502, -ISBN5-7870-0032-3).
I
VI. Bürgerkriegund Hunger
Was dieUdSSR betrifft, so kommt die große Mehrheit der „Opfer desKommunismus“ auf das Konto des Bürgerkrieges sowie der beidengroßen regionalen Hungerperioden von 1921 – 1922 und 1932 bis1933. Aber die Verantwortlichkeit für den Bürgerkrieg, der vonzahlreichen Interventionen aus dem Ausland getragen war und desHungers von 1921 bis 1922, bei denen es real eine große Opferzahlgab, kann man keineswegs dem Kommunismus anlasten. Die GroßeOktoberrevolution von 1917 siegte praktisch ohne, dass einBlutstropfen floss. Sie setzte im Gegenteil dem schrecklichenGemetzel des 1. Weltkrieges ein Ende. Sie beendete die furchtbarenLeiden der großen wirtschaftlichen Katastrophe, die er zur Folgehatte. Es sind die konterrevolutionären Kräfte und ihreausländischen Alliierten, die die volle Verantwortung für dieVorgänge (Bürgerkrieg und ausländische Interventionen) tragen, dieder Großen Oktoberrevolution folgten. Sie tragen auch die volleVerantwortung für die komplette Desorganisation der Wirtschaft, diedann die Basis dafür bildete, dass es zu der Hungerkatastrophe von1921/1922 kam. Das Gegenteil zu behaupten, das ist, als wolle man derFLN (der algerischen Befreiungsfront) sowie den Kommunisten undPatrioten von Vietnam die Verantwortung für die Millionen Toten injedem der beiden Länder zuschieben, die das Ergebnis der schmutzigenKolonialkriege waren, die den beiden Ländern aufgezwungen wurden,weil Frankreich und die USA gegen ihren Willen zur UnabhängigkeitKrieg führten, so wie sie das gegenwärtig vor allem im Irak undAfghanistan tun.
Die realeVerantwortlichkeit für den Hunger in der Ukraine 1932 und 1933 mussebenfalls sehr klar präzisiert werden. Dieser Hunger resultierte ausder Verbindung mehrere Faktoren von denen zwei (ein Jahr großerTrockenheit und eine furchtbare Typhusepidemie) nicht dem politischenRegime, welches es auch sei, angelastet werden können. Aber einerder Faktoren von primärer Bedeutung waren die massiven Zerstörungen(Abschlachten des Viehbestandes, Vernichtung der Ernte, Brandstiftungin Getreidelagern, Desorganisation der Produktion und des Absatzes),die von Kulaken (den reichen Bauern) und auch polnischen Agenten,auch von Angehörigen der OUN (Organisation der ukrainischenNationalisten, den Bandera-und Schuchewitsch-Banden) organisiertwurden, um sich mit allen Mitteln der Kollektivierung derLandwirtschaft zu widersetzen.
Es istdumm, abscheulich und ungeheuerlich zugleich, wenn man davonspricht, wie es Courtois tut, dass der Hunger vorsätzlich von denKommunisten provoziert worden sei, um die Kulaken zu bezwingen, zumaleines der wesentlichen Ziele der Kollektivierung die schnelleSteigerung der Arbeitsproduktivität in der Landwirtschaft war, unddas auch um die notwendigen Arbeitskräfte zur Erfüllung der erstenFünfjahrpläne in der Industrie und anderen Bereichen zu gewinnen.Arbeitskräfte brauchte man vor allem für die Industrialisierung,wobei darauf hinzuweisen ist, dass ohne sie die UdSSR einige Jahrespäter nicht siegreich der Kriegsmaschinerie Hitlers hättewiderstehen können. Wenn der Hunger provoziert war, so waren es dieKulaken und die genanten anderen Elemente selbst, derenkonterrevolutionäre Aktivität und zeitweilige Desorganisation denHunger ausgelöst haben und die somit die Hauptverantwortung dafürtragen.
Somitgibt es keinen Sinn, wenn der derzeitige ukrainische PräsidentJuchtschenko die „internationale Staatengemeinschaft“ auffordert,den Hunger in der Ukraine von 1932/1933 unter der Ägide der UNO zumGenozid der Kommunisten am ukrainischen Volk zu erklären. Das hatzudem derzeit nicht nur eine antikommunistische, sondern auch einerantirussische Stoßrichtung und soll der Schürung von Feindschaftgegen die Russen dienen.
DerKampagne zur internationalen Anerkennung des Hungers von 1932/1933liegt zudem ein Zahlenspielertrick zu Grunde (s. website desPräsidenten zum Hunger (Golodomor) 1932/1933, zu erreichen unter
www.rada.kiev.ua).Während es keine offiziellen Angaben zu den Opfern des Hungers von1932/1933 in der Ukraine gibt, wird deren Zahl auf der website(
www.rada.kiev.ua)des ukrainischen Präsidenten mit 8,1 Mio. angegeben. Das wurde wiefolgt ermittelt: Die Bevölkerung der Ukraine habe lt. offiziellerStatistik 1926 31,2 Mio. und 1939 28,1 Mio. betragen, was ein Minusvon 3,1 Mio. ergibt. Die Bevölkerung der Ukraine hat demnach um 9,9% abgenommen, während sie in Russland (der Russischen Föderation)in diesem Zeitraum um 16 % und in Belorussland um 11,2 % gestiegenist. Daraus wird hypothetisch abgeleitet, dass die Bevölkerung derUkraine ohne den Hunger von 1932/1933 36,2 Mio. hätte betragenmüssen. Das ergibt dann rechnerisch die Minus- Differenz von 8,1Mio. und das wird als Zahl der Hungertoten angegeben. Nun kann mannatürlich in einer beliebigen offiziellen Statistik der früherenUdSSR und auch des heutigen Russlands sowie der Ukraine die richtigenBevölkerungszahlen nachlesen. Sie betrugen bei der Ukraine für 192629,5 Mio. und für 1939 41,9 Mio. Das war ein Zuwachs von 12,4 Mio.Infolge der Angliederung polnischer Gebiete (s. Janusz Piekalskiewicz „Polenfeldzug“ Bergisch-Gladbach 1982, Seite 273, ISBN3-88199-580-3) kamen am 17. 9. 1939 12 Mio. Menschen zur UkrainischenSozialistischen Sowjetrepublik und zur Belorussischen SozialistischenSowjetrepublik. Davon waren 6 Mio. Ukrainer, 3 Mio. Belorussen sowie3 Mio. Polen und Juden. Etwa 8 Mio. neue Einwohner erhielt dieUkraine. Wenn man die von dem laut amtlicher Statistik ausgewiesenen Bevölkerungszuwachsvon 12,4 Mio. abzieht, war gegenüber der Zahl von 29,5 Mio. für1926 unter Berücksichtigung der Bevölkerung der ehemalspolnischen Gebiete in den Gebieten bis zum 17. 9. 1939 ein Zuwachsder Stammbevölkerung von mindestens 4, 6 Mio. (12,6 – 8 = 4,6 ).und nicht ein Bevölkerungsabnahme von 8,1 Mio. zu verzeichnen.Höchstwahrscheinlich betrug der Bevölkerungszuwachs sogar 7 Mio.,denn mindestens 2 Mio. übernommene Einwohner gingen entweder in dievon deutschen Faschisten besetzten polnischen Gebiete, wanderten indie Tschechoslowakei und nach Rumänien sowie andere Staaten aus oderwurden sofort in Gebiete östlich der Ukraine umgesiedelt. DieJuschtschenko-Leute haben somit den Bevölkerungsrückgang derUkraine von 8,1 Mio. eindeutig manipuliert. Experten schätzen diewahre Zahl der 1932/1933 in der Ukraine an Hunger und ´Krankheitenwie Typhus Verstorbenen nicht höher als 2 Mio. Und Hunger infolgevon Sabotageakten von Kulaken und ausländischen Agenten gab es 1932und 1933 auch in Russland und Belorussland (s. in Deutsch auch LudoMartens „Stalin anders betrachtet“, EPO-Verlag, Berchem, Belgien 1996, Seiten 115-143 - ISBN 906445 728 X).
Alle dieOpfer dieser Ereignisse, auch übrigens, wenn man sie auf ihrrichtiges Maß und Verhältnis zurückführt und nicht Bezug aufphantastischste Schätzungen nimmt, können keinesfalls demKommunismus angelastet werden.
VII. Deportation derKulaken
Wenn wirdie Kollektivierung im Zusammenhang mit der „Deportation“ derKulaken betrachten, so muss ihre Umsiedlung in neue Gebiete richtiggewertet werden und kann nicht als Vernichtungsaktion hingestelltwerden, wie das im Schwarzbuch des Kommunismus geschieht. Dieangegeben erschreckenden Zahlen entziehen sich zunächst jeglicherKontrollmöglichkeit. Nach den bekannten Archivmaterialien hat dieZahl der Umsiedlungen von Kulaken und ihrer Familienmitglieder kaum1,8 Mio. überschritten. Das erlaubt eine richtige Einschätzung,denn das betraf 1,5 % der zu dieser Zeit bestehendenBauernbevölkerung von 120 Mio. Gewiss gab es bei den TransportenTote aus Erschöpfung und vor allem wegen dem grassierenden Typhus.Alle aus dieser Zeit bekannten Informationen beweisen, dass diesowjetischen Behörden alles getan haben, was möglich war, um dieSanitätsdienste gegen die Epidemie zu mobilisieren, besonders umeine maximale Zahl von Kindern zu retten, die am meisten bedrohtwaren. Es gab bei den Transporten und infolge der Transporte etwa 100000 Tote, (das ist auf Grund der Dokumente die einzige authentischeZahl). Das sind 5 % der Umgesiedelten. Das steht, wie man sieht, imkeinen Verhältnis zu den Toten der Nazi-Konvois. Wenn man dem 200000 auf Grund natürlicher Todesursachen Verstorbene hinzufügt, dieunter den Kulaken und ihren Familien zwischen 1932 und 1940 in denNeuansiedlungsgebieten registriert wurden, so weist das auf dierichtigen Relationen hin. Es gibt Nichts, was unter den schwierigenBedingungen der Epoche, was es erlauben könnte, von einemkriminellen Willen zu sprechen, die große Masse der Kulaken physischzu vernichten.
VIII. Umsiedlungen vonBevölkerungen
Unter denOpfern der Deportationen, die auch auf das Konto des Kommunismus inder Sowjetunion geschrieben werden, lassen die Autoren desSchwarzbuches die aus Sicherheitsgründen umgesiedeltenBevölkerungsteile während des 2. Weltkrieges figurieren. Man kannes nicht besser machen als die Antwort von Gilles Perrault zuzitieren, der weit außer Verdacht steht, ein vorbehaltloserBewunderer der Ex-Sowjetunion zu sein. Dieser schrieb zum Beispielüber die Wolgadeutschen in „Le Monde Diplomatique“ vom Dezember1997.“ Ist es nicht, anstatt in das Inventar der Verbrechen ohneKommentar die Deportationen der Wolgadeutschen 1941 einzuschreiben,nicht richtiger und gerechter, aufzuzeigen, dass strategischeErwägungen ihnen zumindest einen Hauch von Rechtfertigung in derStunde gaben, wo das Land in höchster Gefahr den Kampf umsÜberleben führte? Nach allem weiß man, dass die USA ohne irgendeinen Prozess zu führen, während des gesamten Krieges Tausende vonjapanischen Einwanderern oft für eine sehr lange Dauer internierthaben und das diese sicherlich nicht einmal die gleiche Gefahr wiedie Wolgadeutschen bildeten.“ In der Tat, hatten sich die noch 1941bis 1942 vorrückenden Nazi-Truppen darauf vorbereitet, dieWolgadeutschen für ihre Zwecke zu missbrauchen. Es wurde auchintensiv versucht, Untergrundstrukturen in den deutschenSiedlungsgebieten der Sowjetunion aufzubauen. Man tat es z. B. auchbei den Krimtataren und Kalmücken.
IX. Ereignisse werden außerhalb ihrerZusammenhänge gestellt
In einerallgemeinen Art und Weise, und das gilt auch für das Folgende,wurden sehr unterschiedliche Vorgänge und ohne Bezug der einen zuden anderen, deren Opfer („Opfer des Kommunismus“) maßlos undundifferenziert mit dem alleinigen Ziel aufaddiert, um eine
Summezu erreichen
, die erschreckend genug erscheint, wobei derZusammenhang völlig außer Betracht gelassen werden kann. In keinerWeise gab es eine wissenschaftliche Herangehensweise und es ist das,was auch den absolut unwissenschaftlichen Charakter des„Schwarzbuches des Kommunismus“ charakterisiert. Es wurden dieobjektiven Bedingungen des Aufbaus der ersten sozialistischenGesellschaften, die Widersprüche und internen Spannungen, dieSabotageakte, die konterrevolutionären Subversionsversuche, diekapitalistische Umkreisung, die Drohungen und Erpressungen sogar mitdem Atomkrieg seitens der imperialistischen Mächte, die Ausübungvon Druck jeder Art, die Provokationen sowie die militärischenAggressionen feindlicher Mächte außer Acht gelassen. Den Anspruchzu erheben, das, was sich in den sozialistischen Ländern ereignet,mit einer „kriminellen Ideologie“ des Kommunismus zu erklärenund nicht mit den konkreten Bedingungen des Klassenkampfes und derNotwendigkeit der Verteidigung der sozialistischen Gesellschaft ineinem bestimmten Kontext, ergibt keinerlei Sinn. Das ist nichtsanderes als pure Propaganda im Sinne, wie sie Goebbels zupraktizieren wusste.
X. Der GULAG
Auch mitder Mythologie des GULAGS muss Schluss gemacht werden. In der Tat,die Arbeitskolonien (Kolonien zur Arbeit zur Besserung) waren inihrer Grundkonzeption weniger inhuman als die Einkerkerung in einemGefängnis. Die Zahlen aus den Archiven sind heute bekannt. Diehöchste Zahl nach dem 2. Weltkrieg beträgt 579 878 im Jahre 1951,davon waren 334 538 wegen Verrats während des Krieges Inhaftierte.Die Übrigen waren Häftlinge, die nach dem normalen Strafgesetzbuchverurteilt waren. Im Zeitraum 1941 -1942 hatte man ein Maximum vomrund 500 000 konstatiert. Das ist ein Verhältnis von 0,5 % derGesamtbevölkerung im Erwachsenenalter dieser Zeit. Eine Zusatzfrage.Welchen Prozentsatz der erwachsenen Bevölkerung macht die Zahl derpolitischen Gefangenen oder generell der Gefangenen in der gesamtenfreien Welt heute aus?
Wenn mansolche Zahlen unterstellt, wie sie von den Antistalinisten in Umlaufgesetzt wurden, wäre der wirtschaftliche Aufbau der UdSSR dasErgebnis der Zwangsarbeit der GULAG-Häftlinge gewesen. Aber mit 0,5% oder vielleicht 1% bis 1,5 % der Bevölkerung im Erwachsenenalter,wenn man die wegen gewöhnlicher Kriminalität Verurteilten nochhinzurechnet, die Industrialisierung und den Aufbau der Infrastrukturzu vollziehen, widerspricht jeder Logik. Die Zahl der Gefangenenstieg dann im Verlauf des Krieges und in den ersten Nachkriegsjahrennoch an. Dabei ist aber zu berücksichtigen, dass auch abgeurteiltePersonen der Feindstaaten (Deutschland, Japan, Rumänien usw.) hinzukamen.
Bezüglichder Todesrate im GULAG gibt es noch phantastischere Zahlen. Esstimmt, dass die Todesrate während des Krieges relativ höher war,aber man muss hier auch die gewaltigen Verluste unter derZivilbevölkerung unter Berücksichtigung der Bedingungen des Kriegesberücksichtigen. Es fanden an die 8 Millionen Soldaten derbewaffneten Organe der Sowjetunion den Tod und an die 17 Mio.Zivilisten wurden von den Faschisten ermordet oder starben durchKriegswirkungen. Es ist nicht einzusehen, warum Lagerhäftlinge imVerhältnisse zur Gesamtbevölkerung privilegierte Lebensbedingungengehabt haben sollen. Auf alle Fälle beruhen jede Vergleiche derVernichtungslager der Nazis, geschweige denn der Gefängnisse sowieder Folterzentren und gefängnisähnlichen Haftlager der „freienWelt“ mit den GULAGS auf reinen Erfindungen. Sie entsprechen nichtder Realität des vergleichsweise humanen Strafvollzugs in derSowjetunion und anderen sozialistischen Ländern.
Und dannwar die von Justizorganen verhängte Strafdauer bei Freiheitsstrafenin der Sowjetunion in der Regel kürzer als 5 Jahre. Die Masse derVerurteilten kamen also nach relativ kurzer Zeit wieder auf freienFuß. Deswegen hat die Verfasser des „Schwarzbuches desKommunismus“ die Dauer der Haftzeiten oder „GULAG-Zeiten“ garnicht interessiert.
XI. Repressionund Terror
Es seihier gesagt, dass es unleugbar ist, dass es Tatbestände derRepression in den sozialistischen Ländern gegeben hat. Man muss sieaber auf ihre wahre Natur und ihre genauen Größenordnungenzurückführen. Man muss wissen, warum sie erfolgten und auchprüfen, in welchen Zusammenhang sie sich ereignet haben. Dersozialistische Staat, der noch isoliert ist, der noch verwundbar ist,der umzingelt und Aggressionen ausgesetzt ist, hat das Recht und diePflicht, sich zu verteidigen. Die kapitalistischen Staaten habenkeine Hemmungen, zu repressiver Gewalt zu greifen, wenn dieherrschende Klasse ihre Ordnung bedroht sieht, für die derkapitalistische Staat der Garant zu sein hat.
Dass dieRepressionen, die in der Sowjetunion genauso genommen im Zusammenhang mit dem Zustand einer belagerten Festung sowie der Angst vor der 5.Kolonne und der inneren Subversion erfolgten, ist unbestreitbar. Sieist in einem gewissen Moment über ihr Ziel hinausgeschossen, alssich ungerechtfertigte politische Auswüchse während der großenSäuberung von 1936 bis 1938 ereigneten, Das ist seit langem bekannt.Es ist genau so bekannt, wie dass während des Terrors zur Zeit derfranzösischen Revolution mit der Guillotine Aristokraten geköpftwurden. Das hat aber die Republikaner und Demokraten in unserenLändern keineswegs veranlasst, die Französische Revolution, dieerste Republik und Robespierre zu verleugnen.
Aber insozialistischen Staaten werden die Opferzahlen maßlos aufgebauschtund bewusst ohne Rechtfertigung und ohne Bezug zur Realitätübertrieben. Die Übertreibung nach dem Motto wer bietet mehr, dasHochspulen von verunglimpfenden Schimpfwörtern („gewaltigeVerbrechen“, „Verbrechen eines Monsters“, „dramatische Bilanzder Massenausrottung des Volkes“, Egomanie der Macht usw.) verfolgtdas einzige Ziel, den Beweis zu führen, dass die Vorgänge in densozialistischen Ländern der Gipfel der Unmenschlichkeit sind undsich sogar außerhalb des normalen Ablaufs der Geschichte bewegen.Das ist aber ein vergeblicher Versuch eines Beweises. Das hat mitBeweisführung nichts zu tun.
Der besteBeweis kann man mit Zahlen erbringen, auch mit denen, welcheoffiziell von den statistischen Institutionen in der Welt über diedemographische Entwicklung der UdSSR geliefert werden. Vom 1929 an,dem Datum der großen Wende zur Planwirtschaft und Kollektivierungder Landwirtschaft bis 1939 ist die Bevölkerungszahl der UdSSR von154,2 Millionen auf 190,6 Millionen. Angestiegen. Wen man in Betrachtzieht, dass die höchst mögliche aber am wenigsten wahrscheinlicheVariante wäre, dass der Rhythmus des Bevölkerungszuwachses währenddieses Zeitraums auf dem gleichen Niveau wie in den vorausgegangenenJahren, nämlich 2,4 % jährliches Wachstum, verharrte, würde manauf ein Defizit von 6 Millionen kommen, also auf 184,6 Millionen. Wenn man in Betracht zieht, dass es wahrscheinlicher ist, dass derWachstumsrhythmus dazu tendierte, sich abzuschwächen und eineZwischenzahl zwischen 2,4 % wie vorher und 1,8 % die gängigerweisenach dem 2. Weltkrieg beobachtet wurde (das heißt ein Mittel voninsgesamt 2,1 % pro Jahr) wäre das Defizit auf etwa 1 MillionenMenschen abgesunken. Es ist innerhalb dieser Spanne, das man amwahrscheinlichsten das reale Defizit der Bevölkerung, darunter dengrößeren Teil als Funktion der am häufigsten vorgebrachten Zahlen,die das Ergebnis von Hunger und Epidemien, die 1932/1932 tobten,suchen muss.
Wasbleibt dann nach Abzug von Millionen sogar Dutzenden Millionen von sogenannten Opfern der Massenrepressalien. Das was bleibt, hat in denrichtigen Poportionen die Bevölkerung maximal zu 0,5 % ihrerGesamtbevölkerung betroffen. Selbst wenn gewisse Leute nach Beliebeneine höhere Zahl von Opfern finden können, dass müssen siezumindest erkennen, dass es partout nichts zu sehen gibt, was mit denmonströsen Erfindungen von denjenigen zu tun hat, die denKommunismus oder zumindest die UdSSR in der Epoche von Stalinkriminalisieren wollen. Die von den Feinden des Kommunismus undSozialismus erfundenen Zahlen stehen also in keiner Relation zu denrealen Zahlen und sind eben maßlos übertrieben!
XII. Und was geschah außerhalb derUdSSR ?
DieErfindungen und Lügen über angeblich in anderen sozialistischenStaaten begangene Verbrechen wiegen nicht weniger schwer. Sagen wirgleich am Anfang, dass wir auch tatsächlich reell nicht ganz derAbrechnung der Opfer des von Pol Pot begangenen Genozid zustimmenkönnen. Es handelt sich hier um fanatische Ultralinke, die in keinerBeziehung, auch wenn man es behauptet hat, für sich in Anspruchnehmen können, mit dem authentischen Kommunismus etwas zu tun haben.Man sieht es übrigens noch besser heute, wo die Tätigkeit derPartisanen von Pol Pot ihren offenen antikommunistischen Charakteroffenbart hat und man inzwischen weiß, dass er dem Agieren desImperialismus in dieser Region Vorschub geleistet hat. Die Lügenüber die so genanten Opfer der sandinistischen Revolution inNicaragua oder der kubanischen Revolution und des sozialistischenRegimes in Kuba mit vorgetragenen Zahlen ohne irgendeinen Bezug zuseriösen Untersuchungen wurden in dem Artikel von Maurice Lemoine inder Monde Diplomatique vom Dezember 1997 ad Absurdum geführt, demwir folgende Zitate entnehmen.
„ Esbleibt die gigantische Zahl von allen, nämlich die von 65 MillionenToten in der VR China als „Opfer des Kommunismus“. DieseBehauptung, die im höchsten Maße phantastisch ist, basiert absolutauf nichts. Es gab in der VR China wie auch in der UdSSR Phasen derRepression gegen konterrevolutionäre Umtriebe, die durchausgerechtfertigt waren, es gab auch Opfer von Hunger besonders nach demScheitern des Experiments des großen Sprungs nach vorn von1958-1959, das ist unbestreitbar, Aber diese Zahlen, die davorgebracht werden und die auch anhand von seriösen demographischenStudien widerlegt werden können, entlarven nur eine blühendePhantasie ihrer Autoren. Bezüglich der Episode der „Großenproletarischen Kulturrevolution“, als im Zeitraum von zwei Jahrendas Wirtschaftsleben desorganisiert und die Entwicklung der VR Chinamit ihren negativen Konsequenzen um mehrere Jahre verzögert wurde,rechtfertigt in nichts die Behauptung, dass es dadurch selbst eineerhöhte Zahl von Opfern gegeben hätte. Die im Westen zu diesemThema vorgebrachten Zahlen, die von Jahr zu Jahr ohne Begründungmehr und mehr aufgebauscht wurden, sind absolut aus dem Nichtsgegriffen.
Diechinesische Realität ist, dass die Zahl der Opfer auf Grund vonHunger und Unterernährung, von Elend, fehlender Hygiene undmedizinischer Versorgung, von Repressionen und mörderischen Kriegenzwischen Kriegsherren, im alten China eine viel wichtigere Rollespielten als nach dem Erscheinen der Volksrepublik China. Einevollständige Untersuchung muss dazu noch gemacht werden, aber dasErgebnis ist schon jetzt offenkundig. Es ist nicht weniger, sondernviel mehr, was das kommunistische Regime China gebracht hat. Und dasgilt auch für die anderen sozialistischen Länder. Was dieBevölkerung betrifft, so ist sie in der VR China von 1950 bis 1980auf mehr als das Doppelte angewachsen. Sie betrug schon in den 80erJahren des 20. Jahrhunderts 1,2 Milliarden gegenüber weniger als 450Mio. bis 1949 vor der kommunistischen Ära Mao Tse tungs. Und Chinawurde zum mächtigen Industriestaat.
XIII. Der Zuspruch und die Zuneigung derVolksmassen zum Regime
Es istunmöglich den Zuspruch und die Zuneigung zu leugnen, den daskommunistische Regime über die Jahrzehnte durch die große Mehrheitdes Sowjetvolkes erfahren hat. Dieser Zuspruch und diese Zuneigungwurde ausdrücklich anerkannt, um das dann zu bedauern, u.a. vomsowjetischen Dissidenten Sinowjew in einem Interview, das er schonvor Jahren der Zeitung „Le Monde“ gewährte. Viele andereFeststellungen in dieser Richtung bezeugen es, sie bezeugen dengroßartigen Elan, die höchste Solidarität mit dem Regime undseinen Führern, worüber das sowjetische Volk, alle seine vielenNationalitäten bei der Verteidigung des sozialistischen sowjetischenVaterlandes gegen die Hitlerhorden 1941 - 1945 bis zum Referendum vom17. März 1991 mit 76,4 % der Wähler, die sich für den Erhalt derUdSSR ausgesprochen haben, Zeugnis abgelegt und den Beweis erbrachthaben. Wäre das so gewesen,
wenn dieExistenz des Sowjetvolkes von nichts anderem gekennzeichnet undgeprägt gewesen wäre, als von Erinnerungen an Terror, Repressionund ungeheuerlichen Verbrechen?
DiePopularität von Stalin in seiner Rolle als der erste Mann, als derFührer im Staat in der ruhmreichsten Ära des Bestehens der UdSSRist unbestreitbar. Die Art und Weise, in der sich S. Courtois bemüht,in karikaturhafter Form, das in sein Gegenteil zu verkehren, ist imGrunde ein zusätzlicher Beweis für die überragende Rolle Stalins.Man muss die Stelle zitieren, wo sich sein Disput vom Grotesken insAbstoßende steigert, wie im Artikel im „Figaro“ vom 13. November1997, als er schrieb, dass „die Russen Stalin beweint haben ,dasaber wie devote Sklaven, die ihren Folterer beweinten, an den siesich gewöhnt hätten“. Das ist Unsinn. Geweint haben sie vorallen aus der Emotion für die Idee des Sozialismus heraus, getrauerthaben sie als Volk, das vom Kapitalismus befreit war. Getrauerthaben sie um den Mann, der die maßgebliche Rolle dafür gespielthat, dass das Sowjetvolk ein von Ausbeutung befreites Volk wurde,dass es nicht unter faschistische Knechtschaft geriet, dass es zursozialistischen Großmacht wurde. Und S. Courtois erklärt, wenn siestundenlang vor den sterblichen Überresten Stalins defilierten, sowäre das geschehen, um sich zu vergewissern, dass dieser Mannwirklich tot war. Welche Verachtung gegenüber der historischenWahrheit und gegenüber dem Sowjetvolk verbirgt sich dahinter! Dasist so ungeheuerlich pervers, dass das man schon anhand dessen dasdefinitive Urteil über das „Schwarzbuch“ fällen kann. Wie kannman erklären, wenn im Gedächtnis des Volkes das kommunistischeRegime auf eine Abfolge von blutigen Repressalien reduziert wird,dass die demokratischen Wahlen, die nur sehr wenige Jahre nach demSturz des Kommunismus stattfanden, von neuem die altenkommunistischen Führer an die Macht gebracht haben, die sichallerdings zu Sozialdemokraten gewandelt haben, wenn die Mehrheit derParlamente aus alten Kommunisten zusammengesetzt waren, wie dies überlängere Zeiträume in Litauen, Bulgarien, Polen, in Ungarn undAlbanien der Fall war? In der Tat wurden nach 1989/1990 nochvorwiegend ehemalige Kader der Kommunistischen und Arbeiterparteienin die Parlamente gewählt, die man, auch wenn sie sichsozialdemokratisiert hatten, erst schrittweise mit Intrigen,Verleumdungen sowie immer massiveren Wahlmanipulationen und-fälschungen aus den Parlamenten und Regierungen verdrängen konnte.In Litauen wurde z. B. 2002 ein ehemaliger Kommunist namens RolandasPaskas zum Staatspräsident gewählt, der dann 2004 mittels einergemeinen Intrige (einer angeblichen Verbindung zu einem russischenUnternehmer) gestürzt und durch den Amerikaner litauischerAbstammung, Valdas Adamkus, ersetzt wurde. Es gibt auch das Beispieldes ehemaligen Präsidenten von Polen Kwasniewski (er hatte diesesAmt von 1995 bis 2005 inne), der zu kommunistischen Zeiten einMinisteramt bekleidete, aber dann durch Korruption entartete und zumHandlanger neoliberaler und imperialistischer Interessen der USA undder EU wurde. Seine Korruptheit konnten seine Gegner ausnützen, umihn aus dem Präsidentenamt und seine Partei, das Bündnis derdemokratischen Linken (SLD), von den Hebeln der Macht zu verdrängen.Bei den Parlamentswahlen 2007 hatte er und sein Bündnis keineChancen mehr.
Aberimmerhin ist es richtig, dass sich die Volksmassen von ehemaligenKommunisten noch Linderung ihres durch die sog. Wende erfahrenengroßen Leids erhofften.
Wie kannman erklären, dass die Kollektivierung auf dem Lande für diegesamte sowjetischen Bauernschaft nichts anderes als ein gewaltigesDrama gewesen war, als welches man sich alle Mühe gibt, sie zubeschreiben, wenn man dann verschweigt, dass die große Mehrheit derKollektivbauern die Vorteile der Kollektivierung nicht aufgeben will,um zum Privateigentum mit seinen Ausbeutungsverhältnissenzurückzukehren? Dass die Kolchosen unter Stalin gut funktionierten,begründet auch der Publizist Saul Liwshiz. Er schreibt: „Eingrößerer Fehler bei seinen Antritt wurde von Chruschtschow in derLandwirtschaft begangen. Das durchschnittliche Wachstumstempo derLandwirtschaftlichen Produktion sollte 8 % betragen und an das Tempoin der Stalinzeit anknüpfen, aber 1963 ergaben sichMinuskennziffern. Das lag nicht an einem schlechten Erntejahr. DieErnährungslage im Lande erwies sich als so schlecht, dassChruschtschow sogar die Einführung eines Lebensmittelkartenssystemsvorschlug. Die Regierung begann Getreide im Ausland zu kaufen undwandte dafür 860 Tonnen Gold auf. Im Ergebnis führten dieSchwierigkeiten bei Getreide zu einer schwierigen Lage bei Fleisch,Butter, Fett und anderen Produkten. Die Preiserhöhungen für
Nahrungsmittel führten zum offenen Aufruhr der Arbeiter in Novotscherkassk, derauf Weisung von Chruschtschow grausam niedergeschlagen wurde.Chruschtschow sprach viel über die materielle Interessiertheit derBeschäftigten der Landwirtschaft, das aber ohne spürbareErgebnisse. Wenn so z. B. vor dem Kriege für einen Kolchoshof zurBezahlung der Arbeit 8,2 Zentner Getreide ausgegeben wurden, waren es1961 5,8 Zentner und 1963 3,7 Zentner, und das, obwohl Chruschtschowoft erklärte, dass vor dem Kriege und bis 1953 die Arbeit derMehrheit der Kolchosbauern nicht bezahlt worden sei. Auf Grund derWillkür von Chruschtschow taumelte man in der Landwirtschaft von einer Seite zur anderen und von Beschluss zu Beschluss. Mal forderteer den Maisanbau bis hinein in die nördlichen Regionen, dann verboter die Aussaat von Graspflanzen, dann empfahl er und erklärte er,dass es zweckmäßig ist, die Flächen für Sonnenblumen zu erweiternund forderte die Erhöhung der Produktion von Sonnenblumenkernen usw.
BeiStalin hatten die Kolchosen und Sowchosen nicht ihre schwere Technik.Diese war in den Maschinentraktorenstationen (MTS) konzentriert, diegleich für einige Dutzend von Landwirtschaftsbetrieben das Landbearbeiteten und die Ernte einbrachten. Unter Chruschtschow wurdendie MTS beseitigt und ihre Technik den Kolchosen verkauft. Damitbegannen Kostensteigerungen und Preiserhöhungen für Agrarprodukte.
Stalinschrieb 1952: „Was bedeutet die Forderung zur Übergabe der MTS indas Eigentum der Kolchosen? Das bedeutet in große Verluste hineinzutreiben, die Kolchosen zu zerstören, die Mechanisierung derLandwirtschaft zu untergraben und das Tempo des Aufbaus der Kolchosenzu verringern.“
AufDrängen von Chruschtschow wurde im August 1959 der Beschlussangenommen, die Anzahl von Nutzvieh im persönlichen Eigentum zubegrenzen und die Größe der Nebenwirtschaften zu verringern. ImErgebnis begann eine Massenabschlachtung von Nutzvieh. Es gab wenigerFleisch und Milch und auf dem von den Nebenwirtschaften getrenntenLand wuchs Gras.
Ungelöstblieb das Problem des Aufschwungs des Lebensstandards derWerktätigen. Von 1953 bis 1963 sank das Tempo der Erhöhung desLebensstandards auf ein Viertel. Stalin war 1953 verstorben.
Wieschreibt doch Jean-Jacques Becker, Professor für Geschichte in der„Humanité“ vom 7. November 1997: „Man begreift kaum, dass einRegime als so schrecklich erschienen sein soll, das die Freiheit unddie Würde des Individuums dermaßen negiert haben soll, wenn es inder UdSSR, in Europa, in allen Ländern der Welt so zahlreichenAnklang gefunden hat, wenn so viele Menschen ihm hingebungsvoll unddauerhaft gedient haben. Der Kommunismus war ein Appell, derallgemeinen Widerklang in der gesamten Menschheit fand.“ Das lässtsich nicht in Abrede stellen, das lässt sich nicht wegleugnen.
XIV. Die wahre Bilanz desSozialismus
Die wahreBilanz des Sozialismus, die man heute unter derschreckenseinflößenden Maske einiger negativer Erscheinungen, diemaßlos aufgebauscht werden und bar jeder objektiven Erklärung sind,zu verbergen sucht, ist ganz anders.
DerSozialismus hat ausnahmslos in allen Ländern, wo er real zum Tragenkam, unter den sehr schweren Bedingungen einer Ausgangslage derUnterentwicklung und eines ungünstigen internationalen Umfeldes fürdie Gesamtheit der arbeitenden Bevölkerung sehr wohltuende underfolgreiche Umwandlungen vollbracht.
Er hateine wirtschaftliche Entwicklung mit einem nie da gewesenem Rhythmusund Tempo gewährleistet und reale soziale Fortschritte zustandegebracht. Die Geisel der Arbeitslosigkeit und die prekäre Lage derUngewissheit über die Zukunft, die Zukunftsangst sind schnellverschwunden. Das gilt auch für das große Elend der Volksmassen,die chronische Unterernährung, die schreiende soziale Ungleichheit.Die Entwicklung der Hygiene, die medizinische Versorgung für alle,die rapide Erhöhung der Anzahl der Ärzte, berechnet auf dieEinwohnerzahl, alles das hat gewaltige Fortschritte auf dem
Gebietdes öffentlichen Gesundheitswesens gebracht, die Lebenserwartung istschnell gestiegen und die Kindersterblichkeit ist konstant gesunken(das kann man heute noch in Bezug auf Kuba feststellen).
DerAnalphabetismus wurde mit Erfolg bekämpft, die Bildung wurde füralle auf allen Ebenen zugänglich. Das allgemeine Bildungsniveauerhöhte sich fortschreitend. Die Kultur wurde unter den Volksmassenumfassend verbreitet. Der soziale Schutz, die vollständigeUnentgeltlichkeit der Bildung und Gesundheitsversorgung sindgewährleistet worden. Das Recht auf Wohnung, Urlaub, auf Rente imAlter oder bei Arbeitsunfähigkeit wurden Wirklichkeit. Dievollständige Gleichstellung der Frau wurde voll anerkannt undzusammen mit praktischen Begleitmaßnahmen, wie die Entwicklung derMutterschaftsfürsorge, die staatliche Ehrung der Mutterschaft, dieVervielfachung der Krippenplätze und Kindertagesstätten in der Näheder Arbeitstellen, den Zugang der Frauen zu allenVerantwortungsträgerposten, durch reales Handeln gefördert. Kriminalität und die Unsicherheit sind erheblich zurückgegangen undin gewissen Fällen komplett verschwunden. Man konnte nachts inbeliebigen Vierteln von Großstädten der sozialistischen Länderohne Furcht vor Überfällen spazieren gehen.
Es gabein wirksames Garantiesystem der Grundrechte bis zur Staatshaftungzur Sicherung der Rechte der Bürger. So wurde z. B. jedem Bürgerund jeder Bürgerin das Recht auf Arbeit, Bildung, Wohnung,Gesundheit, persönlichen Schutz garantiert.
Alles dasist unbestreitbar und von Menschen mit untadeliger Reputationanerkannt worden. Wie schrieb Moshe Lewin in der „Le MondeDiplomatique“ vom November 1997: „Das neue Regime verstand es,das in einer tiefen Krise und im Verfall befindliche Land zu retten,eine moderne Industrie aufzubauen, den Krieg zum siegreichen Ende zuführen, sein gewaltiges Territorium zu verwalten, seiner Bevölkerungschulische und universitäre Ausbildung zu geben. Das alles sindFaktoren, die von einem beträchtlichen Fortschritt im Verhältniszum alten Russland zeugen.“
Schließlichspricht die positive Bilanz des Sozialismus auf internationaler Ebenefür sich. Dank der Existenz der UdSSR und des sozialistischen Lagerskonnten sich zahlreiche Völker bei dem so geschaffenen neuenKräfteverhältnis und mit der Hilfe, die ihnen gewährt wurde, vomkolonialen Joch befreien und beginnen, sich auf einem Weg derUnabhängigkeit der wirtschaftlichen und sozialen Entwicklung zubegeben, d. h. eine sozialistische Orientierung einschlagen. Selbstin den entwickelten kapitalistischen Ländern hat die Furcht vor der revolutionären Ansteckung die Bourgeoisie gezwungen, den Arbeiternauf zahlreichen Gebieten Zugeständnisse zu machen, was sozialeFortschritte begünstigt hat, die während einer ganzen Epochegemacht wurden. Damit war es ab 1990 auch in Westeuropa vorbei. Eskam zu einer reaktionären Rückentwicklung. Es wurde derNeoliberalismus als reaktionäres menschen- und volksfeindlichesSystem eingeführt, das schlimmer als der Manchesterkapitalismusalter Prägung wurde.
XV. Der Sozialismus, Verteidiger des Lebens, derZivilisation und der Humanität
Die UdSSRspielte eine entscheidende Rolle bei der Niederwerfung der Bestie desHitlerfaschismus und der Befreiung Europas vom Faschismus. Der Preiswaren 25 Millionen Tote, die man nun gewiss nicht zu den „Opferndes Kommunismus“ rechnen kann, wie es Moche Lewin in dem obenzitierten Artikel zum Ausdruck gebracht hat: „Die demNaziaggressoren und -invasoren im Krieg 1941- 1945 beigebrachteNiederlage wäre ohne den industriellen Aufschwung im Verlauf derersten Fünfjahrpläne nicht möglich gewesen.“ Aber diese Plänehätten unter den Bedingungen der ursprünglichen sozialistischenAkkumulation, wie sie in der UdSSR gegeben waren, nicht ohne diezentrale Planung und ohne die Kollektivierung, die unerlässlichzwangsweise notwendig waren, nicht zum Erfolg geführt werden können.
Gehen wirmit einigen Worten auf die Kollektivierung ein, um die positivenWirkungen unterstreichen zu können. Nachdem die härtesten Jahre von1929- 1933 vorüber waren, in denen die konterrevolutionäre Gewaltder Kulaken und feindlicher Agenten in einigen Regionen eine wahreBürgerkriegssituation geschaffen hat, sind die sehr positiven undvorteilhaften Ergebnisse für die Masse der Bauern schnell spürbargeworden. Die Entwicklung in den Kampagnen der öffentlichenAufklärung, die Anhebung des Niveaus der technischen Qualifikation,die Verbesserung der Gesundheit, die Ausbreitung der Kultur schufendafür Voraussetzungen. Die Getreideproduktion, die 1929 71,7 Mio.Tonnen betrug und die effektiv bis in die Jahre 1932/1933 aus denschon gezeigten Gründen absank, ist dann in der Folgezeit rapideangestiegen und erreichte 1940 95,5 Mio. Tonnen. 1913 waren es inganz Russland 80,1 Mio. Tonnen und zu dieser Zeit war das zaristischeRussland im großen Maße schon Getreideexporteur.
Derbereits zitierte Dissident Alexander Sinowjew konnte feststellen:„Bei meinen Rückkehrreisen ins Dorf… fragte ich oft meine Mutterund andere Kolchosbauern und -bäuerinnen, ob sie eine individuelleAusbeutung durch Großbauern, wenn ihnen diese Möglichkeit gebotenworden wäre, hingenommen hätten. Alle antworteten mit einemkategorischen Nein.“ Wo liegt hier also die Wahrheit? Offensichtlich darin, dass niemand die alten Ausbeutungsverhältnisseauf dem Lande wiederhaben wollte.
DieLebensbilanz der Menschen musste sich entschieden in einer ganzanderen Art und Weise vollziehen. Das Leben lief anders ab als nachkapitalistischen Maßstäben. Wir sprachen davon schon anlässlichvon China. Bezüglich Russlands stellten wir bereits fest, dass vorder Revolution jährlich mehr als zwei Millionen Kinder anUnterernährung und mangelnder Fürsorge starben. Im Vergleich dazuwar die Bilanz des Sozialismus im Gegenteil immens positiv.
Man kannin gleicher Weise auf globaler Ebene argumentieren. Zwei Weltkriegespielten sich im Abstand von 20 Jahren ab, die zusammen über 60Millionen Tote brachten. Dann hat über 50 Jahre ein dritterWeltkrieg im Wesentlichen dank der Politik des Friedens, derEntspannung und der Abrüstung der UdSSR nicht stattgefunden, erkonnte verhindert werden, weil die sozialistischen Staaten in derLage waren, durch ihre Verteidigungsfähigkeit (auch wenn man das das„Gleichgewicht des Schreckens“ nennen konnte) denimperialistischen Großmächten die Stirn zu bieten. Dieimperialistischen Großmächte waren nicht in der Lage trotz ihreslebhaft gehegten Wunsches, für eine Neuaufteilung der Welt in denKampf zu ziehen. Zu Recht kann man unter diesem Gesichtspunkt immerwieder betonen und bekräftigen, dass die Existenz des Sozialismusüber diesen Zeitraum ein neues und schreckliches Blutvergießen, einMassenhinschlachten menschlichen Lebens verhindert hat. Fern abdavon, negativ oder gar monströs zu sein, ist die Bilanz desSozialismus somit immens positiv.
XVI. Und die Bilanz der Rückkehr zum Kapitalismus,wie sieht diese aus?
Ist wärenotwendig, sich jetzt lange bei der Bilanz der Rückkehr zumKapitalismus aufzuhalten, zumal jeder heute darüber informiert ist.
DieRückkehr zur so genannten Demokratie bedeutet heute das allgemeineElend, die galoppierende Inflation und das dramatische Absinken derKaufkraft, die tiefgehende Verschlechterung der Lebensbedingungen,der Verlust von allen sozialen Errungenschaften, das Ende derunentgeltlichen Bildung und Medizin, die Ausbreitung von längstüberwundenen Krankheiten, Vervielfachung der SDF und der Bettlerauf den Straßen. Kinderkrippen und Polikliniken wurden alsunrentabel abgeschafft. Unternehmen entlassen ihre Arbeitskräfteoder werden geschlossen, Die Arbeitslosigkeit erlangt gewaltigeAusmaße. Die Lebenserwartung fällt auf das Niveau der dritten Weltzurück.. Wissenschaftliche Forschungen werden auf ein Nichtsreduziert, weil Ressourcen fehlen. Die Zerstörung dersozialistischen Wirtschaft, die wilde Aneignung, der Raub desNationalvermögens, das im Ergebnis des sozialistischen Aufbausentstanden ist, durch Bürokraten und neue Emporkömmlinge, die sichin Mafia-Kapitalisten verwandelt haben, haben schreiende sozialeUngleichheiten erzeugt. Die nationalen Reichtümer wurden anausländische kapitalistische Gesellschaften verschachert undverschleudert. Alle Übel der alten Gesellschaften. sindwiederauferstanden. Der Betrug grassiert. Das große Banditentum, dieErpressung werden wieder zu allgemeinen Erscheinungen. DieKriminalität hat gewaltige Proportionen angenommen. Zehntausendejunger Frauen sind Beute von Zuhältern, die sie in jeden Winkelder Welt in die Prostitution schicken. Was die Lage in derEx-Sowjetunion betrifft, können wir nur jeden empfehlen, zu dem Buch„Der große Sprung zurück“ unseres Genossen Henri Alleg zugreifen, das ein lebendiges Zeugnis ablegt, was wirklich geschah. DieSituation ist übrigens die gleiche zum Beispiel in Rumänien, inPolen oder in der Tschechischen Republik, in Bulgarien usw.,wo dieArbeiter gegen die sog. Austeritätspolitik, den Schwund derKaufkraft, den Zerfall der Sozialdienste, die allgemeine Korruption in gewaltigem Ausmaß demonstriert haben und demonstrieren.
In allendiesen Ländern gibt es nicht die angeblichen „Opfer desKommunismus, sondern die Errichtung einer kriminellen Gesellschaft,in denen es massenweise wirkliche Opfer gibt, nämlich die Opfer vonHunger, Kälte, des Elends, der neuen Formen der Repression, derUnterdrückung, die immer zahlreicher werden, und das richtet sichdieses Mal gegen alle, die als Kommunisten abqualifiziert werden. Esrichtet sich gegen Anhänger der sozialen Gerechtigkeit usw. Diesetauchen in der Rechnung der Autoren des „Schwarzbuches“allerdings nicht auf.
XVII. Wofür ein Schwarzbuch desKapitalismus?
DieserUntertitel ist unsere Schlussfolgerung. Es ist das, was Jean Ferrat am Ende einer jüngsten Fernsehsendung von J. M. Cavade über das„Schwarzbuch“ postulierte.
Diejenigen,die diese Arbeit unternehmen würden, hätten viel Arbeit zu tun,wenn sie alle Opfer seit den Ursprüngen des Kapitalismus, alle seineunzähligen Opfer, die Genozide auf ganzen Kontinenten wie inAmerika, die massiven Deportationen von Bevölkerungen, des Handelsmit Schwarzafrikanern (des Negerhandels), die Opfer von Konfliktenund Kriegen jeder Art, der Kolonialkriege., der großen Kriege unterden Imperialisten, der gewaltigen und blutigen Repressionenzusammenrechnen wollten. Allein während eines sehr begrenztenZeitabschnitts (denn man müsste weit darüber hinausgehen undzeitlich zurückgehen) ist der französische Imperialismus für dreiMillionen Tote in Algerien, in Vietnam und Madagaskar verantwortlich.Allein im XX. Jahrhundert haben die Kriege und Konflikte aller Art,hervorgerufen durch gegensätzliche Interessen der Kapitalisten oderprovoziert durch den Imperialismus, nach einer jüngsten Berechnungüber 109 Millionen Tote verursacht. Und die USA-Kriege des 21.Jahrhunderts haben allein im Irak seit März 2003 bis zum 15. Juli2007, 975 615 irakische Kriegstote (fast eine Millionen Opfer) verursacht (s. „Rabotsche-Krest’janskaja Prawda“, Kiew, Nr.9/2007, Seite 1, diese Quelle stützt sich auf die unabhängigeUS-amerikanische Zeitschrift Just Foreign Policy-GerechteAußenpolitik). Für Afghanistan gibt es reale Schätzungen vonebenfalls an die 1 Millionen Kriegstoten seit Oktober 2001.
Man mussdem noch die unzähligen Opfer der Zwangsausbeutung, der Auspowerungdurch Arbeit, der vielen Arbeitsunfälle, der Arbeitslosigkeit, derVerelendung, des schwarzen Elends, der durch das kapitalistischeSystem erzeugten Gewalt hinzurechnen.
Man mussdarauf hinweisen, dass 12 Millionen Kinder (eine Zahl der UNICEF)Jahr für Jahr durch Unterernährung insbesondere in der Dritten Weltsterben, was allein in sieben Jahren ebenso viele Tote ergibt, diedas „Schwarzbuch“ an angeblichen Opfern des Kommunismus angibt.Muss man daran erinnern, dass in der „freien Welt“ 250 MillionenKinder unter Bedingungen arbeiten, die mehr oder minder derSklavenarbeit ähneln? Ja man muss. Und dass 1,3 Milliarden Menschen,und es werden von Jahr zu Jahr mehr, in einem Zustand sehr großerArmut leben oder besser überleben und dahinvegetieren, dass mehr alseine Milliarde unter ihnen Analphabeten sind und das im Zeitalter desInternets?
Wirlassen es bei dieser Aufzählung bewenden, die man seitenlangfortsetzen könnte. Es sind diese Seiten des Kapitalismus, welche diemonströsen Verbrechen unserer Gesellschaft sind und die sindbeweiskräftig dokumentiert, im Gegensatz zu den unbewiesenen odermaßlos übertriebenen „Verbrechen des Kommunismus“. Das ist es,warum man die Errungenschaften des Sozialismus dem Vergessen anheimgeben soll, sie vergessen machen soll, um den revolutionären Kampfgegen das kapitalistische System zu behindern, das ist die Ursache,warum der Faschismus entkriminalisiert wird, den man zunehmendversucht, als letzte Ausflucht zu benutzen, d. h. auf den manzurückgreift, um die Herrschaft der kapitalistischen Klasseaufrechtzuerhalten. Sarkozy in Frankreich ist das jüngste Beispieldes wieder auferstehenden Faschismus in Gestalt des Bonapartismus (s.„Trotz alledem“, Nr.11/20079 Zeitschrift der KPD (B).
Lasstuns wissen, die passende Antwort zu erteilen.
RenéLefort
Am 19.Dezember 1997 wurde von H. J- Falkenhagen die Einschätzung von ReneLefort an einigen Punkten aktualisiert !
Siehe :„Eine kommunistische Antwort auf das „Schwarzbuch desKommunismus“ in:
Marxistisch-leninistischeSchriftenreihe für Geschichte, Politik, Ökonomie und Philosophie,Ernst – Thälmann- Verlag, Berlin, 2008
Übersetzungaus dem Französischen von Hans-J. Falkenhagen