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Fragen zum Thema "Leben in einer neuen Heimat"

Kannst du das noch ein bisschen mehr ausführen? (Wenn das nicht zu persönlich ist! Per PN gehts natürlich aus, wenn nicht die ganze Gemeinde mitlesen soll ;-)) Worüber redest du mit deinen engsten Freundinnen? Gibts Tabu-Themen, die du auch mit ihnen nicht besprechen würdest, oder redet ihr über alles?
Und wie ist das mit deinen Eltern? Kannst du mit ihnen über alles reden, was dich bewegt? Fühlst du dich verstanden?
Da dein Vater die Verbindung zu deinem Heimatland darstellt, würde ich gerne wissen, wie er mit deiner (wie ich herausgelesen habe) sehr aufgeschlossenen Lebensart umgehen kann. Gibt es Dinge, die er nicht versteht / nicht mag, dass du sie tust? Wie reagiert er auf deine Freundeswahl? Sagt er dazu etwas? Würde er sich einmischen, wenn du in seinen Augen zu "deutsch" würdest?
Ich hoffe, ich bin nicht zu neugierig! Wenn du was nicht erzählen willst, bin ich natürlich nicht böse!! Danke dir auf jeden Fall für deine Hilfe!

Also meine engsten Freundinnen sind Deutsche und ich kann mit ihnen über wirklich alles reden, nur bringt es mir oft nicht so viel, mit ihnen über Familie und Heimat zu reden, weil sie es nicht so verstehen könnten wie zb Amira (eine meiner bosnischen Freundinnen). Dennoch macht sie das nicht zu weniger guten Freundinnen, weil ich den Fokus auf andere Dinge lege wenn es um Freundschaften geht. Wenn ich ihnen zb erzähle dass mein Vater bei Telefonaten nach Bosnien immer noch superlaut ins Telefon schreit, weil er glaubt, die technische Entwicklung sei in den 90ern hängengeblieben oder wenn meine Eltern ganz normal miteinander reden und es sich für Deutsche so anhört als würden sie streiten ^^, dann finden sie das total amüsant, was auch ok ist, isses ja auch ^^
Wenn ich das aber meinen bosnischen Freundinnen erzähle, dann erkennen sie sich darin wieder und kommen mit ner ähnlichen Story ^^ Außerdem mag ich ihre Herzlichkeit und Großzügigkeit. Nicht dass meine deutschen Freundinnen das nicht hätten, aber die beiden sind da noch extremer. Wenn ich mit einer von den beiden zb Kaffee trinken gehe, prügeln wir uns beinahe schon darum wer zahlen darf ^^

Mit meinen Eltern rede ich eigentlich mehr über banale Sachen...Alltag, Uni, hier und da mal ne witzige Begebenheit, mehr nich. Mit meinem Vater rede ich obendrein gern mal über Politik und Religion, ihm passt aber meine linke Attitüde nich ^^
Generell verstehen mich meine Eltern in vielem nich. Ich bin Mitglied bei Amnesty und einmal meinte ich, ich könnte mir vorstellen nachm Studium dort richtig zu arbeiten und dann fingen sie an mit, was das denn für ne idealistische Schnapsidee sei, ich solle aufhören die Welt retten zu wollen, das sei nich mein Problem, ich solle nur danach gehen, wo man das meiste Geld verdienen kann, blablubb. Generell sind meinen Eltern, vor allem meinem Vater, meine Ansichten zu tolerant, sei es bzgl. Religionen, Homosexualität, wasauchimmer.

Mein Vater weiß also nicht wirklich, was ich in meiner Freizeit mache, mit welchem Menschentyp ich am besten klarkomme, was für Musik und Bücher ich mag....bzw hört er gelegentlich ja, was für Musik ich mag, wenn ich daheim bin und sie aufdrehe....er nennt sie immer "Satansmusik" ^^ und einmal trug ich ein Bandshirt wo u.a. ein Totenkopf drauf war, der aus den Augenhöhlen blutete und da fragte er mich, ob ich Satan anbete ^^Mein Vater ahnt vielleicht, dass ich seiner Vorstellung von einer perfekten, fleißigen, nur mit dem Studium beschäftigten, überbraven Tochter nicht so nachkomme wie er das gerne hätte, aber das wird halt einfach nicht thematisiert. Er fragt nicht und ich erzähle um des Friedens willen nicht. Alles andere würde ne handfeste Familienkrise herbeiführen. Er hat mir zwar vor 2 Jahren erlaubt, nen Freund zu haben, wenn es denn ein "anständiger Student" ist ^^, aber auch das würde er sicher nicht erzählt kriegen wollen. Außerdem hätte er dann permanent Angst dass das Studium zu kurz kommt.

Meine heidelberger Freunde kennt er nicht und von daheim kennt er auch nur meine beste Freundin und die mag er eigentlich schon, die kennt er halt auch schon seit 7 Jahren und kann sogar über ihre Piercings hinwegsehen, auch wenn sie ihm natürlich nich gefallen ^^
 
Zuletzt bearbeitet:
Also meine engsten Freundinnen sind Deutsche und ich kann mit ihnen über wirklich alles reden, nur bringt es mir oft nicht so viel, mit ihnen über Familie und Heimat zu reden, weil sie es nicht so verstehen könnten wie zb Amira (eine meiner bosnischen Freundinnen). Dennoch macht sie das nicht zu weniger guten Freundinnen, weil ich den Fokus auf andere Dinge lege wenn es um Freundschaften geht. Wenn ich ihnen zb erzähle dass mein Vater bei Telefonaten nach Bosnien immer noch superlaut ins Telefon schreit, weil er glaubt, die technische Entwicklung sei in den 90ern hängengeblieben oder wenn meine Eltern ganz normal miteinander reden und es sich für Deutsche so anhört als würden sie streiten ^^, dann finden sie das total amüsant, was auch ok ist, isses ja auch ^^
Wenn ich das aber meinen bosnischen Freundinnen erzähle, dann erkennen sie sich darin wieder und kommen mit ner ähnlichen Story ^^ Außerdem mag ich ihre Herzlichkeit und Großzügigkeit. Nicht dass meine deutschen Freundinnen das nicht hätten, aber die beiden sind da noch extremer. Wenn ich mit einer von den beiden zb Kaffee trinken gehe, prügeln wir uns beinahe schon darum wer zahlen darf ^^

Mit meinen Eltern rede ich eigentlich mehr über banale Sachen...Alltag, Uni, hier und da mal ne witzige Begebenheit, mehr nich. Mit meinem Vater rede ich obendrein gern mal über Politik und Religion, ihm passt aber meine linke Attitüde nich ^^
Generell verstehen mich meine Eltern in vielem nich. Ich bin Mitglied bei Amnesty und einmal meinte ich, ich könnte mir vorstellen nachm Studium dort richtig zu arbeiten und dann fingen sie an mit, was das denn für ne idealistische Schnapsidee sei, ich solle aufhören die Welt retten zu wollen, das sei nich mein Problem, ich solle nur danach gehen, wo man das meiste Geld verdienen kann, blablubb. Generell sind meinen Eltern, vor allem meinem Vater, meine Ansichten zu tolerant, sei es bzgl. Religionen, Homosexualität, wasauchimmer.

Mein Vater weiß also nicht wirklich, was ich in meiner Freizeit mache, mit welchem Menschentyp ich am besten klarkomme, was für Musik und Bücher ich mag....bzw hört er gelegentlich ja, was für Musik ich mag, wenn ich daheim bin und sie aufdrehe....er nennt sie immer "Satansmusik" ^^ und einmal trug ich ein Bandshirt wo u.a. ein Totenkopf drauf war, der aus den Augenhöhlen blutete und da fragte er mich, ob ich Satan anbete ^^Mein Vater ahnt vielleicht, dass ich seiner Vorstellung von einer perfekten, fleißigen, nur mit dem Studium beschäftigten, überbraven Tochter nicht so nachkomme wie er das gerne hätte, aber das wird halt einfach nicht thematisiert. Er fragt nicht und ich erzähle um des Friedens willen nicht. Alles andere würde ne handfeste Familienkrise herbeiführen. Er hat mir zwar vor 2 Jahren erlaubt, nen Freund zu haben, wenn es denn ein "anständiger Student" ist ^^, aber auch das würde er sicher nicht erzählt kriegen wollen. Außerdem hätte er dann permanent Angst dass das Studium zu kurz kommt.

Meine heidelberger Freunde kennt er nicht und von daheim kennt er auch nur meine beste Freundin und die mag er eigentlich schon, die kennt er halt auch schon seit 7 Jahren und kann sogar über ihre Piercings hinwegsehen, auch wenn sie ihm natürlich nich gefallen
^^


:toothy2::toothy2:
 
Lieber Ivo, dir danke ich auch ganz besonders herzlich für deine Schilderung. Du bist ja der Vertreter der "Elterngeneration", die für meine Geschichte natürlich auch sehr wichtig ist. Du schreibst

Welches Gefühl hast du dabei, dass deine Töchter eigentlich mehr Österreicherinnen sind? Kränkt es dich? Stört es dich irgendwie? Was tust du, um sie ihre Wurzeln nicht vergessen zu lassen? Hast du das Gefühl, dass sie manchmal nicht verstehen können, was in dir vorgeht, weil sie eben nicht in deiner Heimat aufgewachsen sind?
Ob Östereicherinnen oder Kroatinnen ich seh' da kein Problem und es kränkt mich weder noch stört es mich. Kränken würde mich, wenn sie nicht Toleranz und Akzeptanz anderen Kulturen, Volksgruppen, Hautfarben oder Religionen aufbringen würden. Oder wenn sie eine der rechtspopulistischen Parteien wählen. Dann hätte ich in der Erziehung versagt.
Natürlich können sie nicht immer nachvollziehen was in mir vorgeht, aber es stört mich nicht und ich versuche es zu erklären. Nutzt nicht immer ;)
 
Also meine engsten Freundinnen sind Deutsche und ich kann mit ihnen über wirklich alles reden, nur bringt es mir oft nicht so viel, mit ihnen über Familie und Heimat zu reden, weil sie es nicht so verstehen könnten wie zb Amira (eine meiner bosnischen Freundinnen). Dennoch macht sie das nicht zu weniger guten Freundinnen, weil ich den Fokus auf andere Dinge lege wenn es um Freundschaften geht. Wenn ich ihnen zb erzähle dass mein Vater bei Telefonaten nach Bosnien immer noch superlaut ins Telefon schreit, weil er glaubt, die technische Entwicklung sei in den 90ern hängengeblieben oder wenn meine Eltern ganz normal miteinander reden und es sich für Deutsche so anhört als würden sie streiten ^^, dann finden sie das total amüsant, was auch ok ist, isses ja auch ^^
Wenn ich das aber meinen bosnischen Freundinnen erzähle, dann erkennen sie sich darin wieder und kommen mit ner ähnlichen Story ^^ Außerdem mag ich ihre Herzlichkeit und Großzügigkeit. Nicht dass meine deutschen Freundinnen das nicht hätten, aber die beiden sind da noch extremer. Wenn ich mit einer von den beiden zb Kaffee trinken gehe, prügeln wir uns beinahe schon darum wer zahlen darf ^^

Mit meinen Eltern rede ich eigentlich mehr über banale Sachen...Alltag, Uni, hier und da mal ne witzige Begebenheit, mehr nich. Mit meinem Vater rede ich obendrein gern mal über Politik und Religion, ihm passt aber meine linke Attitüde nich ^^
Generell verstehen mich meine Eltern in vielem nich. Ich bin Mitglied bei Amnesty und einmal meinte ich, ich könnte mir vorstellen nachm Studium dort richtig zu arbeiten und dann fingen sie an mit, was das denn für ne idealistische Schnapsidee sei, ich solle aufhören die Welt retten zu wollen, das sei nich mein Problem, ich solle nur danach gehen, wo man das meiste Geld verdienen kann, blablubb. Generell sind meinen Eltern, vor allem meinem Vater, meine Ansichten zu tolerant, sei es bzgl. Religionen, Homosexualität, wasauchimmer.

Mein Vater weiß also nicht wirklich, was ich in meiner Freizeit mache, mit welchem Menschentyp ich am besten klarkomme, was für Musik und Bücher ich mag....bzw hört er gelegentlich ja, was für Musik ich mag, wenn ich daheim bin und sie aufdrehe....er nennt sie immer "Satansmusik" ^^ und einmal trug ich ein Bandshirt wo u.a. ein Totenkopf drauf war, der aus den Augenhöhlen blutete und da fragte er mich, ob ich Satan anbete ^^Mein Vater ahnt vielleicht, dass ich seiner Vorstellung von einer perfekten, fleißigen, nur mit dem Studium beschäftigten, überbraven Tochter nicht so nachkomme wie er das gerne hätte, aber das wird halt einfach nicht thematisiert. Er fragt nicht und ich erzähle um des Friedens willen nicht. Alles andere würde ne handfeste Familienkrise herbeiführen. Er hat mir zwar vor 2 Jahren erlaubt, nen Freund zu haben, wenn es denn ein "anständiger Student" ist ^^, aber auch das würde er sicher nicht erzählt kriegen wollen. Außerdem hätte er dann permanent Angst dass das Studium zu kurz kommt.

Meine heidelberger Freunde kennt er nicht und von daheim kennt er auch nur meine beste Freundin und die mag er eigentlich schon, die kennt er halt auch schon seit 7 Jahren und kann sogar über ihre Piercings hinwegsehen, auch wenn sie ihm natürlich nich gefallen ^^

lol so elternsachen kommen mir bekannt vor ^^
 
1. Flucht:
Wer hat Erinnerungen an so eine Situation? Wie hat es geklappt, aus dem Kriegsgebiet herauszukommen? Welche Gedanken, Gefühle gehen einem da durch den Kopf?
Kann mich nicht wirklich daran erinnern, ich war damals 3 Jahre alt als wir nach Deutschland kamen, also meine Mutter und mein Bruder, mein Vater war damals in Kroatien Soldat, noch bevor der Krieg in Slowenien und Bosnien beging, ist er dann nach Deutschland gegangen, zu meinem Onkel nach Mannheim.

2. Das praktische Leben in der neuen Heimat:
Wie lange dauert es, bis man sich eingelebt hat? Was macht es leichter? Was macht er schwer? Wie fühlt ihr euch in der "neuen Heimat"? Zuhause? Oder nur auf der Durchreise? Was schafft Bindungen?
Was war das Schwiegste?
Da ich hier aufgewachsen bin fühl ich mich hier auch zuhause, also mein zuhause ist Heidelberg. :D

3. Kultur und Religion:
Wieviel Einfluss hat die Kultur, Religion der neuen Umgebung? Wie wichtig ist es euch, eure eigene Tradition/Religion/Kultur für euch zu erhalten? Was ändert sich dadurch, dass ihr in einem anderen Land seid? Wer in der Familie ist am ehesten der "Bewahrer" der Erinnerung an das Geburtsland? Wie wirkt sich das aus?
Da meine Hauptdarstellerin weiblich ist, interessiert mich natürlich ganz besonders die Sicht von jugendlichen Mädchen. Aber genauso interessant sind auch die Meinungen und Gedanken von Eltern!
Keine wirklichen Unterschiede eigentlich.. Ich könnte nie von mir behaupten Deutsche zu sein, auf dem Papier vielleicht aber mein Blut ist albanisch.

Und zum 2. auf jeden Fall sind das meine Eltern, immer habe ich zu Ohren bekommen, ich solle aufpassen, hier leben wir in einem fremden Land, mit fremden sind Deutsche, Italiener, und was es noch so an Ausländern so gibt ausser Albanern halt, aber das versteht sich ja von selbst.^^



4. Zwischenmenschliches:
Wie gestaltet sich der Umgang mit den "Einheimischen"? Fühlt ihr euch angenommen, integiriert? Wie zeigt sich das? Wie weit soll eurer Meinung nach die Integration gehen? Habt ihr Ausgrenzung erlebt? Wenn ja, wie? Wie reagiert ihr darauf?
Habt ihr Beziehungen eher "unter euresgleichen" oder mischen sich die Gruppen? Ist das abhängig davon, wie alt ihr seid / wie lang ihr schon im Land seid / wie alt ihr ward, als ihr hergekommen seid?
Gibt es für euch Konflikte innerhalb eurer Familie, die daher kommen, dass ihr verschieden zur "neuen Heimat" steht?
nee ich wurde noch nie wegen meiner Herkunft dumm angemacht oder sonstiges, die meisten Leute sind eher überrascht, weil auf dem ersten Blick, sieht man es mir nicht das ich Ausländerin bin hehe^^... mein Freundeskreis ist eigentlich bunt gemischt, aber mit meinen deutschen Freunden kann ich nicht über alles reden wie mit landsleuten die ich schon seit dem ich hier lebe kenne, oder halt mit meinen cousinen mit denen ich eher ein schwesterliches verhältnis habe :angel9: ja aber ich denk es hat auch was mit der religion zu tun, mit einer moslemin, zb bin ich mit einer aus tunesien gut befreundet kann ich auch über alles reden, aber die haben halt manche sachen an sich und üben sie aus.. die kann ich nicht verstehen, darüber hatte ich mit ihr schon zig diskussionen^^



es kommt halt immer drauf an... naja ich hoff ich konnt dir ein wenig weiter helfen, lg ;)
 
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