Ares
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Jugendliche rauben bei Paris ein jüdisches Paar aus und vergewaltigen die junge Frau. Es war nicht die erste antisemitische Gewalttat der mutmaßlichen Angreifer. Frankreich fürchtet neuen Judenhass.
Der brutale Überfall auf ein junges Paar im Pariser Vorort Créteil schürt bei Politikern und Vertretern der jüdischen Gemeinde die Angst vor wachsendem Antisemitismus in Frankreich. Mehrere vermummte und mit einer abgesägten Schrotflinte und weiteren Schusswaffen bewaffnete Jugendliche waren am Montag in die Wohnung einer jüdischen Familie eingedrungen. Sie fesselten den anwesenden 21-jährigen Sohn und seine 19-jährige Freundin, raubten Schmuck, Handys, Computer sowie Bankkarten und vergewaltigten die junge Frau. Die Tortur dauerte rund eine Stunde. Die Angreifer hätten ihnen gesagt, dass Juden Geld hätten und es statt zur Bank zu bringen zu Hause aufbewahren würden, berichtete der junge Mann dem Radiosender "France Info".
Präsident François Hollande verurteilte den Überfall am Donnerstag als "unerträgliche Gewalt". "Die Gräueltat von Créteil ist der widerwärtige Beweis, dass der Kampf gegen den Antisemitismus jeden Tag geführt werden muss", erklärte Premierminister Manuel Valls auf Twitter. "Die antisemitischen Vorurteile richten großen Schaden an", beklagte der Vorsitzende des Rates jüdischer Institutionen in Frankreich (CRIF), Roger Cukierman. "Das geht weiter und verschlimmert sich."
So ist die Zahl antisemitischer Vorfälle und Bedrohungen in Frankreich nach Angaben des Schutzdienstes der jüdischen Gemeinde in den ersten sieben Monaten dieses Jahres im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 91 Prozent gestiegen. Dabei war nach Angaben des CRIF eine neue Form der Gewalt zu beobachten, beispielsweise gezielte, bandenmäßige Angriffe.
Auch die Angreifer von Créteil gingen gezielt vor. Nach Angaben der Rechtsanwältin der beiden Opfer hatten sie die Wohnung der Familie schon länger ausspioniert. Wenige Tage vor dem Überfall klingelte demnach einer der Täter unter dem Vorwand, ihm sei Zucker ausgegangen, an ihrer Tür. Weil der Vater eine Kippa trug, konnte er verifizieren, dass es sich bei der Familie um Juden handelte.
Verdächtige fielen schon früher auf
Inzwischen hat die Polizei drei Verdächtige im Alter von 18 und 20 Jahren festgenommen – zwei der mutmaßlichen Angreifer und einen Helfer. Ein weiterer Verdächtiger befindet sich auf der Flucht. Die drei festgenommenen jungen Männer mit den Vornamen Ladji, Yazine und Omar sind der Polizei bereits wegen Rauschgifthandels und eines anderen antisemitischen Überfalls bekannt. Sie leben entweder ebenfalls im Stadteil Créteil oder in einer angrenzenden Gemeinde.
Ihnen wird vorgeworfen, am 10. November einen 70-jährigen Juden in Créteil angegriffen und verprügelt zu haben. In dem südöstlich von Paris gelegenen Vorort lebt die größte jüdische Gemeinde im Großraum der Hauptstadt.
Die Justiz leitete deshalb jetzt nicht nur ein Ermittlungsverfahren wegen bewaffneten Überfalls, gemeinschaftlicher Vergewaltigung, Freiheitsberaubung und Erpressung unter Einsatz von Gewalt "wegen der Zugehörigkeit zu einer Religion" gegen die Festgenommenen ein, sondern auch ein weiteres Verfahren wegen "Gewalt wegen der Zugehörigkeit zu einer Religion" im Zusammenhang mit dem Angriff auf den 70-Jährigen.
Gewalt gegen Juden nimmt zu, Tausende wandern aus
Präsident Hollande forderte, bei der Bekämpfung von Rassismus und Antisemitismus dürfe nicht so getan werden, "als hätten wir nichts gesehen". Der Überfall vom Montag zeige, dass "das Schlimmste existiert".
Julien Dray, Vizepräsident des Regionalrates des Großraums Paris und ein Vertrauter Hollandes, beklagte im Radio einen "Mangel an Wachsamkeit der Gesellschaft" gegenüber dem Antisemitismus in Frankreich. Dieser nehme deutlich zu, bedauerte er. Dabei würden inzwischen Tabus gebrochen: Es würden sich Dinge wie Angriffe auf Männer mit Kippa oder auf Briefkästen aufgeklebte Davidsterne ereignen, die er sich vor zehn, 15 Jahren nicht hätte vorstellen können.
"Rassismus und Antisemitismus sind Synonyme der geplanten Zerstörung des französischen Traums", erklärte der Großrabbiner Frankreichs, Haïm Korsia. In Frankreich lebt die größte jüdische Gemeinde Europas. Doch angesichts der Zunahme von Angriffen und Bedrohungen wandern immer mehr französische Juden nach Israel aus – in diesem Jahr bereits mehr als 5000. In den ersten acht Monaten waren Franzosen zahlenmäßig erstmals führend bei der Einwanderung nach Israel.
Nach Überfall: Frankreich fürchtet Hasswelle gegen Juden - NachrichtenPolitik - Ausland - DIE WELT
... Wieder ein Vorwand um nach Palästina reisen zu können, um dort die lebenden Menschen zu schikanieren und zu töten ...
Der brutale Überfall auf ein junges Paar im Pariser Vorort Créteil schürt bei Politikern und Vertretern der jüdischen Gemeinde die Angst vor wachsendem Antisemitismus in Frankreich. Mehrere vermummte und mit einer abgesägten Schrotflinte und weiteren Schusswaffen bewaffnete Jugendliche waren am Montag in die Wohnung einer jüdischen Familie eingedrungen. Sie fesselten den anwesenden 21-jährigen Sohn und seine 19-jährige Freundin, raubten Schmuck, Handys, Computer sowie Bankkarten und vergewaltigten die junge Frau. Die Tortur dauerte rund eine Stunde. Die Angreifer hätten ihnen gesagt, dass Juden Geld hätten und es statt zur Bank zu bringen zu Hause aufbewahren würden, berichtete der junge Mann dem Radiosender "France Info".
Präsident François Hollande verurteilte den Überfall am Donnerstag als "unerträgliche Gewalt". "Die Gräueltat von Créteil ist der widerwärtige Beweis, dass der Kampf gegen den Antisemitismus jeden Tag geführt werden muss", erklärte Premierminister Manuel Valls auf Twitter. "Die antisemitischen Vorurteile richten großen Schaden an", beklagte der Vorsitzende des Rates jüdischer Institutionen in Frankreich (CRIF), Roger Cukierman. "Das geht weiter und verschlimmert sich."
So ist die Zahl antisemitischer Vorfälle und Bedrohungen in Frankreich nach Angaben des Schutzdienstes der jüdischen Gemeinde in den ersten sieben Monaten dieses Jahres im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 91 Prozent gestiegen. Dabei war nach Angaben des CRIF eine neue Form der Gewalt zu beobachten, beispielsweise gezielte, bandenmäßige Angriffe.
Auch die Angreifer von Créteil gingen gezielt vor. Nach Angaben der Rechtsanwältin der beiden Opfer hatten sie die Wohnung der Familie schon länger ausspioniert. Wenige Tage vor dem Überfall klingelte demnach einer der Täter unter dem Vorwand, ihm sei Zucker ausgegangen, an ihrer Tür. Weil der Vater eine Kippa trug, konnte er verifizieren, dass es sich bei der Familie um Juden handelte.
Verdächtige fielen schon früher auf
Inzwischen hat die Polizei drei Verdächtige im Alter von 18 und 20 Jahren festgenommen – zwei der mutmaßlichen Angreifer und einen Helfer. Ein weiterer Verdächtiger befindet sich auf der Flucht. Die drei festgenommenen jungen Männer mit den Vornamen Ladji, Yazine und Omar sind der Polizei bereits wegen Rauschgifthandels und eines anderen antisemitischen Überfalls bekannt. Sie leben entweder ebenfalls im Stadteil Créteil oder in einer angrenzenden Gemeinde.
Ihnen wird vorgeworfen, am 10. November einen 70-jährigen Juden in Créteil angegriffen und verprügelt zu haben. In dem südöstlich von Paris gelegenen Vorort lebt die größte jüdische Gemeinde im Großraum der Hauptstadt.
Die Justiz leitete deshalb jetzt nicht nur ein Ermittlungsverfahren wegen bewaffneten Überfalls, gemeinschaftlicher Vergewaltigung, Freiheitsberaubung und Erpressung unter Einsatz von Gewalt "wegen der Zugehörigkeit zu einer Religion" gegen die Festgenommenen ein, sondern auch ein weiteres Verfahren wegen "Gewalt wegen der Zugehörigkeit zu einer Religion" im Zusammenhang mit dem Angriff auf den 70-Jährigen.
Gewalt gegen Juden nimmt zu, Tausende wandern aus
Präsident Hollande forderte, bei der Bekämpfung von Rassismus und Antisemitismus dürfe nicht so getan werden, "als hätten wir nichts gesehen". Der Überfall vom Montag zeige, dass "das Schlimmste existiert".
Julien Dray, Vizepräsident des Regionalrates des Großraums Paris und ein Vertrauter Hollandes, beklagte im Radio einen "Mangel an Wachsamkeit der Gesellschaft" gegenüber dem Antisemitismus in Frankreich. Dieser nehme deutlich zu, bedauerte er. Dabei würden inzwischen Tabus gebrochen: Es würden sich Dinge wie Angriffe auf Männer mit Kippa oder auf Briefkästen aufgeklebte Davidsterne ereignen, die er sich vor zehn, 15 Jahren nicht hätte vorstellen können.
"Rassismus und Antisemitismus sind Synonyme der geplanten Zerstörung des französischen Traums", erklärte der Großrabbiner Frankreichs, Haïm Korsia. In Frankreich lebt die größte jüdische Gemeinde Europas. Doch angesichts der Zunahme von Angriffen und Bedrohungen wandern immer mehr französische Juden nach Israel aus – in diesem Jahr bereits mehr als 5000. In den ersten acht Monaten waren Franzosen zahlenmäßig erstmals führend bei der Einwanderung nach Israel.
Nach Überfall: Frankreich fürchtet Hasswelle gegen Juden - NachrichtenPolitik - Ausland - DIE WELT
... Wieder ein Vorwand um nach Palästina reisen zu können, um dort die lebenden Menschen zu schikanieren und zu töten ...