Da ist was wahren dran. Denn das ist auch das, worauf ich hinaus wollte. Jeder Historiker unterschiedet auch immer, zwischen der Antike eines Volkes, und der Moderne.
Alexander war weder Grieche (im heuteigen Sinne) und schon gar nicht Slawe.
P.S.
Der Vergleich zu Ägypten war natürlich überspitzt, sollte aber zur Verdeutlichung dienen.
Ok,aber ich möchte mal klarstellen, dass es sich hier um 2 unterschiedliche Dinge handelt.
Einmal deine halbwegs philosophische Frage, in wie weit ein Volk wirklich eine Beziehung zu seinen Vorfahren haben kann. Ich möchte die Frage auf 2 Wege beantworten.
Wenn man einmal den Ansatz macht und sagt, dass ein Volk sagen wir nur bis zu 3 Generationen (80 - 100 Jahre) sich wirklich auf eine Nachkommenschaft berufen kann und nicht weiter, dann entsteht ein kleines Paradoxon.
Wären die Griechen heute also nur die "echten" Nachkommen der Griechen um 1900. So wären die Griechen um 1900 aber die "echten" Nachkommen der Griechen um 1800. Das geht dann solange weiter, bis man bei den antiken Griechen angekommen ist. Andersgesagt, man kann ohne jeden Zeweifel die Vorfahren einer griechischen Generation ermitteln und die davor usw. Man kann sagen, wie und wann sich die griechische Kultur verändert hat. Eine Änderung der Kultur ändert schließlich nichts an seiner Vergangeheit. Man kann natürlich sagen, dass die modernen Griechen Kulturell nichts mehr mit den alten Griechen zu tun haben, aber selbst diese Aussage wäre falsch. Denn ein Großteil der antiken Moral, der Werte, der Wirtschaft, der Wissenschaften, der Schrift und der Sprache, ja sogar Gebäude und Geschichten sind erhalten geblieben. Geändert hat sich die Lebensweise durch die Industrialisierung und aderen modernen Errungenschaften sowie die Religion und die damit verbundene Einstellung gegenüber bestimmte Dinge, wobei dies nicht im allgemeine zutrifft.
Der andere Weg wäre, man sagt eine Generation stammt nur zu 90, 95 oder 99% von seiner Vorgängergeneration ab. Dies sei dann durch evolutionäre Einflüsse auf die Kultur und auch auf den Genen, z. B. durch Einwanderung begründet. Wenn eine Generation 30 Jahre bedeuten würden. Dann hilft folgende Tabelle um zu ermitteln wie stark die Verwandschaft ist zwischen zwei Völkern zu unterschiedlichen Zeiten
90% 95% 99%
heute 100% 100% 100%
30 Jahre 90% 95% 99%
60 Jahre 81% 90% 98%
120 Jahre 66% 81% 96%
300 Jahre 35% 60% 90%
600 Jahre 12% 36% 82%
900 Jahre 4,3% 21% 74%
1500 Jahre 0,5% 7,7% 60%
3000 Jahre 0,003% 0,6% 37%
Wie weit nun anhand dieser Methode man sich nun tatsächlich auf eine antike Nachkommenschaft berufen kann ist wie hoch man den Verwandschaftsfaktor wählt und wie man das begründet. Ein Volk, dass sich absolut nicht vermischt, weiterentwickelt und etwas aus anderen Kulturen übernimmt hätte demnach einen Verwandschaftsgrad vn 100% ist nur durch absolute Isolation zu erreichen. (Wie es wohl auf einigen Pazifikinseln der Fall war).
Ein Verwandschaftsgrad von 90% wäre dagegen schon sehr gering und würde bedeuten, dass sich 10% der Bevölkerung in jeder Generation ausgetauscht haben und sich die Kultur in gleichem Maße gewandelt hat. Tatsächlich könnte so ein Faktor erst in der heutigen Zeit erreicht werden, wegen der hohen Bevölkerungsaustauschrate. Wenn man annimmt, dass der Einwanderungsanteil in der griechischen Bevölkerung bei 5 - 7% liegt und das auf 3 Generationen verteilt, dann müsste man trotzdem immernoch einen Verwandschaftsgrad von 97 - 99% annehmen.
Um es aber mal kurz klarstellen. Wie stark die Griechen nun wirklich mit den antiken Griechen verwandt sind oder nicht. Hat absolut nichts damit zu tun, ob es Recht oder Unrecht ist, dass ein völlig anderes Volk die Vergangenheit der Griechen (oder zumindest der Region) für sich beansprucht.