Das sind keine griechischen Städte.
Und ich habe nicht gesagt, dass es auf griechischem Boden türkische Städte gäbe. Wenn jemand behauptet, dass Izmir, Istanbul oder Edirne griechische Städte sind, der ist klar für die M.i.
Byzantion [Bearbeiten]
Um das Jahr 660 v. Chr. gründeten
dorische Griechen aus
Megara,
Argos und
Korinth eine Koloniestadt am europäischen Ufer des Bosporus, in einem ruhigen und geschützten Hafen:
Byzantion. Auch wegen der günstigen geographischen Lage – durch die Meerenge des Bosporus ist das
Schwarze Meer mit dem
Marmarameer und weiter über die
Dardanellen mit dem
Mittelmeer verbunden – wurde Byzantion sehr bald ein bedeutendes Handelszentrum.
513 v. Chr. eroberte der persische König
Darius I. die Stadt. 324 n. Chr. vereinigte
Konstantin I. beide Teile des
Römischen Reiches und am 11. Mai 330 taufte er die neue Hauptstadt feierlich auf den Namen
Nova Roma (Neu-Rom). Sie wurde jedoch bekannter unter dem späteren Namen
Konstantinopel.
[10]
Funde aus dem
Neolithikum nahe dem heutigen Istanbuler Stadtteil Kadıköy und aus der
Bronzezeit im Stadtteil Sultanahmed belegen, dass die Ufer des
Bosporus schon sehr früh besiedelt waren. Bereits für die Griechen war diese Meerenge von entscheidender Bedeutung. Hier fuhren die Schiffe entlang, die
Athen und andere
Poleis mit
Getreide aus der heutigen
Ukraine versorgten. Zur Sicherung dieses strategisch wichtigen Punktes, der gleichzeitig Schlüsselstelle der Landverbindung von Europa nach Asien sowie des Seewegs von der
Ägäis ins
Schwarze Meer ist, wurde von
megarischen Siedlern um 685 v. Chr. die erste Kolonie auf der asiatischen Seite des Bosporus gegründet:
Kalchedon (
griechisch Καλχηδών), an der Stelle des heutigen Kadıköy.
Sowohl Kalchedon als auch Byzantion waren Mitglieder im
Attisch-Delischen Seebund, letzteres dabei mit sehr hohem Tribut. 411 v. Chr. traten beide nach einem Konflikt mit
Samos zum
Peloponnesischen Bund über, doch schon 409 v. Chr. wurden beide Städte durch
Alkibiades für den
Attisch-Delischen Seebund zurückerobert. Ab 387 v. Chr. stand Kalchedon unter persischer Oberherrschaft, 357 v. Chr. wurde es jedoch von Byzantion aus von den Persern befreit. Im Jahr darauf trat Byzantion aus dem mittlerweile geschwächten attischen Seebund aus. 340/339 v. Chr. belagerte der Makedonenkönig
Philipp II. Byzantion vergeblich.
Konstantinopel – Kostantiniyye – Istanbul [Bearbeiten]
Konstantinopel in der Spätantike und im Mittelalter
Besonders unter Kaiser
Justinian I. (527–565), dem letzten großen Herrscher der
Spätantike, gelangte
Konstantinopel zu Ruhm und wurde prächtig ausgebaut (
Hagia Sophia). Im Mittelalter blieb die Stadt das Zentrum des Byzantinischen Reiches und war lange Zeit die mit Abstand reichste und größte Stadt Europas. Im April 1204 eroberten dann aber
Kreuzritter Konstantinopel. Die Stadt wurde geplündert, zahlreiche Einwohner wurden ermordet und Kunstwerke von unschätzbarem Wert gingen unwiderruflich verloren. Auf rund 100.000 Einwohner reduziert, ihres früheren Ruhms beraubt, wurde die Stadt 1261 vom Byzantinischen Reich unter
Michael VIII. zurückerobert.
Die Eroberung Konstantinopels aus einer französischen Chronik des 15. Jahrhunderts
Am 5. April 1453 begann die
Belagerung Konstantinopels durch
osmanische Streitkräfte unter Sultan
Mehmed II. und am Morgen des 29. Mai wurde die „seit langem verfallene Stadt“
[11] besetzt. Konstantinopel – nun offiziell meist
Kostantiniyye oder manchmal auch
İstanbul genannt – wurde nach Bursa und Adrianopel (
Edirne) zur neuen osmanischen Machtzentrale. Die teilweise zerstörte und entvölkerte Stadt wurde planvoll wiederbesiedelt und wiederaufgebaut. Die Macht des Osmanischen Reichs erreichte ihren Höhepunkt mit Sultan
Süleyman I. (1520–1566), dessen Architekt
Sinan das Stadtbild mit zahlreichen Moscheen, Brücken, Palästen und Brunnen prägte. Mit dem fortschreitenden Verfall des osmanischen Einflusses in der Region und der Verkleinerung des Reiches bis Anfang des 20. Jahrhundert litt auch die kosmopolitische Bedeutung Konstantinopels.
[12]
Die Schwäche des Osmanischen Reiches nach dem Zusammenbruch des osmanischen Heeres im
Balkankrieg 1912/1913 führte den europäischen Mächten und Russland die Gefahr eines Machtvakuums in den strategisch bedeutenden Meerengen vor Augen und warf die
orientalische Frage nach Kontrolle über die Meerengen und Aufteilung des Reiches in westliche Interessensphären auf. Der Sultan und die Jungtürken suchten für die drohende Auseinandersetzung die
Unterstützung des erstarkten Deutschen Reiches. Den Zugriff der
Entente auf Konstantinopel konnte das Osmanische Reich im
Ersten Weltkrieg an der Seite der
Mittelmächte zwar in der
Schlacht von Gallipoli abweisen, doch war der Krieg letztendlich verloren. Im
Friedensvertrag von Sèvres vom 10. August 1920 wurde das Reich unter den alliierten Siegermächten aufgeteilt und musste gewaltige Gebietsverluste hinnehmen. Konstantinopel mit den Meerengen Bosporus und Dardanellen wurde zunächst von den Alliierten besetzt, vor allem Griechenland forderte die „Rückgabe“ Konstantinopels, das es zu seiner neuen Hauptstadt machen wollte. Unter Mustafa Kemal, genannt
Atatürk, begann 1919 der
türkische Befreiungskrieg.
Konstantinopel verlor 1923 seinen Status als Regierungssitz der modernen Türkei an
Ankara, wohl auch, weil sich die neue Republik von der Tradition der Osmanen abgrenzen wollte. Die Stadt behielt ihre kulturelle und wirtschaftliche Bedeutung jedoch bei, was durch den regen Zuzug von Menschen aus Anatolien seit den 1950er Jahren noch verstärkt wurde. Im Jahre 1955 wurde nahezu die gesamte christliche Bevölkerung durch das
Pogrom von Istanbul aus der Stadt vertrieben. Vor allem in den letzten Jahren entstanden gigantische Bauprojekte, die jedoch mit dem rapiden Bevölkerungswachstum nicht Schritt halten können. 1994 wurde der jetzige Ministerpräsident
Recep Tayyip Erdoğan als Kandidat der weit rechts stehenden
Refah Partisi (RP) Bürgermeister. Der jetzige Bürgermeister Kadir Topbaş ist, wie der Ministerpräsident, von der
Adalet ve Kalkınma Partisi (AKP). Im November 2003 wurde die Stadt von
einer Serie schwerer Anschläge erschüttert.