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Hooligans wollen Jagd auf Salafisten machen

Natürlich kann ich mir meine Meinung über dich nur anhand dessen bilden, was ich hier von dir lese.

Ich habe hier in diesem Forum schon viel zu diesem Thema geschrieben und viel gepostet. Es ging von sozialwissenschaftlichen , politischen, psychoanalytischen (Wilhelm Reich, Erich Fromm etc. ) bis hin zu geschichtlichen Themen. Themen, die den Begriff "Ideologie" behandeln und resümieren, bezügl. NS-Ideologie, Nazismus.
Hättest du dich mit meinen Inhalten und den Themen wirklich auseinandergesetzt, dann hättest du nicht so ein selbstgemaltes Bild über mich, welches schnell aus der Hosentasche gezaubert werden kann.

Ich als , von euch betitelt, sogenannter Linker, bin gegen Militarisierung und Krieg. Und auch gegen die Ausbeutung und Versklavung von Menschen ganz allgemein.
Ich will auch verstehen wie Marktmechanismen funktionieren und wie Wert geschöpft wird, wie er entsteht. Wertschöpfung!
Wenn ich Neoliberalen aus meiner Perspektive auf die Pelle rücke, dann bin ich in ihren Augen der böse Kommunist und Stalin hat Millionen Menschen umgebracht und ist ja viel schlimmer als Hitler. Dabei hab ich nur von Wertschöpfung und Ausbeutung sprechen wollen und was Stalin betrifft, so hat er jede Menge Kommunisten umbringen lassen, genau wie Hitler und die Nazis. Die letzteren haben das in ganz Europa gemacht. Verwechsel also Ideologie niemals mit einer wissenschaftlichen Analyse des Kapitals.
Lies Das Kapital von Karl Marx. Fang halt irgendwann an und lass dich einfach nicht mehr verarschen. Das ist wichtig! Für dich, für mich, für uns alle!

Ich hab mal ne Frage an dich.
Was denkst du, was ist die Mitte? Also die Menschen die sich als die Mitte bezeichnen. Leute die von sich sagen sie seien nicht extrem, sie seien nicht radikal, sie seien nicht links und nicht rechts, sie seien neutral. Was hälst du von solchen Menschen? Gibt es einen ideologischen Überbau der über "unserer" Gesellschaft schwebt? Damit alles so funktionieren soll wie es funktioniert? Wie ist es möglich, dass ständig immer wieder neue Kriege und Konflikte vom Zaun gebrochen werden?

pozdrav

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Was ist so schlimm Inhalte zu Überwinden? Ja die Sache an sich ist sehr Gut, ich glaube du bist einfach Beleidigt weil ich Linkes Gesocks Geschrieben habe.

Ja, haha , ich bin richtig doll beleidigt. Hab schon Schokoladen-Frust-Essen gemacht und alle Fenster vom Weihnachtskalender aufgemacht und alles verputzt.
Die Weihnachtskalender gehören den jüngsten Familienmitgliedern meiner Familie und jetzt gibt es hier , dank dir, Stress wie bei Dallas und Lindenstrasse! Junge!

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Ich habe hier in diesem Forum schon viel zu diesem Thema geschrieben und viel gepostet. Es ging von sozialwissenschaftlichen , politischen, psychoanalytischen (Wilhelm Reich, Erich Fromm etc. ) bis hin zu geschichtlichen Themen. Themen, die den Begriff "Ideologie" behandeln und resümieren, bezügl. NS-Ideologie, Nazismus.
Hättest du dich mit meinen Inhalten und den Themen wirklich auseinandergesetzt, dann hättest du nicht so ein selbstgemaltes Bild über mich, welches schnell aus der Hosentasche gezaubert werden kann.
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so hat er jede Menge Kommunisten umbringen lassen, genau wie Hitler und die Nazis. Die letzteren haben das in ganz Europa gemacht. Verwechsel also Ideologie niemals mit einer wissenschaftlichen Analyse des Kapitals.
Lies Das Kapital von Karl Marx. Fang halt irgendwann an und lass dich einfach nicht mehr verarschen. Das ist wichtig! Für dich, für mich, für uns alle!

Lubenica, das "Kapital" von Karl Marx hab ich zwei mal durchlesen müssen (ist auch keine einfache Kost) und ist sicherlich ein wichtiges Buch, doch es diente mehr oder weniger als wissenschaftliche Grundlage beim eigentlichen Aufbau des Kommunismus in verschiedenen Staaten, bzw. von Russland, China bis nach Kuba.

Mal ehrlich, Marx nahm sich den Anspruch die politische Seite der Ökonomie wissenschaftlich abzuhandeln, so weit so gut. Aber wenn du ehrlich bist, fängt das Buch schon mit einer falschen Grund-Prämisse an und auf diese Prämisse stützt Marx eigentlich sein ganze Theorie, womit seine eigentlichen Hauptpfeiler in sich zusammen fallen, wie ein Kartenhaus.

Ein Beispiel. Einer seiner Fehler war, dass er im Tauschwert eines Gutes ein "Abstraktum" sieht, welches dem Gut anhaftet, oder? Wenn etwa Beispiel "A" dem Beispiel "B" ein Birne und dieser dem "A" dafür eine Tomate gibt, so glaubte Marx, dass diese beiden Güter einen gemeinsamen Tauschwert "X" hätten. In diesem "X" sieht er das Gemeinsame, so wie schon viele seiner Vorgänger, u.a. auch Aristoteles.

Kommen wir nun zum eigentlichen Kern. Genau diese Gleichsetzung existiert allerdings in unserer Realität nicht, denn dem "A" ist eine Tomate mehr wert als eine Birne und umgekehrt schätzt der "B" eine Birne höher ein als eine Tomate. Wäre dem nicht so, wäre es gar nie zum Tauschakt zwischen den beiden gekommen oder etwa nicht? Denn bei gleichartigen Verhältnissen müsste ja auch der umgekehrte Tauschakt eigentlich reibungslos funktionieren. Dem ist aber nicht so Lubenica, wie jeder, der z.B. ein Auto kaufen will, leicht nachprüfen kann. Man versuche nur, fünf Minuten nach dem Autokauf das Geschäft rückgängig zu machen. Kaum ein Verkäufer wird da einwilligen und da scheitert schon das ganze Konstrukt.

Vielleicht wären alle diese Irrtümer bei Karl Marx nicht unterlaufen, hätte er nur Carl Mengers bekanntes Buch "Grundsätze der Volkswirtschaftslehre" gekannt, dass ein Jahr vor der Drucklegung der zweiten Auflage des "Kapitals", erschienen ist. Du solltest auch die wesentlichen Irrtümer nicht ausser Acht lassen, auch wenn gewisse Passagen doch sehr lesenswert sind, was man nicht abstreiten kann.
 
Lubenica, das "Kapital" von Karl Marx hab ich zwei mal durchlesen müssen (ist auch keine einfache Kost) und ist sicherlich ein wichtiges Buch, doch es diente mehr oder weniger als wissenschaftliche Grundlage beim eigentlichen Aufbau des Kommunismus in verschiedenen Staaten, bzw. von Russland, China bis nach Kuba.

Mal ehrlich, Marx nahm sich den Anspruch die politische Seite der Ökonomie wissenschaftlich abzuhandeln, so weit so gut. Aber wenn du ehrlich bist, fängt das Buch schon mit einer falschen Grund-Prämisse an und auf diese Prämisse stützt Marx eigentlich sein ganze Theorie, womit seine eigentlichen Hauptpfeiler in sich zusammen fallen, wie ein Kartenhaus.

Ein Beispiel. Einer seiner Fehler war, dass er im Tauschwert eines Gutes ein "Abstraktum" sieht, welches dem Gut anhaftet, oder? Wenn etwa Beispiel "A" dem Beispiel "B" ein Birne und dieser dem "A" dafür eine Tomate gibt, so glaubte Marx, dass diese beiden Güter einen gemeinsamen Tauschwert "X" hätten. In diesem "X" sieht er das Gemeinsame, so wie schon viele seiner Vorgänger, u.a. auch Aristoteles.

Kommen wir nun zum eigentlichen Kern. Genau diese Gleichsetzung existiert allerdings in unserer Realität nicht, denn dem "A" ist eine Tomate mehr wert als eine Birne und umgekehrt schätzt der "B" eine Birne höher ein als eine Tomate. Wäre dem nicht so, wäre es gar nie zum Tauschakt zwischen den beiden gekommen oder etwa nicht? Denn bei gleichartigen Verhältnissen müsste ja auch der umgekehrte Tauschakt eigentlich reibungslos funktionieren. Dem ist aber nicht so Lubenica, wie jeder, der z.B. ein Auto kaufen will, leicht nachprüfen kann. Man versuche nur, fünf Minuten nach dem Autokauf das Geschäft rückgängig zu machen. Kaum ein Verkäufer wird da einwilligen und da scheitert schon das ganze Konstrukt.

Vielleicht wären alle diese Irrtümer bei Karl Marx nicht unterlaufen, hätte er nur Carl Mengers bekanntes Buch "Grundsätze der Volkswirtschaftslehre" gekannt, dass ein Jahr vor der Drucklegung der zweiten Auflage des "Kapitals", erschienen ist. Du solltest auch die wesentlichen Irrtümer nicht ausser Acht lassen, auch wenn gewisse Passagen doch sehr lesenswert sind, was man nicht abstreiten kann.

[SIZE=+2]Die Ware[/SIZE] 1. Die zwei Faktoren der Ware: Gebrauchswert und Wert(Wertsubstanz, Wertgröße)
<49> Der Reichtum der Gesellschaften, in welchen kapitalistische Produktionsweise herrscht, erscheint als eine "ungeheure Warensammlung"(1), die einzelne Ware als seine Elementarform. Unsere Untersuchung beginnt daher mit der Analyse der Ware.
Die Ware ist zunächst ein äußerer Gegenstand, ein Ding, das durch seine Eigenschaften menschliche Bedürfnisse irgendeiner Art befriedigt. Die Natur dieser Bedürfnisse, ob sie z.B. dem Magen oder der Phantasie entspringen, ändert nichts an der Sache (2). Es handelt sich hier auch nicht darum, wie die Sache das menschliche Bedürfnis befriedigt, ob unmittelbar als Lebensmittel, d.h. als Gegenstand des Genusses, oder auf einem Umweg, als Produktionsmittel.
Jedes nützliche Ding, wie Eisen, Papier usw., ist unter doppelten Gesichtspunkt zu betrachten, nach Qualität und Quantität. Jedes solches Ding ist ein Ganzes vieler Eigenschaften und kann daher nach verschiedenen Seiten nützlich sein. Diese verschiedenen Seiten und daher die mannigfachen <50> Gebrauchsweisen der Dinge zu entdecken ist geschichtliche Tat (3). So die Findung gesellschaftlicher Maße für die Quantität der nützlichen Dinge. Die Verschiedenheit der Warenmaße entspringt teils aus der verschiedenen Natur der zu messenden Gegenstände, teils aus Konvention.
Die Nützlichkeit eines Dings macht es zum Gebrauchswert (4). Aber diese Nützlichkeit schwebt nicht in der Luft. Durch die Eigenschaften des Warenkörpers bedingt, existiert sie nicht ohne denselben. Der Warenkörper selbst, wie Eisen, Weizen, Diamant usw., ist daher ein Gebrauchswert oder Gut. Dieser sein Charakter hängt nicht davon ab, ob die Aneignung seiner Gebrauchseigenschaften dem Menschen viel oder wenig Arbeit kostet. Bei Betrachtung der Gebrauchswerte wird stets ihre quantitative Bestimmtheit vorausgesetzt, wie Dutzend Uhren, Elle Leinwand, Tonne Eisen usw. Die Gebrauchswerte der Waren liefern das Material einer eignen Disziplin, der Warenkunde (5). Der Gebrauchswert verwirklicht sich nur im Gebrauch oder der Konsumtion. Gebrauchswerte bilden den stofflichen Inhalt des Reichtums, welches immer seine gesellschaftliche Form sei. In der von uns zu betrachtenden Gesellschaftsform bilden sie zugleich die stofflichen Träger des - Tauschwerts.


<53> Im Austauschverhältnis der Waren selbst erschien uns ihr Tauschwert als etwas von ihren Gebrauchswerten durchaus Unabhängiges. Abstrahiert man nun wirklich vom Gebrauchswert der Arbeitsprodukte, so erhält man ihren Wert, wie er eben bestimmt ward. Das Gemeinsame, was sich im Austauschverhältnis oder Tauschwert der Ware darstellt, ist also ihr Wert. Der Fortgang der Untersuchung wird uns zurückführen zum Tauschwert als der notwendigen Ausdrucksweise oder Erscheinungsform des Werts, welcher zunächst jedoch unabhängig von dieser Form zu betrachten ist.
Ein Gebrauchswert oder Gut hat also nur einen Wert, weil abstrakt menschliche Arbeit in ihm vergegenständlicht oder materialisiert ist. Wie nun die Größe seines Werts messen? Durch das Quantum der in ihm enthaltenen "wertbildenden Substanz", der Arbeit. Die Quantität der Arbeit selbst mißt sich an ihrer Zeitdauer, und die Arbeitszeit besitzt wieder ihren Maßstab an bestimmten Zeitteilen, wie Stunde, Tag usw.



Ware und Geld - 1. Die Ware

hier geht es weiter. Wie du siehst ist es ein wenig komplizierter. Ich finde, es ist nicht so einfach zu erklären, wie du es an deinem Beispiel versucht hast.
Dein Beispiel dürfte auch nicht als Reduktion für "seine Hauptpfeiler" seines Werkes herhalten und ich vertsehe auch nicht , wie du meinst, es würden seine Hauptpfeiler in sich zusammenfallen, da du der Meinung seist, das Buch würde sich auf eine "falsche Grund-Prämisse" stützen und das diese Prämisse seine eigentliche Theorie wäre, bzw. sich seine Theorie auf ihr stützt. Marx hat da viel mehr zu bieten, als das man ihn auf so ein Beispie reduzieren könnte.
Bezügl. der Realität. Marx muss natürlich auch vergegenwärtigt werden und wenn man sich die Realität vor Augen führt, mit anderen Worten , die Welt-Ökonomie, dann hat Marx immer noch absolut Bezug zu dieser Realität.

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3. Kauf und Verkauf der Arbeitskraft

Die Wertverändrung des Geldes, das sich in Kapital verwandeln soll, kann nicht an diesem Geld selbst vorgehn, denn als Kaufmittel und als Zahlungsmittel realisiert es nur den Preis der Ware, die es kauft oder zahlt, während es, in seiner eignen Form verharrend, zum Petrefakt von gleichbleibender Wertgröße erstarrt.(38) Ebensowenig kann die Veränderung aus dem zweiten Zirkulationsakt, dem Wiederverkauf der Ware, entspringen, denn dieser Akt verwandelt die Ware bloß aus der Naturalform zurück in die Geldform. Die Veränderung muß sich also zutragen mit der Ware, die im ersten Akt G - W gekauft wird, aber nicht mit ihrem Wert, denn es werden Äquivalente ausgetauscht, die Ware wird zu ihrem Werte bezahlt. Die Veränderung kann also nur entspringen aus ihrem Gebrauchswert als solchem, d.h. aus ihrem Verbrauch. Um aus dem Verbrauch einer Ware Wert herauszuziehn, müßte unser Geldbesitzer so glücklich sein, innerhalb der Zirkulationssphäre, auf dem Markt, eine Ware zu entdecken, deren Gebrauchswert selbst die eigentümliche Beschaffenheit besäße, Quelle von Wert zu sein, deren wirklicher Verbrauch also selbst Vergegenständlichung von Arbeit wäre, daher Wertschöpfung. Und der Geldbesitzer findet auf dem Markt eine solche spezifische Ware vor - das Arbeitsvermögen oder die Arbeitskraft.
Unter Arbeitskraft oder Arbeitsvermögen verstehen wir den Inbegriff der physischen und geistigen Fähigkeiten, die in der Leiblichkeit, der lebendigen Persönlichkeit eines Menschen existieren und die er in Bewegung setzt, sooft er Gebrauchswerte irgendeiner Art produziert.
Damit jedoch der Geldbesitzer die Arbeitskraft als Ware auf dem Markt vorfinde, müssen verschiedne Bedingungen erfüllt sein. Der Warenaustausch schließt an und für sich keine andren Abhängigkeitsverhältnisse <182> ein als die aus seiner eignen Natur entspringenden. Unter dieser Voraussetzung kann die Arbeitskraft als Ware nur auf dem Markt erscheinen, sofern und weil sie von ihrem eignen Besitzer, der Person, deren Arbeitskraft sie ist, als Ware feilgeboten oder verkauft wird. Damit ihr Besitzer sie als Ware verkaufe, muß er über sie verfügen können, also freier Eigentümer seines Arbeitsvermögens, seiner Person sein.(39) Er und der Geldbesitzer begegnen sich auf dem Markt und treten in Verhältnis zueinander als ebenbürtige Warenbesitzer, nur dadurch unterschieden, daß der eine Käufer, der andre Verkäufer, beide also juristisch gleiche Personen sind. Die Fortdauer dieses Verhältnisses erheischt, daß der Eigentümer der Arbeitskraft sie stets nur für bestimmte Zeit verkaufe, denn verkauft er sie in Bausch und Bogen, ein für allemal, so verkauft er sich selbst, verwandelt sich aus einem Freien in einen Sklaven, aus einem Warenbesitzer in eine Ware. Er als Person muß sich beständig zu seiner Arbeitskraft als seinem Eigentum und daher seiner eignen Ware verhalten, und das kann er nur, soweit er sie dem Käufer stets nur vorübergehend, für einen bestimmten Zeittermin, zur Verfügung stellt, zum Verbrauch überläßt, also durch ihre Veräußerung nicht auf sein Eigentum an ihr verzichtet.(40)
<183> Die zweite wesentliche Bedingung, damit der Geldbesitzer die Arbeitskraft auf dem Markt als Ware vorfinde, ist die, daß ihr Besitzer, statt Waren verkaufen zu können, worin sich seine Arbeit vergegenständlicht hat, vielmehr seine Arbeitskraft selbst, die nur in seiner lebendigen Leiblichkeit existiert, als Ware feilbieten muß.
Damit jemand von seiner Arbeitskraft unterschiedne Waren verkaufe, muß er natürlich Produktionsmittel besitzen, z.B. Rohstoffe, Arbeitsinstrumente usw. Er kann keine Stiefel machen ohne Leder. Er bedarf außerdem Lebensmittel. Niemand, selbst kein Zukunftsmusikant, kann von Produkten der Zukunft zehren, also auch nicht von Gebrauchswerten, deren Produktion noch unfertig, und wie am ersten Tage seiner Erscheinung auf der Erdbühne, muß der Mensch noch jeden Tag konsumieren, bevor und während er produziert. Werden die Produkte als Waren produziert, so müssen sie verkauft werden, nachdem sie produziert sind, und können die Bedürfnisse des Produzenten erst nach dem Verkauf befriedigen. Zur Produktionszeit kommt die für den Verkauf nötige Zeit hinzu.
Zur Verwandlung von Geld in Kapital muß der Geldbesitzer also den freien Arbeiter auf dem Warenmarkt vorfinden, frei in dem Doppelsinn, daß er als freie Person über seine Arbeitskraft als seine Ware verfügt, daß er andrerseits andre Waren nicht zu verkaufen hat, los und ledig, frei ist von allen zur Verwirklichung seiner Arbeitskraft nötigen Sachen.
Die Frage, warum dieser freie Arbeiter ihm in der Zirkulationssphäre gegenübertritt, interessiert den Geldbesitzer nicht, der den Arbeitsmarkt als eine besondre Abteilung des Warenmarkts vorfindet. Und einstweilen interessiert sie uns ebensowenig. Wir halten theoretisch an der Tatsache fest, wie der Geldbesitzer praktisch. Eins jedoch ist klar. Die Natur produziert nicht auf der einen Seite Geld- oder Warenbesitzer und auf der andren bloße Besitzer der eignen Arbeitskräfte. Dies Verhältnis ist kein naturgeschichtliches und ebensowenig ein gesellschaftliches, das allen Geschichtsperioden gemein wäre. Es ist offenbar selbst das Resultat einer vorhergegangenen historischen Entwicklung, das Produkt vieler ökonomischen Umwälzungen, des Untergangs einer ganzen Reihe älterer Formationen der gesellschaftlichen Produktion.
 
Zuletzt bearbeitet:
Und was ist jetzt so alles passiert, ist die Welt schon durch Salafisten untergegangen oder haben die selbsternannten Hooligan-Batmans`s schon Gotham-Deutschland befreit ?
 
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Und was ist jetzt so alles passiert, ist die Welt schon durch Salafisten untergegangen oder haben die selbsternannten Hooligan-Batmans`s schon Gotham-Deutschland befreit ?
ja eh, was scheissts euch bitte so vor den Salafisten an? Sind doch keine Gefahr.. ganz zahme Zeitgenossen die Kollegen mit den Hipster-Bärten. :)

Ohne die Hooligans in Schutz nehmen zu wollen, ist deine Verharmlosung schon sehr lächerlich.
 
In der Retrospektive dieser beiden Demonstrationen lässt sich eines feststellen:

Diese ganze Veranstaltung HoGeSa läßt sich auf den niedrigsten Nenner herunter gebrochen als missratener Versuch eines durchaus guten Gedanken reflektieren.

Etwas gegen die überbordende Dummheit mancher Zeitgenossen zu unternehmen, die sich ein "Kalifat Europa" oder die Sharia in Europa wünschen finde ich richtig, doch hat man sich auf die gleiche Stufe gestellt wie zB mit den Menschen, die vor geraumer Zeit in Hamburg mit Messern und Dönerspießen auf aneinander losgegangen sind. Man hat es zugelassen, das die Braune Pest mitmarschiert und sich damit jegliche Legitimation entzogen, denn mit denen paktiert man nicht und legt Ihnen Nahe, sich von der Demonstration zu entfernen. Ich mutmaße, das die Teilnahme gewünscht war, also disqualifiziert sich diese Bewegung, weil Sie fremdenfeindlich und neofaschistisch ist, weil man mit der groben Kelle auf alles gehauen hat, was nicht dem Weltbild der Ultrarechten Deutschen entspricht. Wenn es diese Botschaft ist, die die Organisatoren in die Welt senden wollten, hat man der Sache und dem Widerstand gegen religiöse Fundamentalisten lediglich einen Bärendienst erwiesen, da man mit denen in eine Schublade gesteckt wird.

Sah die Demonstration in Köln noch mächtig und groß aus auf Grund des Verhältnismäßig kleinen Breslauer Platzes, wirkte sie in Hannover klein und mickrig. Entweder hat der Organisator das Potential überschätzt oder die Stadtväter gaben diesen Platz als Bedingung an, vielleicht auch deswegen, um diesen Eindruck der breiten Gesellschaft zu vermitteln.

Freundliche Grüße

Alexander deLarge
 
Deutsch
Geht mal auf´n Kaffee bei Ali und Fatma statt die ganze Zeit vor irgendwelchen Internetrassistenblogs zu hocken

28. November 2014 lowerclassmag 36 Kommentare
Offener Brief an die PEGIDA, Marzahner, Bucher und alle anderen „besorgten Bürger“
Ich komme aus einer Arbeiterfamilie. Der überwiegende Teil meiner Freunde kommt aus ärmeren Familien. Ich bin in Gegenden aufgewachsen, die auch nicht schöner sind als Berlin-Hellersdorf, Marzahn, Buch oder Dresden-Prohlis. Ich weiß, wie scheiße es sich anfühlt, wenn man sich das ganze Blingbling nicht leisten, kann, das man jeden Tag im Fernseher sieht. Ich weiß, wie derbe es nervt, wenn man auf Hartz-IV ist und die ganze Zeit Münzen zählen muss. Oder wie beschissen es ist, wenn man zwar arbeitet, aber irgendeine dumme notwendige Anschaffung, eine kaputte Waschmaschine, ein Fahrrad fürs Kind oder sonstewas die gesamten Ersparnisse auffrisst, die man sich mühsam zur Seite gelegt hat. Und dann beschließen irgendwelche Penner, von denen man das ganze Jahr ohnehin nichts zu erwarten hat, einem auch noch einen Asyl-Container in den Bezirk zu stellen.
Nur, liebe Marzahner, Hellersdorfer, Bucher, Dresdner: An nichts, aber auch gar nichts von alledem sind Flüchtlinge schuld. Im Gegenteil: Flüchtlinge wollen überhaupt nicht in Massenquartieren wohnen, in denen ohne Berücksichtigung kultureller Unterschiede zusammen eingepfercht werden, bewacht von irgendwelchen sadistischen Irren, ohne irgendeine Perspektive, weil sie sich weder frei bewegen können, noch arbeiten dürfen.
Flüchtlinge, liebe Hellersdorferinnen und Bucher, liebe Marzahner und Dresdnerinnen, kommen auch nicht hier her, um euch das Wenige wegzunehmen, das ihr habt. Sie kommen hier her, weil in ihren Ländern Krieg oder Bürgerkrieg toben. Oder weil ihre Länder so abgefuckt sind, dass sie dort nicht viel mehr machen können, als zu warten, bis sie und ihre Kinder verhungert sind. Oder weil sie politisch verfolgt werden. Liebe „besorgte Bürger“, glaubt ihr ernsthaft, jemand nimmt die Reise in die militärisch bewachte Festung Europa auf sich, nur aus Spaß? Eine Reise, bei der jedes Jahr tausende Menschen irgendwo im Meer ersaufen, ohne dass man von Euch je gehört hätte, dass ihr darüber „besorgt“ seid.
Jetzt höre ich euch sagen: Aber was geht mich das an, ich habe meine eigenen Sorgen, sollen die Habenichtse doch in ihrem Land bleiben. Vergesst lieber nicht, warum die Länder der europäischen Peripherie, die Länder des Trikonts oder die Nachfolgestaaten so abgefuckt sind, dass da keiner bleiben will. Das hat viel mit Kriegen
Ohne Waffen kein Krieg. Ohne Krieg weniger Fluchtbewegungen. Deutschland zählt, neben den USA und Russland, zu den größten Waffenexporteuren der Welt. zu tun, die der Westen führt, auch die Bundeswehr. Das hat mit Waffenexporten zu tun, die aus Deutschland kommen und über Saudi-Arabien oder Katar oder die Türkei in Krisengebieten landen. Das hat viel zu tun mit einer Wirtschaftsordnung, die aus der ungleichzeitigen Entwicklung von Volkswirtschaften Profit schlägt, mit einer Ökonomie des Elends, in deren Spiel aus Exportproduktion, Subventionen und Krediten die kapitalistischen Zentren gewinnen und der Trikont verliert.
Kurz: Ihr, die ihr keinen Widerstand dagegen hinbekommt, dass US-amerikanische, europäische, deutsche Armeen andere Länder auch in eurem Namen zerstören, ihr wollt jetzt noch die hetzen, die aus diesem Elend hier her fliehen? Habt ihr denn überhaupt keine Würde? Legt euch doch mit richtigen Gegnern an, mit Staat und Kapital, nicht mit denen, die ihr als Sündenböcke durch die Straße jagen könnt.
Ihr sagt und denkt: „Weil die Ausländer soviel kosten, bleibt so wenig für uns.“ Erstens „kosten“ die „Ausländer“ gar nichts, wenn man schon im Rahmen dieses dummen Arguments bleiben will, sondern, weil sie immer schon stärker ausgebeutet wurden, und immer schon noch mehr abgezogen wurden als ihr, bringen sie diesem deutschen Staat sogar noch ein Plus an Einnahmen.
Rassistendemonstration mit saudummem Transparent „Kosten“ tut das Recht auf Asyl, das ein Erbe des Zweiten Weltkriegs ist und in Deutschland ohnehin schon so eingeschränkt ist, dass es kaum noch etwas bedeutet als leere Worte. Die „Kosten“ dieses Rechts plärrt ihr die ganze Zeit hinaus, ganz so, als würdet ihr in eurem kindischen Glauben an den Staat wirklich annehmen, wenn der gute Staat es nicht für die „Kanacken“ ausgeben müsste, würdet ihr es unterm Weihnachtsbaum finden. Wenn ihr schon so denkt, dann arbeitet euch doch mal an ein paar anderen „Kosten“ ab. Warum haben wir euch nicht schreien hören, als die Bankenrettung 50 Milliarden Euro verschlang? Wo ist euer Protest gegen die konstante Milliarden Euro teure Aufrüstung in diesem Land? Nichts haben wir von euch gesehen, wenn es um Widerstand gegen den Afghanistan-Krieg ging, der dutzende Milliarden „kostete“. Nur beim Asyl, da werdet ihr auf einmal zum Sparmeister.
Nun, liebe Hellersdorfer, liebe Dresder, wir müssen noch über etwas anderes reden. Euer Problem ist nicht, dass ihr mit zuvielen Ausländern zusammenleben müsst. Euer Problem ist, dass es da, wo ihr wohnt zu wenige Ausländer gibt. Studien belegen, dass Fremdenhass vor allem da aufkommt, wo sehr wenig Kontakt zu
Liebe “besorgte Bürger”, wenn ihr diesen Mann seht, lasst euch von ihm nicht die Welt erklären. Traurig, dass wir euch das sagen müssen. „Fremden“ besteht. Ihr sucht euch auf irgendwelchen Internet-Blogs von verbitterten rassistischen Schwachmaten selbstgeschriebene Lügenartikel zusammen und konstruiert euch ein Bild vom „Ausländer“, das mit der Realität nichts zu tun hat. Ein kleiner Tip am Rande: Nicht alles, was man irgendwo im Internet findet, ist deswegen auch schon wahr.
In Sachsen, da, wo ihr mit Eurem PEGIDA-Kram gegen „Islamisierung“ demonstriert, gibt es 0,1 Prozent Muslime. 0,1 Prozent – das ist für euch „Islamisierung“. Nun werdet ihr sagen: „Naja, aber wieviele gibt es in Berlin.“ Ja, da habt ihr ganz recht, da gibt es mehr, sogar 6,5 Prozent. Nur: Wir in Berlin, in Kreuzberg, in Neukölln, im Wedding, wir demonstrieren nicht gegen „Islamisierung“ und „kriminelle Ausländer“. Weil die „Ausländer“ hier unsere Nachbarn sind, unsere Freunde, ihre Kinder mit unseren Kindern zur Schule gehen. Weil wir jeden morgen bei Ali und Fatma unsern Kaffee trinken und uns nicht rund um die Uhr auf irgendwelchen Hirnfickblogs von ultrahässlichen Internetrassisten erfundene Horrorpropaganda über „kriminelle Ausländer“ reinwürgen, bis wir vor Angst in die deutschen Höschen koten. Solltet ihr auch mal probieren.
Vielleicht könntet auch ihr langsam merken: Ihr demonstriert, weil ihr die Ursachen eurer alltäglichen Sorgen in einen Sündenbock verlagert, den ihr manchmal „Muslime“, manchmal aber auch einfach „Ausländer“ nennt. Ihr nehmt die Probleme, die ihr habt, und gegen die ihr zurecht was tun wollt, aber anstatt nach den wirklichen Ursachen zu suchen, sucht ihr euch die schwächsten Glieder der Gesellschaft, „Flüchtlinge“ und „Ausländer“, und wollt in ihnen den Ursprung alles übel sehen.
„Wenn ihr nicht aufpasst, dann werden die Medien euch dazu bringen, diejenigen zu hassen, die unterdrückt werden, und die Unterdrücker zu lieben“, hat Malcom X einmal gesagt. Ihr passt nicht auf. Und für euch brauchts nicht mal die Medien. Bei euch reichen ein paar mittelmäßige Neonazis, Rassisten, Stammtischtrottel, rechte Hooligans und ähnliche intellektuelle Glanzlichter. Von denen lasst ihr euch dann erklären, wer an alllem Schuld ist? Von denen? Läuft bei euch.
Ihr lasst euch von Springer-Presse, von PI-News, NPD, Die Rechte und wie sie sonst alle heißen, einreden, die „Ausländer“ oder neuerdings die Muslime wären an eurem Unglück schuld. Sind sie aber nicht. Genauso wie ihr, und genauso wie wir, sind die meisten Flüchtlinge, die hier herkommen, und die meisten Ausländer, die hier
Kommst du einfach mal Kreuzberg, paar Klischees überwinden, Bürger-Lan. Bis dennsen. leben, Habenichtse. Und das ist nichts, wofür man sich schämen muss. Schämen muss man sich nur, wenn man den richtigen Feind nicht erkennt und stattdessen ohnehin schon entrechtete Menschen zu Sündenböcken erklärt. Hört mit dem Scheiss auf, ihr macht euch lächerlich.
Küsschen,
Euer Eric von Hooligans gegen Dummheit (HoGeDu)

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Lubenica,

Das ist ja alles richtig und der Text, von wem auch immer geschrieben ist gut, aber was genau hat das jetzt mit HoGeSa und der salafistischen Strömung zu tun, die meines Wissens nichts anderes dulden als Ihren Gottesstaat. Das dieser Kampf jetzt, zumindest was die Propaganda und das anwerben von willigen Kämpfern angeht, nach Europa schwappt, halte ich persönlich für besorgniserregend.


Ich verstehe deine Botschaft, das man sich den Grund dahinter ansehen muss und alles in einem Kontext verbunden ist, aber geht es erst mal nicht vorrangig um diese Gruppe von religiös verblendeten Menschen, die sich Salafisten nennen, hier in Deutschland?

Geht es dir mit dem Text darum zu signalisieren, das HoGeSa und die braunen mit der groben Kelle auf alles schlagen, was nicht deutsch ist und einfach billigste Ressentiments bedienen auf niedrigster populistischer Ebene?

Ansonsten wäre er leider am Thema vorbei.

Freundliche Grüße

Alexander deLarge
 
Lubenica,

Das ist ja alles richtig und der Text, von wem auch immer geschrieben ist gut, aber was genau hat das jetzt mit HoGeSa und der salafistischen Strömung zu tun, die meines Wissens nichts anderes dulden als Ihren Gottesstaat. Das dieser Kampf jetzt, zumindest was die Propaganda und das anwerben von willigen Kämpfern angeht, nach Europa schwappt, halte ich persönlich für besorgniserregend.


Ich verstehe deine Botschaft, das man sich den Grund dahinter ansehen muss und alles in einem Kontext verbunden ist, aber geht es erst mal nicht vorrangig um diese Gruppe von religiös verblendeten Menschen, die sich Salafisten nennen, hier in Deutschland?

Geht es dir mit dem Text darum zu signalisieren, das HoGeSa und die braunen mit der groben Kelle auf alles schlagen, was nicht deutsch ist und einfach billigste Ressentiments bedienen auf niedrigster populistischer Ebene?

Ansonsten wäre er leider am Thema vorbei.

Freundliche Grüße

Alexander deLarge

Hallo Alexander, ich finde, wenn diese Informationen, also nicht nur der Text, sondern auch die Videos, den Blick auf die Ursachen, auf die politischen , ökonomischen und sozialen Probleme gerichtet sind, dann ist es natürlich passend. Und ja, natürlich muss hier auch über Religions-Faschismus geredet und diskutiert werden. Für mich ist diese Bewegung dieser Salafisten auch besorgniserregend, keine Frage. Aber das Feld darf man bezügl der Aufklärung und auch der Bekämpfung nicht den Faschisten überlassen. Man sollte diese Argumente auch immer wieder in die Mitte der Gesellschaft reintragen. Denn die Mitte der Gesellschaft macht den Nationalismus und den Rassimus salongfähig, das ist kein Geheimnis, das hat man bei der WM wiedermal bestätigt bekommen. Hart ideologisierte Faschisten und Rassisten schreiten in Deutschland auch immer noch gerne zur "Tat" , dass die Regierung sich mit dem VS in gewisser Art und Weise an diesen Taten beteiligt hat ist auch kein Geheimnis mehr. Das liegt dann logischer Weise daran, das es auch in Regierungskreisen hart ideologisierte Rassisten und Faschisten gibt. Auch die Polizei ist betroffen bzw. durchsetzt. Ich erinnere an Oury Jalloh, den Polizisten in Dessau in einer Ausnüchterungszelle verbrannt haben, vermutlich sogar bei lebendigem Leibe. Und die Polizisten kommen einfach so davon. Sie werden von "Oben" gedeckt. Über gewisse Richter will ich gar nicht erst anfangen. Übrigens, was den ISIS und die sogenannten Gotteskrieger betrifft, da gibt es einen interessanten Thread. http://www.balkanforum.info/f41/isis-sammelthread-233564/index806.html#post4201122
Es ist komplex und es gibt viele Zusammenhänge.

Aber hier mal ein paar weitere Infos :


Von “HoGeSa” und “Pegida”: Das Einfallstor der extremen Rechten

Posted by Publikative.org seit dem 26. November 2014
Weit über 4.000 Hooligans in Köln und über 5.000 Menschen in Dresden: Das Deckmantelthema für rassistischen und nationalistischen Protest in Deutschland ist erneut gefunden. Die organisierte extreme Rechte freut es, die Politik wirkt hilflos. von Felix M. Steiner HogeSa-Aufmarsch in Köln mit 4.800 Teilnehmern (Foto: Felix M. Steiner)

Egal ob „Hooligans gegen Salafisten“ (HoGeSa) oder „Patriotische Europäer gegen die Islamisierung des Abendlandes“ (Pegida): Es gibt wieder ein Thema, unter dessen Deckmantel eine völkische und rassistische Stimmung Menschen in großer Zahl auf die Straße bringt. Was sich thematisch unter der Überschrift „Gegen Salafisten“ alles sammelt, ist eine konfuse Mischung aus rassistischen, nationalistischen und pseudo-demokratischen Forderungen, die sich in ihrer Argumentation der letzten Jahre kaum verändert haben. Im Schatten der Feierlichkeiten zum 25. Jubiläum der deutschen Einheit konstruieren sich die Protestierenden als „das Volk“, die „wahren Demokraten“, die endlich aufbegehren gegen eine staatliche Unterdrückung. Wer das „Volk“ versucht kleinzuhalten, wurde schnell deutlich: Staat und Medien Hand in Hand. Die Wurzeln dieser Argumentation dürften weit zurückliegen, sind aber seit 2011 immer stärker hervorgetreten. Nicht zuletzt Thilo Sarrazin lieferte vor knapp drei Jahren die aktualisierte Blaupause des Rhetorikkonzeptes, welchem sich die meisten Gruppen heute bedienen: Sie sind die Tabubrecher, die Kämpfer für die Meinungsfreiheit dieses von Medien und Staat unterdrückten Volkes. Als symbolisch-sprachlicher Höhepunkt dient die Adaption des zentralen Protest-Slogans der Einheitszeit: „Wir sind das Volk“. So verwundert es kaum, dass auf der „Pegida“-Demonstration in Dresden vor allem die Freude darüber besteht, dass man durch den Protest die „innerdeutschen Grenzen“ endlich überwunden hat. „Der erste Schritt ist also getan, es wächst auch endlich in den Köpfen zusammen, was zusammen gehört! WIR SIND EIN VOLK!“, schwadronierte einer der Redner am vergangenen Montag in Dresden. „Das Volk“ ist also schnell wieder zu „einem Volk“ geworden. “Pegida” in Dresden: “Heimatschutz statt Islamisierung”, Foto: Johannes Grunert

Es ist die Protestbewegung der „Ich habe ja nichts gegen Ausländer, aber“-Bürger, die in ihrem diffusen Weltbild sich zumindest beim „Heimatschutz“ einig sind, wie auch auf Plakaten in Dresden zu lesen war. Ohnehin lebt diese Protestbewegung – von Köln bis Dresden – von ihren dezidiert schwammigen Inhalten. Vereint scheinen alle von ihrer diffusen Angst, einem diffusen Hass auf „den Islam“, „Fremde“ oder eine Zerstörung der „deutschen Identität“. Die „Patrioten gegen die Islamisierung des Abendlandes“ in Dresden zeigen dies am ehesten. Es darf wohl stark bezweifelt werden, dass eine Mehrheit der über 5.000 Demonstranten irgendein Interesse am „christlich-jüdischen Erbe“ des Abendlandes hat. Eine Befragung der Teilnehmer, welche Werte denn hier genau gemeint sind, dürfte interessante Ergebnisse zu Tage fördern. Wenn auch weniger deutlich, findet sich dieser Einsatz der christlichen Tradition auch bei den „Hooligans gegen Salafisten“. In weniger vorsichtiger Weise fasst es eine Liedzeile von „Kategorie C“ zusammen, die den Soundtrack der Hooligan-Proteste stellen: “Heute schächten sie Schafe und Rinder, morgen vielleicht schon Christenkinder”. Die Hooligan-Klientel braucht es offenbar etwas weniger blumig als die massiv um ihr bürgerliches Image bemühten „Pegida“-Organisatoren. Einfallstor der extremen Rechten Nur rund 2.500 Teilnehmer zog es zu “HoGeSa” nach Hannover, Foto: Felix M. Steiner

Bei den Protesten verschwimmen die Grenzen. Was sich hier auf der Straße wiederfindet, sind in großer Zahl natürlich auch extrem rechte Einstellungsmuster, die in den Protesten ihr Ventil gefunden haben. Die meisten Protestierenden gehören wohl nicht zur organisierten extremen Rechten. Diese ist aber wichtiger Bestandteil der Proteste. Spätestens wenn sich abzeichnet, dass eine Aktion von Erfolg gekrönt ist, steigt auch die Zahl der organisierten extrem rechten Teilnehmer an den Veranstaltungen. Neonazis reisen dafür durch die ganze Bundesrepublik. Waren bei „HoGeSa“ in Köln die meisten Teilnehmer wohl aus dem Hooligan-Spektrum, sprach in Hannover selbst die Polizei schon von 45% extrem rechten Teilnehmern. Auch in Dresden zeichnet sich ein ähnliches Bild ab. Mit den zunehmenden Teilnehmerzahlen steigt am Ende jedes Montags die bei Facebook gepostete Zahl an Neonazi-Selfies, um zu zeigen, dass auch sie bei der Demonstration dabei waren. Die Organisatoren distanzieren sich dann fleißig – zumeist von jedem „Extremismus“. Doch so ungelegen, dass man eine wirksame Distanzierung anstrebt, scheinen die extrem rechten Teilnehmer nicht zu sein. Warum auch, im Kampf „des Volkes“ um „die Heimat“ sind ja alle willkommen, solange sie friedlich bleiben oder nicht für schädigende Aktionen verantwortlich sind. Hier schwingt immer auch das Bekenntnis mit, dass man ja eigentlich „unpolitisch“ sei, sich aber eben um „die Heimat“ sorge. Bisher konnte die extreme Rechte noch nicht messbar von den neuen Protesten profitieren. Zunächst scheint sich hier aber ein Fenster geöffnet zu haben, welches über ein hoch emotionalisiertes Thema das Einfallstor für die extreme Rechte öffnet. Dass Sachsens Innenminister Ulbig nun versucht diese Stimmung zu bedienen, zeigt, dass er aus den 1990er Jahren nichts gelernt hat. Die Integration rassistischer und nationalistischer Themen integriert potentielles Wählerpotential zwar in die etablierten Parteien, schafft aber ein Klima, welches seine grausamen Auswirkungen bereits vor rund 25 Jahren offenbarte.


Freundliche Grüße zurück ;-)
 
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