Feststellen der Erkrankung:
Der Arzt untersucht nach Schilderung der Beschwerden den Urin und tastet Bauch und eventuell Nierenlager ab. Dann untersucht er den Urin, wobei der Mittelstrahlurin günstig ist, bei dem der/die Kranke zunächst eine Portion Urin ausscheidet und nur die zweite Portion zur Probe abgibt, damit die Bakterien aus dem äußeren Bereich nicht eine Fehlinterpretation hervorruft. Selten ist eine zusätzliche Ultraschalluntersuchung der Nieren notwendig.
Finden sich in der Urinprobe massenhaft(über 10/µl) weiße Blutkörperchen (Leukozyten) können seltenere Erreger (Corynebakterien, Mykobakterien-Nachweis in Urinproben an 3 aneinanderfolgenden Tagen und Kultur, Gardnerella vaginalis-Nachweis in frischem Urin auf blutigen Nährböden, Chlamydien-Antigennachweis aus Abstrichen des ersten Morgenurins, Mykoplasmen-Nachweis im frischen Urin auf Spezialnährböden, gramnegative Bakterien-Nachweis im Blut,Viren-bei Immunsupprimierten) die Ursache der Infektion sein. Diese lassen sich mit dem Urinteststreifen oder einem Standard – Nährboden nicht nachweisen. Nach ihnen muss eventuell mit anderen Methoden gesucht werden.
Behandlung:
Die Behandlung des einfachen Harnwegsinfektes erfolgt mit Antibiotika, die lange genug ( je nach Präparat 3 – 5 Tage eingenommen werden müssen, um ein Wiederkehren der Entzündung zu verhindern und eine Verschlimmerung der Erkrankung zu vermeiden ). Im Vordergrund hierbei stehen heute Präparate die Trimethoprim, Nitrofurantoin oder Ofloxacin enthalten. Diese helfen im Normalfall gut, wenn sie vom Patienten gut vertragen werden und nichts gegen ihre Anwendung spricht, was vom Arzt entschieden werden muss. Bei Nebenwirkungen muss der Arzt verständigt werden, um entsprechende Maßnahmen ergreifen zu können. Ein unbehandelter oder nicht richtig bzw. nicht ausreichend behandelter Harnwegsinfekt kann dazu führen, dass die Bakterien über die Harnleiter zur Niere aufsteigen und dort eine Nierenbeckenentzündung mit Schädigung der Niere verursachen oder gar ins Blut übertreten und eine Urosepsis, eine Blutvergiftung hervorrufen. Diese kann innerhalb von 24 Stunden zum Tod führen. Bei beiden Komplikationen treten Fieber und/oder Flanken- bzw. Rückenschmerzen auf.